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Verfahren zur Herstellung von Komplexverbindungen des Wismuts; Antimons,
Aluminiums und Chroms Komplexverbindungen des Wismuts, Antimons, Aluminiums und
Chroms, die sich von mehrwertigen aliphatischen Polyoxyverbindungen, wie z. B: Glycerin,
Erythrit, Mannit, und den aus diesen durch Oxydation entstehenden Zuckern. und Carbonsäuren
ableiten, sind bisher in reinem Zustand noch nicht bekanntgeworden.
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In der Literatur ist zwar angegeben, daß man Komplexverbindungen .des
Wismuts, Eisens und Aluminiums mit Mannit als Magnesiumsalze isolieren kann, doch
sind die Magnesiumverbindungen, wie aus den analytischen Daten hervorgeht, nur Gemische
und kleine nach einer rationellen Formel zusammengesetzte .einheitliche Verbindungen.
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Es wurde nun gefunden, daß man Komplexverbindungen des Wismuts, Aluminiums,
Antimons und Chroms mit den obengenannten Polyoxyverbindungen zwar nicht in Gestalt
von Magnesiumsalzen, wohl aber in Gestalt von einheitlich zusammengesetzten, schwer
löslichen Barium-, Calcium- oder Strontiumsalzen isolieren kann. Zur Gewinnung derselben
verfährt man folgendermaßen: Man bringt zunächst entweder die Oxyde oder die basischen
oder die neutralen. Salze des Wismuts, Antimons, -Aluminiums oder Chroms in der
Weise in Lösung, daß man sie mit einer Mischung von wäßrigem Alkali und Polyhydroxylverbindungeu
behandelt,. wobei die- letzteren beiden Bestandteile in bestimmten Mengenverhältnissen
angewandt werden. Man -erhält so die Wismut-, Antimon-, Aluminium- oder Chromkomplexverbindungen
in Gestalt leicht löslicher Alkalisalze. Aus diesen Lösungen können sie in den meisten
Fällen in Gestalt schwer löslicher Erdälkalisalze durch Zusatz von Barium-, Strontium-
oder Calciumsalzlösungen abgeschieden. werden. Aus den Erdalkaliverbindungen kann
man durch doppelte Umsetzung die reinen Alkaliverbindungen erhalten. Beispiel r
Man löst 4. Teile Mannit in etwa 7o Teilen r;7°%iger, möglichst kohlensäurefreier
Na-, tronlauge und trägt in kleinen Anteilen etwa z,2 Teile fein gepulvertes Wismutnitrat
ein. Man -erwärmt, bis sich der größte Teil des Wismüthydroxyds- gelöst hat, trennt
die-Flüssigkeit vom Ungelösten, verdünnt nochmals mit etwa 6o Teilen Wasser, kühlt
auf-Zimmertemperatur-=ab und fügt eine Lösung von z Teil Bariumchlorid (krist.)
in 2o Teilen Wasser hinzu. Man bringt die, klare Flüssigkeit zum Sieden, wonach
allmählich ein schwerer feinkristallinischer Niederschlag ausfällt; der in der Hitze
abgesaugt wird. Der Körper stellt ein weißes luftbeständiges Pulver dar, ist im
Wasser fast
unlöslich und enthält der Analyse zufolge auf 2 Mol-
Männit `" ä Atome Wismut und, i Atom Barium.. . Ausbeute etwa 5o °1o, Beispliel
2 z i Teile Männit werden in etwa 28 Teilen möglichst kohlensäurefreier i2°11oiger
Natronlauge gelöst und die Lösung; der- man noch 2 Teile Calciumchlorid (krist.).
zugefügt hat, mit 8o Teilen Wasser verdünnt. N-ünmehr gibt man etwa 6 Teile Wism@tchlörd-hinzu.-und
schüttelt bis "zur fast restlosen Auflösung. Nachdem man von etwas Ungelöstem, getrennt
hat, erhitzt man die klare Flüssigkeit zum- Sieden und erhält so.. den;, Cälcium.-Wismut-Mannit
als farblosen Niederschlag Die Verbindung ist ein weißes, iri :Wasser unlösliches
P`ufver und - entspricht- in ihrer Zusammensetzung obigem Bäriümsälz. Ausbeute,
auf Mannit berechnet, etwa-3o °@o. Beispiel -3 Man stellt durch Zusammengeben- von
etWa-2 Teilen Glykonsäure; etwa 22 Teilen, möglichst kohlensäurefreier- i2°/oiger
'Natronlauge und 3,i-Teilen Wismutchlör-d# eine alkalische Wismutlösung her und
läßt diese zu einer erhitzten-und dauernd' in -Bewegung gehaltenen Auflösung von
2,4 Teilen Bariumchlorid (krist.) in 5o Teilen Wasser_ zutropfen. Das hierbei ausfallende
Barium-ismüt-Glykonat wird durch - Absaugen von der Flüssigkeit- getrennt und stellt
in trockenem -Zustand ein. in- Wasser nicht lösliches -weißes: Pulver dar. -Ausbeute,
auf -:Glykö säure berechnet, etwa 30 °o.
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- Beispiel q. .-Man. löst 5,4 Teile Mannit in etwa 35o Teilen möglichst
kohlensäurefreier- 3e%oiger Na= tronlauge -und fügt- der- Lösung noch 6 -Teile Baziumchlorid
(krist.)in ioa@Teilen-Wasser gelöst, hinzu. Man erhitzt zum Sieden und tropft- in
die gerührte Flüssigkeit eine Lösung von 8 Teilen Chrömichlorid in zoo Teilen: Wasser
ein, wobei sich die Barium-Chromi-Männit-Verbindung in feinkristallinischer Form
ausscheidet. Man erhält die. Flüssigkeit noch .einige Zeit im Sieden,: saugt den
Niederschlag ab, wäscht mit- Wasser und Alkohol und erhält die Komplexverbindung
als hellgrünes, feines,. in. Wasser, kaum lösliches - Pulver: Nach der Analyse -hat
der Körper die Zusammensetzung CBH,)OBGr#Ba+H2,Ö-Ausbeute etwa 35 bis 4o oio,, berechnet
auf-. Mannit. -Um den-- Barium-Chrom-Mannit in ein wasserlösliches Alkalisalz überzuführen,
werden: io Teile dieser Verbindung-mit. 1o Teilen Wasser innig vermengt und, nachdem
man das Gemisch etwas abgekühlt hat, mit so viel einer konzentrierten Lösung von
Natriümbisulfat versetzt; als zur Ausfällung allen Bariums nötig ist. Nach einigem
Schütteln trennt man die Lösung von Bariumsulfat und fällt aus der erhaltenen klaren
Lösung -den Natrium-Chrom-Mannit mit Alkohol als hellgrünen feinkristallinen Körper
aus. Man saugt oder schleudert den Niederschlag ab; wäscht= ilrt nochmals. mit Alkohol
aus, zuletzt einmal mit Aceton, und trocknet ihn auf Tön: Der Natriunl-Chrom-Mannit
enthält auf i Mol Mannit je i Grammatom Chrom und Natrium..: ' Beispiel 5 Mau stellt
.eine Lösung. von 5,4 Teilen Mannit, etwa 32o Teilen 3°1oiger, möglichst kohlensäurefreier
Natronlauge und 7;2 Teilen Barium.chlorid-her, erhitzt zum Sieden und - tropft in
.die in drehende- Bewegung gehaltene ` Flüssigkeit eine Lösung von 7,2 Teilen Aluminiumchlorid
(krist) in 8o Teilen Wasser. Nach, kurzer Zeit" scheidet sich die Barium--Aluminiüm-Mannit-Komplexverbindung
als feinkristallinischer Niederschlag aus, der, `nachdem-man die Flüssigkeit noch
einige Zeit im Sieden, gehalten hat, abgesaugt und mit Wasser und Alkohol gewaschen
wird. Nach dem Trocknen stellt der- Körper ein weißes, in Wasser wenig lösliches
Pulver dar: - Nach der- Analyse-entspricht- er in seiner Zusammensetzung- obigem
- -;#arium-Chrom-Mannit: Ausbeute 6o bis 70 °lo, begechnet auf Mannit: Um den Barium-Aluminium-Mannit
in ein wasserlösliches -Produkt überzuführen, verreibt man io Teile dieser Verbindung
sorgfältig mit etwa 6 Teilen Wasser, kühlt die Mischung ab, fügt eine ebenfalls
abgekühlte konzentrierte Lösung von etwa, 3;25 Teilen Natriumbisulfat hinzu und
mischt schnell gut durch. Nach 2stündigem Schütteln trennt man durch Schleudern-vom
Bariumsulfat und versetzt die klareLösüng,_ die keine -nennnenswerten Mengen von
Bariumionen mehr enthalten darf, mit Alkohol. Der Nätrium-Alüminium-Mannit scheidet
sich in kristallinischer -Form. aus. Man schleudert den Niederschlag abwäscht ihn
mit Alkohol und Aceton und trocknet- auf Ton. - Der- Körper ist- in Wasser= leicht
löslich und enthält auf i Mol Mannit- je- i Grammatom Aluminium und Natrium. - -`Beispiel
ö Man löst 6 Teile Glykonsäure in etwa 45- Teilen einer i3° joigen Natronlauge und
fügt zu der-siedenden -Lösung g in kleinen Anteilen etwa>- 4,3. Teile Antimontrioxyd,
die sich restlos auflösen: . Man kühlt nunmehrab
und gibt eine
Lösung von etwa 7,2 Teilen Bariumchlorid (krist.) in 25 Teilen Wasser hinzu. Hierbei
entsteht vorübergehend eine Fällung; nach Zugeben allen Bariumchlorids ist die Lösung
aber wieder vollkommen klar. Erhitzt man nunmehr diese zum Sieden, so scheidet sich
das basische Barium-Antimon-Glykonat als weißer kristallinischer Niederschlag ab.
Dieser muß in der Hitze abgesaugt werden, da er beim Abkühlen der Flüssigkeit wieder
in Lösung geht. Ehe man den Niederschlag von der Flüssigkeit trennt, hält man letztere
noch einige Zeit im Sieden und wäscht den auf dem Filter befindlichen Niederschlag
mit heißem Wasser, dann mit Alkohol und Aceton aus und trocknet auf Ton. Die Verbindung
hat nach der Analyse die Zusammensetzung C°H7.O, Sb#Ba+H20. In ähnlicher Weise kann
man an Stelle von Antimontrioxyd Antimonsäure für die Herstellung der Antimonkomplexverbindungen
verwenden: Wenn man z. B. Antimonsäure in alkalischer Glykonsäurelösung auflöst
und die Lösung mit einer Bariumchloridlösung versetzt, scheidet sich das gebildete
Komplexsalz als ein weißes Pulver ab. Beispiel 7 Zu einer konzentrierten wäßrigen
Lösung von i Teil Glykonsäure gibt man eine Lösung von etwa 1,4 Teilen Chromichlorid
(krist.) und fügt unter gutem Umschütteln etwa 8 Teile einer etwa 130%igen Natronlauge
hinzu. Die resultierende, klare, grüne Lösung wird mit etwas Wasser verdünnt und
mit einer Lösung von 1,2 Teilen Bariumchlorid in wenig Wasser versetzt. Hierbei
scheidet sich das basische Barium-Chrom-Glykonat als feinkristallinischer grüner
Niederschlag aus. Man erhitzt zum Sieden und saugt den Niederschlag ab, wäscht mit
Wasser, Alkohol und Aceton aus und trocknet auf Ton. Die Verbindung hat die Zusammensetzung
C° H7 07 Cr # Ba + H2 O. Beispiel 8 Zu einer konzentrierten Wäßrigen Lösung von
2 Teilen Glykonsäure gibt man eine Lösung von etwa 2,¢ Teilen Aluminiumchlorid (krist.)
und fügt unter gutem Umschütteln eine Lösung von 2 Teilen Natriumhydroxyd in 15
Teilen Wässer hinzu. Die klare Lösung wird sodann mit einer konzentrierten wäßrigen
Lösung von 2,.4 Teilen Bariumchlorid (krist.) versetzt. Hierbei scheidet sich das
basische Barium-Aluminium-Glykonat als farbloser feinkristallinischer Niederschlag
aus. Man saugt diesen ab und wäscht ihn mit Wasser und dann mit Alkohol und Aceton
und trocknet ihn auf Ton. Die Verbindung hat die Zusammensetzung C° H7 07 Al # Ba
-E- H,0.