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Einrichtung zum Kochen von Flüssigkeiten, wie Milch u. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Kochen von Flüssigkeiten, wie z. B. Milch,
Kaffee u. dgl., die beim Annähern der Kochtemperatur an den Siedepunkt oder beim
Erreichen desselben aufschäumen und infolgedessen über die Seitenwandungen des Kochgefäßes
überkochen, wenn nicht die Heizquelle sofort abgestellt oder entfernt wird.
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Zur Vermeidung des Überkochens ist es bereits vorgeschlagen worden,
im Kochgefäß einen Einsatzkörper von verschiedenartiger Form und Ausbildung, beispielsweise
von trichterförmiger, oben verjüngter und offener Gestalt, zu verwenden. Hierbei
ist es aber erforderlich, daß die Heizflamme von Beginn an klein gehalten wird,
da sonst das Überkochen durch diese Vorrichtung nur verzögert, aber nicht vollständig
vermieden wird. Außerdem läßt es sich bei alleiniger Verwendung solcher Einsatzkörper
oft nicht vermeiden, daß die aufwallende Flüssigkeit zum Anbacken oder Anbrennen
am äußeren Rand des Gefäßbodens oder unten an den Gefäßseitenwänden neigt, da die
Heizwirkung sich auf den ganzen Boden des Kochgefäßes erstreckt.
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Die Erfindung macht sich die Verwendung des offenen, nach oben verjüngt
zulaufendeiz trichterförmigen Einsatzes zunutze. Die Einrichtung zum Kochen von
aufschäumenden Flüssigkeiten besteht erfindungsgemäß in der Vereinigung des den
Kochraum in einen inneren Raum und einen äußeren Ringraum teilenden Einsatztrichters
und einer mit der Hauptheizfläche des Gefäßes zusammenwirkenden Abschirmvorrichtung,
welche den Zutritt der Wärme zum Gefäß auf eine Flächenzone der Hauptheizfläche
beschränkt, die innerhalb und unterhalb des Einsatztrichters liegt. Die Abschirmvorrichtung
ist hierbei für Flammenheizung als isolierender Ring ausgebildet, der entweder flach
sein kann oder als manschettenartiger Winkelring ausgebildet ist und der innerhalb
oder außerhalb des Gefäßes angeordnet ist. Für Heizplattenheizung hat die Abschirmvorrichtung
die Gestalt einer metallisch leitenden Zwischenlage oder einer Scheibe, die gleichmittig
zum Gefäß und außerhalb dieses angeordnet ist.
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In den Zeichnungen zeigen Fig. z einen Schnitt durch einen Haushaltkochtopf,
der mit Vorrichtungen nach der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist, wobei die
Wärme durch einen Gasbrenner der üblichen Form zugeführt wird, Fig.2 eine Ansicht
einer abgeänderten Ausführungsform des inneren Einsatzkörpers oder der Glocke, Fig.
3 eine untere Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 2, Fig. q. und 5 Bruchteile der
Glockenwandung entsprechend den Linien 4-4 und 5-5 der Fig. 3,
Fig.
6 und 7 Ansichten anderer Ausführungsformen der Glocke, Fig. 8 eine Draufsicht auf
eine Abdeckvorrichtung zum Gebrauch bei einem Gasbrenner öder bei einer elektrischen
Heizplatte oder einer gleichwertigen Wärmeübertragungsv orrichtung, Fig. 9 und io
Schnitte durch einen Kochtopf mit abgeänderten Ausführungsformen für die Abdeckung,
Fig. i i einen der Fig. i entsprechenden Schnitt, wobei die Beheizung durch unmittelbare
Wärmeübertragung mittels einer heißen Platte erfolgt, Fig. 12 eine Seitenansicht
einer abgeänderten Ausführungsform einer Wärmeübertragungsplatte zur Benutzung in
Übereinstimmung mit der Vorrichtung nach Fig. i i, Fig, 13 eine Draufsicht auf die
Vorrichtung nach Fig, 12, Fig. 1q. und 15 Draufsichten auf abgeänderte Ausführungsformen
von Wärmeleitungsplatten.
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Die Vorrichtung besteht bei ihrer Berzutzung mit einem gewöhnlichen
Haushaltkochtopf von zylindrischer Gestalt, wie die Fig.i bis 7 zeigen, aus einem
glockenförmigen Körper a, der in geeigneter Weise gegossen oder aus einem geeigneten
Metall, wie z. B. Aluminium, gepreßt oder aus irgendeinem anderen passenden Werkstoff,
z; B. Porzellan oder Glas, hergestellt ist. Der glockenförmige Körper ähnelt der
Form eines Paraböloids oder eines anderen Drehkörpers, der durch gleichgerichtete
Schnittebenen erhalten wird, die in einer Entfernung voneinander gelegt werden,
welche etwas größer ist als die Höhe des Topfes, in den die Vorrichtung eingesetzt
wird. Der größere Durchmesser dieses Körpers kann so gewählt werden, daß der untere
Rand der Glocke, wie in Fig. i dargestellt ist, auf dem flachen Boden b des Topfes
noch innerhalb der Krümmungszone c liegt, die den Boden mit den senkrechten Wandungen
d verbindet. Die mittlere obere Öffnung a1 des glockenförmigen Körpers, der im eingesetzten
Zustand über den normalen Flüssigkeitsspiegel ungefähr 5 cm oder erforderlichenfalls
mehr herausragen kann, _ kann einen Durchmesser von 2l/2 bis 5 cm aufweisen, was
jedoch von dem inneren Durchmesser des Topfes abhängt. Die Abmessungsverhältnisse
der Glocke werden zu einem gewissen Ausmaß auch von der zu erhitzenden Flüssigkeit
abhängen.
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Um das Einmitteln der Glocke im Kochtopf zu erreichen, was mehr oder
weniger wünschenswert ist, ist der Mantel der Glocke an ihrem weiteren unteren Ende,
wenn es sich um Metall handelt, in Zwischenräumen mit Zacken a° und a3 versehen,
wie dies die Fig. 2 bis 7 zeigen. Die mit den Zacken a3 abwechselnden Teile a' sind
nach auswärts umgebogen und, dienen als Anschläge, die sich passend gegen-die innere
_Seitenwandung des Topfes abstützen oder wenigstens einen Zwischenraum zwischen
dem unteren Teil der Glocke und den Seitenwandungen des Topfes belassen. Die dazwischenliegenden
geraden Teile a3 bilden Tragfüße für die Vorrichtungen. Die zwischen den Anschlägen
und den Tragfüßen belassenen Öffnungen stellen die Verbindung zwischen dem Innenraum
der Glocke und dem engen Ende des äußeren ringförmigen Raumes her.
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Mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung, die in den Topf gemäß
Fig. i eingesetzt ist, können Milch oder andere Flüssigkeiten gekocht werden. Entsprechend
den Maßnahmen, die zur Beschränkung de: Wärmezufuhr auf den mittleren Teil des Topfbodens
ergriffen werden, der durch die Glocke umfaßt wird oder unter die Glocke kommt,
spielt sich die Wirkungsweise folgendermaßen ab. Der Flüssigkeitskörper innerhalb
der Glocke a wird im Lauf der Zeit aufschäumen und sich ausdehnen, durch die mittlere
Öffnung a1 hochsteigen und dann über die obere Ringkante laufen. Während des Rückströmens
dieses Flüssigkeitsschaumes über den vorstehenden äußeren Teil der Glocke zu der
kühlen Flüssigkeit verliert der Schaum rasch seine Dampfbläschen und seine aufgeblähte
Form und mischt sich, im wesentlichen auf seinen ursprünglichen Flüssigkeitszustand
zurückgebracht, mit der kühleren Flüssigkeit in dem ringförmigen Raum e, der die
Glocke umgibt. Er gelangt dann in seinem Kreislauf zusammen mit der kühleren Flüssigkeit
wieder durch die unteren Öffnungen am Boden der Glocke in deren heißeren Innenraum.
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Die notwendige Beschränkung der Wärmezufuhr kann durch verschiedene
abdeckende Mittel oder andere Vorrichtungen erreicht werden. Zum Beispiel kann eine
ein mittleres Loch aufweisende Weißblech- oder andere Platte oder ein Teller f vorgesehen
werden, auf die der Topf über dem Gasbrenner oder der sonstigen Heizvorrichtung
gestellt werden kann. Eine derartige Platte f (Fig. i ) weist einen äußeren Durchmesser
auf, der genügend groß ist, um den Wölbungsteil c und die Seitenwandung d des Topfes
vor der unmittelbaren Erhitzung zu schützen. Die Öffnung in der Platte kann z. B.
einen Durchmesser haben, der etwas kleiner ist als die untere Mündung der Glocke,
und die Platte kann entweder tellerförmig ausgebildet oder sonstwie für die Einmittung
des Topfes geeignet sein. Eine gelochte Asbestplatte,
ein oder mehrere
Ringe, wie in Fig. S dargestellt, die zweckmäßig durch Metalleinfassungen f 1 verstärkt
sind, können an Stelle eines solchen Tellers treten oder benutzt werden, um diesen
vor der Heizflamme zu schützen. Bei einer anderen Ausführungsform kann eine ringförmige
Manschette i aus geeignetem hitzebeständigem Werkstoff, wie aus Porzellan, feuerfestem
Stein o. dgl., außerhalb oder innerhalb des Bodens des Topfes verwendet werden,
wie dies die Fig. g und io zeigen, wodurch vermieden wird, daß in dem die Glocke
umgebenden Flüssigkeitskörper e die Siedetemperatur erreicht wird.
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fWo die Erwärmung eines Topfes oder Gefäßes durch Übertragung mittels
einer heißen Platte, z. B. einer elektrischen Heizplatte, erfolgen soll (Fig. ii),
kann jede gewünschte Beschränkung der Wärme und der hauptsächliche Wärmeschutz der
äußeren oder Randteile des Topfes durch die Zwischenschaltung einer Metallscheibe
g (Abb. i i) erreicht werden, die zwischen den Topf und die Heizplattenoberfläche
k geschaltet ist. Die Metallscheibe g besteht beispielsweise aus einer nicht verziehbaren
Aluminiumplatte von passendem Durchmesser und einer Dicke, die einer hohen Temperatur
widerstehen kann, ohne daß sie sich um einen solchen Betrag wirft, der eine geringere
Oberflächenberührung mit sich bringen würde und so die Wirkung der Wärmeübertragung
verringern könnte. Wenn gewünscht, kann eine Wärmesammelplatte mit einem abgeschrägten
Rand nach Fig. 12 und 13 benutzt werden, die auf ihrer größeren Fläche g1 die Wärme
empfängt und sie auf den Topf o. dgl. über die kleinere Fläche g° überträgt.
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Die Schwierigkeiten des V erziehens oder Sichwerfens können jedoch
im wesentlichen dadurch vermieden werden, daß man eine verhältnismäßig dünne : und
biegsame Scheibe von beispielsweise i oder z mm Stärke wählt, deren Zusammenhang
durch eine oder mehrere enge Schnitte oder Schlitze g4 unterbrochen ist. Diese können
beispielsweise in radialer Richtung entsprechend Fig. 15 verlaufen oder nach einer
Spirallinie wie in Fig. 14., wobei die Windungen dieser Spirale gegen den Mittelpunkt
hin enger gehalten sind als am Umfang. Die Fläche der Zi änneübertragungsscheibe
ist auf diese Weise in Zonen lt, h unterteilt, die sich aber nicht alle gleichzeitig
über die ganze Fläche werfen oder verbiegen. Durch diese 12ittel wird eine gute
Leitungsfähigkeit und Haltbarkeit gesichert. Die äußere Zone des Topfes wird tatsächlich
gegen die Wärme durch den dünnen, die Leitungsscheibe umgrenzenden Luftring abgeschirmt.
Falls erforderlich, können, wenn eine Scheibe genügend biegsam ist, so daß sie unter
dem Gewicht des Gefäßes nachgeben oder flachgedrückt werden kann, die unterteilten
Flächen 1t von vornherein leicht aufgebogen oder gegeneinander abgestuft werden.
Die Windungen der spiralförmig aufgetrennten Scheibe können von vornherein hochgezogen
werden, so daß der mittlere Teil gegenüber dem äußeren Teil höher zu stehen kommt.
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Die Erfindung ist ohne weiteres anwendbar im Gebrauch mit selbsttätigen
Kaffeefiltern. Dabei wird eine Glocke in den Topf, wie oben geschildert, gesetzt,
die in diesem Falle den unteren Teil der Filtersäule umfaßt.
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Bei der praktischen Handhabung kann nach der Erfindung der Topf mit
seiner siedenden Flüssigkeit lange Zeit unbeaufsichtigt bleiben; die einzige Wirkung
des ununterbrochenen Aufschäumens ist eine allmähliche Anreicherung der Flüssigkeit,
die in manchen Fällen eine untergeordnete, in anderen -dagegen eine hauptsächliche
Benutzungsweise der Vorrichtung darstellen kann. Es ist selbstverständlich, daß
Abänderungen und Ergänzungen innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung vorgenommen
werden können gegenüber den vorstehenden Darlegungen, denn die besondere Beschreibung
und die Zeichnungen stellen nur Ausführungsbeispiele dar.