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Sprudelrohrbrühvorrichtung für Kaffee, Tee u. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Sprudelrohrbrühvorrichtung für Kaffee, Tee u. dgl. mit einem Kocnkessel, einem
darüber angeordneten Filtersieb, einem zwischen diesen beiden Teilen liegenden Behälter
für die fertige Brühe und einem Steigrohr, das vom unteren Teil des Kochkessels
,aus durch den Brühbehälter und das Filtersieb hindurchragt, wobei der Brühbehälter
zusammen mit dem Filtersieb vom Kessel und Steigrohr lediglich durch Abheben getrennt
werden kann. Derartige Sprudelrohrbrühvorrichtungen bieten den Vorteil, daß die
entstandene Kaffee-, Tee- oder sonstige Brühe nicht zum Kochen gebracht wird, daß
sie trotzdem heiß gehalten wird, solange die Filterung stattfindet, und daß die
Vorrichtung vollkommen selbständig arbeitet, ohne daß ständig Wasser aufgegossen
zu werden braucht.
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Gegenüber den bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art weist die
Brühvorrichtung nach der Erfindung zahlreiche Vorteile auf. Sie hat einen besonders
einfachen Aufbau; sie besteht aus Teilen, die leicht ersetzt werden können, zumal.
an die Paßgenauigkeit der Teile keine hohen Anforderungen gestellt zu werden brauchen;
durch den einfachen Aufbau aus einfachen Teilen läßt sich die Vorrichtung ohne weiteres
durch Abheben völlig auseinandernehmen und besonders leicht reinigen; ferner wird
der Inhalt des Filtersiebes noch vor Beginn des Brühvorganges angewärmt und durch
Dämpfen leicht angefeuchtet, und es wird vermieden, daß der
Kaffeegrunnd
o. dgl. mit der fertigen Brühe in Berührung bleibt. Durch diese Eigenschaften der
neuen Vorrichtung wird ein ausgezeichneter Geschmack der fertigen Brühe erzielt.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein rohrförmig
ausgebildeter Innenteil. des aus Porzellan, Glas o. dgl. nichtmetallischen Stoffen
bestehenden Brühbehälters das Steigrohr mit wesentlichem Abstand umgibt und so weit
Unterhall) des oberen Randes des Brühbehälters endet, daß das im Brühbehälter lose
über das obere Ende des Steigrohres mit seinem mittleren Führungsrohr geschobene
Filtersieb lediglich auf dem rohrförmigen Innenteil. des Brühbehälters aufruht,
wobei das Filtersieb vollständig eingeschlossen und an seinem oberen Umfang im Brühbehälter
geführt ist. Hierdurch ist es ohne weiteres möglich, einerseits den die fertige
Brühe enthaltenden Behälter, also di; eigentliche Kaffeekanne, vom Kocher und andererseits
wieder das Filtersieb von der Kanne abzuheben, ohne' dabei das Steigrohr mitzunehmen.
Die Kanne hat dann einen ebenen Boden und läßt sich mit oder ohne Filtersieb auf
den Tisch oder ein Tablett stellen. Ein Verschieben oder Klappern des noch in der
Kanne befindlichen Filtersiebes beim Eingießen wird durch die Führung des Siebes
im Brühbehälter vermieden. Die erfindungsgemäße Anordnung schafft -zwischen dein
die Brühe enthaltenden Behälter und dem Steigrohr einen Raum, und dieser Raum ist
mit dem Innenraum des Brühbehälters dicht unterhalb des Filtersiebes verbunden,
so daß der sich im Kochkessel entwickelnde Wasserdampf in dem Zwischenraum zwischen
Steigrohr und Brühbehälter hochsteigt, wobei er den rohrförmigen Innenteil. des
Brühbehälters und das Steigrohr selbst von außen her erwärmt.
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Der Erfindung gemäß kann ferner der Dampf aus dem Oberteil des zwischen
Steigrohr und Brühbehäl.ter gebildeten Raumes in den Brühbehälter hineingelangen,
und zwar dicht unterhalb des Filtersiebes, indem am oberen Ende des rohrförmigen
Innenteiles Unebenheiten, z. B. radial verlaufende Vertiefungen, vorgesehen werden.
Hierdurch wird eine Vorwärmung des Filterbodens erreicht und ferner eine Vorwärmung
des Kaffees oder Tees, der ausgelaugt werden soll. Ferner gelangt ein Teil des Dampfes
durch die Sieböffnungen in das Brühgut selbst hinein und feuchtet dieses an, wodurch
die Aufschließung desselben erleichtert, ein gründliches Auslaugen durch die Flüssigkeit,
die nur einmal hindurchfließt, ermöglicht und der Geschmack des fertigen Kaffees
verbessert wird. Erfindungsgemäß besteht ein weiterer Vorteil. einer Verbindung
zwischen dem Brühbehälter und dem das Steigrohr umgebenden Raum darin, daß, falls
der Brühbehälter bis .an den Rand gefüllt ist, der Inhalt desselben 3m Oberteil
des rohrförmigen Innenteiles von 4r Mitte aus durch schräg nach oben verlaufende
radiale öffnungen bei weiterem Zulauf von Brühe in den Kochbehälter überzulaufen
beginnt. Hierdurch wird vermieden, daß die fertige Brühe mit dem ausgelaugten Grund
in Berührung tritt, wodurch der Geschmack der Brühe verschlechtert «-erden könnte.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der Zeichnung beschrieben
werden. Fig. i zeigt in ihrer rechten Hälfte eine Ansicht, in ihrer linken Hälfte
einen senkrechten Schnitt durch die Sprudelrohrbrühvorrichtung nach der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung
in anderer Ausführung.
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Die Sprudelrohrbrühvorrichtung nach Fig. i besteht aus dem unteren
Kochkessel I i, dem mittleren Brühbehälter 21, dein in bzw. über diesem angeordneten
Filtersieb 15 und dem oberen Deckel 16. Der Kochkessel 1 i besteht zweckmäßig aus
Metall und weist eine Auslauftülle 25 und einen Handgriff 26 auf. Der Boden des
Kochkessels ist in der Mitte 23 erhöht ausgebildet. Auf dieseln erhöhten Teil ruht
der Fuß 14 des Steigrohres 13. Der vertiefte Teil des Bodens des Kochkessels bildet
eine umlaufende Rinne 24. Diese Rinne dient dazu, zu verhindern, daß der Kochkessel
durch die darunter befindliche Flamme zerstört wird, falls der gesamte Wasserinhalt
durch das Steigrohr hochgestiegen ist. Der in der Rinne verbleibende Wasserrest
dient dann zur Kühlung des Kesselbodenrandes.
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Der Fuß 1.4 des Steigrohres 13, das zweckmäßig aus Metall besteht,
ist hohl ausgebildet und weist Zutrittsöffnungen 22 für das zu kochende Wasser auf.
In dem Hohlraum des Fußes bildet sich der Wasserdampf, der zusammen mit Wasser durch
das Steigrohr 13 aufsteigt und sich am oberen Ende des Steigrohres nach allen Seiten
über das im Filtersieb 15 befindliche Kaffeepulver o. dgl. ergießt. Der vorteilhaft
aus Glas bestehende Deckel 16 dient dabei als Leitfläche für die hochsprudelnde
Flüssigkeit.
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In einer oberen rinnenförmigen Erweiterung 1; des Kochkessels i i
steht der Brühbehälter 21, der vorteilhaft aus Glas oder Porzellan o. dgl. besteht.
Der Behälter 21 ist zylindrisch ausgebildet und enthält eineu rohrförmig ausgebildeten
Innenteil 18 zum Durchtritt des durch den Behälter 21 hindurchragenden Steigrohres
13. Der rohrförmige Innenteil 18 reicht etwa bis zur Höhe
der Tülle
3o des Brühbehälters 21. Zwischen dem Steigrohr 13 und dem Innenteil 18 ist ein
Zwischenraum 27 frei gelassen. Der rohrförmige Innenteil 18 wird zweckmäßig nach
oben hin etwas verjüngt ausgebildet, wodurch das Aufsetzen des Brühbehälters 21
auf das Steigrohr 13 und die Reinigung des Brühbehälters erleichtert werden.
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Unterhalb des Filtersiebes wird ein Übertritt von Dampf zwischen den
durch den Innenteil i 8 getrennten Behälterräumen durch Löcher oder Kerben ermöglicht.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Innentei118 an seinem oberen
Rande radial verlaufende Vertiefungen i9 auf, die unterhalb des Filtersiebes 15
eine Verbindung zwischen dem Raum 27 und dem Innenraum des Brühbehälters 21 bilden.
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Das Filtersieb 15 kann aus Metall oder einem anderen Werkstoff
bestehen und weist ein mittleres Führungsrohr 29 auf, mit dem es über das Steigrohr
i 3 geschoben wird. Wie .aus der Abbildung ersichtlich, ruht das Filtersieb 15-
lediglich auf dem rohrförmigen lnnenteil i8 des Brühbehälters 21 auf und wird an
seinem oberen Umfang im Oberteil des Brühbehälters 21 geführt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel weist das Filtersiel eine obere Wulst 28 auf, die zur Führung
innerhalb der zylindrischen Wandung des Brühbehälters 21 dient. Zu diesem Zweck
ist der Brühbehälter 2 i ein Stück weit über die Tülle 3o hinaus nach oben verlängert.
Es ist jedoch nicht erforderlich, daß das Filtersieb 15 wie in dein dargestellten
Ausführungsbeispiel vollkommen im Brühbehälter 21 sitzt, sondern es genügt, wenn
@es mit einem Teil, seiner Länge in den Brühbehälter hineinragt ,und ,an diesem
Teil geführt wird.
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Wenn die Brühvorrichtung in Gebrauch genommen wird, erfolgt der Koch-
und Filtervorgang in üblicher Weise. Sobald sich in dem Kochkessel i i Dampf entwickelt,
steigt dieser in den Zwischenraum 27 zwischen Steigrohr 13 und Innenteil 18
empor und wärmt dabei den Brühbehälter 21 und das Steigrohr 13. Der aufsteigende
Dampf gelangt weiter durch die Öffnungen i9 an den Boden des Filtersiebes 15 und
von diesem aus teilweise durch die Sieböffnungen hindurch in das Filtergut, also
das Kaffeepulver o. dgl. Hierdurch wird das Filtersieb vorgewärmt und das Kaffeepulver
.angefeuchtet. Sollte durch irgendeinen Zufall der Brühhehälter 21 gefüllt sein,
bevor der Filtervorgang beendet ist, so läuft die überflüssige. Brühe durch die
Öffnungen i9 in den Kochkessel i i zurück. Auf diese Weise ließe sich demnach, wenn
gewünscht, ein Kreislauf der Flüssigkeit bzw. eine Wiederholung des Brühvorganges
herbeiführen. Nach Beendigung der Filterung läßt sich der Brühbehälter 21 oder die
Kanne ohne weiteres durch eine Bewegung nach oben vom Kochkessel i i abheben, wobei
das -Steigrohr 13 im Kochkessel zurückbleibt. Das Filtersieb 15 wird dabei in der
Kanne mitgenommen, in der es infolge seiner Führung am äußcren Rande vollkommen
ruhig liegt. Die Mitnahme des Filtersiebes hat den Vorteil, daß etwa noch im Kaffeegrund
vorhandene Brühe noch nachträglich in den Brühbehälter tropfen kann. Die Kanne hat
einen vollkommen ebenen Boden und kann ohne weiteres .auf den Tisch oder auf ein
Tablett gestellt werden.
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Fig. 2 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführungsform für die Verbindungsöffnungen
zwischen dem Raum 27 und dem Innenraum des Brühbehälters 21. Um den aufsteigenden
Dampf besser gegen den Boden des Filtersiebes 15 leiten zu können, sind in diesem
Falle von innen nach außen schräg nach oben verlaufende radiale Öffnungen i9« am
oberen Rand des rohrförmigen Teiles 18 vorgesehen, durch die der Dampf unmittelbar
gegen den Boden geleitet wird,- und die ein Überfließen in den Kochkessel bewerkstelligen,
falls der Brühbehälter zu voll wird.