DE622927C - Schaltungsanordnung fuer Relaisunterbrecher, insbesondere fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
9. DEZEMBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

' KLASSE 21a³ GRUPPE 63₂o

2i a⁹ S 400.

Siemens & Halske Akt,-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

mit Wählerbetrieb

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1930 ab

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Relaisunterbrecher, insbesondere auf Relaisunterbrecher für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb.

Gegenüber bekannten Anordnungen, bei denen ein niedrigohmiges Hilfsrelais im Anreizkreis beim Schließen dieses Kreises mit den zu steuernden Schalteinrichtungen beeinflußt wird und die Stromstoßgabe beim erstmaligen Einschalten des Hilfsrelais teils von diesem und teils von vom Anreizkreis unabhängigen Schaltmitteln vorgenommen wird, bezweckt vorliegende Erfindung, eine gleichmäßige Impulsdauer bereits vom ersten Einschalten der Unterbrecheranordnung an zu erzielen.

Erreicht wird dies dadurch, daß die im Arbeitsstromkreis liegenden Schalteinrichtungen unmittelbar durch das Hilfsrelais, mit dem sie zusammen erregt werden, nur bei ihrer erstmaligen Betätigung. gesteuert werden, während die folgenden Betätigungen durch ein oder mehrere weitere, von dem im Arbeitstromkreis fließenden Strom unabhängige Relais in an sich bekannter Weise herbeigeführt werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Arbeitsweise der gezeigten Anordnung ist folgende:

Wird die Einrichtung in Betrieb genommen, so wird in beliebiger Weise, z. B. durch ein nicht dargestelltes Relais, der Kontakt an geschlossen und damit der Stromkreis eines der drei gezeigten Magnete D₁, D₂, D₃, welche von dem erfindungsgemäßen Unterbrecher gesteuert werden können, über Erde, Batterie, Kontakt an, Magnet D₁, Verzögerungsrelais X₁ Kontakt ix, Erde geschlossen. In diesem Stromkreis spricht sowohl 'der Magnet D₁ als auch das Relais X an. Der Magnet führt irgendwelche Schaltvorgänge, z. B. die Fortschaltung von Wählerarmen, herbei, und das Relais X öffnet seinen Kontakt ι χ und schließt den Kontakt 2 x. Durch Öffnen des Kontaktes ι χ fällt der Magnet D₁ ab, und durch Schließen des Kontaktes 2 χ ist ein Stromkreis für Relais Y hergestellt über: Erde, Kontakte 2 x, 4y, Relais Y, Batterie, Erde. Relais Y spricht an und schließt den Kontakt 33/, bevor Relais X abgefallen ist, so daß Magnet D₁ von neuem anspricht über Erde, Kontakt 3 y, Magnet D₁, Kontakt an,

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Kurt Baloun in Berlin-Haselhorst.

Batterie, Erde. Außerdem öffnet Relais Y seinen Kontakt 43/. Durch öffnen dieses Kontaktes ist" der Widerstand W\ in den Stromkreis für Relais Y eingeschaltet, so daß das Relais abfällt und den Kontakt 3 y öffnet. Dadurch ist der Stromkreis für den Magneten D₁ wieder unterbrochen. Da j edoch beim Abfall des Relais Y mit Schließen des Kontaktes 43/ der Widerstand W kurzgeschlossen wird und Relais Z sich noch hält, ist der Stromkreis für Relais Y von neuem hergestellt, und dieses schließt seinen Kontakt 3 y abermals, so daß der Magnet D₁ wieder über Erde, Kontakt 3 y, Relais Z, Magnet D₁, Kontakt ati, Batterie, Erde anspricht.

Wie aus· dem Obigen ersichtlich, ist, wird also der durch den Unterbrecher zu betätigende Magnet D₁ gleichzeitig mit dem Anlassen des Unterbrechers über das ,Reao lais X erregt und sein Stromkreis nach Ansprechen dieses Relais wieder unterbrochen, worauf die nächstfolgenden Erregungen und Unterbrechungen des Stromkreises für den Magneten D₁ nur durch das Relais Y gesteuert werden. Das Relais X ist nun als niederohmiges Relais ausgebildet, und es ist damit erreicht, daß, gleichgültig, ob nur einer der Magnete D₁, D₂, D₃ durch den Unterbrecher beeinflußt wird oder mehrere, sowohl die sofortige Betätigung der Magnete beim Anlassen der Einrichtungen als auch die Unabhängigkeit. der Belastung des Unterbrechers gewährleistet ist, da ja nach der erstmaligen Beeinflussung der Magnete deren folgende von dem Relais Y gesteuert wird, dessen Erregerstrom aber von der Zahl der zu betätigenden Magnete unabhängig ist.

Anstatt die Magnete nach Anlassen des Unterbrechers nur durch ein Relais (Y) zu steuern, 'kann man auch mehrere Relais, wie bei den bekannten Relaisunterbrechern, also solche, die sich nacheinander beeinflussen, benutzen.

Auch ist es nicht erforderlich, die über die Kontakte ι χ und 3 y verlaufenden Stromkreise durch diese Kontakte zu unterbrechen. Es könnten zur Erreichung der gleichen Wirkung'auch hohe Widerstände bei Beeinflussung der Relais Y und X in die Stromkreise eingeschaltet werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung für Relaisunterbrecher, insbesondere für Fern-Sprechanlagen mit Wählerbetrieb, bei denen ein im Anreizstromkreis des Unterbrechers liegendes Hilfsrelais als niederohmiges Relais ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im Arbeitsstromkreis liegenden Schalteinrichtungen (D₁) unmittelbar durch das Hilfsrelais (X), mit dem sie zusammen erregt werden, nur bei ihrer erstmaligen Betätigung gesteuert (aberregt) werden, während die folgenden Betätigungen (Erregung und Aberregung) durch ein oder mehrere weitere, von dem im Arbeitsstromkreis fließenden Strom unabhängige Relais (Y) in an sich bekannter Weise herbeigeführt werden.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsrelais (Z) als Verzögerungsrelais ausgebildet ist und sich während der Betätigung der Schalteinrichtungen

. des Arbeitsstromkreises hält.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsrelais (Z) bei seiner Erregung den Stromkreis eines zweiten Hilfsrelais (Y) schließt, welches die folgenden· Betätigungen der Schalteinrichtungen des Arbeitsstfomkreises einleitet.

4. Schaltungsanordnung nach An-' Spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Einleitung der folgenden Betätigungen durch das zweite Hilfsrelais (F) geschlossene Stromkreis über das ' Hilfsrelais. (Z) verläuft. 90

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen