DE287906C - - Google Patents

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DE287906C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vi 287906 KLASSE 21 a. GRUPPE
Zusatz zum Patent 226627.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. September 1913 ab. Längste Dauer: 19. Januar 1924.
Die Erfindung bezieht sich im besonderen auf diejenige Ausgestaltung der durch Patent 226627 geschützten Schaltungsanordnung, bei welcher in den Vorwahlstufen ein Anrufsucher und ein Vorwähler in der Weise als Aggregat zusammenarbeiten, daß der Vorwähler in der einen und der Anrufsucher in der vorhergehenden Vorwahlstufe Verwendung findet. Die Erfindung beruht darauf, bei derartigen
ίο Aggegraten Wähler ohne Ruhelage entweder an beiden Stellen oder mindestens an der Stelle des Vorwählers zu benutzen. Es wird hierdurch der Vorteil erzielt, die zur Rückführung der Wähler in die Ruhelage erforderliehe Zeit zu ersparen. Die Verwendung der genannten Wählerart wird dadurch ermöglicht, daß die Anschaltung der Antriebsmagnete des ohne Ruhelage ausgeführten Wählers erst dann erfolgt, wenn der betreffende Wähler die Leitung, auf welcher er gerade steht, auf ihr Freisein bzw. auf das Vorliegen eines Anrufes geprüft hat. Hat die Prüfung die Belegbar keit der Leitung ergeben, so findet die Anschaltung der Antriebsmagnete nicht statt, so daß die Wähler auch sicher auf dem eingenommenen Kontakt stehenbleiben. Hierdurch werden Doppelverbindungen vermieden. Im allgemeinen kann man sowohl den Anrufsucher wie auch den Vorwähler als Wähler ohne Ruhelage ausbilden. Bei den Anlagen jedoch, in denen die Teilnehmer in aus meh-' reren Untergruppen bestehende Hauptgruppen eingeteilt sind, wobei jeder Untergruppe ein besonderes Anrufsuchereinstellglied zugeordnet und ein Einstellglied in jeder Untergruppe parallel mit je einem in den anderen Untergruppen an eine einzige Verbindungsleitung angeschaltet ist, ist es erforderlich, daß die Anrufsucher, jedesmal in die Ruhelage zurückkehren, da sonst immer mehrere Teilnehmer (je einer. in jeder Untergruppe) durch ein Aggregat zusammengeschaltet würden. Die Einschaltung der Antriebsvorrichtung des Vorwählers geschieht bei diesen Schaltungen nach der Prüfung, während die Einschaltung der Antriebsvorrichtung für den Anrufsucher vor, gleichzeitig oder nach der Prüfung geschehen kann.
*Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es sind von den Schaltungen nur die zum Verständnis der Erfindung unmittelbar erforderlichen Teile wiedergegeben, die anderen lassen sich aus bekannten Schaltungen ohne weiteres ergänzen. Die Kontakte sind mit Zahlen und ihre Zugehörigkeit zu den Relais durch entsprechende kleine Buchstaben als Indizes bezeichnet.
Wenn der Teilnehmer Tl (Fig. 1) seinen Hörer abhebt, spricht das Relais R an und legt über Kontakt 1, dessen Zugehörigkeit zum Relais R durch den Index r angedeutet ist, an den Prüfkontakt 2 seines Kontaktsatzes
am Anrufsucher A S Batterie an. Ferner schließt das Relais R am Kontakt 3 den Stromkreis für die Wicklung I eines Relais An (Erde, Batterie, An, S, w, 4, 3, Erde). Das Relais An spricht infolgedessen an, schließt bei 5 den Stromkreis eines Relais B und bereitet bei 6 den Antriebsstromkreis eines Wählersuchers WS vor, der bei 7 infolge Ansprechens des Relais B geschlossen wird. Ferner wird durch das Relais An auch der Kontakt 8 im Stromkreis des Wählersuchers geschlossen. Der Wählersucher bewegt sich über die Kontakte der Anrufsucher fort, bis er einen freien Wähler findet. Hierbei spricht zuerst das Relais E an (Erde, 9, 10, Wicklung I von E, Arm 11, Widerstand wi, 8, Batterie, Erde). Das Relais E besitzt zwei Arten von Kontakten, von denen die einen 12,12'. . ., 13,14 sofort beim Ansprechen des Relais, und der andere, 15, mit einer geringen Verzögerung geschlossen werden. Über den Kontakt 12 wird ein Stromkreis über die Wicklung II des Relais An sowie über die Wicklung II des Relais E geschlossen (Erde, 8, wi, 11, Wicklung II des Relais E, 12, 16, II, Batterie, Erde). Dieser Strom hat zur Folge, daß das Relais An aberregt wird und bei 6 den Stromkreis des Drehmagneten unterbricht, so daß der Wählersucher auf dem betreffenden Kontakt stehenbleibt. Der über die Wicklung II des Relais E fließende Strom dient auch als Haltestrom für das Relais E. Bei Kontakt 13 ist der Prüfstromkreis für den Vorwähler VW geschlossen und bei 14 der Prüfstromkreis für den Anrufsucher AS.
Wenn sich ergibt, daß der Anrufsucher bereits auf der anrufenden Leitung steht, so kommt sofort der Prüfstromkreis zustande (Erde, Batterie, T, Wicklung II des Relais R, i, 2, Wicklung I, II des Relais P1, 14, Erde). In diesem Stromkreis spricht u. a. das Relais P1 an, bringt durch Schließen des Kontaktes 17 den Besetztzustand an dem belegten Kontakt hervor und schaltet bei 18 den Drehmagneten D1 des Anrufsuchers ab. Steht der Vorwähler VW bereits auf einer freien Verbindungsleitung, so spricht ebenfalls über den Kontakt 13 das Prüfrelais P2 sofort an und öffnet bei 19 den Stromkreis für den Drehmagneten D2. Es kann mithin nach Schluß des Kontaktes 15 ein Inbetriebsetzen des Vorwählers nicht mehr stattfinden. Wenn weder der Anrufsucher As auf der anrufenden, noch der Vorwähler VW auf einer freien Leitung steht, können die Relais P1 und P2 auch nicht ansprechen, so daß sowohl der Bewegungsstromkreis über den Antriebsmagneten D1 als auch der über den Magneten D2 geschlossen wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist angenommen, daß die Teilnehmer in aus mehreren Untergruppen I, II. . ■. bestehenden Hauptgruppen angeordnet sind. Wie oben bereits erwähnt, ist in diesem Falle der Anrufsucher als Wähler mit Ruhelage ausgebildet, während dagegen der Vorwähler V W, der mehreren Anrufsuchereinrichtungen AS1, AS2 gemeinsam ist, als Wähler ohne Ruhelage ausgebildet wird. Wenn bei dieser Anordnung der Teilnehmer Tl anruft, so wird zunächst das Relais R erregt und schließt bei 3 den Stromkreis des Anlaßrelais, z. B. An1. Dieses schließt den Kontakt 20 und damit den Anreizstromkreis für den Anrufsucher A S1 einer Verbindungsleitung, z. B. Fi1 (Erde, 20, 21, Wicklung I eines Relais F, Drehmagnet Da, Unterbrecher U1, Batterie, Erde). Die Anrufsuchereinrichtung A S1 beginnt also zu laufen, bis der Anrufsucher auf den anrufenden Kontakt 2 gelangt ist. Hierbei spricht dann in bekannter Weise das Relais P1 an.
Bei Schluß des Kontaktes 20 war ferner der Stromkreis über ein Relais O1 geschlossen worden (Batterie, 20, 21, Wicklung I des Relais F, Kontakt 22, 23, Relais O1, 24, Batterie, Erde). Das Relais O1 hatte angesprochen und die Kontakte 25 sowie 23' geschlossen. Über den Kontakt 23' liegt es in einem Haltestromkreis, während über den Kontakt 25 ein Strom für die Wicklung II des als Differentialrclais ausgebildeten Relais An1 zustande kommt (Erde, Batterie, II, 25, Leitung 26, Arm e des Anrufsuchers A S1, Kontakte 27, 28, Erde). Das Relais An1 läßt also seine Anker fallen und unterbricht bei 20 den Anreizstromkreis. Der Beweguugsmagnet Da bleibt aber erregt (Erde, Batterie, U1, Da, 29, e, 27, 28, Erde), bis das Relais P1 anspricht und durch Öffnung des Kontaktes 28 den Bewegungsstromkreis unterbricht.
Das Relais F hat in dem Anreizstromkreis einer jeden Anrufsuchervorrichtung eine Wicklung I, II... und außerdem eine Wicklung V, über die beim Ansprechen des Relais F bei 31 ein Haltestromkreis geschlossen wird. Das Relais F besitzt ebenso wie das Relais E bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform Kontakte, welche sich sofort beim Ansprechen des Relais schließen (30, 31), und einen Kontakt 32, welcher erst mit einer geringen Verzögerung in Tätigkeit tritt. Über den Kontakt 31 wird der oben bereits genannte Haltestromkreis für die Wicklung V des Relais F geschlossen und' über den Kontakt 30 der Prüfstromkreis des Vorwählers VW. Infolgedessen prüft der Vorwähler VW sofort die Leitung, auf der er sich gerade befindet. Ist diese frei, so spricht das Relais P2 sofort an und unterbricht bei 33 den Stromkreis des Drehmagneten D V des Vorwählers VW, ehe am Kontakt 32 dieser Stromkreis von Seiten des Relais F geschlossen werden kann.
In der vorhergehenden Beschreibung ist angenommen, daß der Anrufsucher unmittelbar die anrufende Leitung und der Vorwähler V W die Verbindungsleitung zu einem Gruppenwähler belegt. Es kann natürlich auch die Anordnung derart sein, das an Stelle des Leitungswählers eine von einer vorhergehenden Vorwahlstufe kommende Verbindungsleitung und ebenso von dem Vorwähler Verbindungsleitungen zu einer nächsten Vorwahlstufe bestrichen werden.

Claims (4)

Pate.nt-Ansprüche:
1. Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit selbsttätigem oder halbselbsttätigem Betrieb, bei welcher die anrufende
. Stelle über einen Anrufsucher in einer und einen Vorwähler in der folgenden Stufe mit Verbindungsleitungen verbunden wird, nach Patent 226627, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Stufen Wähler ohne Ruhelage verwendet werden, und daß die Schließung sowohl der Prüf- als auch der Bewegungsstromkreise des Wähleraggregates durch ein und dieselbe bei Vorliegen eines Anrufes auf eine Anschlußleitung in Wirkung tretende Einrichtung (Relais E) nacheinander in der Weise erfolgt, daß die Reihenfolge, wonach erst die Prüfung der Leitungen, auf denen die Wähler zur Zeit stehen, und dann gegebenenfalls Einschaltung der Fortschalteinrichtung eines oder beider Wähler des Aggregates erfolgt, sicher aufrechterhalten wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Anreiz einer Teilnehmerleitung aufnehmende Relais (Z?) des Wähleraggregates mit verschieden schnell schließenden Kontakten ausgerüstet ist, so daß die sich zuerst schließenden Kontakte die Prüfeinrichtungen in den Prüfzustand bringen, während über die verzögert geschlossenen Kontakte die Stromkreise der Antriebsmagnete geschlossen werden können.
3. Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen, in denen die Teilnehmer in aus mehreren Untergruppen (I bis IV) bestehende Hauptgruppen eingeteilt sind, und jeder Untergruppe eine Einstellvorrichtung (A S) mit Ruhelage zugeordnet ist, wobei die Einstellvorrichtung einer Untergruppe mit je einer Einstellvorrichtung der anderen Untergruppen parallel an eine einzige, mit einem Vorwähler ausgerüstete Verbindungsleitung angeschlossen ist, gekennzeichnet durch eine derartige Abhängigkeit der Anreiz- und Prüf- und Fortschaltstrom kreise an beiden Vorwahlstufen voneinander, daß bei Einlauf eines Anrufes nur am Vorwähler die Einschaltung des Antriebsmagneten erst nach Prüfung der Leitung erfolgt, während der an der Einstellvorrichtung der Untergruppe die Einschaltung übernehmende Antriebsmagnet je nach Belieben gleichzeitig mit der Prüfeinrichtung oder vor oder nach dieser eingeschaltet werden kann.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch den über die Anreizleitungen der einzelnen Untergruppen den Einstellvorrichtungen übermittelten Anreiz ein besonderes Relais eingeschaltet wird, welches vor Einschaltung des Antriebsmagneten eine Prüfung der vom Vorwähler belegten Verbindungsleitung veranlaßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT287906D 1927-08-11 Active DE287906C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE966834C (de) * 1950-11-16 1957-09-12 Siemens Ag Schaltungsanordnung fuer Waehler mit freier Wahl und Voreinstellung auf freie Anschlussleitungen

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US4242964A (en) * 1978-12-18 1981-01-06 Ares, Inc. Explosive fuse for projectile
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