DE622315C

DE622315C - Vorrichtung zur Veraenderung der elliptischen Form des Brustkorbquerschnitts in einemehr kreisfoermige Form

Info

Publication number: DE622315C
Application number: DEJ49216D
Authority: DE
Original assignee: KURT JACOBY DR
Current assignee: KURT JACOBY DR
Publication date: 1935-11-25

Description

Vorrichtung zur Veränderung der elliptischen Form des Brustkorbquerschnitts in eine mehr kreisförmige Form Es ist beobachtet worden, daß Patienten mit Gallenkoliken und bestimmten Arten von Herz- und Lungenkrankheiten sofort Erleichterung haben, wenn durch seitlichen Druck auf die unteren bzw. mittleren Rippen die elliptische Form des Brustkorbes in eine mehr kreisförmige verwandelt wird.
Die bisher bekannten Körperstützen konnten diesen Erfolg nicht zeitigen, da sie weder in der Richtung des Druckes noch in der Wahl der Stützpunkte den Anforderungen .gerecht zu werden vermochten. Sie bewirkten nur eine Verschiebung des Druckes der Thoraxwand, nicht aber eineD_ruckentlastung der kranken Organe.
Der Erfindungsgedanke geht davon aus, daß die quer elliptische Anordnung des Brustkorbes im Falle einer Erkrankung der von ihm ganz oder teilweise umschlossenen Organe, wie beispielsweise der Gallenblase, durch den ständigen Druck besonders der vorderen Thoraxwand auf die durch die Erkrankung gestauten und vergrößerten Organe heftige Schmerzen auslöst, die Krankheit verschlimmert und. die Behandlung erschwert. Wirkt nun dieser Druck von vorn nach hinten, wie es beispielsweise bei einem Gallenblasenleiden der Fall ist, dann wird er durch die Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch aufgehoben, daß von den an den freien Enden eines bügelartigen, starren, die Brust frei überspannenden Gestänges angebrachten Pelotten durch seitlichen -Druck. besonders in der hinteren Axillarlinve des Thoraxes unter gleichzeitiger Freihaltung von Druck oder Einengung auf der vorderen Brustkorbpartie der Thorax nach vorn gebogen und dadurch einer mehr kreisförmigen Gestalt des Querschnitts genähert wird. Infolgedessen werden die erkrankten Organe von dem Druck entlastet und :erhalten die Möglichkeit, leichter abzuschwellen.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Formveränderung des Brustkorbes nach den Gesichtspunkten der Erfindung ist in der Zeichnung -dargestellt.
Nach der Zeichnung legen sich zwei Pelotten i an die seitlichen Teile des Brustkorbes 2 an. Durch ein Gestänge 3, das durch, ein Spannschloß 4 enger und weiter gestellt werden kann, erhalten die relotten den zur Veränderung der Form des Brustkorbes nötigen Druck. Die Pelotten i sind mit dem Gestänge 3 durch Kugelgelenke 5 verbunden. Federgestänge 6 sorgen für eine gleichmäßige Verteilung des Druckes auf die Pelotten, die sich der Körperform fest anschmiegen. Das Druckgestänge ist so bemessen, daß es dem Thorax nur in der oben geschilderten Weise anliegt, ihn im übrigen aber völlig frei läßt. Auf diesem Wege wird einerseits erreicht, daß der Thorax dem Druck beispielsweise in den hinteren Axillarlinien nach vorn nachgeben kann und sich der mehr kreisförmigen Querschnittsform nähert, andererseits wird erreicht, daß Atmung und Herztätigkeit nicht behindert werden.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Druck beiderseits in der hinteren Axillarlinie anzusetzen.
Ein verstellbarer Verbindungsgurt 7 verhindert ein Vorgleiten der Pelotten. Er verläuft über den Rücken des Patienten und ist in beliebiger Weise an den Pelotten befestigt.
Zur zusätzlichen Behandlung der vom Druck lentlasteten erkrankten Organe können mit der Vorrichtung gleichzeitig medikamentöse Packungen, Wärm- oder Kühlvorrichtungen verbunden werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Veränderung der elliptischen Form des Brustkorbquerschnitts in eine mehr kreisförmige Form mittels beiderseits an den Brustkorb angelegter Pelotten, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotten (r) an den freien Enden eines bügelartigen, starren, dieBrust vorn frei überspannenden Gestänges (3), gegebenenfalls unter Verwendung federnder Verbindungsmittel (6), angebracht sind, und daß die Weite des Gestänges (3) veränderbar ist, z. B. durch ein Spannschloß (4) oder durch eine andere Spannvorrichtung.
2. Vorrichtung nach .Anspruch i, gekennzeichnet durch einen das Vorgleiten der Pelotten (i) verhindernden Rückengurt (7).