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Einrichtung für Diathermie.
Bei der Anwendung des Diathermieverfahrens auf die Haut des lebenden Körpers ist es erforder- lich, die Elektroden möglichst nahe an die zu behandelnde Stelle heranzubringen. Dies wird am besten dann erreicht, wenn die Elektroden so angeordnet werden, dass die zu behandelnde Stelle zwischen den
Elektroden liegt.
Es sind bereits Elektroden für die Diathermiebehandlung bekannt, welche an die zu behandelnde
Körperstelle anmodelliert und mit stromleitenden Belegen versehen sind. Auch mit solchen Elektroden treten jedoch Schwierigkeiten insbesondere dann auf, wenn die zu behandelnden Körperstellen auf frei beweglichen Organen des menschlichen Körpers liegen, wie z. B. wenn die Haut der Finger, der Hand, der
Zehen oder der Kiefer zum Zwecke der Zahnfleischbehandlung der Einwirkung des Diathermiestromes unterworfen werden soll. Neben den durch die unregelmässige Form dieser Körperstellen bedingten
Schwierigkeiten treten hier noch dadurch Unzukömmlichkeiten auf, dass diese Körperstellen, welche während der mindestens 25 bis 30 Minuten dauernden Behandlung ihre Lage nicht verändern dürfen, rasch ermüden und so die Behandlung erschweren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Anwendung des Diathermie- verfahrens zu schaffen, durch welche die vorerwähnten Nachteile der bisher verwendeten Einrichtungen für diesen Zweck vermieden sind. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Einrichtung an die zu behandelnde Körperstelle anmodellierte Stützkörper enthält, welche im Verein mit der Elektrode den betreffenden Körperteil derart stützen, dass eine möglichst unbewegliche Lagerung desselben während der Behandlung gewährleistet ist.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Einrichtung zur Diathermiebehandlung der
Haut der Finger dargestellt, wie sie z. B. beim Krankheitsbild der Frostbeulen sich als vorteilhaft er- weist. Fig. 1 zeigt die Einrichtung in Ansicht, bei abgehobenem Oberteil, Fig. 2 ist ein Schnitt nach
Linie 77-777 der Fig. 1, in Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie 77-777 der Fig. 1 dargestellt. Fig. 4 ist eine Ansicht des Oberteiles von oben und Fig. 5 zeigt den Oberteil mit der eingelegten Hand von unten gesehen.
Die Einrichtung besteht im Wesen aus zwei die Hand 1 umschliessenden Teilen 2 und 3, welche der Hand derart genau anmodelliert sind, dass sie überall an der Haut anliegen. Der Unterteil 2 bildet eine Stütze für die Hand, auf welcher dieselbe in ungezwungener Lage, also bei entspannten Muskeln aufruht. Der Oberteil 3 bildet den Träger für die Elektroden. Die Elektroden bestehen aus Stanniol- blättern 4 und 5, welche an der Innenseite des Oberteiles 3 möglichst faltenlos und so angebracht sind, dass beim Auflegen des Oberteiles auf die Hand die zu behandelnde Hautstelle zwischen den beiden
Elektroden zu liegen kommt.
Die Stanniolblätter 4 und 5 sind auf der Innenseite des Elektroden- trägers. 3 mittels Heftpflasterstreifen 6,7 bzw. 8, 9 befestigt, über die Seitenkanten des Elektroden- trägers herumgebogen und auf der Aussenseite desselben wieder mittels Heftpflasterstreifen 10, 11 bzw. 12 befestigt. An die an der Oberseite des Elektrodenträgers liegenden Stanniolflächen wird die
Stromzuleitung angeschlossen.
Die Herstellung der Einrichtung gemäss der Erfindung erfolgt auf folgende Weise :
Um bei der Herstellung der Umschlussteile 2 und 3 von Patienten möglichst unabhängig zu sein, wird zuerst von der zu behandelnden Hand ein Gipsabguss hergestellt, u. zw. in jener Stellung, in welcher die Muskeln der Hand entspannt sind, um während der Diathermiebehandlung eine Ermüdung der Hand
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gestärkte Organtinstreifen in heisses Wasser getaucht und 8 bis 9 solcher ungefähr 30 cm langer Streifen übereinandergelegt, wobei zwischen die einzelnen Lagen zur Versteifung Gipsbrei eingebracht wird.
Diese übereinandergelegten Streifen werden nun auf den Handrücken des Gipsmodells aufgelegt und in noch feuchtem, plastischem Zustand an die Hand genau anmodelliert. Während der so hergestellte Teil, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel den Elektrodenträger bildet, noch auf dem Handrücken liegen bleibt, werden mehrere Lagen ebensolcher Streifen auch auf die Hohlhand aufgelegt und in gleicher Weise so anmodelliert, dass beide Teile nach dem Erkalten und Erhärten zwischen sich nur so viel Raum lassen, als dem Volumen des Handmodelles entspricht. Dieser an die Hohlhand anmodellierte Umschlussteil bildet eine Stütze für die Hand, welche diese in der richtigen Lage erhält. Der Elektroden-
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Stanniol versehen, deren Abstand voneinander so gewählt wird, dass der Strom bei der Behandlung nur durch die Haut hindurchgeht.
Die Stanniolblätter werden nun in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise mit Heftpflasterstreifen befestigt.
Beim Gebrauch der Einrichtung wird die Hand des Patienten auf die Stütze 2 aufgelegt, mit dem Elektrodenträger 3 bedeckt und an die Stanniolbelege 4 und 5 die Stromzuleitung angeschlossen. Gegebenenfalls kann noch eine Plattenelektrode am entblössten Unterarm angelegt werden, welche mit dem
Stanniolbelag 5 stromleitend verbunden wird.
Die so hergestellte Einrichtung bietet den Vorteil, dass sie bei demselben Patienten während der ganzen Dauer der Behandlung, also mehrere Male verwendet werden kann, an der Hand des Patienten genau anliegt, so dass Verbrennungen durch ungleichmässige Stromdichte vermieden werden und, da die Hand in immer derselben natürlichen Lage bei entspannten Muskeln der Behandlung unterworfen wird, - keine Ermüdung des Patienten'eintritt.