DE647581C - Heizgeraet - Google Patents

Description

Es ist bekannt, den elektrischen .Strom zum Herbeiführen einer Heilwirkung auf dem menschlichen Körper auszunutzen, indem der zu behandelnde Körperteil zwischen zwei Elektroden gebracht wird, so daß der Strom von einer Elektrode zur andern über den betreffenden Körperteil fließt.

Es ist ferner bekannt, die in einem elektrischen Leiter erzeugte Stromwärme dazu zu

xo verwenden, einzelne Körperteile' von außen hoch zu erwärmen. Das geschieht mittels der allgemein bekannten elektrischen Heizkissen. Durch diese wird die erzeugte Wärme längere Zeit auf einen bestimmten Körperteil übertragen. Für mancherlei Krankheitserscheinungen ist diese Art der Wärmeübertragung durch elektrische Heizkissen durchaus genügend und auch vorteilhaft und nützlich. Nachteilig ist aber bei der Benutzung der üblichen elektrischen Heizkissen, daß es wegen ihrer Abmessungen bzw. wegen ihrer Unhandlichkeit ohne besondere Schwierigkeiten nicht möglich ist, die Wärme schnell und bequem wechselnd an beliebige Stellen des Körpers zu bringen, um dort bestimmte Wirkungen hervorzurufen. Diese Forderung wird neuerdings aber für Heilzwecke, für Körper- und Schönheitspflege und für sportliche Zwecke vielfach gestellt.

Ein Heilgerät, welches die gestellten Bedingungen in vollkommener Weise erfüllt, welches also gestattet, die Wärme jedem beliebigen Körperteil schnell und mit einer jeweils nach persönlichem Empfinden wählbaren Intensität für beliebige Zeitdauer, zuzuführen und zugleich auch den betreffenden Körperteil hin und her zu bestreichen, also zu massieren bzw. zu frottieren, bildet den Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dieser besteht zunächst in an sich bekannter Weise aus einem elektrisch beheizten, biegsamen Flachkörper aus Web- oder Gummistoff. Wesentlich aber ist, daß dieser Flachkörper, der zweckmäßig etwa die Größe einer Hand hat, mit Einrichtungen zum Befestigen au der Hand und mit einem Schalter versehen ist, daß er von der das Heilgerät tragenden Hand betätigt werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Ansicht von hinten,

Fig. 2 einen Grundriß,

Fig. 3 eine Seitenansicht.

Innerhalb des biegsamen Flachkörpers 11 ist die nicht dargestellte Heizwicklung in an sich bekannter und beliebiger Weise angebracht. Beispielsweise an dem oberen Teil 13 des Flachkörpers 11 ist die Tasche 12 angebracht, z. B. angenäht. Diese Tasche ist so ausgebildet, daß sie vier Finger der Hand aufzunehmen vermag und diesen zugleich einen Halt am Flachkörper bietet. An dem dem Teil 13 entgegengesetzten Teile des Flachkörpers 11 wird zweckmäßig eine Bindung beliebiger Art angeordnet, z. B. ein Band 17 mit Schnalle 16, mittels deren der Flachkörper befestigt und festgehalten werden kann. Zur Regelung der erzeugten Wärme dient ein Schalter 15, dessen beweglicher Schalthebel so liegt, daß er vom Daumen der das Heilgerät tragenden Hand be-

quem geschaltet werden kann. Die Außenseite des Flachkörpers oder ein Überzug über diesen kann als Frottier- oder Massagetuch ausgebildet sein.

Das beschriebene Heilgerät hat den Vorteil, daß es auf bequeme und handliche Art an diejenige Stelle des Körpers gebracht werden kann, die der hohen Erwärmung ausgesetzt werden soll. Der Benutzer hat es dabei in der Hand, durch geringeren oder stärkeren Druck die Wärmeübertragung vom Meilgerät auf seinen Körper nach seinem eigenen Gutdünken und Empfinden zu beeinflussen. Er kann das Heilgerät zeitweise abheben und beliebig lange wieder anlegen, um eine kürzere oder länger dauernde Wärmebehandlung zu erzielen. Dadurch, daß das Heilgerät mit der Hand fest und unverschieblich verbunden werden kann, ist es dem Benutzer, er sei krank oder gesund, unbekleidet oder mit Kleidern oder Betthüllen bedeckt, möglich, mit dieser Hand ebenso zu arbeiten, wie mit einer bloßen Hand, so daß er, entsprechend seinem eigenen Schmerzemprinden, das Heilgerät weit zielsicherer führen und ausnutzen kann und für den kranken oder ;:u behandelnden Körperteil eine diesem bekömmliche und ihm zusagende Wärmeüberleitung erzielen kann.

Die Wirkung des Heilgeräts kann noch dadurch gesteigert werden, daß man es mit einem Frottierkörper verbindet, durch den beim Bestreichen der Haut besondere Reizwirkungen auf diese und die darimterliegeiiden Blutgefäße und Nervenenden ausgeübt werden können. Dieser Frottierkörper kann beliebig ausgebildet sein und dem Verwendungszweck (Bestreichen, Frottieren, Massieren) angepaßt werden.

Die Heilwirkung wird dann besonders in Erscheinung treten, wenn salbenförmige oder flüssige Medikamente in die Haut eingerieben werden sollen. Bisher geschah dies mit der bloßen Hand, welche an der betreffenden Körperstelle mittels Druck und Reibung, um die zum Einreiben benötigte erhöhte Wärme und Hautreizung zu erzielen, die Einreibung in die Haut hineinmassierte, was meist auch einen beträchtlichen Kraftaufwand erforderte, der dann häufig von einem Zweiten beigestellt werden mußte.

Mit dem elektrisch beheizten Heilgerät wird jede Einreibung vollkommen mühelos vorgenommen, indem die jeweils benötigte, individuell erforderte Wärme in genügender Menge und Höbe von dem beweglich am Körper hin und her geleiteten Heizkörper beigestellt wird, während der Druck der das Heilgerät führenden Hand und die durch das Massagetuch erzielte verstärkte Reizwirkung auf die Haut zusammengenommen eine viel größere Aufnahmewilligkeit und Aufnahmefähigkeit der Haut für das Medikament ermöglichen, als es bisher bei Einreibungen mit bloßer Hand zu erzielen war.

Im Gegensatz zu den bekannten Heizkissen ist durch das beschriebene Heilgerät die Möglichkeit gegeben, durch Zu- und Abschalten des elektrischen Stromes, durch schwächeres oder stärkeres Anpressen oder Abheben, durch die Dauer der Wärmeübermittlung, durch Verändern der örtlichen Lage am Körper, durch zusätzliche Bestreichungs-, Frottier- oder Massageeinrichtungen, je nach dem jeweiligen persönlichen Gutbetmden und Ermessen jedes einzelnen seiner Benutzer die nach Lage des jeweiligen Einzelfalles angebrachte richtige Wärmewirkung auf den zu behandelnden Körperteil auszuüben.

Das Heilgerät kann außer für Krankheitsfälle insbesondere zur Körper- und Schönheitspflege für Gesunde und ebenso zur Vor- und Nachbehandlung von Sporttreibenden mit Vorteil verwendet werden.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Heizgerät, bestehend aus einem etwa handgroßen, elektrisch beheizten, biegsamen Flachkörper aus Gummi- oder Webstoi'f, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper (11) mit Mitteln zum Befestigen an der Hand und mit einem Schalter (15) versehen ist, der von der das Gerät tragenden Hand betätigt werden kann.

2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Befestigung an der Hand mittels einer den Daumen freilassenden, die übrigen x\tr Finger aufnehmenden Tasche (12) erfolgt.

3. Heizgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine Befestigung an der tragenden Hand an der der Spitze des Geräts entgegengesetzten Seite mittels einer beliebigen Bindung erfolgt.

4. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (15) in der Höhlung der Hand liegt, so daß er mit dem Daumen der Hand bedient werden kann.

5. Heizgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper an seiner wirksamen, der Handinnenfläche abgekehrten Außenseite als Frottier- oder Massagekörper ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen