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Galvanisches Behandlungsgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein galvanisches Behandlungsgerät mit verkleideter, insbesondere aus
Graphit bestehender Elektrode. Derartige bekannte galvanische Behandlungsgeräte, welche bei der Behand- lung von Rheuma, Ischias od. dgl. Anwendung finden, sind üblicherweise so ausgebildet, dass die eigent- liche Elektrode von einem Metalldraht gebildet ist, welcher durch einen Leinwandbeutel od. dgl. verklei- det ist. Derartige Behandlungsgeräte weisen den Nachteil auf, dass der die Elektrode bildende Metalldraht nach dem Tränken des Leinwandbeutels od. dgl. mit Elektrolyt beim Ausdrücken des Leinwandbeutels beschädigt werden kann. Eine derartige Beschädigung bedeutet unter Umständen, dass ein Teil der Elektrode stromlos wird, so dass der Behandlungseffekt in Frage gestellt ist.
Darüber hinaus sind die bekannten Leinwandbeutel od. dgl., wenn sie zu stark ausgedrückt werden, nur schwach leitend, während zu wenig ausgedrückte Leinwandbeutel beim Patienten ein unangenehmes Nässegefühl hervorrufen.
Es ist daher bereits eine Konstruktion vorgeschlagen worden, bei welcher die Elektrode auf ihrer einen oder auf beiden Seiten durch einen Polster aus saugfähigem Kunststoff abgedeckt ist. Diese ganze Einrichtung wird dann in einen Baumwollbeutel gesteckt, welcher mit Elektrolyt getränkt wird. Durch diese Konstruktion wird zwar erreicht, dass der Elektrolyt durch die saugfähigen Kunststoffbeilagen gut gehalten wird, jedoch erzeugt der Baumwollbeutel ebenfalls wieder ein unangenehmes Nässegefühl oder eine Schicht schlechter Leitfähigkeit, je nach seinem Tränkungsgrad. Darüber hinaus besteht aber die Gefahr, dass die Elektrode zwischen den Kunststoffbeilagen herausgezogen wird und unter Umständen sogar aus dem Leinwandbeutel heraustritt. In einem solchen Fall können Verbrennungen oder Verätzungen des Patienten entstehen.
Ferner ist das Ausdrücken zur Entfernung des überschüssigen Elektrolyts mit der Gefahr verbunden, dass dabei die eigentliche Elektrode verrutscht und innerhalb des Baumwollbeutels an eine von ihrer Solllage abweichende Stelle zu liegen kommt. Da dies von aussen nicht feststellbar ist, ohne die gesamte Einrichtung auseinander zu nehmen, bedeutet dies den Nachteil, dass die Behandlung nicht genau an jenen Stellen des Körpers erfolgt, an welchen sie vorgesehen ist. Der Behandlungseffekt wird dadurch in Frage gestellt. Wird aber die Elektrode so gross ausgebildet, dass sie innerhalb des Baumwollbeutels nicht verrutschen kann, so behindert sie wieder das Ausdrücken des Baumwollbeutels.
Für diagnostische Zwecke (Anfertigung von Elektrocardiogrammen od. dgl. ) ist eine Konstruktion vorgeschlagen worden, bei welcher eine plattenförmige Metallelektrode im wesentlichen von einer taschen- artigen Umhüllung aus metallisiertem Stoff umschlossen ist. Auf die eine Seite der derart umhüllten Elektrode wird ein Schwammgummipolster aufgelegt, der seinerseits ebenfalls von der metallisierten Stoffhülle umschlossen ist. Die metallisierte Stoffhülle verhindert jedoch die Anwendung dieser Konstruktion auf das Gebiet der Galvano-Therapie, abgesehen davon, dass die relativ grosse Elektrodenplatte ebenfalls das Ausdrücken der getränkten Gesamtelektrode behindert.
Darüber hinaus sind bei dieser. bekannten Konstruktion Schraubklemmen zum Anschluss des Leitungskabels sowie Bolzen zur Befestigung der Elektrode am Körper des Patienten vorgesehen, welche aus der metallisierten Umhüllung hervorragen. Durch diese nicht abgedeckten Elektrodenteile könnten wieder Verbrennungen des Patienten hervorgerufen werden, und durch die starre Metallplatte würde eine Anbringung der Elektrode an stark gewölbten Körperpartie (Nakken, Kniegegend usw. ) in Frage gestellt. Es lässt sich daher eine derartige Einrichtung für eine galvanoelektrische Behandlung nicht anwenden.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, die oben geschilderten Nachteile zu vermeiden und besteht darin, dass die Elektrode in Form mehrerer Teilelektroden innerhalb der aus einem elastischen, saugfähigen Schaumstoff, wie beispielsweise Schwammgummi od. dgl. bestehenden, allseitig geschlossenen Ver-
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kleidungverschiebungssicher angeordnet ist. Die Auflösung der Elektrode in mehrere Teilelektroden sichert, dass die saugfähige Schaumstoffverkleidung zur Entfernung des überschüssigen Elektrolyten leicht ausge- drückt werden kann, ohne dass eine Beschädigung der Teilelektroden zu befürchten ist.
Dadurch, dass die
Teilelektroden innerhalb der allseits geschlossenen Verkleidung verschiebungssicher angeordnet sind, wird die gegenseitige Lage von Teilelektroden und Verkleidung stets gewahrt, was eine genau gezielte Behand- lung ermöglicht. Darüber hinaus entfällt jegliches Auseinandernehmen bzw. Wiederzusammensetzen beim Tränkungs-und Ausdrückungsvorgang. Ein Heraustreten der Teilelektroden aus der allseits geschlossenen
Verkleidung ist aus geschlossen, so dass jegliche Verbrennungen bzw. Verätzungen des Patienten mit Sicherheit verhindert sind.
Die Ausbildung der allseits geschlossenen Verkleidung aus einem elastischen, saugfähigen Schaumstoff sichert zusammen mit der Auflösung der Elektrode in Form mehrerer Teilelektroden eine gute Anpassung des Behandlungsgerätes an den zu behandelnden Körperteil. Der saugfähige Schaumstoff hält auch nach starkem Ausdrücken stets den zur Aufrechterhaltung einer guten Leitfähigkeit nötigen Tränkungsgrad, wobei es sich herausgestellt hat, dass der ausgedrückte Schaumstoff bei den Patienten kein unangenehmes
Nässegefühl hervorruft.
Die Schaumstoffverkleidung kann beispielsweise von Schwammgummi od. dgl. gebildet sein, jedoch können auch andere saugfähige Schaumstoffarten zur Anwendung kommen.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass die von flachen Platten gebildeten Teilelektroden zwischen miteinander verbundenen, beispielsweise miteinander verklebten oder verschweissten Schaumstoffbahnen angeordnet sind. Dadurch wird eine äusserst einfache Konstruktion geschaffen, welche mit geringem Material- und Arbeitsaufwand hergestellt werden kann.
Dadurch werden die Kosten des Behandlungsgerätes gegenüber den bekannten galvanischen Behandlungsgeräten wesentlich gesenkt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch erläutert.
Fig. 1 zeigt ein galvanisches Behandlungsgerät mit zwei Elektroden, Fig. 2 ein Detail im Schnitt und in vergrössertem Massstab, während Fig. 3 schematisch die Anordnung von drei Elektroden pro Behandlungsgerät zeigt.
In Fig. 1 sind die von Graphitplatten gebildeten Teilelektroden 1 zwischen zwei Schwammgummibahnen 2. 3 gelegt, welche an ihrer Berührungsfläche 4. 4' miteinander, vorzugsweise durch Klebungoder Verschweissung, verbunden sind. Der Deutlichkeit halber ist das rechte Ende der oberen Bahn 2 aufgeklappt gezeichnet.
An den Graphitelektroden 1 sind isolierte Zuführungsleitungen 5 befestigt, welche zu einer gemeinsamen zweiadrigen Zuführungsleitung 6 vereinigt sind.
Fig. 2 zeigt die Art der Befestigung einer Zuführungsleitung 5 an der Graphitplatte 1. Zu diesem Zweck ist die Graphitplatte 1 an ihrem seitlichen Rand mit einer Bohrung 7 versehen, in welche ein Metallstift 8 eingesetzt ist. Um das herausstehende Ende des Metallstiftes 8 wird das blanke, von der Drahtisolierung befreite Ende des Zuleitungsdrahtes 5 herumgewickelt, oder es wird das blanke Ende der Zuleitung 5 an den Metallstift 8 angelötet. Schliesslich wird das herausstehende Ende des Metallstiftes 8 samt dem blanken Ende der Zuleitung 5 mit einer Kunststoffmasse 9 umgossen oder auf eine sonstige geeignete Weise gegen denElektrolyten abgeschirmt. Beispielsweise kann hiezu das Ende des Metallstiftes 8 und das blanke Ende der Zuleitung 5 mit einer Isolierfolie umwickelt werden.
In Fig. 3 ist schematisch ein Behandlungsgerät dargestellt. bei welchem zwischen den Bahnen 3 des elastischen saugfähigen Schaumstoffes drei Graphitplättchen 1 eingebettet sind. Die Anspeisung ist hiebei so gewählt, dass die drei Graphitplättchen 1 parallel an einer gemeinsamen Zuleitung 6 hängen, welche sich erst im Bereiche der Schaumgummibahnen 3 aufzeigt. Der Anschluss der Graphitplättchen 1 an die einzelnen Zuleitungen-5 kann in der in Fig. 2 dargestellten Weise erfolgen. Zweckmässig ist die Verzweigungsstelle 10 der einzelnen Zuleitungen 5 gegen den Elektrolyten isoliert.
Gegebenenfalls können die Graphitelektroden 1 auch eine andere Form, z. B. Stabform, aufweisen.
Es können erforderlichenfalls auch mehr als drei Elektroden Anwendung finden. welche untereinander nicht gleich ausgebildet zu sein brauchen. Die Form der Schaumgummibahnen 2. 3 ist belanglos und kann den Erfordernissen nách Belieben angepasst werden.
Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Kohleelektroden mit Schaumgummi zu umgiessen, statt sie zwischen zwei oder mehrere miteinander verbundene Schaumgummibahnen anzuordnen. Gegebenenfalls können beide Massnahmen auch nebeneinander angewendet werden.
Als elastischer, saugfähiger Schaumstoff können ausser Schwammgummi auch z. B. Polyurethane sowie
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jeder andere physikalisch sich ähnlich verhaltende Stoff verwendet werden.
Im Gebrauch wird das gesamte Behandlungsgerät in die Elektrolytflüssigkeit (Wasser) getaucht und anschliessend ausgedrückt. Die Auflösung der Elektrode in mehrere Teilelektrodenplättchen ermöglicht eine hochgradige Ausdrückung des überschüssigen Elektrolyten, so dass ein Tropfen des Behandlungsgerätes sowie ein den Patienten störendes Nässegefühl vermieden werden kann. Die Schwammgummiverkleidung stellt einen guten Wärmeisolator dar, und es wird daher dem Patienten keine Wärme entzogen, was bei Anwendung der bisher üblichen aus einem Leinensack od. dgl. bestehenden Verkleidungen für die Elektroden des Behandlungsgerätes stets der Fall war.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Galvanisches Behandlungsgerät mit verkleideter, insbesondere aus Graphit bestehender Elektrode, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode in Form mehrerer Teilelektroden (1) innerhalb der aus einem elastischen, saugfähigen Schaumstoff, wie beispielsweise Schwammgummi od. dgl. bestehenden, allseitig geschlossenen Verkleidung (2. 3) verschiebungssicher angeordnet ist.