DE351652C - Muskelkanalstift - Google Patents

Description

• lduskeikanatstift. Die Erfindung bezieht sich auf einen Sauerbruchschen 14rusk°lkanalstift. Der Stift wird in die nach Professor Sauerbruch operativ vorbereitete Muskulatur des Gliedstumpfes eingeführt und überträgt die Bewegungen der Muskulatur auf das Kunstglied. Der bekannte Muskelstift besitzt eine walzenförmige Form und besteht in der Hauptsache aus Elfenbeinmasse mit glatter Oberfläche. Der Stift besitzt je nach der Größe des durch die Stumpfmuskulatur geführten Hautkanals einen Durchmesser bis xo mm und eine Länge, die so gehalten ist, daß die zur Aufnahme der Zugorgane bestimmten Enden des Stiftes an beiden Seiten über den Hautkanal herausragen. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß ein derartiger Stift verschiedene Nachteile und Mängel besitzt, die durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden sollen. In erster Linie tritt eine Schädigung der Oberfläche des Hautkanals durch die Nichtberücksichtigung der Hautfunktion ein. Der Kanal ist durch den Muskelstumpf so gelegt, daß seine Innenwände von Haut ausgekleidet sind. Es findet infolgedessen in dem Kanal die gleiche Hautabsonderung wie an der übrigen Hautoberfläche des Körpers statt (Schweiß- und Talgdrüsenabsonderung). Durch Behinderung der Oberflächenverdunstung und mangelhafter Reinigungsmöglichkeit des Kanals treten bei Gebrauch des Stiftes Verunreinigung, Hautmazeration und Geschwürbildungen ein. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist vorgesehen, daß die Resorption des Hautsekrets durch chemische Substanzen erfolgt, die die Entzündung und Geschwürbildung der Haut verhüten sollen. Der Stift erhält einen zentralen Kern aus Elfenbein, Knochen oder Metall. Die mantelförmige Umhüllung dieses Kerns besteht aus einer hydrophilen oder porösen Schicht (z. B. Salze, Bimstein, Koks usw.), deren glatte Oberfläche und poröse Räume mit chemischen Substanzen, wie Borsäure, Salizyl, Formalin, Glyzerin usw., getränkt oder behaftet sind. Durch diese besondere Ausbildung des Stiftes findet eine Aufsaugung des Hautsekrets im Kanal vermittels seiner nunmehr hydrophilen oder porösen Beschaffenheit statt, außerdem erfolgt eine günstige Einwirkung auf die Haut mittels chemischer Substanzen, und zwar von der Oberfläche des Stiftes aus durch Berühren der Haut und durch Lösung der in den Poren des Mantels aufgestapelten Chemikalien.
• In der Zeichnung ist der neuartige Muskelkanalstift in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb. z einen Längsschnitt, Abb. 2 einen Querschnitt.
• Der Muskelkanalstift besteht aus einem Kern a, der zweckmäßig aus Elfenbein, Knochen oder Metall gefertigt ist, und aus einem, um diesen herumliegenden, nach seinen Enden zu abgerundeten Mantel b, welcher in seinen Längenabmessungen derartig gehalten ist, daß die Enden des Kernes a zur Befestigung der an den Stift anzuschließenden Zugorgane über die Mantelenden hinausragen. Der Mantel b besteht aus einer hydrophilen oder porösen Schicht (z. B. Salze, Bimsstein, Koks usw.), deren glatte Oberfläche mit chemischen Substanzen, wie Borsäure, Salizyl, Formalin, Glyzerin, getränkt oder behaftet ist, um eine Aufsaugung des Hautsekrets im Muskelkanal herbeizuführen und gleichzeitig einen günstigen Einfluß auf die Haut auszuüben.

Claims (1)

1. PATEN T-ANSPRUCH: SauerbruchscherMuskelkanalstift, dadurch gekennzeichnet, daß der den eigentlichen Stift (a) in bekannter Weise umgebende Mantel (b) aus einer hydrophilen oder porösen Schicht gebildet ist, deren glatte Oberfläche und poröser Raum mit chemischen Substanzen getränkt ist.