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Einlage zur Behandlung der Zahnwurzelhaut.
Entzündungen der Zahnwurzelhaut sind oft ausserordentlich schmerzhaft und erforderten bisher im allgemeinen eine sehr langwierige Behandlung. Sie stellten an die Geduld sowohl von Patient als auch von Arzt häufig grosse Anforderungen. Die Behandlung geschah bisher durch Einlagen von Medikamenten, welche nach Extraktion des Zahnnervs in den von diesem ausgefüllten Kanal eingeführt wurden. Diese Einlagen mussten im allgemeinen mehrmals von Zeit zu Zeit erneuert werden, ehe der Heilungsprozess als beendet angesehen werden konnte. Abgesehen davon, dass sich die Behandlung durch medikamentöse Einlagen über mehrere, oft viele Sitzungen erstreckte, hielt auch die Schmerzhaftigkeit des Zahnes oft tagelang an.
Die Erfindung hat nun eine Einlage für Wurzelhautbehandlung zum Gegenstand, die eine Heilung der Entzündungen in kurzer Zeit ohne mehrmalige Erneuerung bewirkt. Diese Einlage besteht erfindungsgemäss aus einem stift-oder drahtförmigen Metallkörper, der aus zwei aneinandergelöteten Metallen zusammengesetzt ist. Dieser Metallkörper kann ebenso wie die herkömmlichen Einlagen in den von dem Nerv eingenommenen Kanal eingeführt werden ; in den Fällen, in denen eine Extraktion des Nervs untunlich oder nicht möglich ist, kann die Metalldrahteinlage jedoch so gebogen werden, dass sie den Eingang unzugänglicher Nervkanäle berührt. In diesem Fall ist die Heilwirkung der Einlage auf die erkrankte Wurzelhaut ebenfalls vorhanden.
Die Heilwirkung der neuen Einlage kann darauf zurückgeführt werden, dass ihre beiden Metalle ein elektrisches Lokalelement ergeben und dass die von diesem Element ausgehenden Ströme die Entzündung der Wurzelhaut abklingen lassen.
Die Einlage nach der Erfindung braucht, wie bereits hervorgehoben wurde, nicht während der Behandlung erneuert zu werden ; ebenso ist ihre Auswechslung nach Abschluss der Behandlung gegen eine Dauereinlage nicht nötig ; vielmehr braucht sie lediglich am Schluss einzementiert zu werden.
Es wurde gefunden, dass Metallkörper, die aus Gold-und Silberdraht bestanden und durch Goldlot miteinander verbunden waren, besonders durchschlagende Wirkungen ergaben. Bei Verwendung derartiger Einlagen konnte festgestellt werden, dass die Beschwerden durch die Erkrankung bereits innerhalb 24 Stunden merklich zurückgegangen waren und nach weiterer kurzer Zeit ganz verschwanden, ohne später nochmals aufzutreten.
In der beiligenden Zeichnung ist in vergrössertem Massstab ein Zahn nebst Wurzeln im Schnitt dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 den Zahn mit einer losen Einlage nach der Erfindung, Fig. 2 den Zahn mit einer einzementierten Einlage.
Wie ersichtlich, besteht die in den Wurzelkanal eingeführte Einlage aus zwei Metallen, einem Silberdraht 2 und einem Golddraht 3, die durch ein Goldlot 4 miteinander verbunden sind. Nach Abschluss der Behandlung wird in den Kanal 1 eine Zementfüllung 5 eingebracht, die die Einlage 2,3 darin festhält.
Gemäss weiterer Erfindung kann nun mindestens eines dieser Metalle der Einlage in Form eines Pulvers vorhanden sein. Es können jedoch beide Metalle Pulverform haben und miteinander gemischt werden.
Die Einlage besteht dann aus. einem Gemisch zweier verschiedenartiger Metalle, dem noch eine Flüssigkeit mit elektrolytischen Eigenschaften zugesetzt ist, nachdem die bisherigen Feststellungen
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wird, der dazu dient, die Einlage dauernd in der Kavität festzumachen.
Die Verwendung der Metalle in Pulverform hat den Vorteil, dass die gegenseitige Berührungsfläche der beiden Metalle bedeutend vergrössert und daher eine entsprechende Intensivierung der Wirkung der beiden Metalle zu erwarten sein wird, da diese nach den bisherigen Feststellungen von der Ausdehnung dieser Fläche abhängt. Man geht daher in den Fällen, in denen man das eine Metall in Stift-und das andere in Pulverform anwendet, am besten so vor, dass man den Stift in das Pulver gewissermassen einbettet. Wenn beide Metalle in Pulverform vorhanden sind, so mischt man sie innig miteinander.
Ein weiterer Vorteil entsteht bei der Verwendung eines Gemisches, d. h. wenn beide Metalle in Pulverform auftreten. Man ist dann nicht mehr an eine bestimmte Form gebunden, sondern man kann Kavitäten jeder Form mit der Einlage versehen, und man kann die Einlage nunmehr auch in den Fällen anwenden, wenn eine Extraktion der Pulpa an sich nicht in Frage kommt, sondern eine teilweise Entfernung oder nur Freilegung genügt.
Wenn man die Einlage nur zeitweilig und nicht dauernd anwenden will, so braucht sie kein Zement nebst Bindemittel zu enthalten. Die Einlage besteht dann-und dies ist ihre allgemeinste Formnur aus zwei verschiedenartigen Metallen in Pulverform nebst einer Flüssigkeit mit elektrolytischen Eigenschaften. Sie hat also die Form einer Paste.
Als Metalle kommen vor allen Dingen die Edelmetalle und hauptsächlich Gold und Silber in Frage, ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt sein soll. Als Elektrolytflüssigkeit kommen die beim Zement angewendeten Bindemittel, wie Orthophosphorsäure, in Betracht, ohne dass auch hier eine
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einlage zur Behandlung der Zahnwurzelhaut, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem stift-oder drahtförmigen Metallkörper besteht, der aus zwei aneinandergelöteten Metallen zusammengesetzt ist.