DE723123C - Zahnwurzelfuellstift aus einem durch Waerme fluessig werdenden, bei normaler Koerpertemperatur festen Medikamententraeger, z. B. Guttapercha, Paraffin o. dgl. mit Drahteinlage - Google Patents

Zahnwurzelfuellstift aus einem durch Waerme fluessig werdenden, bei normaler Koerpertemperatur festen Medikamententraeger, z. B. Guttapercha, Paraffin o. dgl. mit Drahteinlage

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DE723123C
DE723123C DEP78049D DEP0078049D DE723123C DE 723123 C DE723123 C DE 723123C DE P78049 D DEP78049 D DE P78049D DE P0078049 D DEP0078049 D DE P0078049D DE 723123 C DE723123 C DE 723123C
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Richard Poertzel
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H85/00Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
    • H01H85/02Details
    • H01H85/0208Tools for inserting and removing fuses
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same
    • A61C13/225Fastening prostheses in the mouth
    • A61C13/30Fastening of peg-teeth in the mouth

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Description

  • Zahnwurzelfüllstift aus einem durch Wärme flüssig werdenden, bei normaler Körpertemperatur festen Medikamententräger, z. B. Guttapercha, Paraffin o. dgl. mit Drahteinlage Die Erfindung betrifft einen Zahnwurzelfüllstift aus einem durch Wärme flüssig werdenden, bei normaler Körpertemperatur festen Medikamententräger, z. B. aus Guttapercha, Paraffin 0. dgl., mit Metalidrahteinlage und besteht darin, daß die Metalidrahteinlage als Stromleiter ausgebildet und zwecks Aufheizens mit Anschlußpoien für eine Stromzuführungsvorrichtung versehen ist.
  • Bei einer besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die Metalldrahteinlage im Füllstift auswechselbar angeordnet, während die Stromzuführungsvorrichtung aus einer Kontaktpinzette besteht.
  • Es sind Methoden und Vorrichtungen zum Füllen der leeren- Zahnvurzelkanäle bekannt, bei denen entweder ein fester Wurzelstift, z. B. aus Silber, Elfenbein, Guttapercha o. dgl., in den Zahnwurzelkanal gesteckt und mittels eines Befestigungsmittels dort festgelegt wird oder bei denen ein pastlenartiges oder flüssiges Wurzelfüllmittel, z. B. Jodoformpaste, Jodoformzement, Trycresolformalin oder andere für die Wurzelbehandlung bekannte Medikamente mittels eines Instrumentes in den leeren Zahnwurzelkanal eingeführt werden. Das Verfahren der Wurzelfüllung mit einem festen Stift hat den Nachteil, daß sich der Stift schlecht oder gar nicht einem mehr oder weniger gekrümmten, zum Teil ungleiclunäßig erweiterten Wurzelkanal anpaßt bzw. anschmiegt, so daß größere oder kleinere unausgefüllte Zwischenräume bestehen bleiben, von denen aus sich unter Umständen zurückgebliebene krankhaft Keime vermehren und schließlich zur Zerstörung der Wurzel oder des sie umgebenden Gewebes führen können.
  • Ein weiterer Nachteil der Wurzelfüllungsmethode mittels eines festen Stiftes ist der, daß eine Entfernung des einmal festgelegten Wurzelstiftes tnunöglich ist, was aber zur nach maligen Behandlung der wieder erkrankten Zahnwurzel notwendig wäre.
  • Die weiter bekannte Methode der Abfüllung des Wurzelkanals mittels pastöser oder flüssiger Medikamente hat den Nachteil, daß sich solche Wurzelbehandlungen meist nur unvollkommen durchführen lassen, da es schwer, wenn nicht unmöglich ist, pastöse oder flüssige Wurzelfüllmittel bis in die Wurzelkanalspüze zu bringen, besonders im Obertiefer. Außerdem besteht bei den meisten dieser bekannten Wurzelfülimittel die Gefahr der Resorption durch den Körper und daß dadurch allmählich im Laufe der Zeit ein gefüllter Kanal wieder ausgelaugt wird, womit die Kraft des Medikamentes, restliche Keime im Wurzelkanal unschädlich zu machen, verlorengeht, was zu neuerlicber Erkrankung durch Ausbreitung der krankhaften Keime führen kann. Andererseits entstehen, wenn die Paste oder Flüssigkeit eintrocknet, Hohlräume, die zu den vorgenannten Nachteilen führen.
  • Man hat zwar schon versucht, die Wurzelkanäle dadurch keimfrei zu machen, daß man vor dem eigentlicllen Abfüllen des Kanals mittels einer der bekannten Wurzelfüllmittel denselben durch besondere Elektroden entweder lokal oder diathermisch erwärmt hat, um zurückbleibende krankhafte Keime sicherer zu vernichten. Jedoch bleiben auch bei Anwendung dieser Methode die in den radiär zum Wurzelkanal verlaufenden Dentinkanälmachen sich befindenden Keime virulent, weshalb sie in den noch bestehenden oder sich allmählich durch Auslaugung wieder bildenden Hohlräumen des Kanals wieder zurückwandern können, was ebenfalls zu neuerlicher Erkrankung der Wurzel oder des sie umglebenden Gewebes führen kann.
  • Ein weiterer Nachteil der genannten Wurzelfüllungsa.rten ist der, daß sie fast ausschließlich immer beide zu gleicher Zeit angewendet werden müssen, um zu einem einidermaßen befriedigenden Ergebnis zu gelangen. Es ist .also notwendig, einen festen Wurzelstift immer unter Mitverwendung eines pastösen oder flüssigen Wurzelfüllmaterials in den Wurzelkanal zu bringen oder ein pastöses oder flüssiges Wurzelfülimaterial immer mittels in den Kanal nachzuschiebenden festen Wurzelstiftes zu verwenden.
  • Es ist nun vorgeschlagen worden, weich bis flüssig zu machende Wurzelstifte mit einer Metalldrahteinlage zu versehen, so daß der Wurzelstift bei Erweichung seine langgestreckte gerade Stiftform beibehält, um leicht in den Wurzelkanal eingeführt werden zu können, gegebenenfalls unter Druck. Ein so vorgerichteter Wurzelstift hat jedoch erstens den Nachteil, daß beim Erwärmen desselben das Füllungsmaterial wohl sehr weich gemacht werden kann, wogegen sich dem darin eingelagerten Metalldraht die Wärme nicht gleichmäßig und nicht in der erforderlichen Höhe mitteilen kann. Die Folge davon ist, daß beim Einführen des Stiftes sich das erweichte Füllungsmaterial vom Metalldraht am Wurzelkanaleingang abstreift und sich dort zu einem Pfropfen zusammenschiebt. Der Wurzelkanal wird dadurch nur mangelhaft ausgefüllt.
  • Ein weiterer Nachteil ist der, daß sich die dünne Stiftspitze zu schnell abkühlt und die Vornahme der Erweichung somit praktisch nutzlos wird.
  • Ein weiterer Nachteil ist der, daß. besonders bei schlecht zugänglichen Wurzelkanälell und bei der Schnelligkeit, mit welcher die Methode durchgeführt werden muß, Verbrennungen der umliegenden Weichteile des Mundes, wenn der heiße Stift eingeführt werden soll, möglich sind.
  • Es ist dahler weiter vorgeschlagen worden, Wurzelstifte lediglich aus einem weich bis flüssig zu machenden Füllungsmaterial herzustellen und einen solchen Stift in den Wurzelkan.al einzuführen, um diesen dann nachträglich mit einer heiß gemachten Spezialsonde durch Hineinschieben zu verflüssigen. Dieses Verfahren h.at den Nachteil, daß gleichfalls die Abkühlung der dünnen Drahtsonde von der Erwärmungsquelle bis zum Einführen in den Wurzelstift, der im Kanal. sitzt, so schnell fortschrefret, daß sie nicht ausreicht, insbesondere die tiefsten, aber wichtigsten Stellen zum Schmelzen zu bringen. Ein weiterer Nachteil ist auch hier die große Gefahr schmerzhafter Verbrennungen im Munde.
  • Weiter besteht die Möglichkeit, daß entweder ein zu kurzes Einführen der Sonde ein Schmelzen des ausgelassenen Wurzelstiftes verhindert, oder daß beim zu weiten Einführen die Sonde durch das Wurzelspitzenloch durchgestoßen wird, was mit großen Schmerzen für den Patienten verbunden ist. Ein weiterer Nachteil ist der, daß beim Zurückziehen der Sonde ein großer Teil des Füllungsmaterials an ihr haftenbleibt und wieder mit aus dem Kanal gezogen wird.
  • Alle diese Nachteile werden mit dem Zahnwurzelfüllstift gemäß der Erfindung vermieden. Seine Vorteile ergeben sich dadurch. daß seine Metalldrahteinlage als Stromleiter ausgebildet ist, die zwecks Aufheizens mit Anschlußpolen für eine Stromzuführungsvorrichtung versehen ist.
  • Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. I den Zahnwurzelfüllstift und Fig. 2 die Kontaktpinzette.
  • In Fig. I, die den Wurzelstift darstellt. ist 6 der Stift, aus dem durch Wärme flüssig werdenden Füllungsmaterial und 7 die Metalldrahteinlage, die in der eingezeichneten Richtung des Pfeiles das Füllungsmaterial durchzieht, von der Stifts,pitze ab wieder zurückläuft und am dicken Ende des Wurzel stiftes wieder endet. Die beiden freien, am dicken Ende des Stiftes liegenden Ledern der Metalldrahteinlage sind als Anschlußpole 5 und 8 für eine Stromzuführungseinrichtung ausgebildet. Diese besteht, wie Fig. 2 ferkennen läßt, aus einem Handgriff mit den Pinzettenschenkeln 3, die an ihren freien Enden die Kontakte 2 tragen. Diesen Kontakten 2 wird der Strom durch die Zuleitungen I zugeftilirt.
  • Der Handgriff trägt auch einen Schalter 4, mit dem der Strom beliebig unterbrochenwterden kann.
  • Die Füllung eines Wurzelkanals mit dem neuen Zahnwurzelfüllstift geht wie folgt vor sich: Der Wurzelstift wird mit der Kontaktpinzette so erfaßt, daß je ein Pol der Drahteinlage des Wurzelstiftes mit einem Pinzettenschenkel Kontakt hat. Zuvor ist die Stromzuführung an der Pinzette zu unterbrechen.
  • Mit der Kontaktpinzette wird der Wurzelstift in festem Zustand in den Wurzelkanal eingeführt und dann der Stromkreis an der Kontaktpinzette geselilossen. Jeweils nach der Stärke des durch die Metalldrahteiniage fließenden Stromes findet eine Erwärmung derselben statt, die den festen Wurzelstift in seiner endgültigen Lage nun erst in flüssigen Zustand versetzt. Das flüssige Material füllt nunmehr den ganzen Kanal aus und klebt nach Stromunterbrechung, was die Wiedererstarrung des Füllmaterials nach sich zieht, an den Kanalwänden fest. Eine sofort hermetisch absehließende Kanalfüllung ist damit erreicht. Eine Wiederverflüssigung der Wurzelfüllung ist mittels weiterer Stromkreisschlüsse beliebig oft durchführbar. Somit ergeben sich folgende Vorteile mit der Wurzelfüllungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
  • I. Der Wurzelstift ist leicht einführbar, da dies in festem Zustand geschieht.
  • 2. Die Verflüssigung des Füllmaterials geschieht an Ort und Stelle des Kanalinneren, mithin ist weitgehend Gewähr geboten, daß es vollkommen ausgefüllt wird.
  • 3. Der neue Wurzelfüllstift macht die Verwendung eines festen und leines flüssigen Füllmittels überflüssig, da die Umänderung in einen der beiden Aggregatzustände im gegebenen Augenbfick erfolgt.
  • 4. Ein Zurückfließen aus dem Wurzelkanal beispielsweise bei Zähnen im Oberkiefer ist nicht möglich, da nach Stromunterbrechung die Erstarrung des Füllmaterials sofort erfolgt.
  • 5. Eine ungewollte Verbrennung umliegender Weichteile durch direkte Berührung mit dem heißen Wurzelstift oder einer Sonde ist unmöglich, da die Erwärmung innerhalb des Wurzelkanals stattfindet.
  • 6. Eine vollständige Füllung des Kanals wird dadurch erreicht, daß die Metalldrahteinlage im gefüllten Kanal verbleibt.
  • 7. Eine leichte Entfernbarkeit der erstarrten Wurzelfüllung ist möglich, wenn sie durch neuerliche Stromzuführung durch die im Kanal verbliebene Metalldrahteinlage verflüssigt wird.
  • 8. Eine Resorption oder Schrumpfung des Füllungsmaterials durch den Organismus ist nicht möglich, da es sofort erstarrt und in diesem Zustand gemeinhin nicht resorptionsfähig ist.
  • 9. Die Wurzelfüllung ist außerordendich leicht und dabei schnell durchführbar.
  • Im ganzen gesehen wird damit durch den neuen Wurzelfüllstift gemäß der Erfindung ein bisher schwer durchzuführendes Heilverfahren erkrankter Zahnwurzeln außerordentlich erleichtert und verbessert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Zahnwurzelfüllstift aus einem durch Wärme flüssig werdenden, bei normaler Körpertemperatur festen Medikamententräger, z. B. aus Guttapercha, Paraffin o. dgl., mit Metalldrahteinlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalldrahteinlage als Stromleiter ausgebildet und zwecks Aufheizens mit Anschlußpolen (5 H- 8) für eme Stromzuführungsvorrichtung versehen ist.
  2. 2. Zahnwurzelfüllstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metall drahteinlage im Füllstift auswechselbar angeordnet ist.
  3. 3. Stromzuführungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Kontaktpinzette (I, 2, 3, 4) besteht.
DEP78049D 1938-10-07 1938-10-07 Zahnwurzelfuellstift aus einem durch Waerme fluessig werdenden, bei normaler Koerpertemperatur festen Medikamententraeger, z. B. Guttapercha, Paraffin o. dgl. mit Drahteinlage Expired DE723123C (de)

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