DE831741C

DE831741C - Chirurgisches Geraet zur Untersuchung und Behandlung von Haemorrhoiden

Info

Publication number: DE831741C
Application number: DEB10325A
Authority: DE
Inventors: Dr Med Curt Boehm
Original assignee: CURT BOEHM DR MED
Current assignee: CURT BOEHM DR MED
Priority date: 1937-01-07
Filing date: 1950-09-28
Publication date: 1952-02-18

Description

Chirurgisches Gerät zur Untersuchung und Behandlung von Hämorrhoiden Der Gegenstand der Erfindung ist ein Proktoskop bzw. ein chirurgisches Gerät zur Untersuchung und Behandlung von Hämorrhoiden. In der modernen Medizin «erden Hämorrhoiden nach dem sklerosierenden Verfahren behandelt, wobei die Beseitigung durch Drosselung der Gefäßversorgung auf dem Wege der Gewebesklerose erzielt wird, dadurch, daß in die einzelnen Knoten eine Flüssigkeit eingespritzt wird. Um diese Einspritzung vorzunehmen und der Injektionsnadel den Weg in die Körperhöhle freizugeben, wurde bisher ein röhrenförmiges Gerät verwendet, dessen Gebrauch insbesondere mit den Nachteilen verbunden ist, daß die Sichtverhältnisse nicht einwandfrei sind, und claß die Einführung des Gerätes Schmerzen verursacht und Hämorrhoidal!knoten leicht eingeklemmt werden.
Diese Nachteile werden durch das Proktoskop gemäß vorliegender Erfindung beseitigt, es dient insbesondere zur Untersuchung und Behandlung von Hämorrhoiden.
Das Gerät besteht in der Hauptsache aus einem einerends geschlossenen Rohr und einem seitlich abstehenden Griff. In dem Griff ist eine elektrische Beleuchtungseinrichtung so untergebracht, daß die Sicht durch das Rohr hindurch nicht gestört wird. Um die dem Auge entgegengesetzten Seiten der Knoten betrachten zu können, ist im Rohr jin Spiegel auswechselbar befestigt.
In den Abb. z bis 5 der Zeichnung ist das Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das chirurgische Gerät schaubildlich, Abb. 2 einen Längsschnitt durch das Gerät mit abgenommenem Griff; Abb. 3 ist im verkleinerten Maßstab gezeichnet und zeigt die Wirkungsweise des Gerätes; Abb. 4 und 5 sind vergrößert gezeichnet. sie veranschaulichen die Verbindung des Griffes mit dem Rohr.
Das Proktoskop besteht aus einem zylindrischen Rohr i, dessen Durchmesser so bemessen ist, daß es eine schmerzlose Einführung in die zu behandelnde Körperhöhle erlaubt. Das Rohr i ist einerends mit einem kegelförmig ausgebildeten Einführungsstück 2 versehen, welches dasselbe verschließt und durch seine Formgebung die Einführung in die zu behandelnde Körperhöhle erleichtert. Die günstigste Form der Spitze ist die ogivale oder konoidische. Das Einführungsstück 2, ein zylindrischer Körper, ist gleichzeitig der Spiegel, er wird gebildet von einer zu der Zylinderachse schief verlaufenden Spiegelfläche 3, welche das auffallende Licht entsprechend reflektiert (Abb.3 gezeichnete Pfeile). Das Einführungsstück 2 ist im Rohr i eingeschraubt, somit auswechselbar. Die Spiegelfläche 3 kann am Einführungsstück 2 gesondert angeordnet, auch drehbar befestigt sein. Am gleichen Ende wie der Spiegel 3 ist eine längliche Ausnehmung 4 mit abgerundeten Kanten in der Wand des Rohres i angeordnet. Am offenen Ende des Rohres i ist eine Muffe 5 mit einem seitlich abstehenden Griff 6 durch eine Feststellvorrichtung nach Abb. 4 und 5 der Zeichnung, wie später beschrieben, befestigt. Der Griff 6, ein zylindrisches Rohr, dient zur gleichzeitigen Aufnahme einer elektrischen Beleuchtungseinrichtung. Am Ende des Griffes befindet sich eine Verschlußkappe 7, sie dient zur Befestigung der elektrischen Beleuchtungseinrichtung.
Die elektrische Beleuchtungseinrichtung besteht aus einer Metallscheibe 8, an welcher Kontaktstifte 9, io angeordnet sind. An der Scheibe 8 ist ferner ein Kabelrohr i i angelötet, an dessen Ende eine Glühlampe 12 eingeschraubt ist. Die Länge des Kabelrohres i i ist so bemessen, daß die Sicht durch das Rohr i hindurch nicht gestört wird. An dem in der Metallscheibe 8 isoliert angeordneten Kontaktstift io ist ein Kabel 13 angeschlossen, welches durch das Kabelrohr ii zur Glühlampe i2 geführt ist. Der Strom fließt einerseits durch das Kabel 13, anderseits durch den Kontaktstift 9 über die Scheibe 8 und Kabelrohr i i zur Glühlampe 12. Die Speisung der Glühlampe 12 erfolgt somit von einer nicht gezeichneten Stromquelle aus. Ferner ist an dem Kabelrohr i i eine Scheibe 14 angeordnet, sie dient zur Führung der Beleuchtungseinrichtung im Innern des Griffes.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Griff 6 am Rohr i abnehmbar befestigt. Für diesen Zweck ist seitlich an der Muffe 5 ein unter Federwirkung stehender Drücker 15 mit einem in das Innere der Muffe 5 ragenden konischen Stift 16 angeordnet. Am Rohrende i befindet sich eine Einführungsöffnung 17 für den Stift 16. Die Muffe 5 wird auf das offene Ende des Rohres i geschoben, der Knopf 15 mit dem Daumen der rechten Hand gedrückt und der konische Stift 16 indieEinführungsöffnung 17 des Rohres i eingeführt. Durch Loslassen des Knopfes 15 wird infolge der Federwirkung eine feste, jedoch lösbare Verbindung der Teile 1, 5 und 6 erreicht. Ein am Rohrende angeordneter Stift 18 und ein in der 'Muffe 5 befindlicher Längsschlitz i9 erleichtert das Aufstecken des Griffes.
Im Gebrauch wird das Proktoskop in die zu behandelnde Körperhöhle eingeführt und so verdreht, daß ein Hämorrhoidenknoten durch die Ausnehmung 4 in das Rohr hineingleitet. Die Behandlung erfolgt, wie an sich bekannt, durch Injektionen.Die Injektionsnadel wird in das Rohr i eingeführt, wobei durch den Spiegel' und die elektrische Beleuchtung eine einwandfreie Sicht erzielt wird. Nach der Behandlung kann das Gerät ohne eine schmerzhafte Einklemmung des Hämorrhoidalknotens zu verursachen, leicht und schmerzlos entfernt werden. Da das Gerät in seinen Teilen zerlegbar ist, ist eine leichte gründliche Reinigung durch Auskochen möglich. Dieses chirurgische Gerät kann auch für andere Zwecke, beispielsweise für Untersuchungen von in Körperhöhlen liegenden Geschwulsten, verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Insbesondere zur Untersuchung und Behandlung von Hämorrhoiden dienendes chirurgisches Gerät, welches in die zu behandelnde Körperhöhle eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein einerends geschlossenes Rohr (i) mit einem seitlich abstehenden, abnehmbaren röhrenförmigen Griff (6) versehen ist, in dessen Innern eine herausnehmbare elektrische Beleuchtungseinrichtung (8, 9, io, i i, 13) mit einer auswechselbaren, in das Rohr (i) hineinragenden Glühlampe (12) sountergebracht ist, daß die Sicht durch das Rohr (i) hindurch nicht gestört wird.
2. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (i) am vorderen Ende mit einem abnehmbaren kegelförmigen Einführungsstück (2) versehen ist, welches das Rohr (i) verschließt und die Spitze des Einführungsstückes (2) so geformt ist (ogivat oder konoidisch), daß eine schmerzlose Einführung des Gerätes in die Körperhöhle bewirkt wird.
3. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführungsstück (2) mit einer zu der Zylinderachse schief verlaufenden Spiegelfläche (3) versehen ist.
4. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Einführungsstück (2) ein Spiegel (3) drehbar und auswechselbar angeordnet ist.
5. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Rohres (i) ain gleichen Ende wie der Spiegel (3) eine längliche Ausdehnung (4) mit abgerundeten Kanten, in welche der Hämorrhoidenknoten Hineingleitet, angeordnet ist. ().
Chirurgisches Gerät nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daB der Griff (6) zur Verb ndung mit dem Rohr (i) mit einer Muffe (5) -ersehen ist, die über das offene Rohrende geschoben und eine feste, jedoch lösbare Ver-1>indung so herbeigeführt wird, daB an der Muffe (5) ein unter Federwirkung stehender Drücker (15) mit einem konischen Zapfen (16) vorgesehen ist, welcher in eine am Rohrende (i) hefindliche Einführungsöffnung (17) in Eingriff gebracht wird.
7. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der von einer Stromquelle abgenommene Strom zur Speisung der Glühlampe (12) einerseits über einen Kontaktstift (9), befestigt in einer als Leiter dienenden Metallscheibe (8), mit einem die Glühbirne (12) tragenden Kabelrohr (i i) und anderseits über einen zweiten Kontaktstift (io), isoliert angeordnet in der Metallscheibe (8), sowieeinem an dem Stift (io) =geklemmten Kabel (13), welches durch das Innere des Rohres (ii) zum Kontakt der Glühbirne (12) geführt ist, geleitet wird. B. Chirurgisches Gerät nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daB die im Innern des Griffes (6) untergebrachte Beleuchtungseinrichtung (8 bis 13) durch eine am Ende des Griffes (6) angeordnete Überwurfmutter (7) befestigt wird.