DE2132808A1

DE2132808A1 - Vorrichtung zum diathermischen abtragen von wucherungen

Info

Publication number: DE2132808A1
Application number: DE19712132808
Authority: DE
Inventors: Deyhle Peter Dr Med; Kurt Seuberth
Original assignee: DEYHLE PETER DR MED
Current assignee: Deyhle Peter Prof Drmed 8006 Zuerich Ch Seu
Priority date: 1971-07-01
Filing date: 1971-07-01
Publication date: 1973-01-18
Also published as: US3805791A; DE2132808B2; DE2132808C3

Description

Patentanwalt Erwin H. W. Kose!, D -85 Nürnberg

Ludwlgstraße 58 Tel. 0911/554992

Eurt Seuberth, Ingenieur und Dr.med. Peter Deyhle 855 lOrchheim / Ofr. 852 Erlangen

Heinestr. 27 Dechsendorfer Str. 2

Vorrichtung zum diathermischen Abtragen von Wucherungen

Die Erfindung "bezieht sich auf eine Vorrichtung zum diathermischen Abtragen von Wucherungen, Gewächsen, Geschwülsten, Polypen und dergleichen, und sie ist vorzugsweise zur Anwendung im gesamten Intestinaltrakt geeignet. Zur Betrachtung und Untersuchung des Intestinaltraktes werden sogenannte ösophagus-, Gastro- und Duodeno-Coloskope verwendet, die im wesentlichen aus einem langen schlauchförmigen Lichtleiter bestehen, der einen Instrumentierkanal aufweist. Über diesen Instrumentierkanal hat man bisher sogenannte j Biopsiezangen in die Nähe des Sichtfensters der Endoskope ™ gebracht, um dort Gewebeproben für Untersuchungszwecke zu entnehmen.

Aufbauend auf diesen bekannten Geräten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe größere Gewächse, wie Polypen und dergleichen, unblutig abgetragen werden können, was bisher nicht möglich war. Vielmehr war hierzu eine Operation mit Öffnung der Bauchhöhle (Laparotomie) notwendig.

Diese Aufgabe wird nun mit einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine an eine Hochfrequenzspannungsquelle anschaltbare

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und zusammenziehbare federnde Drahtschleife vorgesehen ist, die am vorderen Ende eine halbkreisförmige Biegung aufweist, deren Durchmesser kleiner als die lichte Weite einer Fülirungsbuchse ist, in der Führungen derart ausgebildet sind, daß die im ausgefahrenen Zustand ein flaches Oval bildende Drahtschleife beim Einziehen so zusammengedrückt und verdrillt wird, daß sie innerhalb der Führungsbuchse die Form einer länglichen Acht hat.

Um eine mögliche Entzündung des beim Arbeiten im Intestinaltrakt entstehenden Gases zu verhindern, ist gemäß einem wei- · teren Merkmal der Erfindung die an der Vorrichtung befindliche hohl ausgebildete Halterung mit einem Anschlußstutzen für einen mit einer Schutzgasflasche in "Verbindung stehenden Schlauch versehen, wobei die Führungsbuchse nahe ihrem vorderen Ende mindestens eine seitliche Öffnung aufweist, und der Hohlraum der Halterung mit dem flexiblen Führungsschlauch einen geschlossenen Zuführungsweg für das Schutzgas bildet.

Demgemäß wird mit der neuen Vorrichtung das Abtragen der Wucherungen, Gewächse, Polypen usw. mit einer den Polypen umfassenden federnden Drahtschleife nach Art eines elektrischen Messers bewirkt, wozu die Drahtschleife über den me-" tallischen Sohle if ens chieber am anderen Ende mit einem handelsüblichen Hochfrequenz-Chirurgiegerät verbunden wird. Beim langsamen Zusammenziehen der Drahtschleife wird der Polyp abgetrennt und gleichzeitig eine Blutung der Abtragungsstelle durch Koagulation vermieden.

Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind nun an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben und in der Zeichnung dargestellt.

Fig. 1 zeigt die gesamte Vorrichtung in der Seitenansicht,

teilweise im Schnitt;
Fig. 2 ,zeigt die vergrößerte Darstellung einer Einzelheit im Schnitt.

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Die Vorrichtung zum diathermischen Abtragen von Wucherungen umfaßt im.wesentlichen die Halterung 1, den an ihr befestigten flexiblen Führungsschlauch 2, der aus elastischen Kunststoff besteht, und ein Griffstück 3, das in der Halterung 1 axial verschieblich geführt ist und an dem ein aus Feder- . draht oder einem Bowdenzug bestehender Schleifenschieber 4 befestigt ist, der am anderen Ende mit einer federnden Drahtschleife 5 in Verbindung steht. Die Drahtschleife 5 ist aus nichtrostendem Federstahldraht von etwa o,2 mm Durchmesser hergestellt und derart gebogen, daß sie am vorderen Ende eine halbkreisförmige Biegung 6 aufweist, deren Durchmesser kleiner als die lichte Weite des vorderen Endes einer metal- j lischen Führungsbuchse 7 ist, die mit dem Führungsschlauch 2 ' fest verbunden ist. Die Führungsbuchse 7 besteht ebenfalls aus nichtrostendem Stahl und weist innen Führungen auf, die dazu dienen, die federnde Drahtschleife 5, die im ausgefahrenen Zustand ein flaches Oval bildet, beim Zurückziehen in die Führungsbuchse 7 eine vorbestimmte Form und lage annehmen zu lassen, und zwar derart, daß sie sich innerhalb der Führungsbuchse zu einer schlanken Acht zusammenwindet, wie das in dem in Figur 2 dargestellten Schnittbild veranschaulicht ist. Hier ist die Drahtschleife 5 beim Einziehen auf halbem Wege in die Führungsbuchse 7 gezeigt und es ist zu erkennen, daß sie in den innerhalb der Führungsbuchse 7 ausgebildeten Führungen 8 gleitet und die Form einer länglichen Acht an- ■ nimmt.

Die Halterung 1 besteht aus einem Hohlzylinder, an dem ein Anschlußstutzen 9 befestigt ist, der über einen Schlauch 10 mit einer nicht dargestellten Schutzgasflasche, etwa mit Kohlendioxyd, in Verbindung steht. Das Griffstück 3 ist am einen Ende der Schiebestange 11 befestigt, deren anderes Ende mittels einer Gleitführung 12 in dem Zylinderraum der Halterung 1 geführt ist. Die Schiebestange 11 ist gegenüber der Halterung 1 abgedichtet, so daß ein geschlossener Raum für die Zuführung des Schutzgases aus der Gasflasche über den Schlauch 10, den Anschlußstutzen 9 und den Führungs-

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schlauch. 2 bis zu der Führungsbuchse 7 gebildet ist. Am vorderen Ende ist die Führungsbuchse 7 mit mindestens einer seitlichen Öffnung 13 versehen, so daß das Schutzgas nicht nur vorn in Richtung der Drahtschleife 5» sondern auch seitlich austreten kann und das gesamte Arbeitsfeld laufend umspült. Denn es kann unter ungünstigen Umständen vorkommen, daß beim Abtragungsvorgang kleine Funken entstehen, die an sich ungefährlich sind, aber zur Entzündung führen können, wenn das Abtragungsfeld von zündfähigen Gasen, zum Beispiel Methan,.umgeben ist. Durch die Zuführung des Schutzgases wird aber jede Entzündungsgefahr mit Sicherheit vermieden.

Am Griffstück 3 ist noch ein Anschluß 14 für die Zuführung der zur Abtrennung der Polypen notwendigen HF-Energie vorgesehen. Abweichend von der in Figur 1 gezeigten Darstellung kann das Schutzgas anstalt über den Anschlußstutzen 9 auch über das Griffstück 3 zugeführt werden. Zu diesem Zwecke ist dort der Anschluß für den Schlauch 10 vorgesehen, wobei die Schiebestange 11 hohl ausgebildet ist, so daß das Schutzgas über diesen Weg in den Yersorgungskreislauf gelangt.

Soll nun mit der neuen Vorrichtung gearbeitet werden, wird der Führungsschlauch 2 mit eingezogener Drahtschleife 5 durch den Instrumentierkanal des nicht dargestellten Endoskops, das bereits in den Patienten eingeführt ist, geschoben, bis das vordere Ende des FührungsSchlauches aus dem Instrumentierkanal heraustritt. Dann wird durch das Eindrücken des Griffstücks 3 in die Halterung 1 die Drahtschleife 5 ausgefahren und unter Sicht um den Polypen gelegt. Danach wird die Schutzgasversorgung sichergestellt und die Hochfrequenzenergie zugeschaltet. Durch Ziehen am Griffstück 3 wird die Drahtschleife 5 langsam zusammengezogen, wodurch der Polyp unblutig abgelöst wird.

Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, daß eine blutige Operation mit öffnung der Bauchhöhle (Laparotomie) erspart wird und der Patient darüber hinaus nach Abtragung des Polypen sofort Nahrung zu sich nehmen und das Bett verlassen kann.

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Claims

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Patentanwalt Erwin H. W. Kosel, D -85 Nürnberg

Ludwigstraße 58 Tel. 0911/554992

Patentansprüche

f 1JVorrichtung zum diathermischen Abtragen von Wucherungen, "vorzugsweise im Intestinaltrakt, dadurch gekennzeichnet, daß eine an eine Hochfreq.uenzspannungsquelle anschaltbare und zusammenziehbare federnde Drahtschleife (5) vorgesehen ist-, die am vorderen Ende eine halbkreisförmige Biegung (6) aufweist, deren Durchmesser kleiner als die ä lichte Weite einer Führungsbuchse (7) ist, in der Führungen (8) derart ausgebildet sind, daß die im ausgefahrenen Zustand ein flaches Oval bildende Drahtschleife (5) beim Einziehen so zusammengedrückt und verdrillt wird, daß sie innerhalb der Führungsbuch3e (7) die Form einer schlanken Acht hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Halterung (1) mit einem daran befestigten flexiblen Führungsschlauch (2), der in an sich bekannter Weise in den Instrumentierkanal eines Endoskopes einführbar ist, und durch ein in der Halterung (1) axial verschiebliches , Griffstück (3), das über einen im Führungsschlauch (2) verlaufenden Schleifenschieber (4) mit der Drahtschleife (5) in Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl ausgebildete Halterung (1) mit einem Anschlußstutzen (9) für einen mit einer Schutzgasflasche in Verbindung stehenden Schlauch (10) versehen ist, daß die Führungsbuchse (7) nahe ihrem vorderen Ende mindestens eine seitliche Öffnung (13) aufweist, und daß der Hohlraum der Halterung (1) mit dem flexiblen Führungsschlauch (2) einen geschlossenen Zuführungsweg für das Schutzgas bildet.

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4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Griffstück (3) am äußeren Ende einer rohrförmigen Schiebestange (11) befestigt ist, deren inneres Ende eine Gleitführung (12) bildet, an der der Schleifenschieber (4) befestigt ist, wobei das Griffstück (3) Anschlüsse (14) für die Verbindung mit einer Schutzgasflasche und/oder einer Hochfrequenzspannungsquelle aufweist.

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