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Vorrichtung zum Untersuchen und Behandeln von Körperhöhlen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Untersuchen und Behandeln von Körperhöhlen mit einem
Gehäuserohr, an dessen Einführungsende Spülkanäle und ein mit einem Leuchtstab versehenes
Sehrohr münden.
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Geräte zur Untersuchung von Körperhöhlen, die aus einem Einführungsrohr
mit rechtwinklig daran befestigtem Handgriff bestehen und am Einführungsende eine
Beleuchtungseinrichtung und einen Arbeitsraum aufweisen, in den Spülkanäle und ein
Sehrohr münden, sind bekannt. Man hat auch den Handgriff schon als Träger einer
Stromquelle für die Beleuchtungseinrichtung ausgebildet und diesen Handgriff mit
einer Schaltvorrichtung versehen. Bei diesen bekannten Vorrichtungen lagen die Spülkanäle
innerhalb oder außerhalb des Einführungsrohres und waren geteilt oder in einer geschlossenen
Rinne verlegt. Die bekannten Kvstoskope haben auch häufig ein mit einer geeigneten
Verschlußeinrichtung für das Einführungsrohr versehenes Einsatz- oder Sehrohr mit
einer Linse oder einem Linsensystem zum Abschluß des Arbeitsraumes.
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`ach der Erfindung wird bei einer Vorrichtung zum Untersuchen von
Körperhöhlen, die mit einem Gehäuserohr versehen ist, an dessen Einführungsende
Spülkanäle und ein mit einem Leuchtstab versehenes Sehrohr münden, außer dem üblichen
Stromzuführungskontakt am Leuchtstab zur Verbindung mit der im Handgriff befindlichen
Taschen-Lampenbatterie noch an der okularseitigen Verschlußhülse des Sehrohres ein
zapfenartiger Anschlußteil für eine vom Gerät gesonderte Stromquelle vorgesehen,
der gleichzeitig zum Verriegeln der Verschlußhülse des Sehrohres mit dem Gehäuserohr
dient.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Vorrichtung in Ansicht und teilweise im Schnitt.
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Abb. z ist ein nuerschnitt in Richtung H-II von Abb. i.
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In Abb. 3 ist der Griffteil der Vorrichtung in Ansicht, von der Einführungsseite
des Gerätes aus gesehen, dargestellt.
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Abb. 4. zeigt ein Einsatzrohr mit einer Vergrößerungslinse.
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In Abb. 5 ist ein Leuchtstab mit der Vorrichtung nach der Erfindung
veranschaulicht. Die Vorrichtung besteht aus einem pistolenartigen Gehäuse i, das
von zwei etwa rechtwinklig zueinander liegenden und miteinander verbundenen Rohren
2 und 3 gebildet wird. Außen am Gehäuse ist eine Spülleitung .4 angeordnet, die
mit den beiden Rohren 9 und 3 z. B. durch Löten verbunden sein kann. Die Spülleitung
4 ist durch eine Längsscheidewand 5 in zwei Kanäle 6 und 7 geteilt. Am Griffteil
3 der Vorrichtung sind zwei Anschlußstutzen 8 und g vorgesehen, die mit den Kanälen
6 und 7 in Verbindung stehen. Auf diese Anschlußstutzen kann entweder ein
Gummiball
zum Ansaugen bzw. Einbringen einer desinfizierenden Flüssigkeit o. dgl. aufgesetzt
werden, oder die Stutzen werden mit Schlauchleitungen verbunden, von denen die eine
als Zuleitung, die andere als Ableitung für eine Spülflüssigkeit dient. Wird ein
Stutzen nicht benutzt, so kann er durch eine Verschlußschraube io abgeschlossen
sein.
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Die Spülleitung :I mündet vorn in der Einführungsspitze des Gehäuses
in einem Raum i i, der als Arbeitsraum dient. Nach hinten kann dieser Raum durch
eine Vergrößerungslinse 12 abgeschlossen sein, die am Ende eines Rohres 13 befestigt
ist, das in das Gehäuserohr 2 eingeschoben wird. Zur Abdichtung der Verbindungsstelle
zwischen Arbeitsraum i i und Linse 12 bzw. Rohr 13 dient ein Dichtungsring 14 aus
Gummi o. dgl.
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Das Linsenrohr 13 ist am äußeren, okularseitigen Ende, wie Abb. 4.
zeigt, mit Gewinde 15 versehen, außerdem weist es eine Öffnung 16 auf. In das Gewinde
15 paßt das Gewinde 17 eines Schraubstöpsels 18, der als Leuchtstabträger ausgebildet
ist. Eine Öffnung ig gestattet die Beobachtung des Höhleninnern durch die Linse
12. Am Schraubstöpsel ist ein Leuchtstab 20 angebracht, der am freien Ende eine
Glühbirne 21 trägt. Dieser Glühbirne wird in bekannter Weise Strom durch die Metallteile
des Gehäuses einerseits und durch einen im Innern des Leuchtstabes isoliert liegenden
Draht anderseits zugeführt. Die Glühbirne kann gewünschtenfalls durch eine Hülse
22 gegen Beschädigungen geschützt sein. Die Schutzhülse 22 dient vorzugsweise, wenn
sie innen poliert ist, gleichzeitig zur Erhöhung der Leuchtwirkung durch Reflexion.
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Am Schraubstöpsel i8 ist ein Zapfen o. dgl. 23 angeordnet, der nach
der Erfindung zur Aufnahme eines Stöpselkontaktes dient. Hierdurch kann der Glühbirne
21 Strom von einer äußeren Stromquelle, z. B. einer Taschenlampenbatterie oder vom
(in der Spannung reduzierten) Netz, zugeführt werden. Auf dem Leuchtstab 2o sitzt
in der Nähe des Schraubstöpsels eine Warze o. dgl. 24., die ebenfalls dazu dient,
der Glühbirne 21 Strom zuzuführen, und zwar von einer Taschenlampenbatterie 25 aus,
die in bekannter Weise im Griffteil 3 des Gehäuses angeordnet ist. Die Batterie
25 kann durch einen Schraubkopf 26 so bewegt werden, daß ihr Kontakt 27 durch im
Gehäuserohr :2 und im Einsatzrohr 13 befindliche Öffnungen so weit hindurchreicht,
bis Berührung zwischen der Warze 24 und dem Batteriekontakt 27 erzielt ist. Die
Öffnung im Gehäuserohr 2 ist mit 28 bezeichnet; die zugehörige Öffnung 16 im Einsatzrohr
13 wurde bereits bei der Beschreibung dieses Rohres gemäß Abb.'4 erwähnt. Am Rand
des hinteren Endes des Gehäuserohres 2 ist ein winkliger Ausschnitt 29 vorgesehen,
in den das Auge 23 des Schraubstöpsels 18 paßt. Durch Einführen des Auges 23 in
diesen Ausschnitt wird, nachdem der Schraubstöpsel mit dem Linsenrohr 13 verbunden
ist, eine leicht lösbare Verbindung durch Bajonettverschluß zwischen dem Leuchtstabträger
und Linsenrohr einerseits und dem Gehäuse andererseits erzielt.
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Mit der dargestellten und beschriebenen Vorrichtung können alle erforderlichen
Behandlungen und Untersuchungen von Körperhöhlen vorgenommen werden, und zwar so,
daß die Behandlung einerseits die behandelte Person (oder das behandelte Tier) schont
und daß andererseits der die Behandlung Vornehmende stets den Ort der Behandlung
deutlich sehen kann. Es können also in sichtbarer Weise einfache Spülungen oder
Spülungen mit ständigem Zu- und Ablauf, Ätzungen oder Puderungen im Organinneren,
Einführung von Spülkanülen in den Muttermund usw. vorgenommen werden. Die zu behandelnden
Stellen sind dabei stets gut beleuchtet und daher sichtbar. Die äußere Röhre oder
Hülse der Vorrichtung braucht nur einmal eingeführt zu werden, da beispielsweise
nach Beendigung einer Spülung die Vergrößerungslinse mit ihrer Beleuchtung herausgenommen
werden kann, wodurch ein ebenfalls beleuchteter freier Arbeitsraum erzielt wird.
Alle Teile der Vorrichtung sind leicht und mit wenigen Handgriffen auseinandernehmbar
und ebenso leicht zusammensetzbar. Die aus der Vorrichtung herausgenommenen Teile
können jederzeit sofort desinfiziert werden. Daher wird einerseits . die Arbeitsleistung
des behandelnden Arztes wesentlich erhöht; ferner wird die Übertragung von Krankheitsträgern
wirksam verhindert. Hierzu trägt besonders die Gestaltung des Einführungsendes der
Vorrichtung bei, an dem der den Arbeitsraum umgebende Teil aus einem -Stück mit
der Röhre selbst besteht, so daß keine aufgeschraubten öder auf andere Art befestigten
Teile mit Rillen, Zwischenräumen usw. vorhanden sind.
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Die Anordnung der beiden Stromzuführungsstellen 23 und 24 ermöglicht
die Durchführung der Untersuchung oder Behandlung auch für den Fall, daß die gerade
verwendete Stromquelle versagt oder daß sie aus anderen Gründen nicht verwendet
werden kann. Ist dies der Fall, so wird die zweite Stromquelle eingeschaltet, so
daß sofort wieder die Beleuchtung des Arbeitsraumes vorhanden ist und keine störende
Unterbrechung der Behandlung einzutreten braucht.
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Die Anordnung der Mündungen der Spülleitung 4 mit ihren Kanälen 6
und 7 vorn im
Arbeitsraum i i bietet noch den besonderen Vorteil,
daß man durch die Vergrößerungslinse 12 die beim Rücklauf abgeführten Stoffe vom
Krankheitsherd in vergrößertem Maßstab beobachten kann, ehe sie in den Abführungskanal
gelangen.