AT137429B - Verfahren zur Herstellung einer Füllmasse aus Guttapercha für Wurzelkanalfüllungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Füllmasse aus Guttapercha für Wurzelkanalfüllungen.

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AT137429B
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Hugo Dr Trebitsch
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  Verfahren zur Herstellung einer Füllmasse aus Guttapercha für Wurzelkanalfüllungen. 



   Für die Füllung von Wurzelkanälen benutzte man die längste Zeit in erster Linie feine langkegelförmige   Stücke   aus   Guttapercha-sogenannte Guttaperchapoints-,   die in der Wärme leicht plastisch werden und es dem Zahnarzt ermöglichen, durch ein erwärmtes Metallinstrument den Point zu erweichen und fest an die Seitenwände des Wurzelkanals anzudrücken, so dass der Kanal möglichst vollständig ausgefüllt wird. Freilich haftet diesen weichen Points der Nachteil an, dass sie beim Einführen in den Wurzelkanal   unerwünschte   Verbiegungen erleiden, dass sie daher nicht bis in die Spitze der Wurzel eindringen.

   Ein weiterer Nachteil der Guttaperchapoints besteht darin, dass sie nicht sterilisierbar sind, da Guttapercha wasserundurchlässig ist und daher nicht ausgekocht werden kann, abgesehen davon, dass man wegen des vollständigen Verlustes der Form und Festigkeit geformte Stücke vor der Verwendung nicht kochen könnte. 



   Versuche des Erfinders mit Silberpoints haben ergeben, dass diese im Vergleich zu Guttapercha mehrere Vorteile aufweisen. In erster Linie ist die bakterizide Wirkung des Silbers für die Zahnbehandlung äusserst günstig. Obwohl man den Stift leicht kochen oder glühen könnte, ist dies nicht einmal nötig ; der Stift wirkt, wie man beim Einlegen in Bakterienkulturen feststellen kann, ohne Vorbehandlung als Sterilisator, indem er in einem Umkreis von mehreren Millimetern Keimfreiheit erzeugt. Dies ist ein Bereich, der für Wurzelkanalfüllungen natürlich vollkommen ausreicht. Der Stift hat auch genügende Biegsamkeit, um allenfalls einer Windung des Wurzelkanals zu folgen und lässt sich mit fast absoluter Sicherheit bis zur Spitze des Wurzelkanals einführen. 



   Aber auch der Silberpoint hat einen Nachteil ; er schliesst nicht dicht an die Seitenwände des nicht drehrunden Kanals an, so dass eine Zwischenschicht, bestehend aus Pasten, Zement oder wieder Guttapercha, verwendet werden muss. 



   Es ist dem Erfinder nun gelungen, durch Vermischen von Silber und Guttapercha eine Masse herzustellen, welche die vorteilhaften Eigenschaften der Guttapercha beibehält, dabei aber die bakterizide Wirkung des Silbers annimmt, wodurch sie zum Ersatz von Guttapercha bei Füllungen der Wurzelkanäle vorzüglich geeignet ist. Man kann entweder den Point statt aus. Guttapercha zur Gänze aus der neuen Zahnfüllmasse herstellen oder in anderen Fällen zwar einen Silberstift verwenden, jedoch den Zwischenraum zwischen Stift und Wurzelkanalwand mit der Füllmasse gemäss der Erfindung ausfüllen. 



   Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird entweder das Silber in Pulverform der Guttapercha einverleibt und die so erhaltene Masse zu Stiften geformt oder es wird zunächst der   Guttapercha-   point fertiggestellt und auf diesen in an sich bekannter Weise ein Silberniederschlag erzeugt. 



   Je nach der Menge des verwendeten Metallpulvers ist die Starrheit der erhaltenen Guttapercha grösser oder geringer. Man hat es hier vollkommen in der Hand, Points herzustellen, bei welchen der eingangs erwähnte Nachteil übermässiger Weichheit des Materials vollkommen beseitigt ist, das aber genügend schmiegsam geblieben ist, um sich der auszufüllenden Höhlung genau anzupassen. 



   Diese Points haben ausser den geschilderten noch weitere Vorteile, die für die Zahnbehandlung sehr wichtig sind. Sie sind ein wertvolles Hilfsmittel in der Untersuchung des gefüllten Zahnes, da sie einen starken   Röntgenschatten   liefern, und besonders wichtig in der Therapie. Es ist nämlich möglich, eine so gefüllte Wurzel durch die Füllung hindurch mit Diathermiestrom zu behandeln, da die Masse diesen ungehindert passieren lässt. 



   Beispiel 1 : In 10 cm3 Chloroform werden etwa 3 g Guttapercha zur Lösung gebracht, wobei man eine viskose Flüssigkeit erhält. Nun setzt man chemisch reines Silberpulver zu und sorgt für gleich- 

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 mässige Verteilung des Pulvers in der Masse. Das Verhältnis Guttapercha zu Silber kann in ziemlich weiten Grenzen, u. zw. von   my   Silber auf 10   g   Guttapercha, variieren. Nachdem eine gleichmässige Verteilung des Silbers stattgefunden hat, lässt man das Chloroform abdunsten, bis eine pastenförmige Masse entstanden ist, welche in Formen gebracht wird, wo sie zur Erstarrung gelangt. 



   Statt in fester Form kann man die Füllmasse gemäss der Erfindung auch als halbflüssige Masse in Tuben oder andern leicht zu öffnenden und wieder zu verschliessenden Gefässen in den Handel bringen ; diese Masse eignet sich dann besonders zum Ausfüllen der Zwischenräume zwischen einem Silberstift und den Wänden des Wurzelkanals bei der Wurzelfüllung. 



   Die Guttapercha kann zur Vermischung mit dem Silberpulver natürlich auch in jedem beliebigen andern Lösungsmittel aufgelöst werden. Ferner kann man das Silber in der Lösung selbst in fein verteilter Form zur Entstehung bringen, z. B. durch elektrische Zerstäubung od. dgl. oder durch Ausfällung. 



   Im folgenden ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gegeben, welches die Herstellung eines feinen   Silberniederschlages   auf der festen Guttapercha schilder. 



   Beispiel 2 : Wurzelpoints aus Guttapercha werden in eine starke, z. B.   30% ige   wässerige Lösung von Silbernitrat eingelegt und kurze Zeit darin belassen. Dann nimmt man die Stücke heraus und behandelt mit Hydrochinon (oder einer andern aus der photographischen Praxis bekannten Entwicklersubstanz). 



   An der Oberfläche schlägt sich feinverteiltes Silber nieder. 



   Auch die so präparierte Guttapercha wirkt wie die gemäss Beispiel 1 behandelte bakterizid. 



   Macht man einen   Parallelversuch,   bei dem man einerseits die gemäss Beispiel 2 behandelten Guttaperehastücke, anderseits unbehandelte Stücke in Bakterienkulturen einlegt, so findet man, dass sich um die Stücke nach Beispiel 2 ein bakterienfreier Hof bildet, während unbehandelte Guttapercha vollkommen wirkungslos ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Füllmasse aus Guttapercha für Wurzelkanalfüllungen, dadurch gekennzeichnet, dass der Guttapercha Silber in feiner Verteilung einverleibt wird oder auf die Guttapercha Silber in feiner Verteilung aufgebracht wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf 10 g Guttapercha 0'05-1'5 g Silber einverleibt bzw. aufgebracht werden.
AT137429D 1930-12-12 1930-12-12 Verfahren zur Herstellung einer Füllmasse aus Guttapercha für Wurzelkanalfüllungen. AT137429B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1073154B (de) * 1960-01-14 Wacker-Chemie GmbH Mun chen Kombination von Grundstoffen zur Herstellung von Zahnw urzelf ullmassen

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DE1073154B (de) * 1960-01-14 Wacker-Chemie GmbH Mun chen Kombination von Grundstoffen zur Herstellung von Zahnw urzelf ullmassen

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