DE875707C

DE875707C - Folie zu therapeutischen Zwecken in Form von Binden, Bandagen, Pflastern, Schuheinlegesohlen u. dgl. und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE875707C
Application number: DES1646A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr Phil Knauer; Gabriele Kredel; Kurt Dr-Ing Sachtleben
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-02-11
Filing date: 1950-02-11
Publication date: 1953-05-04

Description

Folie zu therapeutischen Zwecken in Form von Binden, Bandagen, Pflastern, Schuheinlegesohlen u. dgl. und Verfahren zu ihrer Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft eine schmiegsame Folie, die zur Herstellung von therapeutisch -irlisamen Binden, Bandagen, Pflastern, Schuheinlegesohlen u. dgl. Verwendung finden kann. Die wirksamen Stoffe in dieser Folie sind Metalle, Metallverbindungen oder radioaktive Stoffe, die ihre Wirkung durch Strahlung ausüben.
Es sind bereits Verbandstoffe vorgeschlagen worden, die aus Geweben bestehen, welche mit metallischem Silber überzogen, imprägniert oder bestrichen werden. Ebenso hat man bereits vorgeschlagen, Bandagen aus Gummifäden: herzustellen, denen radioaktive Substanzen einverleibt sind. Diese bekannten Folien haben den Nachteil schwieriger Herstellbar-Iieit und geringer Beständigkeit. Ferner besitzen sie infolge ihrer Gewebestruktur eine rauhe Oberfläche, welche eine gewisse Saugfähigkeit besitzt und leicht verschmutzt. Diese unerwünschten Eigenschaften machen sich besonders bei längerem Anliegen am Körper bemerkbar.
Weiterhin ist ein Verfahren bekanntgeworden, welches gekennzeichnet ist durch den Zusatz von therapeutisch oder desinfizierend wirksamen Stoffen zu bei hohen Drucken verspinnbaren Polyvinylalkoholen und die gesponnenen Fäden bzw. Bänder verweben oder aber mit Wirkstoffen gefüllte, ausgesponnene Röhren verwenden will.
Hierbei handelt es sich um die Verwendung von wasserlöslichen Kunststoffen, die sich bei ihrer therapeutischen Anwendung durch die Körper- feuchtigkeit auflösen. Es lassen sich also keine beständigen Folien daraus herstellen.
Es ist fernerhin bekannt, daß für industrielle Zwecke Kunststoffe hergestellt werden, denen organische und anorganische Substanzen, darunter auch Metalle oder deren Oxyde, beigemengt sind. Auch diese Produkte sind zur unmittelbaren Anwendung für therapeutische-Zwecke nicht geeignet.
Durch die vorliegende erfindung wird es ermöglicht, schmiegsame und beständige Binden, Bandagen, Pflaster, Schuheinlegesohlen u. dgl. herzustellen, welche eine nachhaltige therapeutische Wirkung haben, ohne sich zu verbrauchen. Dies wird dadurch erreicht, daß sie als dünne Folien aus plastisch verformbaren, wasserunlöslichen Massen hergestellt werden, in die in an sich bekannter Weise die therapeutisch wirksamen Metalle, Metallverbindungen oder radioaktiven Stoffe in feinverteilter Form eingebracht sind.
Vorteilhaft können pulverförmige Kunststoffmassen Verwendung finden, die durch Weichmacher verformbar gemacht werden, und in welche sich die wirksamen pulverförmigen Stoffe homogen einbringen lassen.
Als therapeutisch wirksame Metalle werden beispielsweise Kupfer, Silber und Zinn verwandt.
Als geeignete plastisch verformbare Kunststoffe sind z. B. Mischpolymerisate, wie Polyvinylester, Polyvinylacetate und Polyvinylchloride, anzusehen.
Die Erfindung erstreckt sich jedoch auch auf die Verwendung jedes anderen geeigneten Kunststoffes.
Auf die beschriebene Weise wird eine Folie erzielt, die schmiegsam ist und sich leicht in alle geunünschten Formen zu tBlinVden, Bandagen oder Pflastern ausschneiden läßt und überhaupt in jeder geeigneten Form verwendbar ist.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung anwenden zur Herstellung von Schuheinlegesohlen, in die z. B. Kupfer eingebettet ist. Durch die Verwendung derartiger Schuheinlegesohlen können beispielsweise störende Erscheinungen, wie Kältegefühl im Fuß, anormale Ermüdung des Fußgelenkes, Plattfuß und Senkfuß, erfolgreich behandelt werden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Therapeutisch wirksame Binden, Bandagen, Pflaster, Schuheinlegesohlen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß sie als dünne Folien aus plastisch verformbaren, wasserunlöslichen Massen, vorzugsweise Kunststoffen, hergestellt sind, in die in an sich bekannter Weise therapeutisch wirksame Metalle, Metallverbindungen oder radioaktive Stoffe in feinverteilter Form eingebracht sind.
2. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmige Kunststoffmassen Verwendung finden, denen die therapeutisch wirksamen Metalle oder Metallverbindungen gleichfalls pulverförmig beigemischt sind und die durch Weichmacher verformbar gemacht werden.

Angezogene Druckschriften: deutsche Patentschriften Nr. 703 750, 729 4I9; französische Patentschrift Nr. S86 400.