DE703750C

DE703750C - Verfahren zur Herstellung von Faeden, Baendern und Roehren aus Polyvinylalkohol

Info

Publication number: DE703750C
Application number: DE1931C0045637
Authority: DE
Inventors: Dr Wolfram Haehnel; Dr Willy O Herrmann
Original assignee: CHEMISCHE FORSCHUNGS GmbH
Current assignee: CHEMISCHE FORSCHUNGS GmbH
Priority date: 1931-11-17
Filing date: 1931-11-17
Publication date: 1941-03-15

Description

Verfahren zur Herstellung von Fäden, Bändern und Röhren aus Polyvinylalkohol Bei der Herstellung geformter Gebilde aus wäßrigen Lösungen oder Pasten von Polyvinylalkohol wurde gefunden, daß die It'igens c 'hafte n besonders der für medizinische Zwecke zu -gewinnenden Fäden, Bänder und Röhren dem jeweiligen Verwendungszweck dadurch besonders angepäßt werden können, daß man den zu verarbeitenden Lösungen öder Pasten zweckentsprechend ausgewählter Arten von Polyvinylalkohol Stoffe zusetzt, *die die Eigenschaften der geformten Körper in bestimmter Weise modifizieren.
.Vor allem läßt sich die therapeutische Verweridbarkeit der geformten Gebilde aus Po@yvinylalkohol dadurch steigern, daß man den zu verarbeitenden Lösungen Medikamente einverleibt, sei es in aufgelöster, sei es in suspendierter Form. Soweit eine Auflösung erwünscht ist, wird in vielen Fällen der Zusatz eines Lösungsmittels zweckdienlich sein. Dieses wird vorteilhaft so gewählt, daß es zugleich die Verdunstung des Wassers befördert. 'In Betracht kommt beispielsweise der Zusatz von 'desinfizierenden, die Granulation fördernden, vasomotorisch wirksamen Substanzen, Heilsera u. dgl. Je nach den Anforderungen der Therapie eröffnet sich hier ein weiter Spielraum, und es kann diesen Anforderungen auch in der Formgebung der therapeutisch w Samen Gebilde weitgehend Rechnung getra werden.
Beispielsweise können besonders dicke dikamentöse Fäden herbestellt und in Z. chen u. dgl. zerlegt werden. Die röhren migen Gebilde können auch in die Ges von Kapseln gebracht werden, in die weil Medikamente oder Lösungen solcher gef werden können.
Man kann auch die therapeutisch wirk; gemachten Fäden zu Stoffbahnen. verweb Die Einlegung solcher Gewebe unter Dai verbände, beispielsweise bei mit Zerreißun, der äußeren Gewebe verbundenen Fraktur ermöglicht eine dauernde und planmäßig dosierende therapeutische Einwirkung auf beispielsweise durch einen Gipsverband s stigen Behandlungen entzogenen Körpert Auch auf anderen Gebieten der Thera ergibt sich eine mannigfaltige Verwendun möglichkeit für Bandagen, Krankenkleidi u. dgl., die eine dauernde und genau ab stufende Wirkung von Medikamenten a üben.
Schließlich ist es ohne weiteres mögli für gewisse chirurgische Spezialzwecke Fäden usw. beispielsweise-blau oder grün färben, um die Übersicht bei einer Untersuchung der angelegten Naht vor deren Resorption zu erleichtern.
Durch die Möglichkeit, die Eigenschaften der Fäden usw. den vielseitigsten Anforderungen anzupassen, wird auch ihr Verwendungsgebiet erheblich erweitert. Gewebe aus solchen Fäden bieten wegen ihrer günstigen mechanischen Eigenschaften auf allen Verivendtingsgebieten Vorteile, auf denen es nicht auf Wasserbeständigkeit ankommt. Beispiel 1 In einer Paste aus 2o Teilen Polyvinylalkoliol und 8o Teilen Wasser werden o,5 Telle Jodofoi-m hineingearbeitet. Die Paste wird dann auf i oo° erwärmt und durch eine enge Düse gepreßt. Der austretend,- Faden wird zunächst durch einen von auf 8o bis too° erwärmter Luft durchströmten Kanal geführt und dann aufgehaspelt. Der Faden zeichnet sich durch große Reiß- und Biegefestigkeit aus.
Bei Verwendung von schlitzförmigen Düsen werden Bänder erhalten, die große Reißfestigkeit besitzen, bei ringförmigen Düsen Röhren.
13ei all diesen Formkörpern werden div mechanischen Eigenschaften durch den jodoformzusatz nicht beeinträchtigt. Sie entfalten aber die Wirkung eines jocfoformprä parats. Beispiel 45 Teile hochmolekularer Polyvinylalkohol werden mit einem Gemisch von 40helle lt Wasser und 15 Teilen Spiritus unter Zusatz. von o,3 Teilen Mowilithblau zu einer homogenen Paste verarbeitet. Diese Paste wird in einen Atftoklaven gebracht, der mit einer Auspreßdüse von o,6 mm öffnung mit Regulierventil sowie einer Zuführung für kompriinierten Stickstoff versehen ist. Zunächst -,cird die Masse .in dem geschlossenen Autoklaven einige Zeit auf ungefähr 130' erhitzt, um die Auflösung des Polyvinylalkohols zu vervollständigen und das Preßgut blasenfrei zii machen. Dann wird der AutokIav unter einen Druck von etwa i oo Atm. gesetzt und das Düsenventil geöffnet. Unter Regulierung der Ausfiußgeschwindigkeit mit dem Regulierventil wird der austretende Faden auf#-:-haspelt. Der Austrocknungsvorgang kann dabei durch Entgegenblasen von erwärmter Luft beschleunigt werden. Man erhält einen seidenähnlichen Faden von größer Reiß--und Biegefestigkeit, dessen beringe Quellbarkeh in Wasser beispielsweise durch eine N ac hhehandlung mit Dämpfen von Formaldehyd, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, beseitigt werden kann. Die Fäden weisen tiefblaue Färbung auf.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Fäden. Bändern und Röhren aus Lösungen oder Pasten von Polyvinylalkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß man den zu verarbeitenden Lösungen oder Pasten Stoffe beliebiger Art, insbesondere therapeutisch bzw. desinfizierend wirkende Zusätze oder Farbstoffe, einverleibt.