DE389778C - Verfahren zur Darstellung fester Jodloesungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Darstellung fester Jodlösungen. Jodtinktur ist dank ihrer entzündungsheminenden, antiseptischen und infektionsverhindernden Wirkung eines der verbreitetesten Mittel der ärztlichen Praxis. Ihre Verwendung ist jedoch mit gewissen Schwierigkeiten e, el und Unbequemlichkeiten verbunden. Der Gebrauch ist unwirtschaftlich, da ein großer Teil ,des Stoffes mit den damit getränkt-en Tupfern verlorengeht. Er ist unbequem, da die Jodtinktur alles, womit sie nur in Berührun ' g kommt, verschmutzt und zerstört, wodurch ihre Aufbewahrung und Mitführung in den ärztlichen Taschen mit. Umständlichkeiten. und Gefahren verknüpft ist.
• E, s wäre demnach von praktischer Wichtigkeit, ein Präparat zu finden, das die Verwendung des freien Joldes in fester Form ermöglicht -, fl. h. eine feste Jodlösung, welche auf der Haut verrieben oder nach vorausgegangener Benetzung ides zu behandelnden Gebietes mit einer entsprechenden Flüssigkeit daselbst in jodtinkturartige Lösung',gehracht werden kann.
• Die bereits bekannten, als feste joIlösungen auf faßbaren Präparate (vgl. H a #e r, Pharmazeutisch-technisches Manual, VIII. Aufl., Bd. II, S. 981/8:2) sind ausnahmslos härtere Salben oder Pasten, die nuir die Jodsalben, nicht aber Jodtinktur ersetzen können ' und z. B. zur Vorbereitung eines Operationsfelides völlig un-,geeignet sind. Die JocItinktur verflankt ihre Verwendbarkeit ihrer desinfizierenden, li#*perämisierenden, die Haut trocknenden und r-Zne benden sowie die Bakterien mechanisch fixierenden Kraft. Diese Eigenschaften sind bei salbenartigen Präparaten nur teilweise und nur viel schwächer vorhanden, da ihnen die Grundbedingung, die vollständige E, introcknun- des überzuges unter Zurücklassung einer Jodschicht abgeht.
• Das für den Organimus unschädliche, hei gewöhnlicher Temperatur feste Lösungsmittel muß deshalb so gewählt werden, daß es Jas Jod chemisch möglichst frei läßt, und daß es zufolge seiner Flüchtigkeit - wie es -bei Aer echten Jodtinktur der Fall ist -, einen Jodüberzu- auf der Haut zurückläßt. Als solch-, flüchtige, feste, jodlösende fStoffe wären u. a. Menthol, Hexachloräthan, Paradichlorben7ol, Hexachlorbenzol sowie ihre -Mischungen zu nennen. Außerdem kommen Mischungen der erwähnten Stoffe mit Thymol., Kampfer, Al- koholen usw. in Betracht.
• Es ist von besonderem Vorteil, wenn :das Lösungsmittel schon an und für sich antiseptisch und antiphlogistisch wirkt.
• Als vorzüglich entsprechendes Lösungsmittel kommt in erster Reihe das 'Menthol in Betracht, mit -dessen Hilfe feste Jod-, lösungen, folgendermaßen dargestellt werrlen können. Beispiel. ioo g Menthol werden auf dem Wasserbade geschmolzeh, und es werden 5' bis 10 g pulverisiertes reines Jod unter stetigem Rühren allmählich zugesetzt. Nach gründlicher Mischung wird die Lösung in Formen zu Stangen gegossen und nach Erstarren in entsprechende Stücke zerschnitten.
• Der so hergestellte Jodstift läßt auf der Haut, wenn sie mit ihm beschrieben bzw. eint' lyerieben wird, einen charakteristischen jodlialtigen Überzug liaften; wenn er auf einer mit Alkohol benetzten Oberfläche verwendet wird, läßt er einen die gewöhnliche Jodtinktur in jeder Beziehung ersetzenden Anstrich entstehen.

Claims (2)

1. PATENT-ANspRtYciiE: i. Verfahren zur Darstellung fester Jodlösungen als Ersatz für Jodtinktur, dadurch gekennzeichnet, daß Jod in einem auf der Haut verreibbaren oder auf der Haut (init Alkohol, Benzin usw.) lösbaren, bei gewöhnlicher Temperatur festen, gegen das Jod chemisch möglichst indifferenten flüchtigen Lösungsmittel gelöst und die Masse ,in Form eines Arzneistiftes gebracht wird.
2. 2. Ausführungsformdes Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als festes Lösungsmittel des Jods antiseptisch und entzündungshemmend wirkende flüchtige Stoffe, wie Menthol usw., verwen- det werden.