DE60016809T2 - Ausrüstung zum deponieren von medikamenten im mund - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, einen Vorrat mit verzögerter Freisetzung einer Substanz in der Mundhöhle zu platzieren. Der Vorrat mit verzögerter Freisetzung kann ein oder mehrere Medikamente enthalten oder eine Opferanode im Fall von oralem Galvanismus.
- Bei Menschen wird die Medikation gewöhnlich oral oder rektal verabreicht. Wenn eine regelmäßige, verzögerte Freisetzung von Medikamenten über eine bestimmte Zeitdauer hinweg erforderlich ist, wird eine Vorrichtung zur verzögerten Freisetzung unter der Haut platziert. Die Platzierung solch einer Vorrichtung zur verzögerten Freisetzung ist mit einem geringfügigen chirurgischen Eingriff verbunden.
- Orale Medikation wird entweder durch Schlucken oder, im Fall von Tabletten, durch Lutschen der Tablette bewirkt, so daß sich ihr Inhalt auflöst und durch die Mundschleimhaut hindurch in die Blutbahn absorbiert wird. Rillen werden durch den Speichel aufgelöst, der immer im Mund vorhanden ist. Die Dünne der Haut und der Schleimhaut erlauben es, daß die Medikation sogleich in das Blut diffundiert. Die Menge der Medikation, die in die Mundhöhle diffundiert, die geschluckt wird oder die rektal verabreicht wird, ist stets gering.
- Für eine Zahnbehandlung und im Fall von Ansteckung oder Entzündung der Zahnkanäle und -wurzeln ist es üblich, eine schmerzstillende Medikation mit verzögerter Freisetzung in einem Wurzelkanal zu platzieren und den Kanal provisorisch zu versiegeln. Die Platzierung solch einer Medikation mit verzögerter Freisetzung kann Betäubung desjenigen Bereiches, in dem gearbeitet werden soll, erforderlich machen, die auch vorgenommen wird in Verbindung mit der umfangreichen Arbeit, die die Instandsetzung eines schadhaften Zahnes mit sich bringt. Außerdem wird Medikation mit verzögerter Freisetzung bei der Behandlung eines örtlichen Bereiches im betreffenden Zahn oder in dessen Nähe platziert.
- Die Verfahren, die von Ärzten oder Zahnärzten zum Platzieren einer Medikation mit verzögerter Freisetzung angewendet werden, erfordern chirurgischen Eingriff und Betäubung des Patienten. Die Platzierung von Vorrichtungen zur verzögerten Freisetzung zur Medikation des gesamten Körpers erfordern zumindest einen kleinen chirurgischen Eingriff unter die Haut.
- Die
EP 0 864 299 offenbart eine mittels eines Verbindungsstückes an einem Zahnimplantat befestigte Dosiervorrichtung zur oralen Medikation, die ein Speicher- und Abgabesystem für pharmazeutische Präparate aufweist, vorzugsweise in Form eines Hohlraumes mit Dosieröffnungen, einem porösen Material oder adsorbierender Substanz. Die Vorrichtung kann aus einem. biologisch abbaubaren Polymer bestehen und kann Poren haben, die das pharmazeutische Präparat enthalten. - Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum derartigen Platzieren der Medikation mit verzögerter Freisetzung in der Mundhöhle bereitzustellen, daß späterer Ersatz der Vorrichtung zur verzögerter Freisetzung keinen chirurgischen Eingriff und damit verbundene Betäubung erforderlich machen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, Unannehmlichkeiten für den Patienten zu vermeiden.
- Entsprechend einem Aspekt der Erfindung ist gemäß Anspruch 1 eine Vorrichtung zum Platzieren eines Vorrates mit verzögerter Freisetzung in einer in eine Zahnfüllung oder in eine Zahnprothese eingeformte Ausnehmung vorgesehen.
- Weitere Details der Erfindung sind der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Abbildungen zu entnehmen.
-
1 zeigt eine Zahnfüllung mit einem Einsatz zum Platzieren einer Medikation mit verzögerter Freisetzung. -
2 veranschaulicht die die Medikation mit verzögerter Freisetzung enthaltende Vorrichtung, platziert im Innern der Zahnfüllung. -
1 ist ein Querschnitt eines Zahnes1 mit einer Füllung2 . Dabei wird angenommen, daß es sich um eine Füllung2 im Zahn1 als Resultat einer Ausbesserung eines Zahnhohlraumes handelt. Die Füllung2 kann eine Kunststoff- oder Porzellan-Füllung sein oder aus irgendeinem bekannten Füllungsmaterial hergestellt sein, das für Zahnbehandlung gewöhnlich in Gebrauch ist. In diese Füllung2 wird von der Fläche4 der Füllung2 aus eine angemessene Ausnehmung3 gebohrt. In der Ausnehmung3 wird eine Hülse9 platziert, die mit Füllmaterial umpackt wird, um sie ortsfest zu halten. In die Hülse9 ist eine Vorrichtung eingesetzt, die einen Vorrat mit verzögerter Freisetzung enthält. Dieser Vorrat mit verzögerter Freisetzung kann selbst Medikation enthalten oder ein Material, das als Opferanode dienen kann, um oralen Galvanismus zu mildern. Eine Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung für verzögerte Freisetzung an Ort und Stelle in der Ausnehmung3 ist in2 veranschaulicht. - Die Vorrichtung zur verzögerten Freisetzung besteht aus einer Basis
5 , die wie eine Platte oder ein Kreisring geformt sein kann, innerhalb dessen Medikation in flüssiger Form platziert sein kann. Eine große Anzahl von Fibern6 ist an der Basis5 befestigt und endet auf dem Niveau der Fläche4 der Füllung2 . Diese Fibern6 können aus einem Material hergestellt sein, das es zuläßt, daß sie hohl sind und die Medikation enthalten, oder aus einem Material, das es ihnen ermöglicht, die Medikation aus einer in der Basis5 gespeicherten Menge herauszuziehen. Die Fibern6 können auch aus einem Material bestehen, das die Fähigkeit besitzt, die Medikation auf seiner Oberfläche zu halten und diese nach und nach über die Zeit freizusetzen. Mit anderen Worten, die Speicherung von Medikation kann entweder in der Basis5 selbst platziert werden oder sie kann durch die Fibern6 absorbiert und zur Oberfläche4 hin abgegeben werden und weiter in den Speichel und die Mundhöhle, oder die Medikation mit verzögerter Freisetzung wird in den Fibern6 selbst platziert und wird direkt aus jenen absorbiert. - Die Basis
5 kann als Befestigungsplatte für die Fibern6 wirken, als Speicherort für die Medikation und als Befestigungselement für die Vorrichtung in der Ausnehmung3 . Die Bass5 kann mit einem Durchmesser ausgeführt sein, der etwas größer als die Ausnehmung3 ist. Der Hoden der Ausnehmung3 selbst ist mit einer Nut bzw. Rille7 ausgestattet, in die hinein die Basis5 eingeschnappt und gehalten werden kann. Es mag mehrere Methoden zum Einsetzen der gesamten Basis5 zusammen mit den Fibern6 in die Ausnehmung3 geben und sie in der Nut bzw. Rille7 zu sichern. Ein Griff8 , ausgeführt als dünner Stab, der an der Basis5 gesichert und geringfügig länger ist als die Fibern6 , kann dazu benutzt werden, die Vorrichtung und ihre Basis5 in die Ausnehmung3 einzusetzen, bis sie in die Nut bzw. Rille7 einschnappt. Anschließend kann der Griff8 genau unterhalb der Fläche4 zwischen den Fibern6 abgebrochen werden. Wenn es Zeit ist, die Vorrichtung zu entfernen, die ausgetrocknet bzw. versiegt ist, kann der Zahnarzt oder der Patient eine Pinzette oder irgendein anderes passendes Werkzeug benutzen, um die Reste des Griffes8 festzuhalten und die Vorrichtung herauszuziehen. - Ein wichtiger Aspekt dieses Systems ist, daß eine genügende Anzahl Fibern
6 vorhanden sein muß, um zu verhüten, daß die Ausnehmung3 mit Nahrungsresten gefüllt wird. - Die Ausnehmung
3 kann in einer vorhandenen Füllung vorgesehen sein, die die meisten Menschen bereits in einem oder mehreren Zähnen haben, oder in einer Zahnprothese, bevor diese im Mund des Patienten befestigt wird. - Ferner können verschiedene Arten von Medikation in diesen Vorrichtungen zur verzögerten Freisetzung platziert werden. Zusätzlich zur Medikation mit verzögerter Freisetzung für die Zahnbehandlung kann auch zur Behandlung und Vorbeugung für den gesamten Körper bestimmte Medikation angewendet werden, da die Medikation in die Mundhöhle und in den Speichel gezogen wird und von dort aus in die Blutbahn absorbiert wird.
- Für eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zur verzögerten Freisetzung sind Fibern gewählt worden, um die Medikation einzubehalten und sie über eine Zeitdauer abzugeben. Es wird andere Materialien geben, die dieselbe erforderliche Funktion aufweisen können, wie z.B. poröse Materialien, eine Anhäufung bzw. ein ‚Cluster′ kleiner Kugeln oder gesinterte Materialien.
Claims (14)
- Vorrichtung zum Einbringen eines Vorrats mit verzögerter Freisetzung in eine in einer Zahnfüllung oder einem prothetischen Zahn ausgebildete Ausnehmung (
3 ), wobei die Ausnehmung eine Unterseite und eine offene Oberseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass sie umfasst: eine Basis (5 ), die in Nähe des Bodens der Ausnehmung (3 ) eingesetzt und festgelegt werden kann, und ein an der Basis (5 ) festgelegtes Abgabemedium (6 ), das sich im Einsatz von der Basis (5 ) weg zu der offenen Oberseite der Ausnehmung (3 ) hin erstreckt, wobei das Abgabemedium (6 ) die Ausnehmung (3 ) füllt, um ein Eindringen von Speisepartikeln zu verhindern, und wobei die Basis (5 ) und/oder das Abgabemedium (6 ) einen Vorrat mit verzögerter Freisetzung aufnehmen und speichern kann/können und das Abgabemedium (6 ) den Vorrat mit verzögerter Freisetzung in einer zeitgesteuerten Weise abgeben kann. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Abgabemedium mehrere an einem Ende an der Basis (
5 ) festgelegte Fasern aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Abgabemedium entweder ein poröses Material, einen Cluster von Kügelchen oder ein gesintertes Material, aufweist.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Vorrat mit verzögerter Freisetzung ein Medikament in flüssiger Form ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Vorrat mit verzögerter Freisetzung ein Material ist, das als Opferanode gegenüber den Wirkungen von oralem Galvanismus wirkt.
- Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Basis (
5 ) eine Platte ist, innerhalb der die flüssige Arznei aufgenommen und gespeichert werden kann. - Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Basis (
5 ) ein hohler, kreisförmiger Ring ist, innerhalb dem die flüssige Arznei aufgenommen und gespeichert werden kann. - Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der hohle, kreisförmige Ring separate Fächer aufweist, in denen die flüssige Arznei aufgenommen und gespeichert werden kann.
- Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4, sowie irgendeinem hiervon abhängigen Anspruch, wobei jeder der Fasern (
6 ) aus einem absorbierenden Material gebildet ist und mit der Basis (5 ) verbunden ist, um eine Absorption der flüssigen Arznei von einem in der Basis (5 ) gespeicherten Arzneivorrat zu gestatten. - Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4 und irgendeinem hiervon abhängigen Anspruch, wobei jede der Fasern (
6 ) aus einem hohlen Material gebildet ist, in dem die flüssige Arznei aufgenommen und gespeichert werden kann. - Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4 und irgendeinem hiervon abhängigen Anspruch, wobei jede der Fasern (
6 ) aus einem Material gebildet ist, das die Fähigkeit hat, die flüssige Arznei auf seiner Oberfläche zu halten. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit einem Griff (
8 ) in der Form eines an der Basis (5 ) so festgelegten länglichen Stabs, dass er sich von der Basis (5 ) weg in der gleichen Richtung wie das Abgabemedium (6 ) erstreckt. - Vorrichtung nach Anspruch (
12 ), wobei der längliche Stab an oder gegen ein Ende, das von der Basis (5 ) entfernt ist, zerbrechlich ist, was eine Verkürzung des Stabs ermöglicht. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit einer im allgemeinen zylindrischen Hülse (
9 ), die in die in der Zahnfüllung oder dem prothetischen Zahn ausgebildete Ausnehmung (3 ) eingesetzt werden kann, wobei die Hülse (9 ) eine Öffnung an einem Ende aufweist, und so gestaltet ist, dass sie eine Nut bzw. Rille (7 ) in ihrem hohlen Inneren an dem der Öffnung entgegengesetzten Ende der Hülse (9 ) durch eine erweiterung des Durchmessers des hohlen Inneren festlegt.
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