-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Aus
der Druckschrift
DE
40 36 753 A1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung einer
zahnärztlichen
Implantation bekannt, mittels der ein natürlicher Zahn über eine
Brücke
und ein Geschiebe mit einer Krone zu verbinden ist. Das Geschiebe
erlaubt zwar eine translatorische Verschiebung der Krone gegenüber dem
Zahn; darüber
hinaus sind jedoch keine Bewegungsmöglichkeiten gegeben. Auch besteht keine
Möglichkeit,
die Relativposition zwischen Zahn und Krone exakt auf ein Modell
zu übertragen
und die Krone im Modell zu bearbeiten.
-
Die
Druckschrift
DE 94
19 508 U1 offenbart eine Vorrichtung mit einem einteilig
ausgebildeten Korpus, der Bestandteil einer Prothese ist und mithilfe
eines Kugelkopfgelenks ein Kieferimplantat mit einem Zahn verbindet.
Der Korpus der Vorrichtung muss vor dem Einsetzen individuell an
die Geometrie im Mund des Patienten angepasst werden, da aufgrund
der einteiligen Ausführung
eine nachträgliche Anpassung
nicht möglich
ist. Eine Übertragung
der Relativposition zwischen Implantat und Zahn vom Mund des Patienten
auf ein Modell ist auch bei dieser Vorrichtung nicht möglich.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Implantatposition in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen
Zähnen
und zum Weichgewebe zu schaffen, die eine Positionsfeststellung
mindestens eines Implantates vor der Einheilphase ermöglicht,
ohne ein zusätzliches
Risiko für
die Einheilung des Implantates zu bewirken.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis
8.
-
Aufgrund
der besonderen Ausgestaltungsform der Erfindung wird die Position
eines eingesetzten Implantates unabhängig von einem Abdrucklöffel mit
Abdruckmasse bestimmt, so daß der
Zeitpunkt der Positionsbestimmung unabhängig wird von der üblicherweise
durchzuführenden
Abdrucknahme. Eine Abdrucknahme ohne Positionsbestimmung der Implantate
kann aufgrund der mangelnden Sterilisierbarkeit der Abdruckmasse
einige Tage nach Wundverschluß durchgeführt werden.
Die Implantatposition wird, nach der Implantation und dem Wundverschluß, erst
wieder nach der Einheilphase und der Eröffnung der Implantate zugänglich.
-
Aufgrund
der besonderen Ausgestaltungsform der Erfindung, in der die formschlüssige Verbindung
entferntbar ist und exakt wieder hergestellt werden kann, sowie
die Implantatposition auf ein zahntechnisches Model übertragbar
ist, ist es möglich
die erfindungsgemäße Vorrichtung
aus dem Patientenmunde zu entfernen und auf ein zahntechnisches Model
zu übertragen,
daß die
Verhältnisse
vor der Operation oder gegebenenfalls die Verhältnisse der Situation nach
Verheilung der Schleimhautwunden wiedergibt.
-
Durch
die Übertragung
der Implantatposition auf ein zahntechnisches Arbeitsmodel wird
es ermöglicht,
die zahntechnische Arbeit während
der Einheilphase der Implantate (2) fertigzustellen.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgend genaueren
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, in denen mehrere Ausführungsformen beispielsweise
veranschlauchlicht sind.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1:
Einen Querschnitt durch die Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe ohne
Gelenke oder Geschiebe
-
2:
Einen Querschnitt durch die Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe mit
einem Gelenk (5).
-
3:
Einen Querschnitt durch die Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe mit
einem Gelenk (5) und einem Geschiebe (6).
-
4:
Einen Querschnitt durch die Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe mit
zwei Gelenken (5), einem Geschiebe (6) und zwei
Platten (10).
-
5:
Eine Aufsicht auf die Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition
in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe mit
Einbringpfosten mehrkantigen Querschnittes.
-
Eine
Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition in Beziehung zum
Kieferknochen, zu natürlichen
Zähnen
und zum Weichgewebe, nachstehend als Vorrichtung bezeichnet, besteht
aus einem Korpus (1), der eine formschlüssige Verbindung zu einem Zahn,
einer Krone oder Brücke,
oder einer anderen definierten oralen Struktur aufweist. Weiterhin besitzt
dieser Korpus (1) an dem, dem Implantat(2) zugewandten
Ende (8), eine formschlüssige
Verbindung zu mindestens einem Anteil eines Kieferimplantates (2)
oder eines Einbringpfostens (3).
-
Aufgrund
einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform, in der die Vorrichtung
auf verschiedene Implantatpositionen einstellbar ist, verfügt diese Vorrichtung über mindestens
ein mechanisches Gelenk (5), das den Korpus (1)
in mindestens zwei Anteile teilt.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsform, verfügt diese
Vorrichtung über mindestens
ein mechanisches Geschiebe (6). Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß sie
die Einstellbarkeit der Vorrichtung auf verschiedene Implantatpositionen
erweitert. Durch die Kombination von Geschieben (6) und
Gelenken (5) wird diese Vorrichtung auf alle denkbaren
Implantatpositionen einstellbar, so daß sie immer wieder und bei
verschiedenen Patienten und verschiedenen Situationen einsetzbar
wird. Bei der Wahl der Gelenke (5) und Geschiebe (6)
kann es sich um verschiedene Gelenkarten oder Geschiebeformen handeln.
Hier sollen nur als Beispiele das Scharnier- oder Kugelgelenk oder
ein um seine Achsrichtung drehbares Geschiebe sowie ein U-förmiges Geschiebe
genannt werden.
-
Aufgrund
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung,
in der mindestens ein Gelenk (5) oder Geschiebe (6)
in einer beliebigen Position feststellbar ist, kann die mit Hilfe
der Gelenke (5) oder Geschiebe (6) aufgefundene
Implantatposition innerhalb der Vorrichtung fixiert werden, so daß diese
abgenommen werden kann, ohne ihre Einstellung zu verändern. Aufgrund
dieser Eigenschaft, ist es möglich
die Vorrichtung auf ein zahntechnisches Model zu übertragen,
das die selben Verhältnisse
wie im Munde des Patienten aufweist. Fehlt auf diesem zahntechnischen
Model die Position des Implantates, so kann diese auf einfache Weise
bestimmt werden.
-
Mit
Hilfe der Vorrichtung wird auf dem zahntechnischen Model die Implantatposition
markiert. An der markierten Stelle wird mit Hilfe eine Handstückes oder
Fräßgerätes eine
Bohrung durchgeführt.
In diese Bohrung wird ein Modelimplantat eingebracht und dieses
mit Hilfe der Vorrichtung entsprechend der im Munde vorgefundenen
Position ausgerichtet und mit Gips, Kunststoff, Klebstoff oder einem
anderen Material fixiert. Auf diese Weise entsteht ein zahntechnisches
Arbeitsmodel, mit dem eine für
den Patienten individuell gefertigte zahntechnische Arbeit hergestellt
werden kann.
-
Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Gestaltungsform der Erfindung,
in der das dem Implantat abgewandte Ende (13) der Vorrichtung
als ein individuel für
den Patienten angepaßter
Schlüssel
(9) gestaltet ist, ist es möglich für jeden Patienten einen paßgenauen
Anschluß zu
fertigen, der formschlüssig auf
mindestens einem Zahn (4), einer Krone oder Brücke oder
einer anderen definierten oralen Struktur befestigt werden kann.
Auf diese Weise erreicht man einen exakten und spielfreien Sitz
der Erfindung im Patientenmunde und sichert die Präzision und
den Erfolg der Patientenbehandlung. Als besonders geeignetes Material
für den
individuellen Schlüssel
(9) zeichnet sich Kunststoff aus. Es soll hier aber kein anderes
genauso geeignetes Material ausgeschlossen werden.
-
Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, in
der der individuell für
den Patienten angefertigte Schlüssel
(9) durch zwei Platten (10) von dem übrigen Teil
der Vorrichtung trennbar gestaltet ist, ist es möglich die Vorrichtung aus dem
Munde zu entnehmen, während
der individuell für
den Patienten angepaßte
Schlüssel
(9) im Munde des Patienten verbleibt.
-
Hierdurch
ist es möglich
für mehrere
Implantate, die in den Kieferknochen eingebracht worden sind, verschiedene
Vorrichtungen zu verwenden, die auf je eine Implantatposition eingestellt
werden. Auf diese Weise dient ein individuell für den Patienten angefertigter
Schlüssel
gleichzeitig für
mehrere Vorrichtungen.
-
Ein
weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht
darin, daß der
individuell für
den Patienten angefertigte Schlüssel
(9) vor der klassischen Abdrucknahme, im Patientenmunde
befestigt wird. Dieser wird so in den klassischen Abdruck integriert,
so das er sich nach Herstellung des zahntechnischen Models exakt
in der Position befindet die er auch im Patientenmund eingenommen
hat. Auf diese Weise ist der individuel für den Partienten angefertigte Schlüssel (9)
mit höchster
Präzision
auf das zahntechnische Model übertragbar.
-
Aufgrund
einer weiteren besonders beforzugten Ausgestaltungsform der Erfindung,
in der mindestens eine der Platten (10) mindestens eine
kugelförmige
Ausnehmung (11) aufweist, der eine entsprechende kugelförmige Erhebung
(12) der korrespondierenden Platte (10) präzise angepaßt ist,
ist es möglich
den individuell für
den Patienten angepaßten Schlüssel (9)
von dem übrigen
Teil der Vorrichtung, unabhängig
von der Winkelstellung des mit der Vorrichtung formschlüssig verbundenen
Implantates (2), zu trennen. Das Entnehmen der Vorrichtung
aus dem Patientenmunde ist so immer ohne Kraftaufwand und ohne die
Gefahr der Verklemmung oder Verkantung möglich. Das präzise Einsetzen
auf bzw. das präzise Abnehmen
vom individuell für
den Patienten Schlüssel
(9) wird besonders erleichtert, wenn nach einer weiteren
besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung mindestens eine der Platten (10) magnetisch ist.
-
Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung,
in der die Stellung der vorhandenen Gelenke (5) und vorhandener
Geschiebe (6) digital speicherbar und wiederherstellbar
ist, kann auf die Verwendung mehrer Vorrichtungen bei mehreren in
den Kieferknochen(14) eingesetzten Implantaten (2)
verzichtet werden.
-
Mit
einer Vorrichtung wird zuerst die Position eines Implantates(2)
bestimmt und digital gespeichert. Danach wird die Position eines
weiteren Implantates (2) mit der gleichen Vorrichtung bestimmt. Bei
der Übertragung
der Implantatpositionen auf das zahntechnische Model, wird die erste
gespeicherte Position wieder aufgerufen und das Modelimplantat in
seine Position gebracht. Hiernach kann die nächste Implantatposition mit
Computerhilfe aufgerufen werden und das Modelimplantat in seiner
Position fixiert werden, wie es oben beschrieben wurde.