DE3736977A1 - Basalfixiertes dentalimplantat zur befestigung von zahnersatz - Google Patents
Basalfixiertes dentalimplantat zur befestigung von zahnersatzInfo
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Description
Die Anwendung der Erfindung erfolgt in der Stomatolo
gie. Sie ist geeignet für Patienten mit stark redu
ziertem Restgebiß, bzw. bei atrophischem, zahnlosem
Unterkiefer. Es ist möglich, mit Hilfe dieser Implan
tate die Zahnprothesen zu stabilisieren.
Es ist eine Vielzahl von Implantatkonstruktionen be
kannt, die aus einem Verankerungsteil bestehen, wel
ches in den Alveolarfortsatzknochen eingebracht und
dort befestigt wird sowie aus einer Kappe zur Aufnahme
der Suprakonstruktion. Die Implantatverankerung er
folgt in der alveolären Kortikalischicht und der Spon
giosa. Die stark ausgebildete, kompakte, basale Kno
chenschicht wird dazu und zur Kaudruckaufnahme nicht
genutzt. Besonders bei atrophischem Unterkiefer sind
solche Implantate zur Versorgung nicht mehr geeignet.
Darüber hinaus besteht bei ihnen das Problem, daß das
Hebelverhältnis zwischen enossalem Implantatanteil und
dem oberhalb des Knochens befindlichen Anteil ein
schließlich der aufgebrachten Suprakonstruktion sehr
ungünstig ist.
Alle diese Implantatformen haben den Nachteil, daß be
sonders bei atrophischen zahnlosen Kiefern die Gefahr
der funktionellen Überlastung und Auslockerung be
steht.
Um diese Nachteile auszugleichen, wurden bereits tran
sossale Implantatformen vorgeschlagen /1/.
Die Lösung nach /1/ besteht darin, daß eine Gewindespin
del mit Kopfauflage an der Unterkieferbasis durch den
gesamten Kiefer geführt wird und im Alveolarfortsatz
bereich durch eine Mutter befestigt wird. Dabei ragt
ein Teil der Gewindespindel in die Mundhöhle zur Aufnahme
von Befestigungsteilen für den Zahnersatz. Nachteilig
ist, daß ein knochenschlüssiges Einbringen der Mutter
nicht möglich ist. Damit können Seitenkräfte in diesem
Bereich kaum aufgenommen werden. Außerdem ist das Ein
bringen des Implantates operationstechnisch schwer reali
sierbar. Eine breite klinische Anwendung hat die vorge
nannte Lösung nicht gefunden.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines Im
plantatsystems für Patienten mit zahnlosen atrophischen
Unterkiefern unter Berücksichtigung operationstechni
scher und anatomischer Besonderheiten.
Aufgabe der Erfindung ist die geometrische Gestaltung
von Verankerungsmöglichkeiten für die Aufnahme von Zahn
ersatz im Unterkiefer, welche die auftretenden Kräfte
über die einzelnen Implantatelemente auf den Kiefernbe
reich verteilen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
als Auflageteil für den kappenförmigen Zahnersatzträger
eine mutternähnliche Montagebohrungen aufweisende Ab
deckplatte mit kreisrunder Außenkontur im Alveolar
fortsatzbereich des Unterkiefers auf einer transossalen
Schraube angeordnet ist. Ausgehend von der ebenen Auf
lagefläche für den Zahnersatzträger ist die Abdeckplat
te nach außen flacher ausgebildet, wobei die Oberfläche
der Abdeckplatte in die Kieferoberfläche übergeht und
in Richtung der Außenkontur die Dicke der Abdeckplatte
abnimmt oder gleichbleibend ist. An der Kopfseite der
Schraube ist in die Basis des Unterkiefers eine zylin
derförmige Gewindehülse eingesetzt.
Die funktionellen Besonderheiten des Implantates beste
hen darin, daß seine Einzelteile (Zahnersatzträger,
transossale Schraube, Abdeckplatte, Gewindehülse, Basis
platte mit Kortikalischrauben) auftretende Kräfte gemein
sam auf einen großen Anteil des Kieferknochens verteilen.
Darüber hinaus wird durch das günstige Verhältnis von
intraossalem Implantatanteil (unter Einbeziehung von ba
saler und alveolärer Kompakta) zu intraoralem Anteil ein
günstiges Hebelverhältnis erreicht.
Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 - ein basalfixiertes Implantat im montierten Zu
stand für den Einsatz im anterioren Anteil des
Unterkiefers mit aufgebrachter Kappe zur Auf
nahme der Suprakonstruktion,
Fig. 2 - eine Darstellung des im Alveolarfortsatzknochen
gelegenen Implantatteils mit einer Modifikation
der Abdeckplatte,
Fig. 3 - eine Ansicht in Richtung A zu Fig. 1.
Das Implantat besteht im wesentlichen aus einem Zahner
satzträger 1 zur Aufnahme der Suprakonstruktion, die mit
dem Unterkiefer 2 des Patienten mittels einer transossalen
Schraube 3, auf welcher innerhalb des Unterkiefers eine
Abdeckplatte 4, 5 (innerhalb der alveolären Kompakta) und
eine Gewindehülse 6 (innerhalb der basalen Kompakta) an
geordnet sind, kraftschlüssig verbunden ist. Eine am Rand
des Unterkiefers 2 aufgebrachte Basisplatte 7 weist zwei
Senklöcher 8 zur Aufnahme des Senkkopfes einer Kortikalis
schraube 9 auf. Die Basisplatte 7 ist mit den Kortikalis
schrauben 9 am Unterkiefer 2 befestigt. Die transossal
durch den Unterkiefer 2 geführte Schraube 3, deren Senk
kopf in einem Senkloch 10 in der Basisplatte 7 aufgenom
men wird und deren Ende über das Niveau des diese Schraube
umgebenden Alveolarfortsatzknochens in die Mundhöhle des
Patienten hineinragt, ist durchgängig mit Gewinde verse
hen. Auf dem Gewindeteil der Schraube 3 befindet sich eine
Abdeckplatte 4, 5, die nach Schaffung entsprechender Frä
sungen auf der Schraube aufgebracht und mit Alveolarfort
satzknochen versenkt wird. Die Abdeckplatten 4, 5 sind
für die Anwendung im Frontbereich bzw. unter Berücksich
tigung der individuell vorliegenden anatomischen Gestalt
des Unterkiefers 2 verschieden geformt. Die Abdeckplatten
4, 5 weisen eine kreisrunde Außenkontur auf und sind mit
Montagebohrungen 11 ausgerüstet. Von der ebenen Auflage
fläche 12 für den Zahnersatzträger 1 ausgehend ist sie
nach außen flacher ausgebildet, wobei die Oberfläche der
Abdeckplatten 4, 5 in die Kieferoberfläche übergeht. Die
Dicke der Abdeckplatte 4, 5 nimmt in Richtung der Außen
kontur ab bzw. ist gleichbleibend gestaltet. Um eine
Kraftübertragung auch auf die Basisplatte 7 zu ermögli
chen, wird die transossale Schraube 3 mit der Basisplatte
7 über eine Gewindehülse 6 kraftschlüssig verbunden, die
der Basisplatte 7 unmittelbar aufliegt und somit eine teil
weise Übertragung der Kaukräfte auf die Basisplatte 7 er
möglicht.
Beide Abdeckplatten 4, 5 weisen je zwei Montagebohrungen
10 zur Aufnahme eines Montagewerkzeuges auf, mit welchem
diese in den Kieferknochen eingebracht werden.
Auf die Abdeckplatte 4, 5 können verschiedene Kappen als
Zahnersatzträger 1 zur Aufnahme der Suprakonstruktion
kraftschlüssig aufgebracht werden, wodurch ein spalt
freier Übergang zwischen Abdeckplatte 4, 5 und Zahnersatz
träger 1 gewährleistet wird.
Das Einbringen der Basisplatte 7, der transossalen Schrau
be 3, der Gewindehülse 6 und der Kortikalischrauben 9 er
folgen von extraoral. Von intraoral erfolgt das Einbrin
gen der Abdeckplatte 4, 5 und des Zahnersatzträgers 1 zur
Aufnahme der Suprakonstruktion.
Die Vorzüge des erfindungsgemäßen Implantatsystems be
stehen darin, auftretende Belastungen anteilig über den
Kieferknochen vom Alveolarfortsatz bis zur Unterkiefer
basis zu verteilen, wobei die stark ausgebildete basale
Kortikalis des Unterkiefers zur Aufnahme der Kaudruck
kräfte mit genutzt wird. Außerdem entstehen nach Auf
bringen des Zahnersatzträgers 1 günstige Hebelverhält
nisse zwischen enossalem und intraoralem Implantatan
teil.
Das Implantatsystem ist besonders zum Einsatz im zahn
losen atrophischen Unterkiefer geeignet.
Claims (1)
- Basalfixiertes Dentalimplantat zur Befestigung von Zahnersatz, bestehend aus einem kappenförmigen Zahn ersatzträger, der mit dem Unterkiefer durch eine basal durch den Unterkiefer geführte transossale Schraube kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Auflageteil für den kappenförmigen Zahner satzträger eine mutternähnliche, Montagebohrungen (10) aufweisende Abdeckplatte (4, 5) mit kreisrunder Außen kontur im Alveolarfortsatzbereich des Unterkiefers (2) auf der transossalen Schraube (3) angeordnet ist und ausgehend von der ebenen Auflagefläche für den Zahner satzträger die Abdeckplatte (4, 5) nach außen flacher ausgebildet ist und die Oberfläche der Abdeckplatte (4, 5) in die Kieferoberfläche übergeht, wobei in Richtung der Außenkontur die Dicke der Abdeckplatte (4, 5) abnimmt oder gleichbleibend ist, ferner sich an der Kopfseite der Schraube (3) in der Basis des Unter kiefers (2) eine zylinderförmige Gewindehülse (6) be findet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29844286A DD256077A1 (de) | 1986-12-24 | 1986-12-24 | Basalfixiertes dentalimplantat zur befestigung von zahnersatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3736977A1 true DE3736977A1 (de) | 1988-07-07 |
Family
ID=5585660
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873736977 Withdrawn DE3736977A1 (de) | 1986-12-24 | 1987-10-31 | Basalfixiertes dentalimplantat zur befestigung von zahnersatz |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD256077A1 (de) |
DE (1) | DE3736977A1 (de) |
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-
1986
- 1986-12-24 DD DD29844286A patent/DD256077A1/de not_active IP Right Cessation
-
1987
- 1987-10-31 DE DE19873736977 patent/DE3736977A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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---|---|
DD256077A1 (de) | 1988-04-27 |
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