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Die Erfindung betrifft ein Kissen zur Seitenlagerung eines Patienten mit einer Auflagefläche für ein Körperteil des Patienten und mit einer Ausnehmung zur Zuführung von einem medizinischen Behandlungsgerät.
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Aus der
EP 1 951 173 B1 ist ein Kissen zur Stützung eines Körpers bekannt, das aus mehreren Abschnitten besteht und die Möglichkeit bietet, für eine Person eine Seitenlage während eines Schlafes einzunehmen. Das Kissen besteht aus einem flexiblen elastischen Material, so dass der Nutzer die Kissenform seiner gewünschten Liegelage anpassen kann. Für eine definierte Seitenlagerung bei Anwendung in einem OP-Bereich eines Krankenhauses ist dieses Kissen nicht vorgesehen.
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Aus der
EP 2 420 216 A2 ist ein Kissen zur Lagerung eines Patienten bekannt, das eine definierte Lagerung des Patienten während einer Behandlung desselben ermöglicht. Das Kissen weist eine Auflagefläche zur Lagerung eines Körperteils, insbesondere eines Rumpfes des Patienten, auf. Ferner weist das Kissen eine Ausnehmung zur Zuführung von einem medizinischen Behandlungsgerät zu einem Körperbereich des Patienten auf. Die Ausnehmung ist in einem inneren Bereich des Kissens angeordnet, so dass eine Brust einer weiblichen Person in diese Ausnehmung eintauchen kann. Das Kissen ist so geformt, dass der Patient in einer Bauchlage auf dem Kissen angeordnet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kissen zur Seitenlagerung eines Patienten anzugeben, so dass der Patient in einer definierten Seitenlagerung gehalten ist und ein Teilbereich des Patientenkörpers für beispielsweise eine Operation zugänglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche einen langgestreckten ersten Auflageabschnitt und einen langgestreckten zweiten Auflageabschnitt aufweist, die einen solchen Winkel einschließen, dass das auf die Auflagefläche aufzulegende Körperteil des Patienten um eine Längsachse des Patienten verdreht anordbar ist, und dass die Ausnehmung als eine an einer Längsseite des Kissens angeordneter Ausschnitt ausgebildet ist.
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Nach der Erfindung ist das Kissen derart ausgebildet, dass eine für den Patienten vorgesehene Auflagefläche des Kissens zum einen mindestens einen langgestreckten ersten Auflageabschnitt und zum anderen einen langgestreckten zweiten Auflageabschnitt aufweist, die in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Vorteilhaft kann auf diese Weise der Patient eine im Vergleich zur Bauch- oder Rückenlage um seine Längsachse verdrehte Seitenlage einnehmen. Je nach Länge des Kissens kann beispielsweise nur ein Rumpf des Patienten oder der Rumpf sowie ein Kopf des Patienten auf dem Kissen in einer definierten Lage abgelegt angeordnet sein. Dadurch, dass an einer Längsseite des Kissens eine Ausnehmung als ein Ausschnitt ausgebildet ist, kann ein Behandlungsgerät bzw. ein Operationsgerät an den Patienten heranbewegt werden. Die Erfindung ermöglicht vorteilhaft eine stabile Operationsseitenlage, in der beispielsweise im Bereich des Ausschnitts ein endoskopischer Zugang zu einer Niere des Patienten gelegt werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung bildet der erste Auflageabschnitt eine Oberseite eines ersten Kissenabschnitts und der zweite Auflageabschnitt die Oberseite eines zweiten Kissenabschnitts, wobei der erste Kissenabschnitt eine größere Breite aufweist als der zweite Kissenabschnitt. Auf diese Weise weist das Kissen im Querschnitt eine asymmetrische Form auf, bei der der erste Auflagenabschnitt eine größere Fläche einnimmt als der zweite Auflagenabschnitt. Vorteilhaft dient der erste Kissenabschnitt zur Aufnahme des größten Körperbereiches des Patienten in seiner Seitenlage, während der zweite Kissenabschnitt im Wesentlichen zur Abstützung und zur Verhinderung des Abrutschens des Patienten auf dem Kissen dient.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Kissen eine solche Länge auf, dass sowohl der Rumpf als auch ein Kopf des Patienten aufgenommen werden kann. Die Formgebung des Kissens bzw. der Verlauf der Auflagenabschnitte ermöglicht eine definierte Lagerung des Patienten in Bezug auf den Ausschnitt, in den das medizinische Behandlungs- bzw. Operationsgerät angesetzt werden kann. Ein nachträgliches Verschieben des Patienten auf dem Kissen ist nicht erforderlich.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung verlaufen die Auflageabschnitte eben, so dass die Seitenlagerung für eine Vielzahl mit unterschiedlichen Körperformen versehenen Patienten ermöglicht wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist ein Kissenabschnitt an einer Oberseite desselben eine Abflachung auf, so dass ein Körperteil, beispielsweise ein Arm des Patienten, in eine definierte und bequeme Lage bringbar ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung schließen der erste Auflageabschnitt und der zweite Auflageabschnitt einen spitzen oder stumpfen oder rechten Winkel ein. Der Winkel ist abhängig von dem Grad der gewünschten Seitenlagerung des Patienten. In Abhängigkeit von dem zu operierenden Organ können somit unterschiedliche Kissen eingesetzt werden, bei denen der Operateur mit seinem Operationsgerät die optimale Lage zu dem Patienten einnehmen kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der von den Auflageflächen eingeschlossene Winkel derart gewählt, dass der Patient unter Bildung eines vorgegebenen spitzen Seitenlagewinkels seiner Frontalebene des Rumpfes zu einer ebenen Bodenfläche des Kissens gelagert ist. Das Kissen ist vorzugsweise auf einem Operationstisch angeordnet und gegebenenfalls fixiert. Die Beine des Patienten können durch zusätzliche Beinstützen gelagert werden.
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Das Kissen besteht vorzugsweise aus einem steifen Schaumstoffmaterial, so dass der Körper des Patienten in der einmal abgelegten Seitenlagerung verharrt. Gegebenenfalls kann eine relativ dünne Oberfläche des Kissens flexibel oder nachgiebig ausgebildet sein, so dass der Patient ein angenehmes Liegegefühl aufweist.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Kissens, auf dem in schematischer Weise gezeichnet ein Patient in einer Seitenlage liegend angeordnet ist,
- 2 eine perspektivische Darstellung des Kissens ohne Patient,
- 3 eine kopfseitige erste Stirnansicht auf das Kissen mit einem liegenden Patienten,
- 4 eine bezogen auf den Patienten gesehen untenseitige bzw. zweite Stirnansicht des Kissens,
- 5 eine Draufsicht auf das Kissen,
- 6 eine Seitenansicht des Kissens von einer ersten Seite aus gesehen,
- 7 eine Seitenansicht des Kissens von einer gegenüberliegenden Seite aus gesehen.
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Ein erfindungsgemäßes Kissen 1 dient zur Ermöglichung einer Seitenlagerung eines Patienten 2, beispielsweise in einem Operationssaal, in dem der Patient 2 eine definierte Seitenlage einnehmen soll zur Durchführung einer Operation oder einer Behandlung desselben.
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Das Kissen 1 weist einen Grundkörper auf, der vorzugsweise aus einem steifen Schaumstoffmaterial besteht.
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Das Kissen 1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen langgestreckten ersten Kissenabschnitt 3 und einen langgestreckten zweiten Kissenabschnitt 4 auf, an deren Oberseite eine Auflagefläche 5 zur Lagerung des Patienten 2 angeordnet ist. Die Auflagefläche 5 weist einen langgestreckten ersten Auflageabschnitt 6 und einen langgestreckten zweiten Auflageabschnitt 7 auf. Der erste Auflageabschnitt 6 erstreckt sich an der Oberseite des ersten Kissenabschnitts 3. Der zweite Auflageabschnitt 7 erstreckt sich an der Oberseite des zweiten Kissenabschnitts 4.
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Der erste Auflageabschnitt 6 weist eine größere Fläche auf als der zweite Auflageabschnitt 7. Ein Volumen des ersten Kissenabschnitts 3 ist größer als ein Volumen des zweiten Kissenabschnitts 4.
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Der erste Auflageabschnitt 6 schließt mit dem zweiten Auflageabschnitt 7 einen Winkel α ein, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen rechten Winkel darstellt. Der erste Auflageabschnitt 6 erstreckt sich in einem spitzen Seitenlagewinkel β zu einer Bodenfläche 8 des Kissens 1, welche im Wesentlichen eben ausgebildet ist und entlang eines nicht dargestellten Operationstisches verläuft.
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Der Kissenabschnitt 3 bzw. der erste Auflageabschnitt 6 weist eine Breite b1 auf, die größer ist als eine Breite b2 des zweiten Kissenabschnitts 4 bzw. des zweiten Auflageabschnitts 7. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Breite b1 des ersten Auflageabschnitts 6 größer als 60 % der Gesamtbreite des Kissens 1. Vorzugsweise entspricht die Breite b1 des ersten Kissenabschnitts 3 bzw. des ersten Auflageabschnitts 6 2/3 der Gesamtbreite, während die Breite b2 des zweiten Kissenabschnitts 4 respektive des zweiten Auflageabschnitts 7 1/3 der Gesamtbreite des Kissens entspricht.
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Aufgrund der der größeren Breite b1 des ersten Kissenabschnitts 3 im Vergleich zum zweiten Kissenabschnitt 4 liegt auf dem ersten Auflageabschnitt 6 ein größerer Teil des Patientenkörpers 2 als auf dem zweiten Kissenabschnitt 4 bzw. zweiten Auflageabschnitts 7. Der Patient 2 liegt mit seiner Frontalebene eines Rumpfes 9 desselben auf dem ersten Kissenabschnitt 3, wobei die Frontalebene des Rumpfes 9 im Wesentlichen parallel zu dem ersten Auflageabschnitt 6 des Kissens 1 verläuft. Der erste Auflageabschnitt 6 bildet somit eine schiefe Ebene, auf der der Rumpf 9 und vorzugsweise auch ein Kopf 10 des Patienten 2 abgelegt ist, wobei als Körperteile eine rechte Schulter 11 in einem zu dem oberen Rand 12 des ersten Auflageabschnitts 6 nahen Bereich und eine linke Schulter 13 in einem Scheitelbereich 14 des ersten Auflageabschnitts 6 und des zweiten Auflageabschnitts 7 angeordnet ist.
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Es sei davon ausgegangen, dass der Patient 2 mit seinem Rücken auf dem ersten Auflageabschnitt 6 abgelegt ist. Eine Länge des Kissens 1 ist derart gewählt, dass sowohl der Rumpf 9 als auch der Kopf 10 des Patienten 2 auf dem Kissen 1 abgelegt sein kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine Länge l1 des ersten Kissenabschnitts 3 und eine Länge l2 des zweiten Kissenabschnitts 4 gleich groß ausgebildet.
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Im Querschnitt des Kissens 1 verlaufen vorzugsweise der jeweils eben ausgebildete erste Auflageabschnitt 6 und der zweite Auflageabschnitt 7 unter Bildung einer Mulde in dem Scheitelbereich 14 aufeinander zu. Auf einer zu dem Scheitelbereich 14 abgewandten Seite weisen sowohl der erste Auflagenabschnitt 6 als auch der zweite Auflagenabschnitt 7 in Bereichen jeweils gegenüberliegender Längsseiten 15, 16 eine vorzugsweise gleichgroße Höhe h1, h2 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Höhe h2 des zweiten Kissenabschnitts 4 wenige Zentimeter größer als die Höhe h1 des ersten Kissenabschnitts 3.
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Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können die Höhen h1, h2 des ersten Kissenabschnitts 3 bzw. des zweiten Kissenabschnitts 4 auch gleichgroß oder unterschiedlich groß ausgebildet sein.
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Der Patient 2 bzw. sein Rumpf 9 kann in Bezug auf eine Bauch- oder Rückenlage desselben um die Längsachse L verdreht auf dem Kissen 1 angeordnet sein.
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Damit der Operateur einen Zugang zu einem vorbestimmten Körperteil des Patienten 2 erhält, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Niere des Patienten 2, weist das Kissen 1 eine Ausnehmung 17 auf, die als ein an der Längsseite 15 angeordnete Ausschnitt ausgebildet ist. Wie beispielsweis aus 5 ersichtlich ist, weist der Ausschnitt 17 eine rechteckförmige Kontur auf. Der Ausschnitt 17 befindet sich in einem zu einer unteren Stirnseite 18 des Kissens 1 nahen Bereich, so dass von der Seite her eine rechte Niere des Patienten 2 freigelegt ist. Der Kopf 10 des Patienten 2 ist im Bereich einer oberen Stirnseite 19 des Kissens 1 abgelegt angeordnet.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich der Ausschnitt 17 im Bereich des ersten Kissenabschnitts 3, damit die rechte Niere des Patienten 2 zugänglich ist. Soll die linke Niere des Patienten 2 zugänglich sein, befindet sich der Ausschnitt 17 alternativ oder zusätzlich auf einer gegenüberliegenden Seite, nämlich in dem zweiten Kissenabschnitt 4.
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In Abhängigkeit von dem Zugangsort von Behandlungs- oder Operationsgeräten zu dem Patienten 2 befindet sich mindestens ein Ausschnitt des Kissens 1.
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Damit in der Seitenlage ein linker Arm 20 des Patienten 2 bequem gelagert werden kann, weist der zweite Kissenabschnitt 4 an einer Oberseite desselben eine Abflachung 21 auf, so dass bequem zumindest ein oberer Bereich des linken Armes 20 sowie die linke Schulter 13 des Patienten 2 abgelegt werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der linke Arm 20 oben auf den Rumpf 9 des Patienten 2 abgelegt, so dass er ohne Gefahr von Druckstellen gelagert werden kann.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Abflachung 21 eine Länge auf, die größer ist als eine halbe Länge l1, l2 des Kissens 1. Der zweite Kissenabschnitt 4 weist im Bereich der Abflachung 21 vorzugsweise eine parallel zur Bodenfläche 8 verlaufende Oberseite 22 auf. Die Breite der Abflachung 21 entspricht im Wesentlichen der Breite des zweiten Auflageabschnitts 7. Im Bereich der Abflachung 21 weist der zweite Kissenabschnitt 4 etwas die halbe maximale Höhe h1 des ersten Kissenabschnitts 3 auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1951173 B1 [0002]
- EP 2420216 A2 [0003]