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Die Erfindung betrifft eine Therapie- oder Behandlungsliege.
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Man kennt bereits verschiedene Ausführungen von Therapie- oder Behandlungsliegen. Die vorbekannten Therapie- oder Behandlungsliegen weisen eine Liegefläche auf, auf der sich ein Anwender bäuchlings, rücklings oder in Seitenlage ablegt, damit anschließend beispielsweise eine Untersuchung oder eine therapeutische Behandlung an dem Anwender vollzogen werden kann. Einige der vorbekannten Therapie- oder Behandlungsliegen weisen ein zur Ablage des Kopfes des Anwenders bestimmtes Kopfpolster oder einen Kopfpolster-Teilbereich mit einer als Kopfpolster-Öffnung ausgestalteten Gesichtsfeldaufnahme auf, in die ein bäuchlings auf der Liege befindlicher Anwender sein Gesichtsfeld derart einlegen kann, dass dort insbesondere die Nase frei liegt und nicht vom Polster beaufschlagt werden und das Polster nicht die Atmung des Patienten behindern kann.
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Da der Kopf des Anwenders und die Kopfpolster-Öffnung aufeinander auszurichten sind, und da dem Anwender ein solches Ausrichten meist erst in liegender Position und dann nur mit erheblichen Mühen möglich ist, ist die individuelle Anpassung der Therapie- oder Behandlungsliege an die Körpergestalt des Anwenders nur mit einem erheblichen Aufwand möglich.
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Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, eine Therapie- oder Behandlungsliege zu schaffen, die sich rasch und mit geringem Aufwand an die Körpergestalt eines Anwenders individuell anpassen lässt.
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Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Therapie- oder Behandlungsliege insbesondere darin, dass das Kopfpolster oder zumindest ein die Gesichtsfeldaufnahme aufweisender Kopfpolster-Teilbereich schlittenartig in einer etwa in der Liegeflächen-Ebene angeordneten und etwa in Liegeflächen-Längsrichtung orientierten Schiebeführung verschieblich geführt ist.
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Die gemäß diesem Erfindungsvorschlag ausgebildete Therapie- oder Behandlungsliege weist eine Liegefläche auf, die ein ein- oder mehrteiliges Kopfpolster umfasst. Das zur Ablage des Kopfes eines Anwenders bestimmte Kopfpolster weist zumindest in einem Kopfpolster-Teilbereich eine Gesichtsfeldaufnahme auf, die das Gesichtsfeld des Anwenders und insbesondere dessen Nasenbereich aufnimmt, wenn dieser sich bäuchlings auf der Liege befindet.
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Dabei ist das Kopfpolster zumindest mit dem die Gesichtsfeldaufnahme aufweisenden Kopfpolster-Teilbereich schlittenartig in einer etwa in der Liegenflächen-Ebene angeordneten und etwa in Liegenflächen-Längsrichtung orientierten Schiebeführung verschieblich geführt. Hat sich der Anwender bäuchlings auf der Liegefläche abgelegt, kann das die Gesichtsfeldaufnahme aufweisende Kopfpolster oder der entsprechende Kopfpolster-Teilbereich derart in axialer Richtung verschoben und zurecht gerückt werden, bis die Gesichtsfeldaufnahme etwa in Höhe des Gesichtsfeldes und insbesondere des Nasenbereichs des Anwenders angeordnet ist. Ein erneutes Aufstehen des Anwenders und ein mühsames Herumrutschen bäuchlings auf der Liegefläche, um Nase und Gesichtsfeldaufnahme in eine korrespondierende Lage zu bringen, ist nicht mehr erforderlich.
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Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass das Kopfpolster einen mittleren Kopfpolster-Teilbereich hat, der zwischen außenseitigen Kopfpolster-Teilbereichen verschieblich geführt ist. Während der Anwender auf den äußeren Kopfpolster-Teilbereichen sich abstützen oder seine Handflächen belassen kann, muß lediglich der mittlere verschieblich geführte und vergleichsweise klein und leicht handhabbare Kopfpolster-Teilbereich, der auch die Gesichtsfeldaufnahme umfasst, verschoben und auf den Körper des Anwenders individuell ausgerichtet werden.
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Eine einfache und mit vergleichsweise geringem Aufwand herstellbare Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass der mittlere Kopfpolster-Teilbereich beidseits auf Führungsschienen verschiebbar ist, die an den dem mittleren Kopfpolster-Teilbereich zugewandten Längsseiten der außenseitigen Kopfpolster-Teilbereiche vorgesehen sind. Somit kann der mittlere Kopfpolster-Teilbereich, der auch die Gesichtsfeldaufnahme aufweist, zumindest an seiner dem Anwender abgewandten Unterseite auch plattenförmig ausgebildet sein, um auf beispielsweise L-förmigen Führungsschienen verschoben werden zu können.
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Eine besonders einfache und besonders vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass die im Kopfpolster und insbesondere in dessen mittlerem Kopfpolster-Teilbereich vorgesehene Gesichtsfeldaufnahme als Kopfpolster-Öffnung ausgebildet ist.
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Ein weiterer Erfindungsvorschlag zur Lösung der oben gestellten Aufgabe, für den hier auch eigenständig Schutz beansprucht wird, besteht in den Merkmalen des geltenden Anspruchs 5.
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Zusätzlich zu oder statt der verschiebbaren Gesichtsfeldaufnahme kann die erfindungsgemäße Therapie- oder Behandlungsliege gemäß diesem weiteren Erfindungsvorschlag eine zumindest zweiteilige Liegefläche haben, die wenigstens einen ersten Liegeflächen-Teilbereich hat, der schmalseitig allseits von mindestens einem zweiten Liegeflächen-Teilbereich umgrenzt oder umgeben ist, wobei der zur Ablage des Bauches und/oder der Brust eines bäuchlings auf der Liegefläche befindlichen Anwenders bestimmte erste Liegeflächen-Teilbereich relativ zum zweiten Liegeflächen-Teilbereich in vertikaler Richtung verstellbar ist. Weist der Anwender insbesondere im Bauchbereich einen Spitzbauch oder eine übergroße Leibesfülle auf, handelt es sich bei dem Anwender um eine hochschwangere Frau, oder hat insbesondere der weibliche Anwender einen großen Brustumfang, wird das Ablegen auf einer planen Liegefläche meist als unbequem und anspannend empfunden. Die erfindungsgemäße Therapie- oder Behandlungsliege weist demgegenüber nun eine Liegefläche mit wenigstens einem ersten Liegeflächen-Teilbereich auf, der zur Ablage des Bauches und/oder der Brust relativ zum zweiten Liegeflächen-Teilbereich in vertikaler Richtung derart verstellbar und festlegbar ist, dass der vorstehende Bauch oder die Brust des Anwenders mit leichtem Druck von dem ersten Liegeflächen-Teilbereich abgestützt werden kann, während die übrigen Körperbereiche des Anwenders sicher auf dem mindestens einen zweiten Liegeflächen-Teilbereich aufliegen. Somit lässt sich die erfindungsgemäße Therapie- oder Behandlungsliege auch insoweit rasch und einfach an die Körpergestalt des Anwenders individuell anpassen, ohne dass separate Stützpolster auf der Liegefläche zurechtgerückt und positioniert werden müssten.
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Zwar ist es möglich, alle Liegeflächen-Teilbereiche zueinander verstellbar vorzusehen. Eine bevorzugte Ausführungsform, die den Herstellungs- und Bedienungsaufwand wesentlich reduziert, sieht jedoch vor, dass von den relativ zueinander verstellbaren Liegeflächen-Teilbereichen wenigstens ein erster Liegeflächen-Teilbereich in vertikaler Richtung verstellbar und mindestens ein zweiter Liegeflächen-Teilbereich in vertikaler Richtung unverrückbar an einem Liegeflächen-Träger gehalten ist.
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Beim Ablegen des Anwenders auf der Liegefläche werden die ersten Liegeflächen-Teilbereiche durch die vorstehende Brust oder den vorstehenden Bauch praktisch automatisch in die für den Anwender individuell als angenehm empfundene Position verstellt, wenn der wenigstens eine erste Liegeflächen-Teilbereich von einer etwa in der Ebene des mindestens einen zweiten Liegeflächen-Teilbereiches angeordneten Ausgangsstellung gegen eine Rückstellkraft in mindestens eine Absenkstellung verstellbar ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Rückstellkraft als eine bis zu dem Doppelten der Gewichtskraft des verstellbaren ersten Liegeflächen-Teilbereiches bemessene Gegenkraft ausgestaltet ist. Weist der erste Liegeflächen-Teilbereich beispielsweise ein Gewicht von 5 kg auf, kann die auf ihn einwirkende Rückstellkraft so bemessen werden, dass sie einen nicht über das Doppelte dieser Gewichtskraft hinausgehende Gegenkraft darstellt.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest eine Rückstellfeder als Rückstellkraft vorgesehen ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass der zweite Liegeflächen-Teilbereich einen Ausschnitt aufweist, den in einer Ausgangsstellung zwei erste verstellbare Liegeflächen-Teilbereiche in etwa ausfüllen, und dass von den zwei ersten Liegeflächen-Teilbereichen der eine Liegeflächen-Teilbereich dem Bauchbereich eines Anwenders und der andere, separat davon. verstellbare Liegeflächen-Teilbereich dem Brustbereich eines Anwenders zugeordnet ist. Eine solche Ausführungsform zeichnet sich durch die weitreichenden Verstellmöglichkeiten aus, mit denen auf die individuellen Abmessungen und die individuelle Körpergestalt eines Anwenders reagiert werden kann.
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Weiterbildungen gemäß der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Figurenbeschreibung in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles noch näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 eine Therapie- oder Behandlungsliege in einer Seitenansicht,
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2 die Therapie- oder Behandlungsliege aus 1 in einer Vorderansicht,
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3 die Therapie- oder Behandlungsliege aus 1 und 2 in einer Draufsicht auf ihre Liegefläche, und
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4 die Therapie- oder Behandlungsliege aus 1 bis 3 in einer perspektivischen Darstellung.
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In den 1 bis 4 ist eine Therapie- oder Behandlungsliege 1 dargestellt, die zum Ablegen eines Patienten oder dergleichen Anwenders bestimmt ist. Die Therapie- oder Behandlungsliege 1 weist einen Ständer 2 auf, der über eine Höhenverstelleinrichtung 3 einen Liegeflächen-Träger 4 abstützt. Die Höhenverstelleinrichtung 3 wird hier durch zwei Scherenarme 5, 6 gebildet, die schwenkbar im Ständer 2 gelagert sind. Mit Hilfe eines hier nicht weiter sichtbaren Höhenverstellantriebs wird eine Schwenkbewegung der Scherenarme 5, 6 in eine vertikale Auf- oder Abbewegung des Liegeflächen-Trägers 4 umgesetzt.
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Auf dem Liegeflächen-Träger 4 ist eine Liegefläche 7 vorgesehen, die in ein dem Kopf des Anwender zugeordnetes Kopfpolster 8 und ein für den Körper des Anwenders bestimmtes Liegeflächen-Segment 9 unterteilt ist.
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Das zur Ablage des Kopfes eines Anwenders bestimmte Kopfpolster 8 der Therapie- oder Behandlungsliege 1 ist hier mehrteilig ausgebildet und hat einen mittleren Kopfpolster-Teilbereich 11, der eine als Kopfpolsteröffnung 12 ausgebildete Gesichtsfeldaufnahme zur Aufnahme des Gesichtsfeldes des Kopfes eines bäuchlings auf der Liege 1 befindlichen Anwenders aufweist. Dabei ist der die Kopfpolster-Öffnung 12 aufweisende Kopfpolster-Teilbereich 11 schlittenartig zwischen zwei außenseitigen Kopfpolster-Teilbereichen 13, 14 verschieblich geführt. Der mittlere Kopfpolster-Teilbereich 11 ist dazu beidseits auf beispielsweise L-förmigen Führungsschienen verschiebbar, die an den dem mittleren Kopfpolster-Teilbereich 11 zugewandten Längsseiten der außenseitigen Kopfpolster-Teilbereiche 13, 14 vorgesehen sind.
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Das zur Ablage des Kopfes eines Anwenders bestimmte Kopfpolster 8 weist in seinem mittleren Kopfpolster-Teilbereich 11 die als Kopfpolster-Öffnung 12 ausgebildete Gesichtsfeldaufnahme auf, die das Gesichtsfeld des Anwenders und insbesondere dessen Nasenbereich aufnimmt, wenn dieser sich bäuchlings auf der Liege befindet. Dabei ist das Kopfpolster 8 zumindest mit dem die Kopfpolster-Öffnung 12 aufweisenden Kopfpolster-Teilbereich 11 schlittenartig in einer etwa in der Liegeflächen-Ebene angeordneten und etwa in Liegeflächen-Längsrichtung orientierten Schiebeführung verschieblich geführt. Hat sich der Anwender bäuchlings auf der Liegefläche 7 abgelegt, kann das die Kopfpolster-Öffnung 12 aufweisende Kopfpolster 8 oder der entsprechende Kopfpolster-Teilbereich 12 derart in axialer Richtung verschoben und zurechtgerückt werden, bis die als Kopfpolster-Öffnung 12 ausgebildete Gesichtsfeldaufnahme etwa in Höhe des Gesichtsfeldes und insbesondere des Nasenbereichs des Anwenders angeordnet ist. Ein erneutes Aufstehen des Anwenders und ein mühsames Herumrutschen bäuchlings auf der Liegefläche 7, um Nase und Gesichtsfeldaufnahme in eine korrespondierende Lage zu bringen, ist nicht mehr erforderlich.
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Die Liegefläche 7 weist in ihrem dem Körper des Anwenders zugeordneten Liegeflächen-Segment 9 zwei erste Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 auf, die schmalseitig allseits von einem zweiten Liegeflächen-Teilbereich 17 umgrenzt oder umgeben sind. Von den ersten Liegeflächen-Teilbereichen 15, 16 ist der eine Liegeflächen-Teilbereich 16 zur Ablage des Bauchs und der andere Liegeflächen-Teilbereich 15 zur Ablage der Brust eines bäuchlings auf der Liegefläche 7 befindlichen Anwenders bestimmt. Um auch einem dickbauchigen Anwender, einer hochschwangeren Frau oder insbesondere einem weiblichen Anwender mit großem Brustumfang eine bequeme Liegeposition zu bieten, sind die ersten Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 relativ zum zweiten Liegeflächen-Teilbereich 17 in vertikaler Richtung verstellbar und festlegbar.
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Von den relativ zueinander verstellbaren Liegeflächen-Teilbereichen 15, 16 und 17 sind die ersten Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 in vertikaler Richtung verstellbar am Liegeflächen-Träger 4 gehalten, während der zweite Liegeflächen-Teilbereich 17 in vertikaler Richtung unverrückbar daran befestigt ist.
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Die Therapie- oder Behandlungsliege 1 weist somit eine Liegefläche 7 mit ersten Liegeflächen-Teilbereichen 15, 16 auf, die zur Ablage des Bauches beziehungsweise der Brust relativ zu dem zweiten Liegeflächen-Teilbereich 17 in vertikaler Richtung derart verstellbar und festlegbar sind, dass der vorstehende Bauch oder die Brust des Anwenders mit leichtem Druck von den ersten Liegeflächen-Teilbereichen 15, 16 abgestützt werden können, während die übrigen Körperbereiche des Anwenders sicher auf dem zweiten Liegeflächen-Teilbereich 17 aufliegen. Somit lässt sich die hier dargestellte Therapie- oder Behandlungsliege 1 auch insoweit rasch und einfach an die Körpergestalt des Anwenders individuell anpassen, ohne dass separate Stützpolster oder dergleichen auf der Liegefläche 7 zurechtgerückt oder positioniert werden müssen.
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Vorteilhaft ist es, wenn die ersten Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 jeweils von einer etwa in der Ebene des zweiten Liegeflächen-Teilbereiches 17 angeordneten Ausgangsstellung gegen eine Rückstellkraft in mindestens eine, hier nicht weiter dargestellte Absenkstellung verstellbar sind. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform vor, dass die Rückstellkraft als eine bis zu dem Doppelten der Gewichtskraft der verstellbaren ersten Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 bemessene Gegenkraft ausgestaltet ist. Eine besonders einfache Ausführungsform kann darin bestehen, dass als Rückstellkraft hier nicht weiter gezeigte Rückstellfedern dienen.
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In der Draufsicht in 3 sowie in der perspektivischen Darstellung gemäß 4 ist erkennbar, dass der zweite Liegeflächen-Teilbereich 17 einen Ausschnitt 18 aufweist, den in der Ausgangsstellung die beiden ersten verstellbaren Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 in etwa ausfüllen, und dass von den zwei ersten Liegeflächen-Teilbereiche 15, 16 der dem Kopfpolster zugewandte eine Liegeflächen-Teilbereich 15 dem Brustbereich des Anwenders und der andere, separat davon verstellbare Liegeflächen-Teilbereich dem Bauchbereich 16 des Anwenders zugeordnet ist.