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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trainingsgerät zum Trainieren der Rückenmuskulatur, insbesondere zum Durchführen von Hyperextensions-Übungen.
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Eine übliche Trainingsmethode zum Trainieren der Rückenmuskulatur ist eine Eigengewichtsübung, bei der der Rücken gestreckt wird, eine so genannte Hyperextension.
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Vorzugsweise liegt die oder der Trainierende flach auf dem Bauch. Dabei sind die Arme in Verlängerung des Körpers gerade ausgestreckt. Der Blick richtet sich zu Boden, so dass der Kopf eine Verlängerung der Wirbelsäule bildet. Dann werden durch das Anspannen der Rücken- und Gesäßmuskulatur die Beine, die Arme und der gesamte Oberkörper angehoben. Danach berührt nur noch der Bauch den Boden. Diese Position wird einige Sekunden gehalten, bevor der Körper wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt.
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Es sind ebenfalls Trainingsgeräte zum Trainieren der Rückenmuskulatur bekannt, auf denen ein Trainierender die Übung ausführen kann.
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Beispielsweise liegt dabei die oder der Trainierende von der Hüfte abwärts mit dem Gesicht zum Boden auf einer Bank; die Arme sind vor der Brust gekreuzt, die Füße unter sogenannten Pads eingeklemmt. Der Oberkörper ist rechtwinkelig nach unten gebeugt, wird von dort nach oben geführt, bis der gesamte Körper eine gerade Linie bildet, und kann dort gehalten werden.
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Bei diesen Trainingsgeräten ist es üblich den Oberkörper aus einer horizontalen Ausgangslage (Übung Hyperextension), aus einer 45° Ausgangsposition (Hyperextension 45 °) oder aus kniender Position (Lumbal-Trainer) in die Übung zu bewegen.
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Besonders für ältere oder eingeschränkt bewegliche Personen ist diese Übung oftmals zu kraftaufwändig und deshalb nicht durchführbar. Trotzdem ist es wünschenswert zur Stärkung der Rückenmuskulatur, insbesondere der unteren Rückenmuskulatur eine Übung in der beschriebenen Art durchzuführen.
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Der Erfindung liegt das Problem zu Grunde, ein Trainingsgerät der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass auch ältere und/oder eingeschränkt Trainierende eine Übung zur Stärkung der Rückenmuskulatur durchführen können.
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Dies wird erfindungsgemäß durch ein Trainingsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass das Trainingsgerät ein Gestell, eine von dem Gestell nach oben ragende Halterung und ein an der Halterung angebrachtes Polster umfasst, wobei das Polster eine Anlagefläche für mindestens einen Teil des Oberschenkelbereichs eines aufrecht stehenden Trainierenden aufweist, und wobei die Anlagefläche in Gebrauchsstellung des Trainingsgeräts unter einem Winkel ungleich 0° und ungleich 180° zu der Vertikalen ausgerichtet ist, so dass die von dem Polster wegweisende Normale auf der Anlagefläche nach unten geneigt ist.
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Durch das erfindungsgemäße Trainingsgerät ist es möglich, dass ein Trainierender die Übung zur Stärkung der Rückenmuskulatur aufrecht stehend ausführt. Es ist nicht erforderlich, sich wie bei bekannten Trainingsgeräten zunächst hinzulegen oder hinzuknien. Eine besondere Hilfestellung zur Durchführung der Übungen ist das Polster, dessen Anlagefläche in die Richtung eines aufrecht stehenden Trainierenden geneigt ist.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass zwischen der Vertikalen und der Anlagefläche ein Winkel zwischen 5° und 30°, vorzugsweise ein Winkel von etwa 10° eingeschlossen wird.
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Hieraus ergeben sich für den Trainierenden deutliche Vorteile wie eine einfache und sichere Ausgangsposition für leistungsschwache und alte Menschen, eine einfache Übungsausführung für multimorbide, d.h. von vielen Erkrankungen gleichzeitig betroffene Personen, die Möglichkeit höchst anspruchsvoller Übungsvarianten für Fortgeschrittene und Übungsvarianten aus dem Einbeinstand.
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Um das Trainingsgerät für unterschiedliche Personen nutzbar zu machen, die naturgemäß nicht die gleiche Körpergröße haben, kann es vorgesehen sein, dass das Polster höhenverstellbar ist.
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Zu diesem Zweck kann es vorgesehen sein, dass das Gestell ein Stützrohr umfasst, an dem das Polster befestigt ist.
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Dabei besteht die Möglichkeit, dass das Stützrohr höhenverstellbar ist. Durch eine geeignete Ausführung des Stützrohrs, beispielsweise über ein ineinander gestecktes inneres und ein äußeres Rohr, kann eine Höhenverstellung des daran angebrachten Polsters erreicht werden. Diese Höhenverstellbarkeit bietet die Möglichkeit das Trainingsgerät auf unterschiedliche Körpergrößen anzupassen, so dass in jedem Fall der gewünschte Bereich des Oberschenkels an dem Polster anliegen kann.
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Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass das Trainingsgerät mindestens einen, vorzugsweise zwei Griffe aufweist, die vom dem Trainierenden ergriffen werden können.
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Dabei besteht die Möglichkeit, dass der mindestens eine Griff einteilig und u-förmig ausgestaltet ist und die Enden des mindestens einen Griffes so eingerichtet sind, dass sie von dem Trainierenden ergriffen werden können. Dieser mindestens eine Griff kann von einem aufrecht stehenden Trainierenden ergriffen werden, um sich abzustützen, während er die Übungen ausführt.
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Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass der mindestens eine Griff an dem Stützrohr und/oder an dem Polster angebracht ist.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass der mindestens eine Griff auf Höhe des Polsters angeordnet ist.
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Durch die Position des Griffes wird eine Möglichkeit geschaffen, die Intensität der Übungen nach den Möglichkeiten des Trainierenden zu gestalten. Zur Durchführung der Übungen ist es dann nicht erforderlich, das Gewicht des Oberkörpers alleine mit der Rückenmuskulatur zu halten. Die Arme können zur Unterstützung dienen.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass an dem Gestell eine Standfläche zum Abstellen mindestens eines Fußes eines Trainierenden angebracht ist.
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Durch die Standfläche wird ein sicherer Stand eines Trainierenden ermöglicht. Durch die Standfläche wird dem Trainierenden angezeigt, wo der mindestens eine Fuß abgestellt werden sollte. Somit wird es vermieden, dass der Trainierende in eine falsche Position bei der Durchführung der Übungen gerät.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Gestell eine Bodenplatte umfasst. Es besteht die Möglichkeit, dass die Standfläche auf der Bodenplatte angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Standfläche in einer Längsrichtung, parallel zum Untergrund verschiebbar ist, wodurch der Abstand eines sich mit einem Fuß auf der Standfläche abstützenden Trainierenden zu dem Polster verändert werden kann. Durch die Verschiebung der Standfläche ist es möglich, das Trainingsgerät an unterschiedliche Trainierende anzupassen. Es ist vorstellbar, dass kleinere Trainierende eine andere Position der Standfläche in Bezug auf das Polster benötigen als größere Trainierende, um einen bequemen und sicheren Stand zu erhalten.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass das Trainingsgerät Anlagemittel umfasst, an denen während des Trainings ein Teil der Ferse des Trainierenden oder ein rückwärtiger Teil des Schuhs des Trainierenden anliegen kann. Durch den anliegenden Teil der Ferse oder den rückwärtigen Teil des Schuhs ist es möglich, einen Druck auf die Anlagemittel auszuüben, der für einen sicheren Stand während der Übungen vorteilhaft ist.
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Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass die Anlagemittel an der Standfläche, insbesondere an der von dem Polster abgewandten Seite der Standfläche, angeordnet sind. Es wird mit den Anlagemitteln eine Art Abschlusskante gebildet, die verhindert, dass der Trainierende während der Übung auf der von dem Polster abgewandten Seite über die Standfläche hinweg tritt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Anlagemittel als nach oben ragende Wand ausgebildet sind.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Anlagemittel eine Breite aufweisen, die eine Anlage der Rückseiten zweier nebeneinander stehender Füße beziehungsweise Schuhe ermöglicht.
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Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Anlagemittel und das Polster so relativ zueinander angeordnet werden können, dass durch die Anlage eines Teils mindestens einer Ferse des Trainierenden oder eines rückwärtigen Teils mindestens eines Schuhs des Trainierenden an den Anlagemitteln und durch die Anlage eines Teils mindestens eines Oberschenkelbereichs eines aufrecht stehenden Trainierenden an der Anlagefläche des Polsters ein sicherer Stand des Trainierenden erreicht wird. Der aufrecht stehende Trainierende ist zwischen dem Polster und den Anlagemitteln so positioniert, dass die Gefahr minimiert wird, dass der Trainierende während der Übung aus dem Gleichgewicht gerät. Dies erweist sich insbesondere deshalb als vorteilhaft, weil das Trainingsgerät vorzugsweise für ältere und eingeschränkt bewegliche Menschen konzipiert ist.
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Es besteht die Möglichkeit, dass das Stützrohr an der Bodenplatte befestigt ist. Durch die Art der Konstruktion ist eine einfache Montage und/oder Demontage des Trainingsgerätes denkbar. Es ist durchaus vorstellbar, dass das Stützrohr lösbar an der Bodenplatte angebracht werden kann. In diesem Fall kann der Platzbedarf für ein Trainingsgerät, das momentan nicht genutzt wird, erheblich reduziert werden.
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Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass die Bodenplatte in der Draufsicht Y-förmig ausgebildet ist.
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Durch die Form der Bodenplatte wird es ermöglicht, dass das Trainingsgerät einen sicheren Stand aufweist und die Gefahr eines Umkippens minimiert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes;
- 2 eine Seitenansicht des Trainingsgerätes gemäß 1;
- 3 eine Draufsicht auf das Trainingsgerät gemäß 1.
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In den Figuren werden gleiche und funktional gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das in den Figuren dargestellte Trainingsgerät 1 umfasst ein Gestell 2 und ein an dem Gestell 2 angebrachtes Polster 3. Das Gestell 2 weist eine Bodenplatte 5 und ein Stützrohr 4 auf. Das Polster 3 ist an dem Stützrohr 4 befestigt.
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An der Bodenplatte 5 ist eine Standfläche 8 angebracht, auf der mindestens ein Fuß eines aufrecht stehenden Trainierenden abgestellt werden kann. Die Standfläche 8 ist in einer Längsrichtung, parallel zum Untergrund verschiebbar, wodurch der Abstand zwischen dem Polster 3 und der Standfläche 8 und somit zwischen einem sich mit einem Fuß auf der Standfläche abstützenden Trainierenden zu dem Polster 3 verändert werden kann. Dies ist insbesondere wichtig, um eine möglichst optimale Trainingsposition zu erreichen.
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Zur Absicherung des Trainierenden ist die Standfläche 8 mit Anlagemitteln 9 versehen, die auf der von dem Polster 3 abgewandten Seite an der Standfläche 8 angebracht sind. Die Anlagemittel 9 sind als von der Standfläche 8 nach oben ragende Wand ausgebildet.
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Das Stützrohr 4 weist ein inneres Rohr 6 auf, das in einem äußeren Rohr 7 angeordnet ist. Das innere Rohr 6 ist mit Bohrungen 13 versehen. An dem äußeren Rohr 7 ist ein in die Bohrungen einbringbares Kontermittel 14 angebracht, um das innere Rohr 6 relativ zu dem äußeren Rohr 7 in unterschiedlichen Höhen festzulegen. Dadurch wird eine Höhenverstellung des an dem inneren Rohrs 6 des Stützrohrs 4 befestigten Polsters 3ermöglicht. Dabei ermöglicht die Gestaltung der Höhenverstellung eine besonders einfach durchzuführende Einstellung der Höhe mit wenigen Handgriffen.
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Das Polster 3 umfasst einen flächig ausgebildeten, von dem Stützrohr 4 abgewandten gepolsterten Bereich, der als Anlagefläche 11 für mindestens einen Teil des Oberschenkels eines Trainierenden dient (siehe 2). Dieser Bereich geht am oberen Ende bogenförmig in einen um 90° abgewinkelten Bereich 12 über, der ebenfalls gepolstert ist.
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Dabei ist der als Anlagefläche 11 dienende flächig ausgebildete Bereich des Polsters 3 in Gebrauchsstellung des Trainingsgeräts unter einem Winkel α ungleich 0° und ungleich 180° zu der Vertikalen 16 ausgerichtet ist. Der Winkel α kann beispielsweise 10° betragen. Die Normale 15 auf der Anlagefläche 1 ist somit leicht nach unten geneigt, so dass ein an der Anlagefläche 11 anliegender Oberschenkel eines Trainierenden leicht nach hinten geneigt ist.
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In der Ausgangsposition wird das Polster 3 so eingestellt, dass die Oberschenkel an der Anlagefläche 11 knapp unterhalb der Beckenknochen aufliegen. Der Oberkörper des Trainierenden kann dann über den bogenförmig abgewinkelten Bereich 12 des Polsters 3 nach vorne gebeugt werden.
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Das abgebildete Trainingsgerät 1 umfasst einen Griff 10, der einteilig und u-förmig ausgestaltet ist. Die Enden des Griffes 10 können von dem Trainierenden ergriffen werden. Es ist vorstellbar aber nicht notwendig, dass der Griff 10 an seinen Enden, die von einem Trainierenden ergriffen werden können, gepolstert ist. Dies erhöht den Komfort für den Trainierenden. Insbesondere ältere oder beschränkt bewegliche Trainierende können zur Absicherung der Bewegung den Griff 10 greifen.
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Es besteht die Möglichkeit, dass nicht ein einteiliger Griff 10 sondern zwei einzelne Griffe 10 oder eine andere Anzahl von Griffen 10 verwendet werden.
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Der Griff 10 ist zur Durchführung von Übungen nicht zwingend erforderlich. Zur Steigerung der Übungsintensität können die Arme des Trainierenden beispielsweise hinter dem Kopf verschränkt werden.
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Die Füße werden auf der Standfläche 8 abgestellt, insbesondere derart, dass die Ferse oder ein rückwärtiger Teil eines Schuhs direkt vor den Anlagemitteln 9 abgestellt werden.
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Durch ein Anpressen der Fersen oder des rückwärtigen Teils der Schuhe an den Anlagemitteln 9, wird der Trainierende zwischen dem Polster 3 auf der Vorderseite und den Anlagemitteln 9 auf der Rückseite fixiert. Dies ermöglicht einen sicheren Stand bei der Durchführung der Übungen.
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Zur Steigerung der Übungsintensität ist es vorstellbar, dass lediglich ein Fuß auf der Standfläche 8 abgestellt wird. Das andere Bein könnte dann beispielsweise nach hinten gestreckt werden, so dass die Übungen im Einbein-Stand durchgeführt werden können.
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Der Trainierende beginnt die Übung aus einer aufrecht stehenden Position. Ein Bereich der Oberschenkel wird an die Anlagefläche 11 des Polsters 3 gedrückt und mindestens ein Fuß vor den Anlagemitteln 9 auf der Standfläche 8 abgestellt. Der Oberkörper wird über den bogenförmigen Bereich 12 des Polsters 3 nach vorne gebeugt bis eine waagerechte Position erreicht ist. Danach wird der Oberkörper wieder aufgerichtet, bis er in eine aufrechte Position gelangt.
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Um den Komfort eines Trainierenden zu erhöhen, ist das Polster 3 in dem bogenförmigen Bereich 12 in zwei Teile 12a, 12b unterteilt (siehe 3). Durch die freie Fläche in der Mitte des bogenförmigen Bereichs 12 wird bei dem Trainierenden der Druck auf die Außenseiten des Oberkörpers verlagert.
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Es ist durchaus möglich, dass der bogenförmigen Bereich 12 des Polsters 3 anders gestaltet ist wie beispielsweise einteilig.