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Bestrahlungsstuhl zur Behandlung des menschlichen Körpers
Die Erfindung
betrifft einen Bestrahlungsstuhl zur Behandlung des menschlichen Körpers mittels
elektromagnetischer Strahlen. Bei den bisherigen7 bekannten Bestrahlungsgeräten
war es wohl möglich, einzelne Körperteile, nicht aber den ganzen Körper zu bestrahllen.
Infolgedessen ist bereits ein Bestrahlungsbett zur Behandlung des menschlichen Körpers
mittels elektromagnetischer Strahlen vorgeschlagen worden, das aus mehreren am Bettrahmen
angebrachten bzw. neben oder über demselben aufgestellten, mit einem Regulierschrank
in Verbindung stehenden Bestrahlungskörpern besteht, die die einzelnen Körperteile,
z. B. Kopf, Wirbelsäule, Arme, Beine usw., in der Bestrahlungswirkung, wenn nötig
einzeln oder insgesamt, erfassen. Dabei sind einige der BestrahAungskörper allseitig
beweglich, so daß eine direkte Durchstrahlung, die durch Weicheisenschienen, -platten,
-feilspäne u. dgl. zur Vermeidung einer Strahlenstreuung gelenkt bzw. gesteuert
wird, möglich ist. Da dieses Bestrahlungsbett sich vorzugsweise nur für größere
Heilanstalten, z. B. Krankenhäuser, Sanatorien, Krüppelheime u. dgl., und weniger
für den praktischen Arzt eignet, wurde bereits ein verein-
fachtes
und leichter zu bedienendes Bestrahlungsbett vorgeschlagen. Bei diesem befinden
sich die Bestrahilungskörper nicht mehr vollzählig, wie oben am Bettgestell und
unter dessen Liegeebene, sondern frei beweglich über demselben, und zwar derart,
daß die Bestrahlung von oben und die für den Kranken so vorteilhafte Strahlensteuerung
von unten mit Hilfe der nun unter dem Kranken liegenden Steuerungsmittel, wie Weicheisenfeilspänekissen
u. dgl., vorgenommen werden kann, wobei außerdem das Bettgestell teilbar und abknickbar
zu.r gleichzeitigen Durchführung von zwei getrenn, ten Bestrahlungen ausgebildet
ist. Doch auch dieses Bestrahllungsbett ist noch nicht für alle Fälle ausreichend
und zwar vor allem nicht. h.insichtlich der Ansprüche des Spezialarztes.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darein, eine möglichst geeignete
Form eines Bestrahlungsgerätes zur Behandlung des menschlichen Körpers mittels elektromagnetischer
Strahlen zu entwickeln, das der Behandlungsweise bestimmter Spezialärzte, (Augenr.
Ohren-, Hals-, Zahnärzte usw.) entspricht, die vorwiegend eine sitzende oder halbliegende
(lehnende) Stellung bei großer Bewegungsfreiheit erfordert.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß mehrere verstellbar
angeordnete Bestrahlungskörper für eine einseitige oder zweiseitige Bestrahlung
von oben und unten bzw. von vorn un.d hinten vorgesehen. sind.
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Der Bestrahlungsstuhl nach der Erfindung besteht aus einem Sitzrahmen
und einem Rückenrahmen, der mittels eines Gelenkes in jede gewünschte Stellung (bis
in die Waagerechte) verschwenkt werden kann. Für den Transport ist er zerlegbar
ausgebildet.
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Im Sitzrahmen, der als Rohrrahmengestell ausgebildet ist, können.
der Reguiierschrank sowie eine Batterie untergebracht sein. Es ist vorteilhaft,
den Sitz mit einer hydraulischen oder pneumatischen Heber bzw. Senkvorrichtung zu
versehen.
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Der Rückenqrahmen besteht aus einer rahmenförmigen Rückenlehne, einem
in ih.r angeordneten Tragrahmen und einem Kopfrahmen. In der oberen und unteren
Querstange der Rückenlehne ist je ein Lager für den nach hinten herausstehenden,
seitlich schwenkbaren Tragrahmen angeordnet, der einen Rückenbestrahlungskörper
aufnimmt. Damit beim Verschieben dieses Bestrahlungskörpers die Fiihrungsteile nicht
verkanten, sind diese durch einen Bügel verbunden.
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An der Rückenlehne und am Kopfrahmen können nach. Bedarf Bestrahlungskörperhalter
angebracht werden, wodurch weitere Bestrahlungskörper verwendet werden können. Ebenso
können. Scharnierkloben angebracht werden, die die Riemen der Weicheisenfeilspänekissen
usw. aufnehmen..
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Die obere Querstange der Rückeniehne trägt den Kopfrahmen, der nach
vorn und hinten kippbar und abnehmbar ist.
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Im vorderen Teil des Kopfrahmens ist eine nach oben und unten verschiebbare
Stange mit Bestrahlungskörperhaltern angeordnet, die außerdem eine seitlich verstell-
und kippbare, nach vorn herausragende Stange trägt, an der ein nach allen Seiten
verstellbarer Bestrahlungskörper für Kopf, Hals und obere Brustpartie angebracht
ist.
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Zur Verhinderung eines eventuellen Kippens des Bestrahlungsstuhles,
dem an sich das Drehmoment d'er vorderen Bestrahlungskörper entgegenwirkt, können
z. B. beim Sitz rahmen an der vorderen unteren Querstange, die nach oben verschiebbar
ist, seitlich bewegliche Gummisaugnäpfe angebracht sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben. sich aus der folgenden
Beschreibung und den. Patentansprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.'
Es zeigt Abb. 1 den Bestrahlungsstuhl in. der Seitenansicht, Abnl}. 2 und 3 Einzelheiten
der Bestrahlungskörper, Abb. 4 den Bestrahlungsstuhl in der Rückansicht, Abb. 5
einen. Schnitt gemäß Schnittlinie A-B der Abb. 4, Abb. 6 einen Halter für Gummisaugnäpfe,
Abb. 7 den Bestrahlungsstuhl mit hydraulisch bzw. pneumatisch verstellbarem Sitz,
Abb. 8 die Stange mit Bestrahlungskörperhaltern, Abb. 9 einen Scharnierkloben zur
Befestigung von Riemen für die Weicheisenfeilspänekissen od dgl. und Abb 10 einen
Bestrahlungskörperhalter.
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In dem Sitzrahmen I sind der Regulierschrank 2 sowie eine Batterie
3 untergebracht. Mit dem Sitzrahmen ist derRückenrahmen.4 starr bzw. gelenkig verbunden.
Der Rückenrahmen besteht aus der rahmenförmigen Rückenlehne5, einem in ihr angeordneten
Tragrahmen 20 für den. Rückenbestrahlungskörper 21 und einem darüber angeordneten
und nach hinten ausladenden Kopfrahmen. 6, der den Bestrahlungskörper 7 für den
Kopf, den Nacken und d.ie oberen Rückenpartien und auf einer nach vorn herausragenden
Stange 8 den Bestrahlungskörper g für den Kopf, Hals und die obere Brustpartie trägt.
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Der Bestrahlungskörper 7 ist an dem Kopfrahmen 6 verschiebbar angebracht.
Führungsschienen ii ermöglichen eine waagerechte Versch.iebung sowie eine der zu
behandelnden Körperpartie angepa3te Schwenlçbewegung.
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Der Bestrahlungskörper g ist verschiebbar auf der nach vorn herausragenden
Stange 8 gelagert, die an den Bestrahlungskörperhaltern. I2, 12a und 12b der verschiebbaren
Stange 10 (Abb. 4 und 8) befestigt werden kann. Er ist ferner mittels der Gelenke
15 und I6 allseitig verschwenkbar. Dieser in. Abb. 3 im einzelnen dargestellte Bestrahlungskörper
9 weist vorn zwei seitlich angebrachte Klappen I3 auf, die, um zwei Lagerpunkte
14 drehbar, auf die jeweilige Kopf- und Halsform eingestellt werden können un.d
gleichzeitig zur Teilabschirmung der Strahlen dienen.
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Bei Nasen-, Mun.d-, Zahn- u. dgl. Behandlungen werden z. B. in die
Nase verchromte Weicheisensonden, in den Mund dem Kiefer angepaßte verchromte Weieheisenteile
(Hufeisenform) zwischen Zungenrand und Zähne eingelegt, um die Strahlen auf die
erkrankten Stellen zu konzentrieren.
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An den vorderen Stangen des Kopfrahmens 6 können nach Bedarf Scharnierkloben
I7 (Abb. I0) für zusätzliche Bestrahlungskörper angebracht werden. An der vorderen
oberen Stange des Kopfrahmens ist eine Schelle 18 angeordnet, die die Stange 8 in
lotrechter Stellung festhält.
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In der oberen und unteren Querstange der Rückenlehne 5 befindet sich
je ein Lager 19 für den nach hinten herausragenden, seitlich schwenkbaren Tragrahmen
20 (Abb. 5), der den Rückenbestrahlungskörper 21 aufnimmt Der in Abb. 2 im einzelnen
gezeigte Rückenbestrahlungskörper 21 ist in den Lagern. 19 seitlich schwenkbar,
um die Achse 22 kippbar und auf den Tragrahmenstangen lotrecht verschiebbar sowie
mittels einer Schiene II nach vorn und rückwärts verstellbar. Zum leichteren Bewegen.
und um ein Verkanten. des Bestrahlungskörpers 2I zu. verhindern, sind die zur Befestigung
an den Tragrahmenstangen dienenden Führungsteile 23 durch. einen Bügel 24 verbunden.
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Wie am Kopfrahmen 6 können auch an. den lotrechten Stäben der Rückenlehne5
5 Seharnierkloben I7 angebracht werden. Außerdem dienen die gleieben lot rechten
Stäbe der Rückenlehne 5 sowie des Kopfrahmens 6 zur Anbringung von Scharnierkleben
28 (Abb. 9), die die. Riemen von. Weicheisenfeilspänekissen od. dgl. aufnehmen.
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Der Kopfrabmen 6 sowie die Rückenlehne 5 sind durch Überwurfmuttern
25 mit den entsprechenden Teilen verbunden, wodurch der Bestrahlungsstuhl leicht
in drei Teile zerlegt werden kann Um ein Kippen des Bestrahlungsstuhles zu verhindern,
können z. B. am Sitzrahmen I an der vorderen unteren Querstange, die nach oben verschiebbar
ist, wie in Abb. 6 dargestellt, seitlich bewegliche Gummisaugnäpfe 27 angeordnet
sein.
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In der Abb. 4 ist der Regulierschrank 2 mit Schaltarma.turen sichtbar.
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Die Abb. 7 zeigt den Bestrahlungsstuhl mit hydraulisch bzw. pneumatisch
verstellbarem Sitz 29.
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Der Vorteil dieses Sitzes gegenüber dem festen Sitzrahmen I liegt
darin, daß sich eine Angleichung an die verschiedenen Körpergrößen. die vorher durch
Verschiebung der Bestrahlungskörper und bzw. oder durch Auflegen von Polstern u.
dgl. bewerkstelligt wurde, nunmehr unter Ausnutzung der Verschiebbarkeit des Sitzes
leichter durchführen. läßt.
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Da der in Abb. 7 dargestellte Bestrahlungsstuhl in der Hauptsache
für die Behandlung von Unterleibsleiden vorgesehen ist, muß die Anordnung der vorderen
Bestrahlungskörper 30 und 3I entsprechend. vorgenommen werden.
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Der Hohlbestrahlungskörper 30 befindet sich in aufgeklappter Stellung
und wird durch die Stange 8 wieder mittels der Schelle I8 festgehalten. Das Innere
des Bestrahlungskörpers 30 ist. mit einer Nickelblechhülse ausgekleidet, so daß
im Bedarfsfalle, vorwiegend bei Gehirnbestrahlungen, ein Eisenkern eingesetzt werden
kann.
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Der Bestrahlungskörper 3I, der wie der Bestrahlungskörper g der Abb.
I und 4 gelagert und schwenkbar an einem Bestrahlungskörperhalter an der Rückenlehne
befestigt ist, dient im Zusammen; wirken mit dem rückwärtigen Bestrahlungskörper
21 zur Bestrahlung bei Unterleibsleiden.