DE764071C - Lagerungs- und Behandlungsgeraet fuer Knochenbrueche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmassen und der Beckenpartien - Google Patents

Lagerungs- und Behandlungsgeraet fuer Knochenbrueche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmassen und der Beckenpartien

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DE764071C
DE764071C DEU15692D DEU0015692D DE764071C DE 764071 C DE764071 C DE 764071C DE U15692 D DEU15692 D DE U15692D DE U0015692 D DEU0015692 D DE U0015692D DE 764071 C DE764071 C DE 764071C
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Heinrich Dr Westhues
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HEINRICH C ULRICH
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HEINRICH C ULRICH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/01Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
    • A61F5/04Devices for stretching or reducing fractured limbs; Devices for distractions; Splints

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Description

  • Lagerungs- und Behandlungsgerät für Knochenbrüche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmaßen und der Beckenpartien Die Erfindung betrifft ein Lagerungs- und Behandlungsgerät für Knochenbrüche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmaßen und der Beckenpartien mit auf einem der jeweiligen Bettgröße anzupassenden Grundrahmen verstellharen und der Höhe nach einstellbaren Lagern für die Gliedmaßen und das Becken und mit einem kopfwärts vom Beckenlager angeordneten und seiner Neigung nach einstellbaren Lager für den Oberkörper und den Isopf.
  • Den bekannten Geräten dieser Art haften erhebliche Mängel an, die besonders mit Bezug auf völlige Ruhigstellung der verwundeten Gliedmaßen und Beckenpartien auftreten, welche aber eine Hauptvoraussetzung für einen ungehinderten Heilungsverlauf bildet. Vor allem wird diese Ruhigstellung bei der täglich vorzunehmenden Stuhlentleerung beim Unterschieben der Bettschüssel unter das Gesäß und dem dabei notwendigen Hochheben des Gesäß es unterbrochen. Ein Vorgang, der nicht nur den Patienten meistens unerträgliche Schmerzen und dem Pflegepersonal große Mühe verursacht, sondern auch oft bei hochsitzenden Frakturen usw., die manchmal mühsam zuwege gebrachte Reposition der Frakturenden gefährdet.
  • Die bekannten Geräte erlauben ihrer ganzen Beschaffenheit nach nur eine kurz bemessene Lagerung während der Dauer des Repositionsvorganges oder der Anlegung eines Gipsverbandes. Ein tagelanges oder gar monatelanges Lagern, wie es in der Regel der Fall zu sein pflegt, ist auf der bei den bekannten Geräten in Betracht kommenden, klein gehaltenen, metallenen Beckenstütze undenkbar und auch nicht beabsichtigt. Sie können des halb mit dem als Dauerlager gedachten Gerät nach der Erfindung nur in beschränktem Maße in Vergleich gezogen werden.
  • Vielfach werden bei der Behandlung von Knochenbrüchen auch Gipsverbände angelegt. die eine vollständige Ruhigstellung des verletzten Beines, besonders auch der Gelenke. ermöglichen. Besonders wird bei schwere Oberschenkel- oder Beckenbrüchen auch das Becken samt dem Hüftgelenk in den Gipsverband einbezogen. damit neben der Bruchstelle auch das Hüftgelenk selbst und vielfach auch das Kniegelenk völlig ruhiggestellt bleibt. wodurch am ehesten ein störungsfreier Heilungsprozeß gewährleistet wird.
  • Da es aber. vor allem im Kriege, Verletzungen gibt, bei denen ein Gipsverband nicht angebracht werden kann. z. B. beim Vorliegen schlecht heilender oder eitriger Wunden. die eine dauernde Kontrolle und Verbandwecllsel benötigen. oder hei Verwundungen auf der Rückenseite des Beckens oder bei eingetretenem Dekubitus usw., muß oft auf die genannten Vorteile, die der Beckengipsverband bietet, verzichtet werden.
  • Neben den genannten Fällen. in denen ein Gipsverband nicht benutzt werden kann. hat dieser selbst auch Nachteile. die darin bestehen. daß nicht nur keine Nacllkontrolle der Verwundungen möglich ist, sondern daß auch der Umstand auftritt, daß nach einiger Zeit der Lagerung die vielfach im Anfang stark geschwollenen Gliedmaßen abschnvellen oder ihr lGmfang- durch Abmagerung sich verkleinern oder die Polsterung des Gipsverbandes durch die dauernde Belastung zusammensinkt. wodurch die anfänglich feste Umschließung der Gliedmaßen aufgehoben und die gesuchte Ruhigstellung wenigstens teilweise aufgehoben wird.
  • Ein weiterer Nachteil der Gipsverbände, den diese mit den seitberigen Lagerungsschienen teilen. besteht darin, daß auch hier der Patient gezwungen ist. die Ruhigstellung nicht nur beim R~erhandwecllsel, sondern. wie schon betont, insbesondere bei Vornahme der täglich notwendigen Defäkation zu durchbrechen. Bei diesem Vorgang und ebenso auch beim Zurücklegen in die vorher eingenommene Lage nach Beendigung der Defäkation entstehen in der Regel heftige Schmerzen, so daß manche Verwundete oft eine Stuhlverhaltung von mehr als einer Woche erzwingen, um diese Schmerzen zu vermeiden.
  • Das Gerät nach der Erfindung bietet nicht nur alle Vorteile des Beckengipsverbandes mit Bezug auf vollkommene Ruhigstellung unter Vermeidung seiner genannten Nachteile, es verhindert auch die genannten Hauptnachteile aller bekannten Lagerungsschienen.
  • Gips- und anderer Verbände.
  • Außer dem Vorteil der erhaltbaren und nachstellbaren Ruhigstellung bei völlig druckfreier Lagerung durch die Eigentümlichkeit des Polsterungsverfahrens giht es darüber hinaus noch den Vorteil, daß es möglich ist, auch bei Patienten, die auf der Beckenhinterseite \N'eichteil- und Knochenverletzungen.
  • Dekubitus usw. sowie Verletzungen am Hüftgelenk und den oberen Partien des Oberschenkels aufweisen. eine Entlastung des Lagernngsdruckes zu verschaffen und ferner die \E'unden jederzeit zugänglich und unter Kontrolle zu halten. Außerdem können alle bekannten Behandlungsmaßnahmen bei völl i -ger und doch stets zugänglicher Ruhigstellung des Beckens und der unteren Gliedmaßen ohne weiteres durchgeführt werden und bei spielsweise auch die bei Verletzungen der Kniepartien häufig auftretenden Infektionen und Eiterungen einer vorbildlichen Behandlung zugeführt werden.
  • Bei Frakturen mit bösartigen iVeichteilwunden an Ober- und Unterschenkel, bei denen einhüllende Niafluahmen nicht durchführbar sind, kann die Feststellung der beiden Knochenenden mittels hekannter oder spezieller Zangen gesichert werden. Durch die vorgenommene Hochstellung des Beckenlagers mit seinem Defäkationsausschnitt, der naturgemäß sich auch auf das Filz- oder Gummipolster zu erstrecken hat, ist eine schmerzfreie Stuhlentleerung. auch bei schweren Oberschenkel- und Beckenbrüchen gesichert.
  • Durch den Umstand. daß die Oberschenkellagermulde mittels Kugelgelenk mit dem Unterschenkellager verbunden ist. kann erstere jedem Beugungs- und Abduktionswinkel und jeder Rotationseinstellung des Hüftgelenks angeglichen werden.
  • Diese Vorteile gegenüber den bekannten Geräten werden bei dem Gerät nach der Erwindung dadurch erreicht. daß das erhöht stehende Beckenlager fest mit dem Grundrahmen verbunden ist und aus einem von vier Tragsäulen getragenen Rahmen besteht, der von einem aus Textilstoff gebildeten, hängemattenartigen, mit einem durch einen eingenähten Metallbügel gesicherten Defäkationsausschnitt versehenen Auflager überspannt ist, und daß Standsäulen für das Unterschenkellager und für verschwenkbare Tragarme zum Aufhängen von Extensionsrollen für Längs- und Querzüge, Gegengewichten und anderen Stützen der Gliedmaßen auf einem auf dem Grundrahmen längs verschiebbaren und feststellbaren, aus zwei parallel zueinander verlaufenden Rohren gebildeten Rahmen quer verschiebbar sind.
  • Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine schaubildliche Ansicht des neuen Gerätes, Fig. 2 einen Querschnitt des Beckenlagers mit aufgelagertem Becken, Fig. 3 einen Querschnitt des Unterschenkellagers mit aufgelagertem Unterschenkel, Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht des Lagerungsgestelles für das gesunde Bein, Fig. 5 eine andere schaubildliche Ansicht des erfindungsgemäßen Gerätes, Fig. 6 eine weitere schaubildliche Ansicht des neuen Gerätes, Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht des Lagers für den Oberkörper und den Kopf und Fig. 8 eine schaubildliche Ansicht des mit dem Unterschenkel lager verbindbaren Rahmens zum Einführen eines zu behandelnden Gliedes.
  • Das in den Zeichnungen dargestellte Gerät besteht aus einem auf jeder Eisenbettstelle aufsetzbaren Grundrahmen , der mittels in seine Ouerrohre einschiebbaren und feststellbaren Klauen x über die Bettstellenränder greift (Fig. I, 5, 6 und 7), an dessen kopfwärts gerichtetem Ende ein Gestell b aufgebaut ist, das eine aus Segeltuch oder aus einem anderen, vorzugsweise aus Textilgewebe hergestellte hängemattenartige Lagerfläche c für das Becken aufweist, so daß der Patient dadurch schon eine weiche, angenehm anliegende Unterlage erhält, die auch durch Polsterungen und Freilegung von besonders empfindlichen Druckstellen od. dgl., auch bei abgemagerten Patienten, eine günstige Auflage ermöglicht, die noch durch Anbauen eines verstellbaren Rumpf- und Kopflagers vervollständigt werden kann (Fig. 7), wenn nicht das Auflegen des Oberkörpers awf ein Matratlzendrittel mit Kopfkeil vorgezogen wird.
  • Durch den Umstand, daß dieses hängemattenartige Lager c mit weichem dickem Filz oder mit dickem weichem Schwamm-oder Schaumgummipolster belegt werden kann und daß Zellstoffwatte, Sandsäcke od. dgl. zwischen Hängematte und Polsterauflage eingeschoben werden können, kann eine innige Verbindung auch mit den seitlichen Beckenpartien bis an den Rand der Bauchoberfläche erreicht werden, die der Lagerung im Gipsverband mit Bezug auf Zuverlässigkeit und gute Anpassung mindestens vollwertig gegenübersteht und gegenüber dieser den Vorteil hat, daß diese genaue Anpassung jederzeit ohne weiteres verbessert und verstärkt werden kann.
  • In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Unterschenkel und seine Lagermulde dargestellt, der in gleichartiger Weise durch die Verwendung einer dicken Filz- oder Schwammgummiunterlage usw. und durch das Zwischenschieben von Stopfmaterial od. dgl. eine anschließende, nur oben offene Lagerung ermöglicht, welche derjenigen eines aufgeschnittenen Gipsverbandes entspricht, wobei nicht nur jederzeit leichte Zugänglichkeit vorhanden ist, sondern auch nachträgliche Korrekturen ermöglicht sind.
  • Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, besitzt das Hängemattenlager c und das daraufgelegte Polster d einen Ausschnitt zur Vornahme der Defäkation, die in ein daruntergestelltes Gefäß erfolgt, ohne daß der Patient seine ruhiggestellte Lage zu verändern braucht, wodurch die bereits geschilderten, häufig unerträglichen Schmerzen vermieden werden. Am Beckenlagergestell b sind beiderseits seitliche Ausladungen angebracht, die von dem überstehenden Filz- oder Gummipolster bedeckt werden und den Armen eine gute Auflage sichern.
  • Auf dem Grundrahmen a befindet sich weiter, in seiner Längsrichtung verschiebbar, ein aus Querrohren f gebildeter, feststellbarer Rahmen, auf dessen Querrohren f weitere Schieber g in der Querrichtung verstellt werden können. Einer dieser Schieber g trägt eine teleskopartig ausziehbare und durch Klemmschrauben in jeder Höhe feststellbare Tragsäule h, auf welcher das Unterschenkellager i angebracht ist, das durch eine, auf eine teilkreisförmige Schiene k wirkende Knebelschraube in jedem beliebigen Winkel festgestellt werden kann.
  • Die Verbindung zwischen dem Unterschenkellager i und dem in der Längsrichtung verstellbaren Lager I für den Oberschenkel wird durch ein Kugelgelenk ei gebildet, das in jede beliebige Lage verbracht und festgestellt werden kann. Hervorgehoben sei, daß durch die Verwendung dieses Kugelgelenks m auch jeder eingenommenen Rotationsstellung des Oberschenkels Rechnung getragen werden kann, ein Vorteil. der ron außergewöhnlich großer Bedeutung ist, da nur durch eine leicht nach außen rotierte Stellung in Semiflexion ein völlig muskelentspannter Zustand des Beines eintreten kann, welcher die Reposition der Fragmente ermöglicht und die sonst auftretenden Schmerzen aufhebt.
  • Durch den Umstand, daß der aus ouerrohren f gebildete Rahmen in der Längsrichtung des Grundrahmens a verschiebbar ist, kann das rumpfwärts gerichtete Ende des Oberschenkellagers l in unmittelbare Berührung mit dem Beckenlager gebracht werden, wodurch eine zusammenhängende Lagerfläche erzielt wird.
  • Auf einem weiteren Schieber g ist eine rohrstutzenartige Aufnahmevorrichtung für einen zweiten senLrechten Masts (Fig. 5 und 6) vorhanden. der zwischen den beiden Beinen oder seitlich davon nach oben geführt werden kann. An diesem Mast n sind ein oder mehrere Tragarme o drehbar und feststellbar angeordnet, die zur Aufnahme von Rollen für Extensionsgewichte oder zur Ausübung von Zügen nach allen erforderlichen Richtungen und auch zur Aufhängung oder zum Stützen der Gliedmaßen Verwendung finden können.
  • Für das unverletzte zweite Bein ist ein abnehmbares kleines Lagerungsgestell p mit einer Drahtnetzauflage vorgesehen, das auf dem Grundrahmen « aufgesetzt und festgeschraubt werden kann, so daß auch für dieses Bein, nachdem ein geeignetes Polster aufgelegt worden ist, eine gute Lagerung zustande kommt.
  • Es ist eine leicht begreifliche Tatsache, daß auf dem Rücken des Beckens befindliche Wunden bei dauerndem Liegen nicht nur sehr schnver zur Heilung zu bringen sind, sondern häufig einen ganz bösartigen Charakter annehmen. Diesem gefürchteten Zustand gegenüber kommt das Gerät nun in der Weise zur Hilfe, daß durch eine gegeneinander bewegbare Llammer- oder zangenartige Vorrichtung q, die an jedem ihrer beiden Arme einen kräftigen Stachel trägt, das Becken bzw. dessen Wunden einer wesentlichen Entlastung zugeführt werden können, wobei durch Betätigen einer Gewindespindel od. dgl. die beiden Stacheln von der Seite durch die Weichteile hindurch. bis zu einer gewissen Tiefe in das Darmbein eingeschraubt werden.
  • Diese Vorrichtung wird mittels eines Drahtseiles r über Rollen zu einem Gegengewicht oder zu einer mecllanischen, mit Federung versehenen Anspannvorrichtung geführt. die an einem auf dem Grundrahmen a angebrachten bügelförmigen Rahmen s angeordnet sind.
  • Diese Entlastung braucht nicht absolut. d. h. vollständig gesvichtslos zu sein. Erfahrungsgemäß genügt es. wenn nur eine unvollständige. die Belastung nur zum Teil aufhebende Wirkung erreicht wird. Durch diese einfache Maßnahme wird der Patient nicht nur vor unerträglichen Schmerzen und gefahrdrohenden Verschlimmeruilgen bewahrt. sondern seine Wunden können rasch und ungestört ausheilen.
  • In derartigen Fällen erweist es sich als vorteilhaft, daß beispielsweise bei einem Verbandwechsel oder zur Kontrolle und Behandlung der rückwärtigen Verwundungen od. dgl. auch das hängemattenartige Beckenlager c von der Rückseite etwas entfernt wird. Zu diesem Zweck sind die vier senkrechten Stäbe des die Hängematte tragenden Gestells b bzw. deren untere und obere Enden mit scharnierartigen Gelenken versehen. von denen jedes einzelne Gelenk durch eine Rohrhülse, die einen Bajonettschlitz trägt. der in einem Stift am oberen oder unteren Gelenkteil eingreift, festgestellt werden kann (Fig. 7). Nach Lösen der Sicherungshülsen kann das Gestell flach zusammengeklappt werden. wobei der Rumpf des Patienten von einem oder zwei Wärtern in der Höhe gehalten werden muß. worauf dann der Verbandwechsel od. dgl. leicht durchgeführt werden kann.
  • Da bekanntlich kniegelenksnahe Xterletzungen mehr als an anderen Körperpartien auftretende Verletzungen zu gefährlichen Infel;-tionell Neigung hesitzen und vielfach eine Kniegelenksresektion, d. h. eine -Äl>trennung der Gelenksflächen. erforderlich machen und dabei öfters starke Eiterungen auftreten, so ist es notwendig, auch die Kniegelenkspartien einer entsprechenden Lagerung und Behandlung zuzuführen. Zu diesem Zweck wird an einem der vorhandenen Tragarme o ein über die Kniepartie greifender Bügel t befestigt, der an seinen beiden unteren Enden auf der Innen- und auf der Außenseite des Beines eine in beliebigem Winkel einstellbare und feststellbare Schiene 1< besitzt. die eine größere Anzahl von Einschnitten und Durchbrüchen aufweist, in welche die in der Nähe der Resektionsstelle rumpf- und fußvärts durchgeführten Extensionsdrähte, die durch Streckbiigel b in starker Spannung erhalten bleiben, eingesetzt werden (Fig. 6). Während des Eiterungsprozesses müssen die Resektionsflächen ziemlich weit auseinanderklaffend erhalten bleiben, damit der Eiter einen günstigen Abfluß hat und der Ausheilungsprozeß ungehindert erfolgen kann. In diesem Fall werden die stark gespannten und in der Nähe der Resektionsstelle durchgeführten beiden Extensionsdrähte ziemlich weit auseinander in die Durchbrüche und Einschnitte der Schienen it eingeführt. so daß das Auseinanderklaffen der Wunde dauernd und sicher festgehalten bleibt. Nach erfolgter Ausheilung müssen die beiden Resektionsflächen einander vollständig genähert werden, was dadurch erreicht wird, daß die stark gespannten Extensionsdrähte entsprechend nahe zusammengerückt werden, so daß auf diese Weise eine dauernde innige Berührung der resezierten Partien bzw. der Wundflächen zustande kommt und nur noch eine nachträgliche Muskel- und Hautnaht durchgeführt werden muß.
  • Um beispielsweise bei einem komplizierten Oberschenkelbruch mit großer, offener und eventuell auch eiternder Wunde die in quer liegender Richtung verschobenen Knochenenden in günstige Stellung zueinander bringen und erhalten zu können, kann das das Ober-und Unterschenkellager verbindende Kugelgelenk ei aus letzterem entfernt werden und dafür ein mit einem Gelenk ml versehener Längsstab y eingesetzt werden, auf welchem ein ringförmiger Rahmen z in der Längsrichtung verschoben werden kann. Der ringförmige Rahmen z trägt eine oder mehrere verstellbare Knochenfaßzangen, Knochenschrauben od. dgl. (Fig. 8), durch welche die Knochenbruchenden entweder durch Druck oder durch Zug in ihre tgünstigste Stellung zueinander gebracht und gehalten werden können.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Lagerungs- und Behandlungsgerät für Knochenbrüche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmaßen und der Beckenpartien mit auf einem der jeweiligen Bettgröße anzupassenden Grundrahmen verstellbaren und der Höhe nach einstellbaren Lagern für die Gliedmaßen und das Becken und mit einem kopfwärts vom Beckenlager angeordneten und seiner Neigung nach einstellbaren Lager für den Oberkörper und den Kopf, dadurch gekennzeichnet, daß das erhöht stehende Beckenlager fest mit dem Grundrahmen (a) verbunden ist und aus einem von vier Tragsäulen (b) getragenen Rahmen besteht, der von einem aus Textilstoff gebildeten, hängemattenartigen, mit einem durch einen eingenähten Metallbügel gesicherten Defäkationsausschnitt versehenen Auflager (c) überspannt ist, und daß Standsäulen (lt und n) für das Unterschenkellager (i) und für verschwenkbare Tragarme (o) zum Aufhängen von Extensionsrollen für Längs-und Querzüge, Gegengewichten und anderen Stützen der Gliedmaßen auf einem auf dem Grundrahmen (a) längs verschiebbaren und feststellbaren, aus zwei parallel zueinander verlaufenden Rohren (f) gebildeten Rahmen quer verschiebbar sind.
  2. 2. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herabklappen des Beckenlagers auf den Grundrahmen (a) die vier Tragsäulen (b) an ihren unteren und oberen Enden mit Scharniergelenken versehen sind, welche durch auf den Tragsäulen (b) verschiebbare und durch Bajonettverschlüsse in ihrer Lage zu sichernde Überwurfhülsen feststellbar sind.
  3. 3. Gerät nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Standsäule (lt) für das Unterschenkellager (i) teleskopartig ausziehbar ist und das Unterschenkellager (i) in jeder Winkellage einstellbar trägt und daß mit dem Unterschenkellager (i) ein Oberschenkellager (1) durch ein feststellbares Kugelgelenk(m) verbunden ist.
  4. 4. Gerät nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anheben des Beckens auf dem Grundrahmen (a) ein über den zu Behandelnden sich erstreckender Galgen (s) aufsetzbar, längs verschiebbar und feststellbar ist, der über eine oder mehrere Rollen eine Zugschnur (r) trägt, deren eines Ende zu einem Extensionsgewicht oder einer Aufwicklungsvorrichtung führt, während ihr anderes Ende einen zangenartigen Greifarm (q) trägt, dessen Greifbacken über eine Gewindespindel zu- oder voneinander bewegbar sind.
  5. 5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Behandeln von infizierten und eiternden Knieverletzungen und zum Durchführen einer Knieresektion an einem der Tragarme (o) der Standsäule (n) ein über die Kniepartien greifender Bügel (t) aufhängbar ist, der an seinen beiden Enden je einen in jedem Winkel einstellbaren, mit Einschnitten und Durchbrechungen versehenen Längsstab (u) trägt, in welche durch die Kniekondylen gebohrte und durch Streckbügel (v) in Spannung gehaltene Extensionsdrähte einführbar sind.
  6. 6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelgelenk (ei) zwischen dem Unterschenkel- und dem Oherschenkellager (i und 1) abnehmbar am Unterschenkellager (i) angeordnet ist und daß an Stelle des Oberschenkellagers (I) mit dem Unterschenkellager (i) über einen an der Hinterseite des Oberschenkels sich erstreckenden Längsstab (y) ein ringförmiger, verschieb-und feststellbarer Rahmen (z) verhindbar ist, der zum Einführen des zu hehandelnden Gliedes an einer Seite eine Öffnung besitzt, und der zum Ergreifen der Knochenbruchenden eine oder mehrere Knochenfaßzangen. Knochenschraube od. dgl. trägt.
  7. 7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festlegen des Grundrahmens (a) an den Längsseiten einer Bettstelle itl seinen Ouerrohren Stäbe mit Greifklauen (.r) verschiebbar und feststellbar sind.
  8. 8. Gerät nach einem der Ansprüche X bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß für das gesunde Bein ein Lagerungsgestell (p) mit Drahtnetzauflager auf die Querstange am Fußende des Grundrahmens (a) aufsetzbar und feststellbar ist.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Sr. 66 409.
    7I3 70I: USA.-Patentschriften Nr. I I887II, 2052990.
DEU15692D 1942-06-23 1942-06-23 Lagerungs- und Behandlungsgeraet fuer Knochenbrueche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmassen und der Beckenpartien Expired DE764071C (de)

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