-
Lagerungs- und Behandlungsgerät für Knochenbrüche und sonstige Verwundungen
oder Erkrankungen der unteren Gliedmaßen und der Beckenpartien Die Erfindung betrifft
ein Lagerungs- und Behandlungsgerät für Knochenbrüche und sonstige Verwundungen
oder Erkrankungen der unteren Gliedmaßen und der Beckenpartien mit auf einem der
jeweiligen Bettgröße anzupassenden Grundrahmen verstellharen und der Höhe nach einstellbaren
Lagern für die Gliedmaßen und das Becken und mit einem kopfwärts vom Beckenlager
angeordneten und seiner Neigung nach einstellbaren Lager für den Oberkörper und
den Isopf.
-
Den bekannten Geräten dieser Art haften erhebliche Mängel an, die
besonders mit Bezug auf völlige Ruhigstellung der verwundeten Gliedmaßen und Beckenpartien
auftreten, welche aber eine Hauptvoraussetzung für einen ungehinderten Heilungsverlauf
bildet. Vor allem wird diese Ruhigstellung bei der täglich vorzunehmenden Stuhlentleerung
beim Unterschieben der Bettschüssel unter das Gesäß und dem dabei notwendigen Hochheben
des Gesäß es unterbrochen. Ein Vorgang,
der nicht nur den Patienten
meistens unerträgliche Schmerzen und dem Pflegepersonal große Mühe verursacht, sondern
auch oft bei hochsitzenden Frakturen usw., die manchmal mühsam zuwege gebrachte
Reposition der Frakturenden gefährdet.
-
Die bekannten Geräte erlauben ihrer ganzen Beschaffenheit nach nur
eine kurz bemessene Lagerung während der Dauer des Repositionsvorganges oder der
Anlegung eines Gipsverbandes. Ein tagelanges oder gar monatelanges Lagern, wie es
in der Regel der Fall zu sein pflegt, ist auf der bei den bekannten Geräten in Betracht
kommenden, klein gehaltenen, metallenen Beckenstütze undenkbar und auch nicht beabsichtigt.
Sie können des halb mit dem als Dauerlager gedachten Gerät nach der Erfindung nur
in beschränktem Maße in Vergleich gezogen werden.
-
Vielfach werden bei der Behandlung von Knochenbrüchen auch Gipsverbände
angelegt. die eine vollständige Ruhigstellung des verletzten Beines, besonders auch
der Gelenke. ermöglichen. Besonders wird bei schwere Oberschenkel- oder Beckenbrüchen
auch das Becken samt dem Hüftgelenk in den Gipsverband einbezogen. damit neben der
Bruchstelle auch das Hüftgelenk selbst und vielfach auch das Kniegelenk völlig ruhiggestellt
bleibt. wodurch am ehesten ein störungsfreier Heilungsprozeß gewährleistet wird.
-
Da es aber. vor allem im Kriege, Verletzungen gibt, bei denen ein
Gipsverband nicht angebracht werden kann. z. B. beim Vorliegen schlecht heilender
oder eitriger Wunden. die eine dauernde Kontrolle und Verbandwecllsel benötigen.
oder hei Verwundungen auf der Rückenseite des Beckens oder bei eingetretenem Dekubitus
usw., muß oft auf die genannten Vorteile, die der Beckengipsverband bietet, verzichtet
werden.
-
Neben den genannten Fällen. in denen ein Gipsverband nicht benutzt
werden kann. hat dieser selbst auch Nachteile. die darin bestehen. daß nicht nur
keine Nacllkontrolle der Verwundungen möglich ist, sondern daß auch der Umstand
auftritt, daß nach einiger Zeit der Lagerung die vielfach im Anfang stark geschwollenen
Gliedmaßen abschnvellen oder ihr lGmfang- durch Abmagerung sich verkleinern oder
die Polsterung des Gipsverbandes durch die dauernde Belastung zusammensinkt. wodurch
die anfänglich feste Umschließung der Gliedmaßen aufgehoben und die gesuchte Ruhigstellung
wenigstens teilweise aufgehoben wird.
-
Ein weiterer Nachteil der Gipsverbände, den diese mit den seitberigen
Lagerungsschienen teilen. besteht darin, daß auch hier der Patient gezwungen ist.
die Ruhigstellung nicht nur beim R~erhandwecllsel, sondern. wie schon betont, insbesondere
bei Vornahme der täglich notwendigen Defäkation zu durchbrechen. Bei diesem Vorgang
und ebenso auch beim Zurücklegen in die vorher eingenommene Lage nach Beendigung
der Defäkation entstehen in der Regel heftige Schmerzen, so daß manche Verwundete
oft eine Stuhlverhaltung von mehr als einer Woche erzwingen, um diese Schmerzen
zu vermeiden.
-
Das Gerät nach der Erfindung bietet nicht nur alle Vorteile des Beckengipsverbandes
mit Bezug auf vollkommene Ruhigstellung unter Vermeidung seiner genannten Nachteile,
es verhindert auch die genannten Hauptnachteile aller bekannten Lagerungsschienen.
-
Gips- und anderer Verbände.
-
Außer dem Vorteil der erhaltbaren und nachstellbaren Ruhigstellung
bei völlig druckfreier Lagerung durch die Eigentümlichkeit des Polsterungsverfahrens
giht es darüber hinaus noch den Vorteil, daß es möglich ist, auch bei Patienten,
die auf der Beckenhinterseite \N'eichteil- und Knochenverletzungen.
-
Dekubitus usw. sowie Verletzungen am Hüftgelenk und den oberen Partien
des Oberschenkels aufweisen. eine Entlastung des Lagernngsdruckes zu verschaffen
und ferner die \E'unden jederzeit zugänglich und unter Kontrolle zu halten. Außerdem
können alle bekannten Behandlungsmaßnahmen bei völl i -ger und doch stets zugänglicher
Ruhigstellung des Beckens und der unteren Gliedmaßen ohne weiteres durchgeführt
werden und bei spielsweise auch die bei Verletzungen der Kniepartien häufig auftretenden
Infektionen und Eiterungen einer vorbildlichen Behandlung zugeführt werden.
-
Bei Frakturen mit bösartigen iVeichteilwunden an Ober- und Unterschenkel,
bei denen einhüllende Niafluahmen nicht durchführbar sind, kann die Feststellung
der beiden Knochenenden mittels hekannter oder spezieller Zangen gesichert werden.
Durch die vorgenommene Hochstellung des Beckenlagers mit seinem Defäkationsausschnitt,
der naturgemäß sich auch auf das Filz- oder Gummipolster zu erstrecken hat, ist
eine schmerzfreie Stuhlentleerung. auch bei schweren Oberschenkel- und Beckenbrüchen
gesichert.
-
Durch den Umstand. daß die Oberschenkellagermulde mittels Kugelgelenk
mit dem Unterschenkellager verbunden ist. kann erstere jedem Beugungs- und Abduktionswinkel
und jeder Rotationseinstellung des Hüftgelenks angeglichen werden.
-
Diese Vorteile gegenüber den bekannten Geräten werden bei dem Gerät
nach der Erwindung dadurch erreicht. daß das erhöht stehende Beckenlager fest mit
dem Grundrahmen verbunden ist und aus einem von vier
Tragsäulen
getragenen Rahmen besteht, der von einem aus Textilstoff gebildeten, hängemattenartigen,
mit einem durch einen eingenähten Metallbügel gesicherten Defäkationsausschnitt
versehenen Auflager überspannt ist, und daß Standsäulen für das Unterschenkellager
und für verschwenkbare Tragarme zum Aufhängen von Extensionsrollen für Längs- und
Querzüge, Gegengewichten und anderen Stützen der Gliedmaßen auf einem auf dem Grundrahmen
längs verschiebbaren und feststellbaren, aus zwei parallel zueinander verlaufenden
Rohren gebildeten Rahmen quer verschiebbar sind.
-
Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine schaubildliche Ansicht des
neuen Gerätes, Fig. 2 einen Querschnitt des Beckenlagers mit aufgelagertem Becken,
Fig. 3 einen Querschnitt des Unterschenkellagers mit aufgelagertem Unterschenkel,
Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht des Lagerungsgestelles für das gesunde Bein,
Fig. 5 eine andere schaubildliche Ansicht des erfindungsgemäßen Gerätes, Fig. 6
eine weitere schaubildliche Ansicht des neuen Gerätes, Fig. 7 eine schaubildliche
Ansicht des Lagers für den Oberkörper und den Kopf und Fig. 8 eine schaubildliche
Ansicht des mit dem Unterschenkel lager verbindbaren Rahmens zum Einführen eines
zu behandelnden Gliedes.
-
Das in den Zeichnungen dargestellte Gerät besteht aus einem auf jeder
Eisenbettstelle aufsetzbaren Grundrahmen , der mittels in seine Ouerrohre einschiebbaren
und feststellbaren Klauen x über die Bettstellenränder greift (Fig. I, 5, 6 und
7), an dessen kopfwärts gerichtetem Ende ein Gestell b aufgebaut ist, das eine aus
Segeltuch oder aus einem anderen, vorzugsweise aus Textilgewebe hergestellte hängemattenartige
Lagerfläche c für das Becken aufweist, so daß der Patient dadurch schon eine weiche,
angenehm anliegende Unterlage erhält, die auch durch Polsterungen und Freilegung
von besonders empfindlichen Druckstellen od. dgl., auch bei abgemagerten Patienten,
eine günstige Auflage ermöglicht, die noch durch Anbauen eines verstellbaren Rumpf-
und Kopflagers vervollständigt werden kann (Fig. 7), wenn nicht das Auflegen des
Oberkörpers awf ein Matratlzendrittel mit Kopfkeil vorgezogen wird.
-
Durch den Umstand, daß dieses hängemattenartige Lager c mit weichem
dickem Filz oder mit dickem weichem Schwamm-oder Schaumgummipolster belegt werden
kann und daß Zellstoffwatte, Sandsäcke od. dgl. zwischen Hängematte und Polsterauflage
eingeschoben werden können, kann eine innige Verbindung auch mit den seitlichen
Beckenpartien bis an den Rand der Bauchoberfläche erreicht werden, die der Lagerung
im Gipsverband mit Bezug auf Zuverlässigkeit und gute Anpassung mindestens vollwertig
gegenübersteht und gegenüber dieser den Vorteil hat, daß diese genaue Anpassung
jederzeit ohne weiteres verbessert und verstärkt werden kann.
-
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Unterschenkel und seine Lagermulde
dargestellt, der in gleichartiger Weise durch die Verwendung einer dicken Filz-
oder Schwammgummiunterlage usw. und durch das Zwischenschieben von Stopfmaterial
od. dgl. eine anschließende, nur oben offene Lagerung ermöglicht, welche derjenigen
eines aufgeschnittenen Gipsverbandes entspricht, wobei nicht nur jederzeit leichte
Zugänglichkeit vorhanden ist, sondern auch nachträgliche Korrekturen ermöglicht
sind.
-
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, besitzt das Hängemattenlager c und
das daraufgelegte Polster d einen Ausschnitt zur Vornahme der Defäkation, die in
ein daruntergestelltes Gefäß erfolgt, ohne daß der Patient seine ruhiggestellte
Lage zu verändern braucht, wodurch die bereits geschilderten, häufig unerträglichen
Schmerzen vermieden werden. Am Beckenlagergestell b sind beiderseits seitliche Ausladungen
angebracht, die von dem überstehenden Filz- oder Gummipolster bedeckt werden und
den Armen eine gute Auflage sichern.
-
Auf dem Grundrahmen a befindet sich weiter, in seiner Längsrichtung
verschiebbar, ein aus Querrohren f gebildeter, feststellbarer Rahmen, auf dessen
Querrohren f weitere Schieber g in der Querrichtung verstellt werden können. Einer
dieser Schieber g trägt eine teleskopartig ausziehbare und durch Klemmschrauben
in jeder Höhe feststellbare Tragsäule h, auf welcher das Unterschenkellager i angebracht
ist, das durch eine, auf eine teilkreisförmige Schiene k wirkende Knebelschraube
in jedem beliebigen Winkel festgestellt werden kann.
-
Die Verbindung zwischen dem Unterschenkellager i und dem in der Längsrichtung
verstellbaren Lager I für den Oberschenkel wird durch ein Kugelgelenk ei gebildet,
das in jede beliebige Lage verbracht und festgestellt werden kann. Hervorgehoben
sei, daß durch die Verwendung dieses Kugelgelenks m auch jeder eingenommenen Rotationsstellung
des Oberschenkels Rechnung getragen werden
kann, ein Vorteil. der
ron außergewöhnlich großer Bedeutung ist, da nur durch eine leicht nach außen rotierte
Stellung in Semiflexion ein völlig muskelentspannter Zustand des Beines eintreten
kann, welcher die Reposition der Fragmente ermöglicht und die sonst auftretenden
Schmerzen aufhebt.
-
Durch den Umstand, daß der aus ouerrohren f gebildete Rahmen in der
Längsrichtung des Grundrahmens a verschiebbar ist, kann das rumpfwärts gerichtete
Ende des Oberschenkellagers l in unmittelbare Berührung mit dem Beckenlager gebracht
werden, wodurch eine zusammenhängende Lagerfläche erzielt wird.
-
Auf einem weiteren Schieber g ist eine rohrstutzenartige Aufnahmevorrichtung
für einen zweiten senLrechten Masts (Fig. 5 und 6) vorhanden. der zwischen den beiden
Beinen oder seitlich davon nach oben geführt werden kann. An diesem Mast n sind
ein oder mehrere Tragarme o drehbar und feststellbar angeordnet, die zur Aufnahme
von Rollen für Extensionsgewichte oder zur Ausübung von Zügen nach allen erforderlichen
Richtungen und auch zur Aufhängung oder zum Stützen der Gliedmaßen Verwendung finden
können.
-
Für das unverletzte zweite Bein ist ein abnehmbares kleines Lagerungsgestell
p mit einer Drahtnetzauflage vorgesehen, das auf dem Grundrahmen « aufgesetzt und
festgeschraubt werden kann, so daß auch für dieses Bein, nachdem ein geeignetes
Polster aufgelegt worden ist, eine gute Lagerung zustande kommt.
-
Es ist eine leicht begreifliche Tatsache, daß auf dem Rücken des
Beckens befindliche Wunden bei dauerndem Liegen nicht nur sehr schnver zur Heilung
zu bringen sind, sondern häufig einen ganz bösartigen Charakter annehmen. Diesem
gefürchteten Zustand gegenüber kommt das Gerät nun in der Weise zur Hilfe, daß durch
eine gegeneinander bewegbare Llammer- oder zangenartige Vorrichtung q, die an jedem
ihrer beiden Arme einen kräftigen Stachel trägt, das Becken bzw. dessen Wunden einer
wesentlichen Entlastung zugeführt werden können, wobei durch Betätigen einer Gewindespindel
od. dgl. die beiden Stacheln von der Seite durch die Weichteile hindurch. bis zu
einer gewissen Tiefe in das Darmbein eingeschraubt werden.
-
Diese Vorrichtung wird mittels eines Drahtseiles r über Rollen zu
einem Gegengewicht oder zu einer mecllanischen, mit Federung versehenen Anspannvorrichtung
geführt. die an einem auf dem Grundrahmen a angebrachten bügelförmigen Rahmen s
angeordnet sind.
-
Diese Entlastung braucht nicht absolut. d. h. vollständig gesvichtslos
zu sein. Erfahrungsgemäß genügt es. wenn nur eine unvollständige. die Belastung
nur zum Teil aufhebende Wirkung erreicht wird. Durch diese einfache Maßnahme wird
der Patient nicht nur vor unerträglichen Schmerzen und gefahrdrohenden Verschlimmeruilgen
bewahrt. sondern seine Wunden können rasch und ungestört ausheilen.
-
In derartigen Fällen erweist es sich als vorteilhaft, daß beispielsweise
bei einem Verbandwechsel oder zur Kontrolle und Behandlung der rückwärtigen Verwundungen
od. dgl. auch das hängemattenartige Beckenlager c von der Rückseite etwas entfernt
wird. Zu diesem Zweck sind die vier senkrechten Stäbe des die Hängematte tragenden
Gestells b bzw. deren untere und obere Enden mit scharnierartigen Gelenken versehen.
von denen jedes einzelne Gelenk durch eine Rohrhülse, die einen Bajonettschlitz
trägt. der in einem Stift am oberen oder unteren Gelenkteil eingreift, festgestellt
werden kann (Fig. 7). Nach Lösen der Sicherungshülsen kann das Gestell flach zusammengeklappt
werden. wobei der Rumpf des Patienten von einem oder zwei Wärtern in der Höhe gehalten
werden muß. worauf dann der Verbandwechsel od. dgl. leicht durchgeführt werden kann.
-
Da bekanntlich kniegelenksnahe Xterletzungen mehr als an anderen
Körperpartien auftretende Verletzungen zu gefährlichen Infel;-tionell Neigung hesitzen
und vielfach eine Kniegelenksresektion, d. h. eine -Äl>trennung der Gelenksflächen.
erforderlich machen und dabei öfters starke Eiterungen auftreten, so ist es notwendig,
auch die Kniegelenkspartien einer entsprechenden Lagerung und Behandlung zuzuführen.
Zu diesem Zweck wird an einem der vorhandenen Tragarme o ein über die Kniepartie
greifender Bügel t befestigt, der an seinen beiden unteren Enden auf der Innen-
und auf der Außenseite des Beines eine in beliebigem Winkel einstellbare und feststellbare
Schiene 1< besitzt. die eine größere Anzahl von Einschnitten und Durchbrüchen
aufweist, in welche die in der Nähe der Resektionsstelle rumpf- und fußvärts durchgeführten
Extensionsdrähte, die durch Streckbiigel b in starker Spannung erhalten bleiben,
eingesetzt werden (Fig. 6). Während des Eiterungsprozesses müssen die Resektionsflächen
ziemlich weit auseinanderklaffend erhalten bleiben, damit der Eiter einen günstigen
Abfluß hat und der Ausheilungsprozeß ungehindert erfolgen kann. In diesem Fall werden
die stark gespannten und in der Nähe der Resektionsstelle durchgeführten beiden
Extensionsdrähte ziemlich weit auseinander in die Durchbrüche und Einschnitte der
Schienen it eingeführt. so daß das Auseinanderklaffen der Wunde dauernd und sicher
festgehalten
bleibt. Nach erfolgter Ausheilung müssen die beiden Resektionsflächen einander vollständig
genähert werden, was dadurch erreicht wird, daß die stark gespannten Extensionsdrähte
entsprechend nahe zusammengerückt werden, so daß auf diese Weise eine dauernde innige
Berührung der resezierten Partien bzw. der Wundflächen zustande kommt und nur noch
eine nachträgliche Muskel- und Hautnaht durchgeführt werden muß.
-
Um beispielsweise bei einem komplizierten Oberschenkelbruch mit großer,
offener und eventuell auch eiternder Wunde die in quer liegender Richtung verschobenen
Knochenenden in günstige Stellung zueinander bringen und erhalten zu können, kann
das das Ober-und Unterschenkellager verbindende Kugelgelenk ei aus letzterem entfernt
werden und dafür ein mit einem Gelenk ml versehener Längsstab y eingesetzt werden,
auf welchem ein ringförmiger Rahmen z in der Längsrichtung verschoben werden kann.
Der ringförmige Rahmen z trägt eine oder mehrere verstellbare Knochenfaßzangen,
Knochenschrauben od. dgl. (Fig. 8), durch welche die Knochenbruchenden entweder
durch Druck oder durch Zug in ihre tgünstigste Stellung zueinander gebracht und
gehalten werden können.