-
Bestrahlungsbett zur Behandlung des menschlichen Körpers Zusatz zum
Patent 880 466
Im Patent 880 466 ist ein Bestrahlungsbett zur Behandlung des menschlichen
Körpers mittels elektromagnetischer Strahlen unter Schutz gestellt.
-
Das Neue der Erfindung wird dort darin gesehen, daß das Bestrahlungsbett
mehrere, am Bettrand angebrachte bzw. neben und über demselben aufgestellte, imit
einem Regulierschrank in Verbindung stehende Bestrahlungskörper aufweist, die die
einzelnen Körperteile, z. B. Wirbelsäule, Arme, Beine usw., in der Bestrahlungswirkung,
wenn nötig einzeln oder insgesamt erfassen, indem einige der Bestrahlungskörper
allseitig beweglich sind, wobei gerade bei erkrankten Körperzellen die sonst erschwerte
direkte Durchstrahlung bewußt durch Weicheisenschienen, -platten, -feilspäne u.
dgl. zur Vermeidung leine Strahlenstreuung gelenkt bzw. gesteuert wird. Die vorliegende
Erfindung sieht eine weitere Ausbildung und Verbesserung des Bestrahlungsbettes
nach dem Hauptpatent vor, da dieses vorzugsweise für größere Heilanstalten, z. B.
-
Krankenhäuser, Sanatorien, Krüppelhetme u. dgl., geeignet ist. Um
auch jledem praktischen Arzt die Verwendung des Bestrahlungsgerätes zu ermöglichen,
wird dieses bei gleicher Wirkung in eine vereinfachte und leichter zu bedienende
Form gebracht.
-
Dies wird dadurch erreicht, daß die Bestrahlungskörper sich nicht
mehr vollzählig wie beim Hauptpatent in Verbindung Imit dem Bettgestell und unter
dessen Liegeebene befinden, sondern fast gänzlich über sowie frei von demselben
derart angeordnet
sind, daß die Bestrahlung von oben und die für
den Kranken so vorteilhafte Strahlensteuerung von lunten mit Hilfe der nun unter
dem Kranken liegenden Steuerungsmittel, wie Weicheisenfeilspänekissen u. dgl., vorgenommen
werden kann, wobei außerdem das Bettgestell teilbar und abknickbar zur Durchführtng
von gleichzeitig zwei getrennten Bestrahlungen ausgebildet ist. Da nun im Gegensatz
zum Hauptpatent die Bestrahlung von oben und die Steuerung von unten, im Interesse
(nach Operationen) empfindlicher Kranken durchgeführt wird, ist eine Trennung des
Bestrahlungsbettes in die eigentliche Bestrahlungsvorrichtung und das Bettgestell
als solches erforderlich. Das bringt außerdem den Vorteil mit sich, daß jeder praktische
Arzt neben dem Bestrablungsbett nach dem Hauptpatent nicht noch unbedingt das übliche
Untersuchungsbett gebraucht, sondern das Bestrahlungsbettgestell auch gleich dafür
verwenden kann.
-
Die Bestrahlungseinrichtung ist nunmehr vom Bett getrennt und entweder
am Boden, an der Wand od. dgl. befestigt. Die Bestrahlung erfolgt, wie schon erwähnt,
von oben. Für die Befestigung am Boden ist eine Grundplatte vorgesehen, mit der
drei Säulen verbunden sind, die einen rechtwinkelig zu ihnen angeordneten, in der
Höhe verstellbaren Metallrahmen als Träger für die Bestrahlungskörper halten.
-
Die mittleren Bestrahlungskörper für die Wirbelsäule und die gestreckten
Beine hängen in der Höhe beweglich an einer Schiene, die am Kopf- und Fttßende des
Rahmens befestigt ist.
-
Die Armbestrahlungskörper hängen dagegen an Laufschienen. Diese sind
seitlich von den mittleren Bestrahlungskörpern angeordnet und jeweils am Kopf- und
Fußende mittels Spindeln nach außen gleichzeitig verstellbar. Die Verstellungen
am Kopf-und Fußende sind unabhängig voneinander. Bei Beindeformationen können die
Armbestrahlungskörper der Beinform entsprechend angepaßt werden.
-
Die Bestrahlungskörper sind auch in der Höhe verstellbar, und zwar
der für die Wirbelsäule etwa in der Mitte, ebenso der für die gestreckten Beine,
wobei dieser zusätzlich auch am Fußende in der Höhe regulierbar ist. Die für die
Arme bzw. deformierten Beine bestimmten Bestrahlungskörper sind dagegen an ihren
beiden Enden höheneinstellbar.
-
Der Rahmen für die Bestrahlungskörper befindet sich beim Bestrahlungsvorgang
in waagerechter Lage. Nach der Behandlung wird zur Erleichterung des Aufstehen des
Kranken das Gerät nach hinten verschwenkt. Hierzu ist an den Außensäulen des Gerätes
eine Schwenkmöglichkeit in Form von Drehpunkten an den Säulen und von Segmentstücken
zur Begrenzung der Schwenkbewegung vorgesehen.
-
Zur Bestrahlung insbesondere des Kopfes, aber auch anderer Organe,
z. B. der Füße, Lunge, Leber, Magen usw., dient ein unabhängig vom Hauptbestrahlungsgerät
aufstellbares und transportables, an sich bekannt es Bestrahlungsgerät, das zur
Erreichung der angestrebten Gesamtwirkung, nämlich einer Erfassung der Zentrale
des Gesamtnervensystems unbedingt erforderlich ist. Zur Gewährleistung einer intensiven
Gehirnbestrahlung ist eine freie Lage des Kopfes notwendig. Diese wird durch ein
besonderes Nackenkissen erreicht, das mittels Gurtes oder Riemens am Kopfende angehängt
ist.
-
Wie oben erwähnt, kann der Träger der Bestrahlungskörper, nämlich
der Rahmen, auch an der Wand befestigt und ebenso wie bei der Bodenbefestigung in
Schrägstellung gebracht werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Abb. 1 das Bestrahlungsbett mit Bestrahlungskörpern in Ausgangsstellung in der Draufsicht,
Abb. 2 das Bestrahlungsbett mit den Bestrahlungskörpern in ausgeschobener Stellung
und dem transportablen, dazugehörigen Bestrahlungskörper für Kopf, Lunge, Magen
usw. in Draufsicht, Abb. 3 das Bestrahlungsbett in der Seitenansicht, Abb. 4 das
Bestrahlungsbett in der Stirnansicht (Fußende), Abb. 5 das Bestrahlungsbett in der
Stirnansicht (Fußenlde), jedoch geschwenkt, Abb. 6 Segmentstück an den verstellbaren
Säule.
-
(s. Abb. 4 und 5) in der Draufsicht, Abb. 7 transportabler Kopfbestrahlungskörper,
Abb. 8 Bettgestell in zerlegbarer Ausführung in der Seitenansicht, Abb. 9 Bettgestell
in zerlegbarer Ausführung in der Draufsicht und Abb. Io Bettgestell, dessen eine
zerlegbare Hälfte abgeknickt ist.
-
In Abb. I bis 10 ist das Bestrahlungsbett gemäß der Erfindung dargestellt.
-
Die Abb. t zeigt den Bettrahmen oder das Bettgestell 1 (gestrichelt),
den Bestrahlungskörper 2 für die Wirbelsäule und in Verlängerung von diesen, jedoch
getrennt, den Bestrahlungskörper 3 für die Beine. Die seitlich von den Bestrahlungskörpern
und 3 angeordneten Bestrahlungskörper 4 dienen für die Arme und, zum Fußende verschoben,
auch zusätzlich für die Beine.
-
In Abb. 2 sind die Bestrahlungskörper 4 in Schrägstellung gezeigt,
und zwar der eine näher als in Abb. 1 ans Kopfende gezogen, um später für die Bestrahlung
eines schräg liegenden Armes am Kopfend;e etwas nach außen verschoben zu werden.
Der andere zeigt, wie die Bestrahlungskörper auch nach unten verschoben werden können
zur Bestrahlung schräg liegender Beine.
-
Die Bestrahlungsvorrichtung ist nunmehr, wie insbesondere die Abb.
4 und 5 zeigen, vom Bettgestell getrennt und kann entweder am Boden (s. Abb. 4 und
5), an der Wand (nicht dargestellt) oder anderweitig befestigt werden. Die Bestrahlung
erfolgt jetzt von oben. Für die Befestigung am Boden ist eine Grundplatte 5 (Abb.
I bis 5) vorgesehen, mit der drei Säulen 6, 6 und 6a verbunden sind, die einen rechtwinkelig
zu ihnen angeordnete und in der Höhe verstellbaren Messingrahmen 7 tragen. An diesem
sind eine Tragschiene 8 für die Bestrahlungskörper 2, eine weitere, 8a, für den
Bestrahlungskörper 3, Laufschienen 8b mit am Fußende eingearbeiteten Schlitzen zur
Bewegung für die Bestrahlungskörper 4 angebracht. Der Bestrahlungs-
körper
2 ist am Kopfende an emem Scharnier od. dgl. aufgehängt, am anderen Ende, also etwa
in der Längsmitte des Metallrahmens mittels Kugelbolzen, Geienkzapfen sod. dgl.
mit einer Spindel 9 (Abb. 3) nach unten und oben verstellbar verbunden. Der Bestrahlungskörper
3 ist ebenfalls an der Spindel 9 (Abb. 2) angeschlossen und am Fußende auf die gleiche
Weise wie oben mit einer Spindel 10 in der Höhe verstellbar verbunden. Die Bestrahlungskörper
4 können mittels Spindel 11 und Handrädern 1a am Kopf- und Fußende gleichzeitig,
jedoch unabhängig voneinander seitlich verstellt werden. D.e Höheneinstellung der
Bestrahlungskörper 4 wird durch Spindeln 12 in Verbindung mit Handrädern vorgenommen.
-
Während mit den sämtlich vorausgegangenen Spindeln die Feineinstellung
getätigt wird, dienen für die Grobeinstellung besondere Spindeln in den Säulen,
die entweder durch Handräder oder mittels darüber gelagerter Welle mit Kegel- und
Tellerrädern od. dgl. einseitig betätigt werden können.
-
Um auch der mittleren Säule 6a bei der Grobeinstellung durch die Säulen
6 ein Mitgehen zu ermöglichten, ist im Säulenkern eine Feder 17 (Abb. 3) angeordnet,
die die Höhenunterschiede ausgleicht.
-
Die Säulen 6, 6a, 6 sind durch eine Schraubenstange gegeneinander
versteift, über die Distanzrohre 18 (Abb. I, 3) geschoben sind. An Stelle der beschriebeinen
Einstellvorrichtung könnte die Verstellung auch pneumatisch oder mittels Öldruck
es, durch Kegel- oder Tellerräder u. dgl. vorgenommen werden.
-
Der Metallrahmen 7 für die Bestrahlungskörper befindet sich beim
Bestrahlungsvorgang in waagerechter Lage. Nach der Behandlung wird zur Erleichterung
des Aufstehens des Kranken das Gerät nach hinten verschwenkt. Hierzu ist an den
Außensäulen 6 des Gerätes eine Schwenkmöglichkeit in Form von Drehpunkten 13 und
von Segmentkörpern 14 od. dgl. zur Begrenzung der Schwenkbewegung angeordnet (Abb.
4, 5). Abb. 6 zeigt das Segmentstück I4 vergrößert in der Draufsicht mit der Arretierung
15, wobei 6a (gestrichelt) den lotrechten Stand und 6b die verschwenkte Säule darstellen.
Zur Begrenzung der Schwenkbewegung ist auf den waagerechten Versteifungsbügeln der
Segmente 14 je eine Nase angebracht (Abb. 4 und 5). Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme
und zugleich zur Erleichterung der Schwenkung dient eine Zugfeder 16 bzw. Seilrolle,
ein Gegengewicht od. dgl.
-
Zur Bestrahlung insbesondere des Kopfes, aber auch anderer Organe
wird ein unabhängig vom Hauptbestrahlungsgerät aufgestelltes transportables und
an sich bekanntes Gerät 19 (Abb. 2 und 7) verwendet, das zur Erreichung der angestrebten
Gesamtwinkung, nämlich einer Erfassung der Zentrale des gesamten Nervensystems,
unbedingt erforderlich ist.
-
Um die Gehirnbestrahlung intensiver zu gestalten, wird eine freie
Lage des Kopfes angestrebt und durch ein besonderes an einem Lederriemen oder Gurt
20 aufgehängtes, auswechselbares Nackenkissen 21, gegebenenfalls mit Weicheisenfeilspänefüllung,
erreicht. Der Lederriemen 20 ist beiderseits an zwei am Kopfende vorgesehenen und
bei Nichtgebrauch auf die Rahmen zurückklappbaren Stäben 22 befestigt.
-
Zur Erweiterung der Verwendungsmöglichkeit des Bettgestelles wird
eine besondere Ausbildung desselben, wie in Abb. 8 bis 10 dargestellt, gewählt,
In Abb. 8 ist das Oberteil 24a ausfahrbar und mit dem Endteil 24b gekoppelt. Zwischen
den Punkten 29 und 30 (Abb. 8, 10) ist eine Diagonale 28 mit Gelenk 31 angeordnet,
die nach Lösung der Feststellschraube 29 und Druck auf den Gelenkpunkt 31 eine Schwenkung
der mit Bestrahlungskörpern 27 versehenen Teile 24a und 24t abwärts nach vorn ermöglicht,
wodurch sich unter Mitwirkung eines weiteren Schwenkpunktes 32 eine stuhlähnliche
Form ergibt. Die Diagonale nimmt sodann die in der Abb. 10 ersichtliche Stellung
ein. Die durch das Ausfahren des Oberteiles 24a in der Liegeebene entstandene Lücke
wird durch ein Teil 26 ausgefüllt (Abb. 9 und 10), das beim Ausfahren aus der in
Abb. 9 gezeigten Lage mit hochgenommen wird und sich im Zuge der ablaufenden Schwenkung
in die Lücke der Liegeebene einfügt. Mit 33 ist ein Führungsschlitz für die Diagonalstange
bezeichnet.
-
Teil 24 ist mit Teil 23 starr verbunden. Am freien Ende des Teiles
23 ist ein hochklappbares Verlängerungsstück 25 (Abb. 8 und 9) vorgesehen. Die Teile
25, 23 und 26, 24 ergeben eine volle Bettlänge.
-
Hierdurch ist dem Arzt durch Entfernung der Bolzen 34 und 35 (Abb.8
und 10) die Möglichkeit gegeben, eine Lösung des obenerwähnten Vollbettes von dem
geknickten, stuhlähnlichen Betteil vorzunehmen. Da nun zwischen Punkt 34 und 35
keine Verbindung mehr besteht, muß eine dafür vorgesehene Stütze (nicht dargestellt)
eingefügt und mittels der Bolzen 34 und 35 festgehalten werden.
-
Unabhängig von der Vollbettbestrahlung kann auf dem jetzt transportablen,
geknickten Betteil bei lilegebehinderten Personen sitzend oder halbliegend eine
Teilbestrahlung des Körpers, z. B. der Wirbelsäule und Beine, durchgeführt werden.
Zur Bestrahlung des Kopfes wird der an sich bekannte Bestrahlungskörper 19 aufgesteckt.
-
Das vorstehend beschriebene, verbesserte und weiter ausgebildete
Bestrahlungsbett bietet dem Arzt eine größtmögliche Vielseitigkeit in der Verwendung.
Durch die obenerwähnte Trennung, Knickung des einen und Verlängerung des anderen
Bettendes können gleichzeitig und unabhängig voneinander zwei Behandlungen durchgeführt
werden. Hierdurch ergeben sich sowohl für den Arzt wirtschaftliche wie auch arbeitstechnisch
bedeutende Vorteile, da der geknickte Betteil nicht nur für stationäre Behandlung
in der Sprechstunde Verwendung finden, sondern auch bei Krankenbesuchen infolge
seiner leichten Zerlegbarkeit im Auto mitgeführt werden kann.