DE2739925C2

DE2739925C2 - Gerät zur Kielbrustbehandlung

Info

Publication number: DE2739925C2
Application number: DE19772739925
Authority: DE
Inventors: Peter 6553 Meddersheim Siegl
Original assignee: INSTITUT fur PHYSIKALISCHE THERAPIE 6553 SOBERNHEIM DE
Current assignee: INSTITUT fur PHYSIKALISCHE THERAPIE 6553 SOBERNHEIM DE
Priority date: 1977-09-05
Filing date: 1977-09-05
Publication date: 1981-11-12
Also published as: DE2739925A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Kielbrustbehandlung.

Aufgrund einer unnatürlichen Brustkorbentwicklung können die Rippen nach dem Rippenwinkel in aufsteigender Form wesentlich mehr nach unten verlaufen als bei einer normalen Brustkorbentwicklung. Dadurch ergibt sich eine seitliche Ausdehnungseinschränkung des Brustkorbes. Um einen Ausgleich zu schaffen, wird das Brustbein nach frontal gedrückt und weist oft einen nach außen verlaufenden Knick auf.

Die zwischen den Rippen liegende Muskulatur weist daher zuerst am Rippenwinkel und dessen unmittelbarer Nähe eine starke Zusammenziehung auf, während im Verlauf zum Brustbein hin eine Dehnung auftritt.

Ebenso verändern sich die Faserzüge des großen Brustmuskels, nämlich der zum Brustbein gehörenden Teile, die sich dem unteren Teil des großen Brustmuskels nähern und eine Zusammenziehung bewirken, die sie vom oberen Teil des großen Brustmuskels entfernt, was zu einer starken Überdehnung dieser Fasern führt.

Dadurch wird die Atmung beeinflußt, so daß aufgrund der Winkeländerung am Rippenwinkel der Brustkorb verkleinert wird und dadurch die seitliche Atmung beschränkt ist Ebenso ist das Zwerchfell in seiner Funktion als wichtigster Atmungsmuskel behindert, da er sich seitlich nicht ausdehnen kann und daher versucht kopfwärts und nach unten auszuweichen.
Durch diese Vorgänge ergeben sich Erkrankungen der zwerchfellnahen Hohlorgane".

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur Behandlung der Kielbrust eines Patienten zu schaffen, welches außerdem in einfacher Weise einstellbar und leicht transportabel ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Das Kielbrustbehandlungsgerät wurde nach Erkenntnissen und Erfahrungen der Atmungsorthopädie sowie nach anatomischen Gesichtspunkten entwickelt Zahlreiche Behandlungsversuche erwiesen sich als außerordentlich wirkungsvoll und stellen auf dem Gebiet der Atmungsorthopädie eine große Hilfe dar. Bei Erkrankungen, die mit einer Verformung des Brustkorbbereichs verbunden sind (Skolioseerkrankungen), kann das Gerät eingesetzt werden.

Das Gerät ist leicht transportabel, in einfacher Weise einste'lbar, so daß es bei vielen Patienten anwendbar ist, und kann teilweise vom Patienten selbst bedient werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der anliegenden Zeichnung beispielsweise erläutert, die eine perspektivische Darstellung des Geräts zeigt

Das Gerät hat eine vertikale Tragschiene 6, die an einem aus Schienen bestehenden Bodengestell H befestigt ist. Die Tragschiene 6 trägt eine vertikale Führungsschiene 10, die auf dieser längs verschiebbar angeordnet und deren Lage durch einen Feststellknopf 7 einstellbar ist. Mit der vertikalen Führungsschiene 10 ist eine horizontale Führungsschiene 12 fest verbunden. In der horizontalen Führungsschiene 12 ist eine horizontale Galgenstange 5 verschiebbar angeordnet.

Die horizontale Lage der Galgenstange 5 kann durch einen Einstellknopf 1 der horizontalen Führungsschiene 12 eingestellt werden.

Am einen Ende der horizontalen Galgenstange 5 ist eine Druckplatte 3 durch einen Feineinstellknopf 2 befestigt. An der Unterseite der Druckplatte 3 befindet sich eine Polsterung 4.

Auf der Tragschiene ist außerdem eine Feststellschiene 8 verschiebbar angeordnet, deren Lage durch einen Einstellknopf 9 einstellbar ist. Die Feststellschiene 8 dient zur Befestigung des Gerätes an einer Behandlungsliege.

Die Anwendung dieses Gerätes ist wie folgt:
Der Patient liegt mit entkleidetem Oberkörper auf einer flachen Behandlungsliege, deren Auflage einen Widerstand auf der unteren Körperseite bilden muß. Das Behandlungsgerät wird durch die Feststellschiene 8 an der Behandlungsliege so befestigt, daß die horizontale Galgenstange 5 zur Brustkorberhöhung zeigt. Die Druckplatte 3 wird dann auf den Behandlungspunkt mittels der Galgens^ange 5 aufgesetzt, wobei diese in geeigneter Weise verschoben und dann durch den Feststellknopf 1 festgelegt wird.

Der Patient atmet nun aus und die Druckplatte 3 wird mittels der vertikalen Führungsschiene 10 auf dem Brustbein zur Auflage gebracht und mittels des Feststellknopfes 7 arretiert, um dadurch die frontale Atmung nahezu zu unterbinden.

Durch den Feineinstellknopf 2 kann der Patient die

ärke der Druckplatte 3 einstellen,
ι die Druckplatte, die auf das Brustbein tzt ist, kann sich das Brustbein beim Einatmen eben, so daß die eingeatmete Luft seitlich ι muß. Dadurch muß sich die Muskulatur und der ne Anteil des Brustkorbes der seitlichen nung anpassen. Dabei kann die seitliche Atmung ig erfolgen, da das Gerät den Patienten seitlich ägrenzL Der Patient kann einen bestimmten nitlels des Feineinstellknopfes selbst einstellen. 3eräi ist sowohl zur Praxisbehandlung als auch zur Heimbehandlung geeignet, da für dessen Bedienung kein speziell geschultes Personal erforderlich ist

Mittels der Feststellschiene kann das Gerät an jeder Unterlage befestigt werden, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß diese Unterlage der unteren Körperseite einen Widerstand entgegensetzt.

Die Behandlungszeit liegt jeweils im Bereich von 30 bis 60 Minuten.

An dem Bodengestell 11 sind feststellbare Transportrollen 13 angeordnet, so daß das Gerät fahrbar ist und an seiner Einsatzstelle arretiert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Gerät zur Kielbrustbehandlung, gekennzeichnet durch ein Geste!! mit einer horizontal und vertikal verstellbaren Galgenstange (5) und einer daran vertikal verstellbaren Druckplatte (3).

2. Gerät nach Anspruch 1, gekannzeichnet durch eine vertikale Tragschiene (6), auf der eine Führungsschiene (10) verstellbar angeordnet ist, die die horizontale Galgenstange (5) trägt

3. Gerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Feststellknopf (7) an der vertikalen Tragschiene (6) zur vertikalen Führungsschiene (10).

4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine horizontale Führungsschiene (12), die an der vertikalen Führungsschiene (10) fest angeordnet ist und in der die horizontale Galgenstange (5) verschiebbar geführt ist.

5. Gerät nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Feststellknopf (1) an der horizontalen Führungsschiene (12) zur Einstellung der horizontalen Galgenstange (5).

6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (3) mittels eines Feineinstellknopfes (2) an der Galgenstange (5) befestigt ist.

7. Gerät nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Polsterung (4) an der Unterseite der Druckplatte (3).

8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine an der Tragschiene (6) vertikal verstellbare Feststellschiene (8).

9. Gerät nach Anspruch S, gekennzeichnet durch einen Einstellknopf (9) an der Feststellschiene (8).

10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein Bodengestell (11), das die Tragschiene trägt.

11. Gerät nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch feststellbare Transportrollen (13) an dem Bodengestell (U).