DE2749306C3 - Krankenhebe- und Transportvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Krankenhebe- und -transportvorrichtung wie sie aus der DE-OS 25 25 556 bekannt ist.

Bei Versehrten Personen, wie bestimmte Patienten und Invaliden in Krankenhäusern ergeben sich oft Schwierigkeiten sowohl für den Patienten wie auch für das Pflegepersonal beim Bewegen eines sitzenden Patienten aus einem Stuhl, z. B. auf einem WC-Sitz oder in ein Bett. Wenn der Patient ein normales Gewicht besitzt, oder schwerer ist, sind in den meisten Fällen zwei Personen zum Anheben notwendig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Krankenhebe- und Transportvorrichtung zu schaffen, die so konstruiert ist, daß der Patient sanft aus einer Lage angehoben werden kann, während er eine praktisch normale Sitzstellung beibehält, und der größere Teil der zum Anheben notwendigen Kraft an einer Stelle angelegt wird, an die der Patient gewöhnt ist, d. h. die Sitzstellung des Patienten kann beibehalten werden und die Hub- und Druckkräfte, die auf den Patienten einwirken bleiben praktisch von dem Zeitpunkt unverändert an dem der Patient den Kontakt mit dem Stuhl während des Anhebens aufgibt, bis er sich in der Transportlage befindet, und auch während des Transports und während des Absetzens des Patienten in eine Sitzstellung auf einem anderen Stuhl oder dergl.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt

darin, daß der Patient eine weitgehend natürliche Haltung beim Aufnehmen wie auch beim Transport

beibehält und daß auch die körperlichen Belastungen für

ihn nicht ungewöhnlich sind, so daß die Anwendung der

Vorrichtung für ihn keinerlei Unannehmlichkeiten mit

ίο sich bringt.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt

Fig-1 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung, die einen sitzenden Patienten in einer gehobenen Transportstellung trägt;

F i g. 2 das Hebeband in seiner ganzen Länge;
F i g. 3 das U-formig gebogene Hebeband;
F i g. 4 die Vorderansicht der Vorrichtung;
F i g. 5 eine perspektivische Teilansicht des heb- und senkbaren Gerätes, das den Fußträger, den Knieträger, den Brustträger, die Armträger-Armstützen und die Befestiger für das Hebeband zeigt, wobei der Knieträger und der Brustträger der Übersichtlichkeit wegen mit seinen Armstützen in besonderen Stellungen gezeigt werden;

Fig. 6 die perspektivische Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels von Brustträger und Armstütze;

Fig.7 die perspektivische Ansicht eines anderen Auiführungsbeispiels des Hebebandes;
Fig.8 die perspektivische Ansicht einer etwas abgeänderten Vorrichtung mit dem Brustträger nach Fig. 6 und dem Hebeband nach Fig. 7; und

Fig.9 dieselbe Ansicht wie in Fig.8, wobei das Gerät angehoben ist.

Die Vorrichtung besitzt ein Gestell 10, das von zwei Vorderrädern 12 und zwei Hinterrädern 14 getragen wird. Es ist U-förmig und besitzt Seitenarme 15 und 16 um eine Querstrebe 17.

Am vorderen Ende der Seitenarme sind zwei vertikale Stäbe 18 und 19 befestigt, die an ihren oberen Enden durch ein Querstück 20 miteinander verbunden sind.

An den Stäben ist ein Gerät 21 (Fig. 5) angebracht, das entlang den Stäben geführt, gehoben und gesenkt werden kann. Bei dargestelltem Beispiel besteht die Führung aus gleitenden Hülsen 22, aber sie kann auch vorteilhaft aus Rädern bestehen, die auf Führungsbahnen in den Stäben laufen. Am oberen Ende des Gerätes befinden sich zwei Rollen 23 und 24, für ein Hebeseil oder ein Hebeband 25, das auch über Rollen 26 und 27 läuft, die sich in Haltern drehen, die am Querstück 20 angebracht sind. Durch die Rollen, wird die gewünschte Kraftverminderung an einem Winkelhebel 26a erhalten, der eine schematisch dargestellte Winde 28 antreibt, die am Querstück 20 gehalten wird. Die Winde 28 kann vorteilhaft von bekannter Art sein, die zum Heben von Säcken und anderen Gegenständen verwendet wird und die Last automatisch zum Stillstand abbremst, sobald wie der Hebel 26a nicht betätigt wird.
Das Heben — und Senken des Gerätes 21 kann jedoch auch in anderer Weise, z. B. durch übliche hydraulische oder mechanische Hebevorrichtungen erfolgen. Die Stangen 18 und 19 sind an ihren oberen Enden mit nach vorn gerichteten Handgriffen 29 und 30 zum Führen der Vorrichtung beim Rollen auf dem Fußboden versehen. Das Gerät nach F i g. 5 besteht aus einem Gestell mit zwei Seitenrohren 31 und 32, die durch Querstücke 33, 34 und 35 miteinander verbunden

und winkelig gebogen sind, und so einen vertikalen Teil 36 und einen horizontalen Teil 37 ergeben, die eine einstellbare Länge haben können.

Am unteren Ende des vertikalen Teils 36 befindet sich eine horizontale Fußtragplatte 38, die mit (nicht dargestellten) Seitenwänden zum sicheren Halten der Füße des Kranken auf der Platte versehen. Am vertikalen Teil 36 befindet sich ein Knieträger 39, der mit einem Kissen aus elastischem Material versehen ist, so daß ό·ρ Knie des Kranken bequem anliegen können, to Der Knieträger ist in der Höhe einstellbar, wie es die F i g. 4 und 5 erkennen lassen.

Der horizontale Teil 37 ist mit Stiften 40 und 41 versehen, die seitlich am äußeren Ende herausragen und die Befestiger für das Hebeband nach den F i g. 2 und 3 '5 in der in Fig. 1 gezeigten Weise ergeben. Am horizontalen Teil ist ferner eine flache Armstütze 42 angebracht, deren obere Seite aus elastischem Material besteht.

Die Armstütze 42 geht an ihren Außenende in einen Brustträger 43 über, der über der Armstütze 42 und in einer freien Höhe über dieser aufwärts geneigt verläuft. Auf diese Weise kann der Kranke am Brustträger anliegen und die Vorderarme um das aufwärts hervorragende Endteil legen und so einen bequemen und sicheren Griff erhalten, was ein Rückwärtsfailen beim Heben und beim Transport verhindert.

Ein Stuhl 44 in Fig. 1 und der Patient in der Transportlage sind strich-punktiert dargestellt. Es wird aber angenommen, daß er auf einem Stuhl sitzt. Die Vorrichtung wird dann in die Stellung nach F i g. 1 gerollt, wobei das Gerät 21 in seine untere Stellung gesenkt ist, in der die Fußtrageplatte 38 in der strich-punktierten Lage nahe dem Fußboden liegt. In manchen Fällen kann der Fußträger unter die Füße des Patienten gedrückt werden, es ist aber gewöhnlich nicht nötig, dem Patienten durch Stellen seiner Füße auf den Fußträger zu helfen. Die Vorrichtung wird weit genug zum Patienten gerollt, so daß dessen Knie an der Stütze 39 anliegen. Die Arme liegen auf den Armstützen 42 und der Oberkörper ist nach vorn in die dargestellte Lage geneigt, in der die Brust des Patienten am Brusthalter 43 anliegt.

Das Hebeband 45 nach Fig. 2 hängt an einem der Handgriffe 29 und 30. Wenn sich der Patient in der beschriebenen anfänglichen Sitzstellung befindet, wird das Hebeband 45 vom Handgriff der Vorrichtung genommen und mit jeder Hand an den Handgriffen 46 und 47 an seinen Enden ergriffen und U-förmig beispielsweise wie bei der Ausführung nach F i g. 3 gebogen. Das U-förmige Hebeband wird über den Patienten heruntergeschwenkt und geht dadurch durch die horizontale Lage, die in F i g. 1 strich-punktiert dargestellt ist. Das Unterteil 48 des U-förmig gebogenen Bandes wird hinter dem Patienten zu dessen Gesäß herunter und in den keilförmigen Spalt zwischen dem Sitz des Patienten und dem sitzenden Stuhls gebracht. Das Hebeband wird geneigt nach oben gezogen, bis es an den Seiten gespannt ist und wird dann an den Stiften 41 und 42 befestigt. In dieser Lage kann nun der Patient durch Heben des Gerätes 21 mittels des Winkelhebels 26a vom Stuhl gehoben werden.

Wenn der Patient vom Stuh¹ gehoben ist, erfolgt ein erstes geringes Biegen an den Knien, bevor aas Hebeband fest am Sitz des Patienten anliegt. Wenn das Band das Gewicht des Patienten aufgenommen hat. wird gleichzeitig eine Kraftkompone.ite gewonnen, die die Knie fest in den Knieträger drückt.

Nach den F i g. 4 und 5 befinden sich die Stifte an den Seiten des Brustträgers 43. In der Lage nach Fig. 1 bildet das Hebeband mit der horizontalen Ebene einen Winkel von etwa 45 Grad, wenn das Band um den Sitz des Patienten gespannt ist. Zum leichten Verwenden des Hebebandes in der beschriebenen Weise besteht dieses zweckmäßig aus zwei verhältnismäßig steifen Armteilen 49 und 50, die an dem leichter gebogenen Mittelteil 48 fest angebracht sind. Die Teile 49 und 50 können aus Metall oder hartem Kunststoff bestehen, während der Mittelteil 48 aus biegsamen Kunststoff hergestellt ist, der mit einem Reibüberzug an der Bandinnenseite versehen sein kann.

Um das Anlegen am Gesäß des Patienten zu erleichtern, wenn dieser auf dem Stuhl sitzt wird der Mittelteil an seiner Mitte 51 enger und geht in die weiteren Seitenteile 52 und 53 über, um an den Seiten des Sitzes des Patienten anzuliegen. Eine Kante jedes Armes ist mit mehreren Kerben 54 versehen, die in einem Winkel von den Handgriffen des Hebebandes weg gerichtet sind. Diese Kerben dienen zum Befestigen an den Stiften 40 und 41. An ihren Enden sind die Armteile mit verhältnismäßig weiten Handgrifföffnungen 55 versehen, so daß diese leicht auf den Handgriffen 29 und 30 aufgehängt werden können, wenn das Hebeband nicht gebraucht wird.

In den meisten Fällen wird der Patient in der Transportlage nach F i g. 1 ausreichend gehalten. Wenn der Brustträger 43 in der Art nach Fig.5 ebenfalls benutzt wird, so daß der Patient seine Arme um den Brustträger und unter seinen freien Raum 43a legen kann, steigt das Sicherheitsgefühl des Patienten erheblich an. Soll dies weiter beibehalten werden, so ist es jedoch leicht ein weiteres Halten der Bänder einzurichten, die um die Beine oder um den Rücken des Patienten herumgehen, wobei die Bänder an jedem horizontalen Teil 37 des Gerätes 21, z. B. an den Stiften 40 und 41 oder am Hebeband 45 angebracht sind. Die weiteren Haltebänder können dann leicht angelegt werden, nachdem der Patient in die Transportlage gehoben worden ist.

Fig.6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des Brusthalters 60, der aus den Flächen 61, die die Armstütze bilden, nach oben herausragt. Die Vorderarme des Patienten werden um den Brusthalter 60 gelegt.

F i g. 7 zeigt ein Hebeband mit einem Mittelteil in der Form eines Korbes 62, der einen etwas sicheren Träger für den Patientensitz als den Mittelteil 51 des Hebebandes nach F i g. 3 ergibt.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Krankenhebe- und -transportvorrichtung mit einem den Patienten aufnehmenden Hebeband, das an einer höhenverstellbaren Befestigungseinrichtung der Vorrichtung lösbar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Befestigungseinrichtung (2J) Kniestu'tzen (39) für den Patienten vorgesehen sind und daß die Länge des Hebebandes (45) und die Befestigungspunkte (40,41) des Bandes zu den Kniestutzen (39) einstellbar sind, derart, daß das Hebeband (45) schräg nach oben über den Oberschenkelhals des in der Sitzstellung befindlichen Patienten verläuft und dieser mit seinen Knien gegen die Kniestutzen gedruckt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebeband (45) im milderen Teil (51) aus elastischem, biegsamem Material besteht während die seitlichen Teile (49, 50) aus einem demgegenüber starren Material bestehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Teile (49, 50) des Hebebandes (45) Ausnehmungen (54) aufweisen, die mit den als Stifte ausgebildeten Befestigungspunkten (40,41) in Eingriff bringbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebeband (45) an jedem Ende mit Handgriffen (46,47) versehen ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung eine Bruststütze (43, 60) und Armstützen (42,61) aufweist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der inittlere Teil (51) mit einem Korb (62) versehen ist, der zur Aufnahme des Gesäßes des Patienten dient.