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Beinlagerungsschiene zur Streckbehandlung von Knochenbrüchen -Die
Erfindung betrifft eine Beinlagerungsschiene zur Streckbehandlung von Knochenbrüchen
mit aneinandergelenkten Schalen zur Lagerung von Ober- und Unterschenkel und einem
das Fußende der Unterschenkellagerung stützenden, in der Höhe einstellbaren, auf
einem in waagerechter Ebene' schwenkbaren Tragstab drehbar und feststellbar angeordneten
Träger und besteht darin, daß die Lagerschale für den Oberschenkel an ihrem rumpfnahen
Ende in senkrechter Ebene schwenkbar an den senkrechten Zapfen des Gelenkes für
den schwenkbaren Tragstab angelenkt ist. Weitere neue Merkmale der Beinlagerungsschiene
bestehen darin, daß erstens ein zur Lagerung des Rumpfes bestimmter, die Schiene
tragender Rahmen auf seinem -senkrecht zur Körperlängsachse verlaufenden Teil verschiebbar,
vorteilhaft gepolsterte Stützen für die Sitzknorren trägt, daß zweitens an den Längsseiten
dieses Rahmens längs- und querverschiebbare, der Körperform ängepaßte und vorteilhaft
gepolsterte Halter für den Rumpf angeordnet sind, daß, drittens zwei Gelenke mit
waagerechter, zur Körperlängsachse senkrechter Achse in den Längsseiten dieses Rahmens
eingebaut sind, daß viertens der Träger für das Fußende der Lagerschale des Unterschenkels
wenigstens ein feststellbares Gelenk enthält, und daß endlich die verlängerbaren
Streckbügel durch je eine auch- zur Spannungsregelung der federbelasteten Streckschnüre
dienende Stellmutter einstellbar sind.
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Die neue Schiene gestattet in einfacher Weise die Dauerlagerung der
verletzten Beine sowohl in gebeugter als auch in gestreckter Stellung, gleichzeitig
eine beliebige Drehung sowohl bei gestrecktem als gebeugtem Kniegelenk um die Längsachse
des Beines, und eine Spreizung, wobei jeder Grad der Drehung wie auch der Spreizung
leicht und rasch ein- und festgestellt werden kann.
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Die Streckvorrichtungen und die Stäbe zur Lagerung der Beckenpartien
usw. können nach erfolgter Lagerung des Patienten leicht angebracht werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in den Abb. i bis
12 in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt.
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Die in der Kniegegend mit. bekannten Gelenken versehenen Lagerungsschalen
a, b
(Abo. i bis 1z), selbst für Ober- und Unterschenkel, oder die die Lagerungsschalen
tragenden Stäbe ä (Abo. i bis 12) sind an ihrem rumpfnahen Ende bei c beliebig gelenkig
(Abo. 1, 5, 7, 9) in der Gegend des Sitzknorrens mit einem die Beckenpartien des
Rumpfes umfassenden Rahmen verbunden, an dieses Gelenk ist auch ein Stab oder
Ge-
stänge d (Abo, i bis i o) um eine senkrechte Achse e . (Abo. 1, 3, 11)
seitlich beweglich angelenkt. Der Stab d erstreckt sich- unterhalb der Lagerschalen,
von denen er die
Unterschenkelschale an ihrem Fußende mit einer
auf ihm verschiebbaren Stützvorrichfung f (Abb. 1, 2, 5 bis io) abstützt, die eine
Drehung um die Längsrichtung des Beines gestattet und in jeder Stellung feststellbar
ist.
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Außerdem sind die Lagerungsschalen ca und b um die sie tragenden Stäbe
o, drehbar, so daß sowohl die Oberschenkelschale a als auch die Unterschenkelschale
b für sich noch besonders gedreht werden können. Das Gestänge d gestattet seitliche
Bewegungen auszuführen und dadurch mit den auf ihm befestigten Lagerschalen jede
erforderliche Spreizstellung einzunehmen.
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Der die Schiene an den Beckenpartien des Rumpfes festlegende Teil
besteht aus einem U-förmigen Rahmen, auf dessen waagerecht zur Längsrichtung des
Körpers am Gesäß entlang geführten Armft (Abb. 1, 3, 4. und i i ) das Gelenk c verschiebbar
angebracht ist, das von einer senkrechten Achse e getragen wird, welche auch als
Träger für einen Anschlag! (Abb. 1, 4, 11) für den Sitzknorren dient. Dieser Anschlag
könnte aber auch am Beinlagerungsende direkt oder für sich allein angeordnet sein.
Auf dieser senkrechten Achse e ist auch das Gestänge d seitlich beweglich angebracht.
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Auf den an den Seiten des Beckens entlang geführten beiden Stäben
k (Abb. 1, 4, 1i) des U-förmigen Rahmens sind längs- und querverschiebbare, vorteilhaft
gepolsterte Halter L (Abb. 1, 3, 4, 11) zur Festlegung des Rahmens am Körper angeordnet.
Die Sitzknorrenanschlägei können nach der Innenseite dem Verlauf des Schambeins
folgend selbst nach oben verlängert werden oder durch entsprechend geformte, aufsetzbare
Stäbem (Abb.1, 4, 11) erweitert werden, die vorteilhaft auch gepolstert eine gute
Verbindung mit dem Becken ermöglichen. Auch auf den Außenseiten können entsprechende
senkrechte Verlängerungen oder aufsetzbare Stäbe rä (Abb.1, 4, 11) angebracht werden,
worauf dann diese beiden Stäbe mit den über den Hüftbeinkamm greifenden Stäben l
(Abb. 1, 3, 4, 11) vorzugsweise mit Riemen verbunden werden. Die Lagerung des Bekkens
kann auch ähnlich wie sie durch den bekannten Beckenkorb an den orthopädischen Apparaten
nach H e s s i n g erfolgt, beschaffen sein, doch werden dabei Druckstellen bei
dem oft wochenlangen Liegen der Patienten nicht immer zu verhindern sein.
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Wenn der Beckenrahmen durch zwei Riemen o. dgl. am Kopfteil der Bettstelle
oder an einem anderen festen Punkt befestigt wird, so ist ein Verschieben der Schiene
nach unten nicht möglich. Zweckmäßig kann diese Befestigung am Kopfteil o. dgl.
durch federnde oder elastische Züge vermittelt werden, wodurch auch bei Bewegungen
des Patienten oder falls die Schiene absichtlich gleitend oder rollbar gehalten
ist, eine dauernde Berührung am Sitzknorrenanschlag i erzielt wird.
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Der am Fußende der Lagerungsschale für den Unterschenkel liegende
Stützpunkt kann vorzugsweise bei stark nach unten geneigterri Unterschenkel auf
der Bettstelle oder sonstigen Lagerfläche selbst in einer geeigneten Form und Höhe
sich befinden. Vorzugsweise aber wird er auf dem Gestänge d in der Längsrichtung
vor- und rückwärts verschiebbar und in der Höhe verstellbar angeordnet sein. Außerdem
kann die Stützvorrichtung f noch mit einer gelenkigen Einrichtung versehen sein,
die in Übereinstimmung mit dem Gelenk c rotierende Bewegungen der Lagerschalen u
und b bzw. des daraufliegenden Beines gestattet. ,Diese Stützvorrichtung
kann auch durch eine Hängevorrichtung (Abb. i i und 12) ersetzt werden, wobei entweder
von der Decke oder an einer über dem Lager des Patienten befindlichen Aufhängevorrichtung
oder an einem senkrecht längs oder quer hereinragenden, vorzugsweise drehbaren Arm
o (Abb. i r und 12) eine gelenkige oder nachgiebige und feststellbare Stange (Abb.11,
12) zur Lagerschale heruntergeführt wird. Wenn der Arm 0 horizontal beweglich gehalten
ist, kann die Lagerschale auch noch im Sinne der Abduktion bewegt werden. -Als Streckvorrichtungen
für den Ober- und Unterschenkel werden bügelförmig gebogene, teleskopartige Rohre
g (Abb. i bis 12) verwendet, welche in der Längsrichtung durch je eine Stellmutter
r einstellbar sind (Abb. i, 3, 5, 7, 9, 11). Die bekannten Streckschnüre
s (Abb. 1, 4, 5, 7, 9, 11) werden von den bekannten; an der Beinoberfläche oder
an den Knochen angesetzten Angriffsmittel aus (Heftpflasterung usw.) über am Bügel
angebrachte bekannte Rollen t (Abb. 1, 2, 4 bis i i) geführt, von wo sie mit oder
ohne Einschaltung eines nachgiebigen Zuges vorzugsweise zum abgebogenen Einsteckende
der Bügel verlaufen. Diese Vorrichtung hat den Vorteil, daß die Richtung ihres Zuges
bei Veränderungen der Drehung- und Spreizstellung unverändert gleichbleibt.
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Um seitlich verlagerte Bruchenden der verletzten Knochen auch von
der Seite aus unterstützen zu können, werden ein oder mehrere in der Längsrichtung
der Lagerschalen verschiebbare senkrechte Stäbe v (Abb. i) angebracht, vorzugsweise
an den Lagerschalen selbst oder an diesen auf deren Unterseite angebrachten Längsschienen.
An diesen senkrechten Stäben wird ein quer zur Längsachse der Schienen verschiebbarer
Stab tv, (Abb. 3)
mit einer pelottenartigen Verbreiterung unter
Druck oder Zug an den Bruchenden angesetzt und-;die eingerichtete Stellung durch
Schrauben gesichert. Ebenso kann ein etwa aus Binden hergestellter Querzug an diesen
Stab gespannt und befestigt werden, -oder über eine am Stab v angebrachte Laufrolle
mit Gewicht beschwert geführt werden. Das Kniegelenk zwischen den Lagerschalen a
und b
kann durch bekannte- Schlitzschienen u (Abb. i und i i) mit Schrauben
feststellbar ausgeführt sein.
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Abb. i zeigt eine Ausführungsform der neuen Schiene in Seitenansicht,
das Kniegelenk -gebeugt, wobei nur die Lagerungsschalen a, b um. die Stäbe
g drehbar gehalten sind. .Die Stützvorrichtung f selbst ist seitlich nicht neigbar.
:Das Gestänge d besteht aus zwei Stäben, auf denen die der Höhe nach einstellbare
Stützvorrichtung f verschiebbar ist. Die Achse e dient hier als gemeinsamer Träger
für das Verbindungsgelenk c, den Sitzknorrenanscblag i und das Gestänge
d. Sie ist auf dem Querarm h des Beckenrahmens seitlich verschiebbar angeordnet,
ebenso sind an den Sitzknorrenanschlägen i die senkrechten Stäbe m, n für
den Schambeinanschlag dargestellt. Sichtbar dargestellt sind ferner die einsteckbaren
Streckvorrichtungen g, über deren Rollen t die von dem Angriffsmittel am Bein herkommenden
Schnüre s geleitet sind, die rückwärts an dem Einsteckteil der Streckvorrichtung
enden. Durch die Stellmutter y können die Streckbügel verlängert oder verkürzt und
dadurch die Streckschnüre straffer oder lockerer gespannt werden.
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Abb.2 zeigt die Vorderansicht dieses Ausführungsbeispiels und Abb.
3 einen Schnitt B, C,Di der Abb. i, bei dem besonders auch die über den Hüftbeinkamm
greifenden Stäbe l erkennbar sind. Der Durchschnitt durch die Lagerungspartie am
Oberschenkel (Abb.3) ist in abduzierter Stellung der Schiene gemacht, weshalb der
linksseitige Stab l zu weit nach dem Mittelpunkt zu gezeichnet erscheint.
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Auf Abb. i und 3 ist auch der senkrechte, an der Außenseite der Lagerschalen
a, b an einer Schiene entlang führbare Stab v mit Querarm u und Pelotte sichtbar,
welcher zur Ausübung eines seitlichen Zuges oder Druckes dient.
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Abb. q. zeigt den Grundrißi zu Abb. i, bei welchem. ein Paar Schienen,
also je eine für die rechte und linke Sitzknorrenpartie, angebracht ist. Die Schiene
für das linke Bein ist in Spreizstellung gezeichnet. Der verstellbare Stab q. (Abb.
q.) ist mit der anderen Schiene verbunden und sichert die -eingenommene Spreizstellung.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 5 und 6 ist die Stützvorrichtung
f seitlich schwenkbar zum Drehen des Beinlagers um ihre Längsachse dargestellt.
Sie kann in jeder Lage beispielsweise durch eine Schlitzbogenfeststellung gesichert
werden. Auch hier sind die Lagerschalen a; b um den Stab e, dreh- und feststellbar
ausgeführt.
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Abb.7 und 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Stützvorrichtung
f aus einem ' in der Höhe verstellbaren Stab gebildet wird. Die Rotation um die
Längsachse ist hier wie bei dem vorhergehenden Beispiel dargestellt.
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Abb. 9 und i o zeigt die gleiche Schiene, bei der eine Verkürzung
oder Verlängerung der Stützvorrichtung f in der Höhe durch Gelenke L mit Feststellvorrichtung
ermöglicht wird, und bei der, wie Abb. 9 erkennen läßt, außer der Drehung um die
Achse y und der Drehung der Lagerschalen a, b, um den Stab g eine solche
an dem der Höheneinstellung dienenden oberen Gelenkarm der Stützvorrichtung f ermöglicht
ist.
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Abb. i i und 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Stützvorrichtung
hängend angeordnet ist, in der Weise, daß beispielsweise an einem senkrechten Mast
ein Querarm O ver- und feststellbar ist, an welchen andererseits die Stützvorrichtung,
die ebenfalls in den erforderlichen Ebenen beweglich und feststellbar ist, hängend
mit der Lagerschale verbunden ist. Dieses Beispiel gestattet nicht nur die ,Drehung
um die Längsachse wie bei den anderen Beispielen, sondern auch gleichzeitig durch
den verstellbaren und schwenkbaren Querarm O die Abduktionseinstellung; die bei
den anderen Beispielen durch 'das Gestänge d ermöglicht wird. Ebenso ist die verschiedene
Höheneinstellung des Beinlagers und auch die jeweils erforderliche Winkelstellung
in der Kniebeuge leicht herzustellen. Besonders bei dieser Ausführung ist auch die
Festlegung des Kniegelenkes durch die Schlitzschienen u wichtig.
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Wie aus den meisten Abbildungen erkennbar ist, sind sowohl die Lagerschalen
a, b als auch die Stäbe g in der Längsrichtung in bekannter Weise verstell-
und feststellbar, so daß eine Angleichung an die jeweilige Patientengröße leicht
vorzunehmen ist.