DE102007031920B3 - Untersuchungstisch mit einer Umlagerungsvorrichtung und Verwendung einer Umlagerungsvorrichtung mit einem Untersuchungstisch - Google Patents
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Abstract
Zur einfachen Umlagerung eines Patienten ist ein Untersuchungstisch, der einen Kippmechanismus zum Kippen der Tischplatte (1) des Untersuchungstisches in Richtung ihrer Längsseiten (9) und eine Umlagerungsvorrichtung aufweist, vorgesehen, wobei die Umlagerungsvorrichtung von einem länglichen, in seiner Querrichtung konkav ausgebildeten Trägerelement (2) gebildet wird und derart entlang zumindest einer Längsseite (9) der Tischplatte (1) an dem Untersuchungstisch anordbar ist, dass durch Kippen der Tischplatte (1) das Trägerelement zumindest teilweise unter einen liegenden Patienten (3) schiebbar ist und dieser durch Zurückkippen der Tischplatte (1) auf den Untersuchungstisch aufnehmbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Untersuchungstisch mit einem Kippmechanismus und einer Umlagerungsvorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 und eine Verwendung einer Umlagerungsvorrichtung gemäß dem Patentanspruch 8.
- Für eine Untersuchung eines Patienten mittels eines medizinischen Diagnose- oder Therapiesystems wie zum Beispiel eines Röntgengerätes muss der Patient auf einem zu dem medizinischen Diagnose- oder Therapiesystem gehörigen Untersuchungstisch positioniert werden. Ist der Patient nicht mobil und wird liegend angeliefert, da er zum Beispiel verletzt oder bettlägerig ist, so ist ein Transfer des Patienten von dem Patientenbett auf den Untersuchungstisch erforderlich. Hierfür sind im Allgemeinen meistens drei bis vier Personen des Klinikpersonals notwendig, die den Patienten vorsichtig auf den Untersuchungstisch heben, je nach Gewicht des Patienten und Schwere der Verletzung. Diese Prozedur ist sowohl für den Patienten äußerst unangenehm als auch für das Klinikpersonal eine hohe körperliche Belastung.
- Eine mögliche Lösung zur einfacheren Umlagerung eines Patienten von einem Patientenbett auf den Untersuchungstisch ist die Verwendung einer Austausch-Tischplatte. Hierbei wird der Patient mit der austauschbaren Tischplatte auf den Untersuchungstisch transferiert. Auch hierfür sind jedoch zumindest zwei Personen des Klinikpersonals notwendig. Eine solche Vorrichtung ist zum Beispiel aus der
DE 197 32 467 A1 bekannt. - Aus dem Dokument
DE 199 20 008 A1 ist ein Untersuchungstisch bekannt, welcher einen Kippmechanismus zum Kippen der Tischplatte in Richtung ihrer Längsseiten aufweist. - Aus dem Dokument
DE 1260692 B ist eine Vorrichtung zum Anheben und Umlagern von Patienten bekannt. Hierbei handelt es sich um eine fahrbare Patientenliege, welche als Liege ein längliches in seiner Querrichtung konkav ausgebildetes Trägerelement aufweist. Das Trägerelement wird in Höhe und Neigung so eingestellt, dass es unter einen liegenden Patienten schiebbar ist. - Aus dem Dokument
DE 696 34 574 T2 ist eine Umlagerungsvorrichtung zur lösbaren Befestigung an einem Untersuchungstisch bekannt. Die Umlagerungsvorrichtung weist ein Trägerelement auf, welches entlang einer Längsseite einer Patientenlagerung anbringbar ist. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Untersuchungstisch mit einer Umlagerungsvorrichtung derart auszugestalten, dass eine einfacher und sicherer Transfer eines liegenden Patienten auch für eine einzige Hilfsperson möglich ist; des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine derartige Umlagerungsvorrichtung für eine Umlagerung eines Patienten zu verwenden.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Untersuchungstisch mit einer Umlagerungsvorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 und von einer Verwendung einer Umlagerungsvorrichtung für einen Untersuchungstisch gemäß dem Patentanspruch 8; vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
- Durch den erfindungsgemäßen Untersuchungstisch können mithilfe des Kippmechanismus die Tischplatte und das die Umlagerungsvorrichtung bildende längliche Trägerelement auf einfache Weise unter den auf einem Patientenbett liegenden Patienten geschoben werden und das Trägerelement kann durch seine längliche, in seiner Querrichtung konkave, insbesondere schaufelartige, Form auf einfache Weise den liegenden Patienten aufnehmen. Durch ein vorsichtiges Zurückkippen der Tischplatte kann der Patient dann auf den Untersuchungstisch transferiert werden. Dadurch ist es auch für eine einzelne Person des Klinikpersonals schnell und sicher möglich, einen nicht mobilen Patienten von einem Patientenbett auf den Untersuchungstisch umzulagern. Besonders vorteilhaft ist es dabei den Patienten vor dem Transfer auf die Seite und während des Transfers dann wieder auf den Rücken zu betten.
- Nach einer Ausführung der Erfindung ist die Umlagerungsvorrichtung lösbar an dem Untersuchungstisch befestigt. Dies ist besonders vorteilhaft, da auf diese Weise die Umlagerungsvorrichtung bei Nichtgebrauch zum Beispiel während einer Röntgenaufnahme nicht stört, jedoch bei Bedarf jederzeit wieder an dem Untersuchungstisch befestigt werden kann.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Untersuchungstisch eine Hubvorrichtung auf, durch welche die Tischplatte in ihrer Höhe verstellbar ist. Zusätzlich zu dem Kippmechanismus wird durch einen solchen Hubmechanismus der Patiententransfer erleichtert, da so der Untersuchungstisch an Patientenbetten beliebiger Höhe angepasst werden kann. Besonders vorteilhaft für eine einfache Bedienung weist der Untersuchungstisch einen motorischen Antrieb auf, so dass er nicht manuell bewegt werden muss.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Untersuchungstisch mobil ausgebildet.
- In vorteilhafter Weise für eine vollständige Aufnahme eines Patienten weist die Umlagerungsvorrichtung eine Länge von mindestens 1,5 m auf.
- Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß Merkmalen der Unteransprüche werden im Folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele in der Zeichnung näher erläutert, ohne dass dadurch eine Beschränkung der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele erfolgt; es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Untersuchungstisch mit einer Umlagerungsvorrichtung; -
2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Untersuchungstischs mit einer Umlagerungsvorrichtung; -
3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Untersuchungstischs mit einer Umlagerungsvorrichtung während eines Patiententransfers; -
4 eine weitere Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Untersuchungstischs mit einer Umlagerungsvorrichtung während eines Patiententransfers; -
5 eine weitere Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Untersuchungstischs mit einer Umlagerungsvorrichtung mit vollständig umgelagertem Patienten; -
6 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Untersuchungstisch mit einer lösbar befestigbaren Umlagerungsvorrichtung. - In der
1 ist ein erfindungsgemäßer Untersuchungstisch gezeigt, der an einer seiner Längsseiten9 ein längliches Trägerelement2 aufweist, das sich über die gesamte Längsseite9 der Tischplatte1 des Untersuchungstisches erstreckt. Das Trägerelement2 besitzt eine in seiner Querrichtung durchgehend konkave, insbesondere schaufelförmige, Ausgestaltung. Ein Patient3 wird auf einem Patientenbett4 liegend angeliefert. Das Patientenbett4 besitzt Rollen6 , mit denen es verschoben werden kann, wie in2 gezeigt ist. - Der Untersuchungstisch weist eine Tischplatte
1 und einem Fuß5 auf. Hierbei ist die Tischplatte1 auf dem Fuß5 angeordnet und der Fuß5 enthält eine Hubvorrichtung7 zum Anheben der Tischplatte, wie in3 gezeigt. Eine solche Hubvorrichtung7 kann von einer Spindel gebildet werden. Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel die Verwendung mehrerer Gasdruckfedern. Die Hubvorrichtung7 ist derart ausgebildet, dass die Tischplatte1 relativ zu ihrer flachen Grundposition in Richtung einer ihrer Längsseiten9 gekippt werden kann. - Die
2 bis5 zeigen die Abfolge einer Umlagerung eines Patienten3 mittels eines erfindungsgemäßen Untersuchungstischs mit einem Trägerelement2 . Zunächst wird die Tischplatte1 des Untersuchungstischs auf eine Ebene mit dem Patientenbett4 gebracht. Der Patient3 wird nun in eine Seitenlage gebettet. Anschließend wird die Tischplatte1 so lange in die Richtung der zu dem Patientenbett4 abgewandten Längsseite9 nach oben gekippt und gehoben, bis das Trägerelement2 zumindest teilweise unter den Patienten3 geschoben werden kann. Anschließend wird der Patient3 vorsichtig auf das Trägerelement2 gekippt und gleichzeitig wird die Tischplatte1 langsam wieder in ihre Grundposition zurückgekippt. Eine Hilfsperson kann hierbei den Patienten3 stützen. Der Patient3 liegt anschließend auf dem Untersuchungstisch, wie in5 gezeigt ist. - Ein umgekehrter Prozess, dass der Patient von dem Untersuchungstisch
1 auf das Patientenbett4 zurück transferiert wird, ist ebenfalls auf einfache Weise möglich. Dazu wird der auf dem Untersuchungstisch liegende Patient3 vorsichtig in Richtung des Trägerelements2 auf die Seite gelagert und die Tischplatte1 wird derart gekippt, dass das Trägerelement2 auf dem Patientenbett4 aufliegt und die gegenüberliegende Längsseite der Tischplatte1 gegenüber der Längsseite, an der das Trägerelement2 angeordnet ist, erhöht ist. Dadurch kann der Patient3 von dem Trägerelement2 vorsichtig auf das Patientenbett4 gekippt werden. Anschließend wird der Untersuchungstisch zurückgekippt und entfernt und der Patient3 liegt wieder auf dem Patientenbett4 . -
6 zeigt eine Tischplatte1 eines Untersuchungstischs von oben, wobei an einer Längsseite9 der Tischplatte1 mehrere Steckbolzen8 angeordnet sind. Das Trägerelement2 kann abnehmbar auf die Steckbolzen8 aufgeschoben werden. Es sind weitere Möglichkeiten für eine lösbare Anbringung des Trägerelements2 denkbar, z. B. ein Steck-Rast-Mechanismus. Das Trägerelement2 erstreckt sich in vorteilhafter Weise über die gesamte Längsseite9 der Tischplatte1 des Untersuchungstisches, zumindest aber über einen ausreichend langen Teil der Tischplatte, so dass ein Patient3 ohne Überhang aufgenommen werden kann. Um dem Patienten die Umlagerung so angenehm wie möglich zu machen, bildet das Trägerelement in der an die Tischplatte angesteckten Position mit der Tischplatte an ihrer Berührungslinie eine Ebene. - Es kann auch vorgesehen sein, dass der gesamte Umlagerungsprozess automatisiert abläuft, so dass eine Bedienperson lediglich einen Bedienknopf betätigen muss, um die Umlagerung vorzunehmen. Ein solcher Untersuchungstisch weist zusätzlich eine Steuerungseinheit auf, die die Bewegungsabläufe, also das Kippen und die Auf- und Abbewegungen des Trägerelements koordiniert. Zusätzlich kann eine Eingabeeinheit vorgesehen sein, so dass eine Bedienperson vor Start der Umlagerung einige Parameter wie die Höhe des Patientenbettes
4 , den gewünschten Kippwinkel der Tischplatte1 des Untersuchungstisches und die Kippgeschwindigkeit eingeben kann. - Der Untersuchungstisch kann auch mittels eines Roboterarms, insbesondere eines Knickarmroboters, beweglich gelagert und dadurch kippbar sein.
- Die Erfindung lässt sich in folgender Weise kurz zusammenfassen: Zur einfachen Umlagerung eines Patienten ist ein Untersuchungstisch, der einen Kippmechanismus zum Kippen der Tischplatte des Untersuchungstisches in Richtung ihrer Längsseiten und eine Umlagerungsvorrichtung aufweist, vorgesehen, wobei die Umlagerungsvorrichtung von einem länglichen, in seiner Querrichtung konkav ausgebildeten Trägerelement gebildet wird und derart entlang zumindest einer Längsseite der Tischplatte an dem Untersuchungstisch anordbar ist, dass durch Kippen der Tischplatte das Trägerelement zumindest teilweise unter einen liegenden Patienten schiebbar ist und dieser durch Zurückkippen der Tischplatte auf den Untersuchungstisch aufnehmbar ist.
Claims (8)
- Untersuchungstisch, der einen Kippmechanismus zum Kippen der Tischplatte (
1 ) des Untersuchungstisches in Richtung ihrer Längsseiten (9 ) und eine Umlagerungsvorrichtung aufweist, wobei die Umlagerungsvorrichtung von einem länglichen, in seiner Querrichtung konkav ausgebildeten Trägerelement (2 ) gebildet wird und derart entlang zumindest einer Längsseite (9 ) der Tischplatte (1 ) an dem Untersuchungstisch anordbar ist, dass durch Kippen der Tischplatte (1 ) das Trägerelement zumindest teilweise unter einen liegenden Patienten (3 ) schiebbar ist und dieser durch Zurückkippen der Tischplatte (1 ) auf den Untersuchungstisch aufnehmbar ist. - Untersuchungstisch nach Anspruch 1, wobei die Umlagerungsvorrichtung lösbar an dem Untersuchungstisch befestigt ist.
- Untersuchungstisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Trägerelement (
2 ) schaufelförmig ausgebildet ist. - Untersuchungstisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Untersuchungstisch eine Hubvorrichtung (
7 ) aufweist, durch welche die Tischplatte (1 ) in ihrer Höhe verstellbar ist. - Untersuchungstisch nach Anspruch 4, wobei die Hubvorrichtung einen motorischen Antrieb aufweist.
- Untersuchungstisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Untersuchungstisch mobil ausgebildet ist.
- Untersuchungstisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Trägerelement (
2 ) eine Länge von mindestens 1,5 m und aufweist. - Verwendung einer Umlagerungsvorrichtung, welche lösbar an einem Untersuchungstisch, der einen Kippmechanismus zum Kippen der Tischplatte (
1 ) des Untersuchungstisches in Richtung ihrer Längsseiten (9 ) aufweist, befestigbar ist, mit dem Untersuchungstisch zur Umlagerung eines Patienten, wobei die Umlagerungsvorrichtung von einem länglichen, in seiner Querrichtung konkav ausgebildeten Trägerelement (2 ) gebildet wird und entlang zumindest einer Längsseite (9 ) der Tischplatte (1 ) an dem Untersuchungstisch anordbar ist, aufweisend die folgenden Schritte: durch Kippen der Tischplatte wird das Trägerelement (2 ) zumindest teilweise unter einen liegenden Patienten (3 ) geschoben und der Patient wird durch Zurückkippen der Tischplatte (1 ) auf den Untersuchungstisch aufgenommen.
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