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Vorrichtung zum Anheben und Umlagern liegender Patienten Die bisher
zum Umlagern von Patienten verwandten Vorrichtungen waren mit einer Anzahl freitragender
Anordnungen in Form von geknickten Schienen ausgestattet, von denen jede dazu dient,
unter dem Körper des Patienten an geeigneten Stellen eingeschoben und dann an einem
ihrer Enden in einem heb- und senkbaren Klemmechanismus auf einem transportablen
Ständer befestigt zu werden, wobei der Klemmecha nismus Klemmeinrichtungen in Form
zueinander paralleler und hinsichtlich ihrer gegenseitigen vertikalen Lage einstellbarer
Befestigungsstäbe umfaßt, die in der Weise angeordnet sind, daß sie in Befestigungsanlage
und während des Anhebens an der Oberseite und Unterseite der Trägerschienen anliegen.
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Es ist jedoch sehr zeitraubend, zuerst von Hand die Schienen unter
dem Körper des Patienten anzubringen und sie danach in dem Klemmechanismus zu -
befestigen, wobei die Teile des Körpers, die auf den schmalen Trägerschienen liegen,
dem Patienten Schmerzen bereiten, besonders, wenn dieser durch gelegen ist, Abszesse
besitzt oder an der Unterseite des Körpers andere Verletzungen aufweist.
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Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß beim Unterschieben
der Trägerschienen unter den Patienten letzterer entweder selbst behilflich sein
muß, oder der Pfleger, wenn der Patient nicht in der Lage ist, sich selbst zu bewegen,
ihn heben oder den Körper in seitlicher Richtung bewegen muß, da die Schienen von
Hand nur schwer eingepreßt werden können.
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Wenn der Zustand des Patienten zu dieser Zeit so ist, daß Veränderungen
in der Körperlage direkt lebensgefährlich sein können, können diese Vorrichtungen
nicht als voll zufriedenstellend angesehen werden.
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Aus der britischen Patentschrift 807784 ist außerdem eine ähnliche
Vorrichtung mit einer im wesentlichen rechtwinkeligen Trägerscheibe bekannt. Diese
besitzt aber die gleichen Nachteile, da auch bei, ihr das Unterschieben der Trägerscheibe
unter den Patienten nur schwierig und nur mit Unterstützung des Patienten selbst
möglich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten
Nachteile bekannter Anordnungen zu vermeiden und die Überführung eines liege den
Patienten, beispielsweise aus einem Bett, von einem Operationstisch oder Röntgentisch
zu einer transportierbaren Trageeinrichtung zu erleichtern, so daß der Patient nicht
aus seiner ursprünglichen Lage verändert oder irgendwelchen, ihn anstrengenden oder
quälenden Bewegungen ausgesetzt wird. Darüber hinaus soll der Patient während des
Uberführungsvorganges nicht selbst behilflich sein müssen, sondern diese sowie die
Umbettung sollen in einfacher Weise von einer einzelnen Person durchführbar sein.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnung im einzelnen beschrieben, in der F i g. 1 eine perspektivische Darstellung,
F i g. 2 eine Endansicht der Vorrichtung, F i g. 3 einen Querschnitt des Tragbalkens
und der Trägerscheibe, F i g. 4 eine teilweise weggebrochene Endansicht des Tragbalkens
von einer kurzen Seite, F i g. 5 und 6 einen Teil der Trägerscheibe und Fig. 7 eine
Endansicht des Tragbalkens von der anderen kurzen Seite darstellen.
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Die in der Zeichnung gezeigte Vorrichtung besitzt einen in der horizontalen
Ebene gelagerten Ständer, der aus einem Rahmen 1 mit senkrecht abgebogenen
Stützarmen
3 und einem Pfosten 4 besteht, der vertikal in der Mitte des Rahmens 1 angebracht
ist. Der Ständer wird unter den beiden Endteilen des Rahmens 1 von Laufrollen 5
unterstützt und unter den freien Enden der Stützarme 3 angeordnet. Die zuerst genannten
Laufrollen 5 können in an sich bekannter Weise einzeln mit Hilfe einer nicht gezeigten
Sperreinrichtung durch ein Pedalsystem 6 festgestellt werden. Die winkeligen Stützarme3
können außerdem in ausgeschwungener-Lage mit Hilfe der Verriegelungseinrichtung
7 befestigt sein.
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Aus dem oberen Ende des Pfostens 4 ragt ein Kolbenzylinder 8 heraus,
der in dem Ständer 4 beweglich gelagert ist, wobei dieser Kolbenzylinder 8 fest
mit einem Spindelgetriebegehäuse 9 verbunden ist. Über ein Pumpengehäuse im unteren
Teil des Pfostens 4 wird dem Kolbenzylinder 8 mit Hilfe eines von Hand betriebenen
- Tiebels 11 ein hydraulisches Mediurn zugeführt, welcher seitlich an seiner Welle
10 befestigt ist. Für das Senken des Spindelgetriebegehäuses 9 wird das obere freie
Ende des Hebels 11 geradeheraus in der Richtung von dem Pfosten 4 wegbewegt, wobei
das hydraulische Medium zu dem Pumpengehäuse zurückgeführt wird. Um das Spindelgetriebegehäuse
9, das in vertikaler Richtung mit Hilfe des Kolbenzyli*ders 8 beweglich ist, zu
stabilisieren, sind zwei Führungskolben 12 an beiden Seiten des Kolbenzylinders
8 angeordnet, welche in dem Pfosten 4 verschiebbar und mit dem Spindelgetriebegehäuse
9 fest verbunden sind.
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Ein länglicher Tragbalkenl3, der in einem bestimmten Abstand von
den Stützarmen3 oberhalb derselben angebracht ist, ist fest an einer etwa horizontal
gelagerten Welle 14 befestigt, die sich aus dem Spindelgetriebegehäuse 9 heraus
erstreckt. Das Verschwenken des Tragbalkens 13 um die Welle 14 erhält man mit Hilfe
der Kurbel 15, die sich aus dem Spindelgetriebegehäüse 19 über ein Spindelgetriebe
erstreckt, welches selbstarretierend ist und in dem Spindelgetriebegehäuse 9 gelagert
ist.
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Die beiden vertikalen Seiten des Tragbalkens 13 sind jeweils mit
Längsschlitzen 16 bzw. 17 versehen, die in vertikaler Richtung gegeneinander versetzt
sind, wobei der Schlitz 17 oberhalb des Schlitzes 16 und oberhalb der Welle 14 angebracht
ist Eine rechtwinklige Trägerscheibe 18 ist in diesen Schlitzen rechtwinklig zu
ihrer Längsrichtung verschiebbar vorgesehen. Die Trägerscheibe 18 ist hierdurch
an ihren kurzen Seiten in dem Tragbalken 13 zwischen vier Stützrädern 19, 20, 21
und 22 abgestützt, die paarweise in vertikaler Richtung gegeneinander versetzt sind
und nahe den Schlitzen 16, 17 in einer Entfernung von den inneren Wänden 23 angebracht
sind, die parallel zu den kurzen Seiten des Tragbalkens 13 angeordnet sind.
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Die Trägerscheibe 18 ist entlang den beiden kurzen Enden mit Stützschienen
24 und T-Profil versehen. Dabei ist einer der Schenkel der betreffenden Stützschienen
24 mit der Trägerscheibe 18 verbunden, der andere Schenkel liegt an den Stützrädern
19, 21 des zugehörigen Stützradpaares an, so daß die Trägerscheibe 18 in seitlicher
Richtung befestigt ist, und der dritte Schenkel ist zwischen den Radpaaren l9, 20
und 21, 22 gelagert. Die Vorderendteile 25 der Stützschienen 24, die vorzugsweise
in einer Entfernung von der vorderen Längsseite 26 der Trägerscheibe gelagert sind,
sind jeweils mit einem Einschnitt 27 für die Aufnahme einer Verbindungsrippe
28 versehen,
die an der Unterseite der Trägerscheibe angebracht ist und parallel zu der Trägerscheibe
18 verläuft. Die Trägerscheibe 18 ist an ihrer vorderen Längsseite 26 mit einem
verdickten Teil29 ausgestattet, dessen äußere Kante in der gleichen Weise wie die
Außenkante der Verbindungsrippe leicht abgerundet ist.
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Innerhalb des Tragbalkens 13 befindet sich einwärts von dem Räderpaar
19, 20 ein Zylinder 30, der sich unter der gesamten Trägerscheibe 18 erstreckt und
der mit Hilfe von Achswellen 31 an den Innenwänden 23 gelagert ist. Parallel zu
dem Zylinder 30 ist an den Innenwänden 23 eine Welle 32 gelagert, die sich unterhalb
der Trägerscheibe erstreckt. Auf der Welle 32 ist innerhalb einer jeden Innenwand
ein kleines Rad 33 zum Aufwickeln und Abwickeln eines Metallbandes 34 angebracht,
das sich entlang einer jeden Stützschiene erstreckt und dessen entgegengesetztes
Ende mit der Endkante 35 der Trägerscheibe 18 verbunden ist. Die Welle 32 ist an
einem ihrer Enden durch eine kurze Seite des Tragbalkens 13 hindurch verlängert
und trägt an ihrer Verlängerung 36 eine axial verschiebbare Kurbel 37 und ein Zahnrad
38, das zwischen der Kurbel und der Innenwand 23 angebracht ist. Das Zahnrad 38
ist um die Welle 32 drehbar und treibt die Achswelle 31 des Zylinders 30 über das
Zahnrad 39 an. Die Kurbel 37, die axial verschiebbar auf der Verlängerung 36 der
Welle 32 angebracht ist, greift in Einziehstellung über ein Zwischenstück 40 in
das Zahnrad 38 ein, um den Zylinder 30 mit Hilfe des Zahnrades 39 zu drehen, und
greift in herausragender Lage in eine Achswelle 41, die auf der Welle 32 vorgesehen
ist, um die Welle 32 zu drehen.
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Der Zylinder 30 ist mit einer Zahl an der Außenseite befindlicher
Kerben versehen, die im Abstand voneinander angeordnet sind und die Form von Nuten
oder Aufsätzen42 besitzen und von denen jeweils eine ein Ende eines Treibriemens
43 aufnimmt, dessen anderes Ende mit einer Befestigungsvorrichtung 44 versehen ist.
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Ein doppeltes Tuch 45, das zwischen der Verbindungsrippe 28 und der
Trägerscheibe 18 eingeführt ist, erstreckt sich auf der Unterseite der Trägerscheibe
durch den Schlitz 16 bis in den Tragbalken 13 und ist entlang seiner Faltkante 46
mit einer Anzahl Schlaufen 47 ausgestattet, die im Abstand voneinander angeordnet
sind. Diese Schlaufen 47 sind so gestaltet, daß sie mit entsprechenden Verbindungseinrichtungen
44 auf den Treibriemen 43 für das Aufwickeln des doppelten Tuches 45 auf dem Zylinder
30 verbunden sind. Das doppelte Tuch 45 besteht aus einem oberen Tuchteil 48 und
einem unteren Tuchteil 49 und ist entlang seinen freien Enden 50, 51 mit einer Anzahl
von Schlaufen 52, 53 versehen, die im Abstand voneinander angeordnet sind und mit
entsprechenden Haken 54 und 55 an beiden Seiten des Schlitzes 16 entlang dem Tragbalken
13 verbunden sind, so daß die beiden freien Enden 50 und 51 des Tuches 45 angehakt
sind. Der Teil der Trägerscheibe 18, der sich aus den Schlitzen 16 heraus erstreckt,
ist dadurch von dem oberen Tuchteil 48 umschlossen, und die Verbindungsrippe 28
ist von dem unteren Tuchteil 49 umschlossen. Die axiale Verschiebung der Kurbel
37 an dem Fortsatz 36 erhält man mit Hilfe eines Umlegearmes36, dessen verschiedene
Lagen in F i g. 4 durch strichpunktierte Linien dargestellt sind.
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Wie aus F i g. 6 klar wird, ist die Verbindungsrippe 28 so gestaltet,
daß sie in einer senkrechten Lage zu der Trägerscheibe 18 eingestellt ist und so
das Herabhängen des Tuches 45 in den mit Haken versehenen Treibriemen 43 erleichtert.
Die Verbindungsrippe 28 wird in ihre zu der Trägerscheibe 18 planparallele Lage
zurückgebracht, bevor die Treibriemen 43 und das doppelte Tuch 54 auf dem Zylinder
30 aufgerollt werden.
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Die in der Zeichnung dargestellte transportable Einrichtung zum Anheben
von Patienten funktioniert in der folgenden Weise: Die Stützarme 3, die beim Lagern
der Patientenhebevorrichtung gegen die Mitte des Rahmens 1 umgebogen sind, werden
in ihre Transportlage senkrecht zu dem Rahmen 1 nach außen bewegt und mit Hilfe
der Verriegelungseinrichtungen 7 in dem Rahmen 1 verankert. Die Patientenhebevorrichtung
kann dann zu dem Bett oder dem Lager gefahren werden, auf dem der Patient liegt,
und mit Hilfe der feststellbaren Laufrollen 5 wird die Vorrichtung in eine Lage
parallel zu dem Bett und dem Patienten gestellt, wie in F i g. 3 gezeigt ist.
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Mit Hilfe des hydraulischen Kolbenzylinders 8 und des automatisch
verriegelnden Spindelgetriebes wird der Tragbalken 13 in der erwünschten Höhe und
Neigung eingestellt, so daß die Trägerscheibe beim Verschieben unter den Patienten
eingeschoben wird.
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Das Einschieben der Trägerscheibe 18 unter den Patienten erreicht
man dadurch, daß die Welle 32 im Uhrzeigersinn mit der in ausgestreckter Lage befindlichen
Kurbel 37 gedreht wird, wobei die Metallbänder 34 auf den kleinen Rädern 33 aufgerollt
werden. Das auf dem Zylinder 30 aufgerollte Tuch, dessen oberer und unterer Tuchteil
48, 49 die Trägerscheibe 18 und die Verbindungsrippe 28 umschließt, wird bei der
Verschiebung der Trägerscheibe durch den Schlitz 16 von dem Zylinder 30 abgewickelt,
und da die beiden Enden des Tuches an dem Tragbalken 13 zu beiden Seiten des Schlitzes
16 befestigt sind, werden dadurch die beiden Tuchteile 48 und 49 von der Unterseite
der Trägerscheibe 18 kontinuierlich zwischen dem Patienten und der Unterlage ausgebreitet.
Wenn die Trägerscheibe, die mit dem Tuch bedeckt ist, vollständig unter dem Patienten
eingeschoben ist, wird sie mit dem daraufliegenden Patienten mit Hilfe des hydraulischen
Kolbenzylinders 8 angehoben, und dann kann die Patientenhebevorrichtung von dem
Bett weg zu dem erwünschten Platz transportiert werden.
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Wenn der Patient wieder auf das Bett gelegt werden soll, wird die
Kurbel 37 in eingeklappter Lage gedreht, so daß das doppelte Tuch 45 auf den Zylinder
30 aufgewickelt wird, wobei die Trägerscheibe 18 in ihre Ursprungslage gemäß Fig.3
zurückgebracht wird.
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Um außerdem die Reibung zwischen dem Tuch und der vorderen Längsseite
26 der Trägerscheibe zu vermindern, ist diese Seite 26 vorteilhafterweise mit einer
Zahl von Zylindern oder Walzen versehen, die auf dieser Längsseite 26 angebracht
sind.
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Die Trägerscheibe kann eben geformt sein und dabei in dem Tragbalken
so angeordnet werden, daß die Trägerscheibe horizontal durch den Tragbalken unter
dem Patienten eingeschoben wird. Außerdem kann die Trägerscheibe zwischen Stützrädern
gehalten werden, die in der Mitte oder nahe der Mitte der Trägerscheibe angeordnet
sind.
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Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Anheben und Umlagern liegender
Patienten mit einem fahrbaren Ständer, der mit einem in einer vertikalen Ebene gegenüber
dem Ständer heb- und senkbaren Tragbalken mit einer im wesentlichen rechtwinkligen
Trägerscheibe zur Unterstützung des Patienten ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragbalken (13) parallel zu den Längsseiten der Trägerscheibe (18) und die
Trägerscheibe in dem Tragbalken quer zu ihren Längsseiten verschiebbar ist und daß
ein Tuch (45) bei der Verschiebung der Trägerscheibe (18) unter dem Patienten kontinuierlich
den aus dem Tragbalken (13) herausragenden und den Patienten unterstützenden Teil
der Trägerscheibe (18) umschließt.