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Die
Erfindung betrifft eine Schwangeren- bzw. Umstands-Liege die an
physiologische Gegebenheiten von Schwangeren angepasst ist, bestehend
aus einem Liegengestell mit separatem Kopfteil, Brustteil, Mittelteil
und Fußteil,
wobei jeweils Kopfteil, Brustteil, Mittelteil und Fußteil zueinander vorzugsweise
horizontal einstellbar ausgebildet sind und wobei Kopfteil, Brustteil,
Mittelteil und Fußteil speziell
an die menschliche Körpergeometrie
angepasste Auflagemittel tragen.
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Zur
Vereinfachung wird im folgenden Text die Schwangeren- bzw. Umstands-Liege allgemein als „Liege” bezeichnet.
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Liegen
sind druckschriftlich aus verschiedenen Bereichen, beispielsweise
der Möbelindustrie, der
Massagetechnik, des Freizeitbereiches und der Medizintechnik bekannt.
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Aus
der
DE 78 17 863 U1 ist
ein Liegepolster bekannt, welche das Liegen einer schwangeren Frau auf
dem Bauch, durch ein aufblasbares Luftkissen ermöglicht. Nachteilig am Gegenstand
ist, dass durch das Aufblasen des Luftkissens bei physikalisch gleichmäßiger Druckausbreitung
im Liegepolstervolumen, ebenfalls ein Druck von unten gegen den Bauch
der Schwangeren aufgebaut wird, was ein entspanntes Liegen in Bauchlage
beeinträchtigt
bzw. verhindert. Nachteilig wird auch die Tatsache angesehen, dass
ein druckdichtes Liegepolster keinen Luft- und Feuchtigkeitstransport der betreffenden Körperstelle
ermöglicht.
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Aus
der
DE 201 19 066
U1 ist eine Matratze für
Schwangere bekannt, die in der Mitte ineinander passende und herausnehmbare
Einlegeteile besitzt. Der Nachteil an dieser Matratze ist, dass
eine begrenzte Anzahl von Einlegeteilen vorgesehen ist und diese
prinzipiell nur weitere Polsterungen darstellen. Die Polsterungen
geben dem Körper
nach und erzielen daher keine ausreichende Stabilität.
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Aus
der
DE 202 09 274
U1 ist eine matratzenartige Auflage bekannt, bei der die
Ausnehmung in der Mitte der Matratze aus einem Einsatzstück besteht,
welches in einem Grundelement des Auflagekörpers angeordnet ist. Weiterhin
ist die matratzenartige Auflage durch einen angepassten textilen
Bezug für
den Auflagekörper
gekennzeichnet. Nachteilig ist, dass diese matratzenartige Auflage
eine Mindesthöhe
aufweisen muss, die der Dimension des jeweiligen Bauches in Gehrichtung
entsprechen muss, um diesen sicher zu betten. Außerdem ist ein zusätzliches Textilteil
in Form eines Spanntuches vorgesehen. Prinzipiell soll die matratzenartige
Auflage als Unterstützung
für eine
Massagebank dienen, jedoch ist durch die erforderliche Mindesthöhe der Auflage
von einer eingeschränkten
Bewegungsfreiheit für
die Schwangere auszugehen.
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Aus
der
US 6 857 145 B1 ist
eine Liege bekannt, welche den Bauch einer schwangeren Frau, mittels
Zugbändern,
Halt geben soll. Der Nachteil an dieser Vorrichtung besteht darin,
dass sich die Zugbänder
lockern könnten
und somit keinen ausreichenden Halt mehr bieten würden. Desweiteren
stellen Zugbänder
Belastungspunkte dar, die Druckstellen am Körper der Frau entstehen lassen
können. Eine
Anpassung an den Bauchumfang der Schwangeren kann ausschließlich im
Liegen erfolgen. Unkontrollierte Einwirkungen der Zugbänder auf
den Bauch der Schwangeren, beim Auflegen auf die Liege, können die
Folge sein.
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Aus
der
US 2002/0016993
A1 bzw. der
US 2002/0095723
A1 , die auf den gleichen Anmelder zurückgehen, ist bekannt, dass
der Bauch der Schwangeren in einem elastischen Material aufgenommen wird.
Der Nachteil an dieser Lösung
ist, dass der Bauch der Schwangeren nur ausschließlich von
diesem Material gehalten wird. Dies kann dazu führen, dass bei Frauen im fortgeschrittenen
Stadium der Schwangerschaft der Druck auf den Bauch durch dieses
Material extrem und unkontrolliert zunimmt, da bekanntlich ein elastisches
Material nur begrenzt dehnbar ist. Eine Einstellbarkeit an die individuellen Gegebenheiten
der Schwangeren ist dadurch nicht gegeben. Die Ausnehmung ist zudem
im Durchmesser begrenzt.
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Aus
der
US 5.438.718 A ist
eine Liege für Schwangere
bestehend aus seperatem Kopfteil, Mittelteil und Fußteil bekannt.
Die
GB 2 439 916 A ist
auf die Ausbildung von Matratzen gerichtet.
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Allgemein
ist den Matratzen aus dem Stand der Technik nachteilig, dass Mindesthöhen erforderlich
sind, welche regelmäßig die
Höhe einer
normalen Standardmatratze übersteigen.
Aus diesem Grund sind Matratzen begrenzt in normalen Standardbetten
verwendbar, insbesondere ist die Sicherheit der Frau nicht uneingeschränkt gegeben.
Für Behandlungszwecke
jeglicher Art sind Matratzen mit Mindesthöhe eher hinderlich, da ein
Einsinkeffekt auftritt.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Schaffung einer individuellen, körperangepassten
Liege, die Schwangeren eine bequeme Bauchlage ermöglicht, die
einfach aufgebaut ist und insbesondere Schwangeren eine medizinische
und/oder physiotherapeutische Behandlung ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit einer Liege, insbesondere einer Liege für Schwangere, mit den Merkmalen
des Anspruch 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Liege finden sich in den abhängigen Unteransprüchen 2–11.
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Dabei
ist als Lösung
erfindungsgemäß vorgesehen,
die Auflagemittel für
Kopfteil, Brustteil, Mittelteil und Fußteil unabhängig voneinander einstellbar
auszubilden, wobei dass Mittelteil ein Auflagemittel mit Ausnehmung
aufweist und in diese Ausnehmung speziell an die Körperform
angepasste Musterschablonen einschiebbar sind, die zuvor aus variablen
Formkörpern
gebildet werden.
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In
den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung schematisch dargestellt.
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1 Draufsicht
der Liege mit Ausnehmung
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2 Seitenansicht
der Liege mit kassettenartigem Einschub der Musterschablone
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3 Draufsicht/Seitenansicht
der Musterschablone mit Ausnehmung
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4 Formkörper; Seitenansicht,
Draufsicht
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Nach 1 ist
die Liege (1) aufgebaut nach Art einer Massageliege, bestehend
aus Kopfteil (2), Brustteil (3), Mittelteil (4)
und Fußteil
(6). Im Mittelteil (4), annähend symmetrisch zu den Seiten
der Liege befindet sich in Bauchhöhe eine Ausnehmung (5)
zur Aufnahme des vergrößerten Bauches
der Schwangeren.
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Diese
Ausnehmung (5) ist in ihrem Durchmesser eines maximalen
Bauchumfanges der Schwangeren entsprechend ausgebildet. Senkrecht zu
den Seiten der Liege und unterhalb der Ausnehmung (5) in
Auflagerichtung gesehen (vgl. 2), sind
jeweils zwei Führungsschienen
(10) an dem Liegengestell vorgesehen, in die individuell
angepasste Musterschablonen (8) von einer beliebigen Seite
der Liege (1) eingeschoben werden können. Die Musterschablonen
(8) sind ebenfalls mit speziell angepassten Ausnehmungen
(5a) versehen. Die Führungsschienen
(10) sind konstruktiv derart ausgestaltet, dass die einzelnen
Musterschablonen (8) in den Führungsschienen (10)
gleitend aufgenommen werden können.
Diese Führungsschienen
(10) bieten den Musterschablonen (8) Halt und
gewährleisten
eine zusätzlich
Stabilität
der Liege (1), insbesondere dem Liegengestell. Die Musterschablonen
(8) werden dabei kassettenartig, seitlich in die Führungsschienen (10)
eingeschoben und vorteilhaft arretiert.
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Die
Musterschablonen (8), siehe 3, werden
mit variablen Formkörpern
(12) versehen, dabei werden diese Formkörper (12) in die Musterschablone
(8) eingelegt. Die variablen Formkörper (12) sind ihrerseits
durch eine Ausnehmung (5b) an den schwangerschaftsbedingten
Bauchumfang speziell vorangepasst und werden bevorzugt in den Musterschablonen
(8) befestigt. Dabei erfordert jeder Formkörper (12)
mit Ausnehmung (5b) eine individuell mit Ausnehmung (5a)
versehene Musterschablone (8). Bei Ausrüstung der Liege, insbesondere
dem Mittelteil mit Ausnehmung (5), mit der jeweiligen Musterschablone
(8), kommen die Ausnehmung (5) des Mittelteils
mit der Ausnehmung (5a) der Musterschablone (8)
und. der Ausnehmung (5b) des Formkörpers in annähernde Deckung.
Die angepassten Ausnehmungen (5a) in der Musterschablone
sind notwendig, um den Formkörper
(12) sicher in der Musterschablone (8) aufzunehmen.
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Selbsterklärend ist
der Durchmesser der Ausnehmung (5a) der Musterschablone
stets etwas größer, als
der Durchmesser (5b) des Formkörpers, um mögliche Verletzungen zu vermeiden.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung ist eine einzige Musterschablone
(8), die durch spezielle Boden-Einlagen an die Ausnehmungen
(5b) des jeweiligen Formkörper (12) anpassbar
sind. Dabei ist die Musterschablone (8) mit einer maximalen
Ausnehmungsöffnung
(5a) versehen und diese Ausnehmungsöffnung (5a) wird stufenweise
durch eine spezielle Boden-Einlage an die jeweilige Formkörperausnehmung
(5b) angepasst.
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Vorzugsweise
ist jede Musterschablone (8) am Rand gepolstert, um Reizungen
der Hautpartien oder gar Verletzungen des Ungeborenen zu verhindern.
Diese Polsterungen werden randseitig an der Musterschablone (8)
befestigt, sodass ein bequemes Liegen ermöglicht wird.
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Unterhalb
der Ausnehmung (5) und an der Liege (1) befestigt,
zwischen Mittelteil (4) und Musterschablone (8),
befindet sich eine Aufnahme (7), um den Bauch der Schwangeren
mit dem Ungeborenen aufzunehmen. Ein „freies Durchhängen” des Bauches
wird dadurch sicher verhindert.
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Diese
Aufnahme (7) ist aus atmungsaktivem Material gebildet.
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Diese
Aufnahme (7) ist vorzugsweise elastisch ausgebildet und
fangnetzartig ausgestaltet.
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Vorzugsweise
kann die Ausnehmung (5) im Mittelteil der Liege (1)
durch eine Musterschablone (8) mit Voll-Formkörper (12)
verschlossen werden, um die sichere Rückenlage der Schwangeren zu
ermöglichen.
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Vorteilhaft
ist der obere Bereich der Liege (1), der sog. Brustteil
(3) dieser Liege, weicher ausgebildet. Dies ermöglicht die
sich während
der Schwangerschaft stetig verändernden
Brüste
sicher und bequem zu betten.
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Vorzugsweise
sind alle Auflagemittel aus Feuchtigkeit abweisendem Material hergestellt.
Dadurch ist insbesondere die Aufnahme von Körperschweiß sicher verhindert und ggf.
Schimmelbildung ausgeschlossen. Keimerreger können wirkungsvoll von der Oberfläche durch übliche Reinigungsmittel entfernt
werden.
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Vorteilhaft
ist die Liege breiter (> 1
m) als Standardliegen ausgebildet, um die Stabilität der Liege
sicher zu gewährleisten
und ein sicheres Umbetten von der Bauch- in die Rückenlage
oder umgekehrt zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
ist die Liege (1) universell für andere Patienten (z. B. Physiotherapie)
einsetzbar.
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Vorteilhaft
kann die Liege (1) elektrisch verstellt/eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Liege,
Schwangeren- bzw. Umstands-Liege
- 2
- Kopfteil
- 3
- Brustteil
- 4
- Mittelteil
- 5
- Ausnehmung
am Mittelteil
- 5a
- Ausnehmung
an der Musterschablone
- 5b
- Ausnehmung
an dem Formkörper
- 6
- Fußteil
- 7
- Aufnahme
- 8
- Musterschablone
- 9
- Halterung
der Musterschablone
- 10
- Führungsschienen
- 11
- Griffstück für Musterschablonen
- 12
- Formkörper, individuell
angepasst