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Selbsthalten des Scheidenspekulln.
Seit langem ist in der Praxis die Beobachtung gemacht worden, dass die bestehenden selbsthaltenden Spekula insofern unvollkommen sind, als sie nach der Einführung und Aufspannung von der Patientin schon bei geringem Pressen gleich wieder ausgestossen werden können. Selbst bei stärkster
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ersetzen, nicht erfilllen.
Ausserdem bieten die bekannten Spekula vielfach durch ihre Ausbildung einer verhältnismässig kleine Zugangsöffnung für den untersuchenden und operierenden Arzt und lassen, abgesehen von der geringen Beleuchtung durch das Tageslicht im Seheideninnern, nur eine sehr eingeschränkte Arbeitsmöglichkeit für die Behandlung und Operation zu. Dass diese Mängel schon von anderer Seite erkannt worden sind, beweist die Konstruktion verschiedener Spekula, die durch besondere Anordnung zwar eine bessere Zugangsmöglichkeit boten, aber ebenfalls nicht nach dem Einsetzen in die Scheide genügend
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die nötige Arbeitsfreiheit im Innern der Scheide, besonders am Uterus gewährleisteten.
Nach längeren Versuchen ist es gelungen, ein Spekulum zu konstruieren, das die gestellten Forderungen durch Anpassung des Instrumentes an den Bau der weiblichen Beekenknochen erfüllt. Die Scheide verläuft anatomisch vom Scheideneingang bis zum Uterus unter dem spitzwinkligen Torbogen der nach beiden Seiten schräg abwärts verlaufenden absteigenden Schambeinäste hindurch.
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noch Druck aus seiner Lage zu bringen ist. Trotzdem wird der Patientin weder ein lästiger Druck noch ein Schmerz verursacht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt : Fig. 1 zeigt das Spekulum
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Ausführungsform des in Fig. 1 dargestellten Spekulums und Fig. 4 eine Seitenansicht der Fig. 3.
Das Scheidenspekulum besteht aus einem Schaft 1, dessen vorderes Ende rechtwinklig abgebogen von bogenförmigem Querschnitt ist und einen Löffel 2 bildet. Auf der Unterseite des vorderen Endes ist der Löffel verdiekt, so dass eine Schulter 2'am rückwärtigen Ende der Verdickung entstehe. In dem Schaft 1 ist ein Längssehlitz : ; vorgesehen und eine geschlitzte Schiene 4 liegt auf diesem Schaft 1. In dem vorderen Ende der geschlitzten Schiene 4 sind zwei Arme 6. 7 drehbar, mittels einer als Drehzapfen dienenden Schraube 5, gelagert. Das innere Ende der Schraube a greift in den Schlitz- des Schaftes ein.
Jeder Arm 6, 7 ist in einer, an der Stelle, wo der Schaft in den Löffel 2 übergeht, angeordneten Öse 8, 9 geführt. Die Arme 6. 7 sind von der als Drehzapfen dienenden Schraube 5 aus nach auswärts geneigt und in der Vorwärts-und Einwärtsriehtung, annähernd an dem Punkte, wo der Löffel 2 beginnt. so gebogen, dass der vordere Teil eines jeden Armes im rechten Winkel zum hinteren Teil des Armes steht. Dieser vordere Teil des Armes ist wiederum zweimal rechtwinklig bei 10 abgebogen. Auf dem Ende eines jeden Armes sitzt eine Kugel 11.
Eine Flügelsehraube 12 ist durch den Schlitz der Schiene 4 gesteckt und in den Schaft 7 einge-
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An ihrem unteren Ende ist die geschlitzte Schiene 4 aufwärts gebogen und bildet eine Fingerplatte 13.
In den Fig. 3 und 4 ist ein besonderes für Operationen bestimmtes Scheidenspekulum gezeigt.
Dieses Spekulum ist von ähnlicher Bauart wie das in Fig. 1 und 2 gezeigte Spekulum, aber mit dem Unter- schied, dass der untere Löffel 2 des selbsthaltenden Scheidenspekulums verkürzt und flach gehalten ist, die Arme 6,7 mit dem Knick 10 enden und die Kugel 11 auf dem aufwärts gerichteten Schenkel des
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eine Einbuchtung geeigneter Form vorgesehen sein.
Wenn das Spekulum in Ruhestellung ist, so liegen der vordere Teil und die Biegung 10 der Arme 6,7 in dem Löffel 2, oder bei dem Operationsspekulum nach den Fig. 3 und 4 in dem Ausschnitt 14 oder in der Einbuchtung des Löffels 2.
Um das Spekulum in die Scheide einzuführen, muss die Flügelschraube gelockert werden, so dass nach dem Einführen des Spekulums die geschlitzte Schiene durch einen auf die Fingerplatte 13 ausgeübten leichten Druck aufwärts geschoben werden kann, wobei sich die Arme 6,7 spreizen und die bei 10 aufwärts abgebogenen Teile sich hinter die absteigenden Schambeinäste legen, so dass das Spekulum sicher in der Scheide gehalten ist und weder durch Druck noch durch Zug aus dieser Lage gebracht werden kann.
Der Löffel legt sich in die Schleimhaut auf der Rückwand der Scheide ein. Die kugelförmigen Enden der Arme verhindern Verletzungen der Scheide beim Einführen des Spekulums.
Das neue Spekulum gestattet einen klaren Überblick über die Scheide und Portio, wobei das Tageslicht voll hineinfallen kann und ermöglicht jede Therapie an diesen ohne jede Behinderung.
Bei Anwendung des Operationsspekulums kann man die Portio soweit wie möglich vorziehen und daher bei Dilatation und Curettement ebenso wie bei Prolapsoperationen an der vorderen Vaginalwand ohne Assistenz auskommen. Das Spekulum ist ganz auseinandernehmbar, kann aber auch im ganzen ausgekocht werden.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Selbsthaltendes Scheidenspekulum, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere plattenförmige,
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eines Löffels geformt ist, dass es sieh in die hintere Scheidewand eingräbt, und dass zwei an diesem Sehaft (1) verschiebbar und spreizbar befestigte und an den freien Enden bajonettförmig gestaltete Arme (6, 7), welche kugelförmige Enden haben, sich beim Spreizen mittels der Knicke (10) der bajonettartigen Teile hinter die absteigenden Schambeinäste festsetzen, so dass diese als Widerstandspfeiler wirken.