DE620496C - Schaltungsanordnung zur Verminderung der Stoeranfaelligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen Leitungen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Verminderung der Stoeranfaelligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen LeitungenInfo
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Description
In Telegraphenanlagen. mit im Ruhezustand
stromlosen Leitungen besteht die Gefahr, daß die an der Leitung liegenden Empfangsorgane durch in der Leitung auftretende Störströme
verstellt und dadurch zu einer fehlerhaften Betätigung der Empfangseinrichtung veranlaßt werden. Besonders lästig ist dieser
Vorgang bei Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb, bei denen die an der Leitung
liegenden Empfangsorgane aus neutral eingestellten polarisierten Relais bestehen. Ein
einziger kurzer Störimpuls kann hier eine dauernde Umlegung der Relaisanker aus der
Ruhelage und diadurch beispielsweise eine ungewölbe
dauernde: Einschaltung der Empfangsapparate zur Folge haben. Aber auch bei
Anlagen mit Arbeitsstrombetrieb (Einfachstrom) kann ein vorübergehendes Ansprechen
der Empfangsorgane, die hier beispielsweise aus neutralen Relais oder einseitig eingestellten
polarisierten Relais· bestehen, zu unerwünschten Fehl-Steuerungen des Empfängers
Anlaß geben.
Erfindungsgemäß wird die Störanfälligkeit derartiger Anlagen dadurch vermindert, daß
das erste Zeichenelement jeder zusammenhängenden Zeichensendung (z. B. einer Impulskombination
ader einer Gruppe von aufeinanderfolgenden Impulskombinationen) ganz
oder teilweise mit einer im Vergleich zu der normalen Telegraphierzeichenspannung erT
höhten, vorzugsweise etwa verdoppelten Spannung gesendet und beim Empfang dieser
erhöhten Spannung die im Ruhezustand durch besondere Mittel herabgesetzte Empfangsempfindlichkeit
der mit der Leitung verbundenen Empfangsorgane für die Dauer der anschließenden Zeichensendung auf den der normalen
Telegraphlerzeichenspannung entsprechenden Normalwerfc gebracht wird.
Es ist zwar bereits eine Telegraphenschaltung bekannt, die außer der normalen Telegraphierspannung
noch eine erhöhte Spannung für Steuerzwecke vorsieht, jedoch erfolgt
hierbei die Erhöhung' des in der Leitung £Ließenden
Stromes nicht wie bei der Schaltung gemäß der Erfindung zu Beginn des ersten Impulses jeder zusammenhängenden Zeichensendung,
sondern nur einmalig am Ende des ganzen Verkehrs, um die Ausschaltung der Stationen herbeizuführen. Die Aufgabe ist
also von der der Erfindung wesentlich verschieden. Aber auch die bekannte Schaltung
selbst ist zur Erzielung einer Störbefreiung gänzlich ungeeignet, vielmehr ist sie gerade so
geartet, daß sie auf Störimpulse außerordentlich leicht fehlerhaft ansprechen kann. Für
die in der Leitung liegenden Relais,, die zu Beginn des Verkehrs stromlos gemacht werden
und hierbei die-Einschaltung der Antriebsmotoren
herbeiführen, ist nämlich die sehr scharfe Bedingung gestellt, daß sie bei Be-
endigung des Verkehrs durch die beim Zuschalten einer Hilf sspannung 'bzw. beim Kurzschließen
eines Leitungswiderstandes eintretende Stromerhöhung ansprechen und den
Anker anziehen, dann aber nach der Wiederherstellung des normalen Leitungsstromes
nicht zum Abfall kommen. Die Leitungsstromstärke im normalen Zustand muß also zwischen den sehr engen Grenzen liegen, die
xo durch die Ansprechstromstärke und die Abfallstromstärke der Motoreinschaltrelais gezogen
sind. Das bedeutet aber eine außerordentlich große Störanfälligkeit .der Leitung,
denn bei abgefallenem Anker der Motoreinschaltrelais kann ein in derselben Richtung
wie der Leitungsstrom fließende Störimpuls zu einem ungewollten Ansprechen, und umgekehrt,
bei angezogenem Anker der Motoreinschaltrelais ein entgegengesetzter Störimpuls
zu einem fehlerhaften Abfallen der Anker Anlaß
geben.
Derartige Schwierigkeiten treten bei der Schaltung gemäß der Erfindung nicht auf,
vielmehr ist hier durch die erhöhte Anfangs-Spannung
jeder zusammenhängenden Zeichensendung und die gleichzeitig bestehende herabgesetzte
Empfangsempfindlichkeit der Empfangsorgane eine vermehrte Sicherheit gegen Störbeeinflussung gegeben. Man könnte zwar
auf den Gedanken kommen, daß es ausreichend wäre, dauernd mit einer gegenüber dem normalen
Wert erhöhten Sendespannung und einer entsprechend herabgesetzten Empfangsempfindlichkeit
der Empfangsorgane zu arbeiten, um die nötige Betriebesicherheit gegenüber
Störströmen zu erzielen. Dieser Weg verbietet sich jedoch einerseits aus wirtschaftlichen
Gründen, da es beträchtliche Mehrkosten erfordert, wenn man dauernd mit einem erheblich höheren Stromverbrauch arbeiten
muß, anderseits bestehen auch technische Bedenken gegen die Wahl einer dauernd hohen
Sendespannung. Bei belasteten Leitungen z. B. wachsen1 die Verzerrungen erheblich mit
der 'Stärke des Leitungsstromes. Ferner ist oft ein bestimmtes maximales Spannungsgefälle
vorgeschrieben^ das nicht überschritten werden darf. Bei Doppelstrombetrieb
läßt sich in diesem Falle die Erfindung unter voller Ausnutzung des zulässigen Spannungsgefälles zur Anwendung bringen, denn der
Spannungsanstieg von Null zur doppelten Sendespannung zu Beginn des ersten Impulses
ist nicht größer als während der Zeichensenidung d'er Übergang vom positiven zum
negativen Normalwert der Sendespannung.
Die für die Durchführung d'er Erfindung erforderliche künstliche Herabsetzung der
Empfangsempfindlichkeit der mit der Leitung verbundenen Empfangsorgane kann auf verschiedene
Weise erreicht werden. Bei polarisierten Empfangsrelais, ganz gleich, ob es
sich um neutral eingestellte für Doppelstrombetrieb oder um einseitig eingestellte für
Einfachstrombetrieb handelt, kann ein lokaler
Hilfsstromkreis- vorgesehen werden, der im Ruhezustand den Empfangsrelaisanker
zwangsläufig in der Ruhelage festhält und bei Betätigung des· Relais durch den eine
Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfanigeimpuls
für die Dauer der anschließenden Zeichensendung albgeschaltet wird. Wird der
verstärkte Anfangsimpuls mit etwa der doppelten Telegraphierspannung gegeben, so ist
die Stromstärke des Hilfsstromes für das Empfangsrelais derart einzustellen, daß der
durch den Hilfsstrom erzeugte Kraftfluß
etwa gleich dem Kraftfluß ist, der bei Empfang eines mit normaler Spannung gesandten
Telegraphierzeichens durch den über die Leitung ankommenden Empfangsstrom erzeugt
wird.
Weiterhin kann die Herabsetzung der Empfangsempfindlichkeit der mit der Leitung
verbundenen Empfangsorgane auch durch mechanische Mittel erzielt werden, die im Ruhezustand das Ansprechen des Empfangsorgans erschweren, deren Einfluß jedoch in
Abhängigkeit von dem Empfang eines eine Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfangsknpulses
für die Dauer der anschließenden Zeichensendung aufgehoben wird.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Herabsetzung der Empfangsempfindlichkeit
durch Zuschaltung von elektrischen Dämpfungsmitteln herbeizuführen, die in Abhängigkeit
von dem verstärkten Anfangsimpuls für die Dauer der anschließenden
Zeichensendung abgeschaltet werden.
Auf der Sendeseite kann die erhöhte Spannung für den Anfangsimpuls jeder zusammenhängenden
Zeichensendung auf jede geeignete Art und Weise, insbesondere aber durch vorübergehende Zuschaltung einer Zusatzstromquelle
erzeugt werden. Bei Anlagen mit Doppelstrombetrieb ergibt sich eine besonders vorteilhafte Ausführung dadurch,
daß man für den verstärkt zu sendenden Anfangsimpule die sonst nur abwechselnd
benutzten beiden Teile der Doppelstromsersdestromquelle gleichzeitig in Hintereinanderschaltung
ausnutzt. Man erzielt auf diese Weise die doppelte Sendespannung, ohne daß die Verwendung zusätzlicher
Stromquellen notwendig wird. Durch geeig- 1x5 nete Schaltmittel muß dabei natürlich dafür
gesorgt werden, daß bei Beendigung des verstärkten' Anfangsimpulses, d. h. am Ende
oder noch während des ersten Zeichenelementes einer Zeichensendung, der Sende- X2o
Stromkreis wieder mit dem Mittelpunkt der geteilten Sendestromquelle verbunden wird,
damit für die anschließende Zeichensendung in der üblichen Weise Doppelstromimpulse
erzeugt werden können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den in der Zeichnung dargestellten, nachstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die sich auf absatzweise betriebene
Doppelstromanlagen beziehen. Die Schaltung nach Fig. ι ist insbesondere für
ίο auf sogenannter mechanischer Grundlage arbeitende Fernschreibmaschinen, die Schaltung
nach Fig. 2 für Fernschreibmaschinen auf elektrischer Grundlage bestimmt.
In Fig. ι ist durch den Unteribrechungskontakt 67C die Sendeeinrichtung und durch
den Empfangsmagneten EM die Empfangseinrichtung einer Fernschreibmaschine angedeutet.
Bei Betätigung des Senders wird das polarisierte Senderelais SR in bekannter
Weise impulsmäßig umgesteuert, so daß der Wechselkontakt sr dieses Relais den Impulsen
entsprechend umgelegt und an den Minuspol der Telegraphierstromquelle TB geschaltet
wird1. Von dieser Telegraphierstromquelle ist
im Ruhezustand nicht, wie sonst üblich, der Mittelpunkt geerdet, sondern der Pluspol,
und zwar über den in der Ruhestellung befindlichen Kontakt V2 eines Relais V. Bei der
ersten Umlegung des Senderelaisankers sr in die Arfoeitslage wird also die gesamte
Spannung der geteilten Telegraphierstromquelle an die Leitung L gelegt.
Auf den hierbei in der Leitung fließenden Strom sprechen sowohl in der sendenden
Station als auch in den empfangenden Stationen die polarisierten Relais ER an, die mit
ihrer Wicklung I an die Leitung angeschlossen sind. Dabei liegt jedoch in der
sendenden Station entsprechend der Stellung des Sendekontaktes sr ein Mitschreib widerstand
Wx genügender Größe in Reihe mit der Leitungswicklung I des Empfangsrelais ER,
um eine übermäßige Erregung des sonst nur durch Empfangsströme betätigten Empfangs-
4-5 relais zu vermeiden, während in den empfangenden
Stationen, der Mitschreibwiderstand W1 dutch die in der Ruhelage befindlichen
Kontakte ir und Ii2 überbrückt ist.
Die Empfangsrelais ER besitzen außer der Leitungswicklung I noch eine Hilfswicklung II, die im Ruhezustand über einen Trennkontakt vs des erwähnten Relais V und einen Widerstand W2 erregt ist. Die Stärke der Erregung läßt sich durch den veränderliehen Widerstand W2 auf jeden gewünschten Wert einstellen und wird zweckmäßig derart bemessen, daß Störimpulse, deren Spannung bzw. Stromstärke etwa gleich der eines normalen Telegraphierimpulses ist, das Empfangsrelais nicht aus der Ruhelage in die Arbeitslage zu bringen vermögen. Der mit der Gesamtspannung der Doppelstromsendestromquelle gegebene Anfangsimpuls ist jedoch so stark, daß er die durch den Hilfsstromkreis bewirkte Ruheerregung des Empfangsrelais überwindet und den Empfangsrelaiskontakt er aus der dargestellten Ruhelage in die Zeichenlage umsteuert. Hierbei spricht das Relais V an, welches an die Arbeitsseite des Wechselkontaktes er angeschlossen ist, während gleichzeitig der an die Ruheseite angeschlossene * Empfangsmagnet EM durch Stromloswerden in der üblichen Weise betätigt wird.
Die Empfangsrelais ER besitzen außer der Leitungswicklung I noch eine Hilfswicklung II, die im Ruhezustand über einen Trennkontakt vs des erwähnten Relais V und einen Widerstand W2 erregt ist. Die Stärke der Erregung läßt sich durch den veränderliehen Widerstand W2 auf jeden gewünschten Wert einstellen und wird zweckmäßig derart bemessen, daß Störimpulse, deren Spannung bzw. Stromstärke etwa gleich der eines normalen Telegraphierimpulses ist, das Empfangsrelais nicht aus der Ruhelage in die Arbeitslage zu bringen vermögen. Der mit der Gesamtspannung der Doppelstromsendestromquelle gegebene Anfangsimpuls ist jedoch so stark, daß er die durch den Hilfsstromkreis bewirkte Ruheerregung des Empfangsrelais überwindet und den Empfangsrelaiskontakt er aus der dargestellten Ruhelage in die Zeichenlage umsteuert. Hierbei spricht das Relais V an, welches an die Arbeitsseite des Wechselkontaktes er angeschlossen ist, während gleichzeitig der an die Ruheseite angeschlossene * Empfangsmagnet EM durch Stromloswerden in der üblichen Weise betätigt wird.
Das Relais V schließt mit seinem Kontakt V1 die Wicklung III kurz, um dem Relais bei
unverminderter Ansprechgeschwinidigkeit eine gewisse Abfallverzögerung zu geben. Der
Kontakt V2 legt die Erdverbindung· vom Pluspol
an den Mittelpunkt der Sendestromquelle TB, so daß jetzt und für die gesamte anschließende
Zeichensendüng die Sendestromquelle in der für den Doppelstrombetrieb
erforderliehen Weise als geteilte Stromquelle mit zwei annähernd gleichgroßen, aber entgegengesetzten
Potentialen zur Verfügung steht. Diese Umschaltung wird natürlich nur in der sendenden Station ausgenutzt, da
in den empfangenden Stationen der Senderelaiskontakt ir sich dauernd in der Ruhelage
befindet.
Für die weitere Zeichensendung ist noch die Umlegung des Kontaktes U2 in der sendenden
Station erforderlich, um die bereits durch die erste Umlegung des Senderelaiskontaktes
sr bewirkte Umschaltung von Empfang auf Senden auch für die weitere anschließende
Zeichensendung aufrechtzuerhalten. Diese Umschaltung wird in an sich bekannter Weise
durch ein verzögert abfallendes Relais U gesteuert, welches beispielsweise in Reihe mit
dem Senderelais SR durch den Sendekontakt SK beeinflußt wird. Für die Betätigung
dieses Relais besteht dabei die Aufgabe, daß es im Ruhezustand, wenn der Sendekontakt
SK geschlossen ist, nicht erregt ist, während es beim Öffnen des Sendekontaktes SK zum
Ansprechen kommen muß. Dies wird dadurch erreicht, daß das Relais zwei Wicklungen
I und II besitzt, von denen die eine "»
in Reihe mit dem Sendekontakt SK liegt und nur bei Schließung dieses Kontaktes von
Strom durchflossen ist, während die andere Wicklung II in Reihe mit der Rückstellwicklung
des Senderelais SR in einem Ortsstromkreis unabhängig von der Stellung des Sendekontaktes
SK erregt ist. Verhalten sich der Strom in der Arbeitswicklung und der Strom
in der Rückstellwicklung des Relais SR z. B. in der üblichen Weise wie 2:1, so müssen
die Wicklungen I und II des Relais U so weit verschieden bemessen sein, daß die durch die
beiden Ströme bewirkten magnetischen Erregungen sich im Ruhezustand, d. h. bei
gleichzeitigem Vorhandensein beider Ströme, aufheben. Außerdem ist noch eine dritte
Wicklung III vorgesehen, die beim Ansprechen des Relais durch den Kontakt M1
kurzgeschlossen wird und dadurch die nötige Abfallverzögerung bewirkt.
Die Kontakte M3 und M4 sind vorgesehen,
το um eine zusätzliche Sicherheit für di'e<erftndungsgemäß
vorzunehmenden Schaltvorgänge zu schaffen. Der Kontakt M3 überbrückt
in seiner Ruhelage einen Widerstand W3 im Stromkreis der Verzögerungswicklung
III des Relais V. Dieser Kontakt M3 ist
während einer Zeichensendung nur in der sendenden Station geöffnet, in den empfangenden
Stationen aber geschlossen, so daß die Abfallverzögerung des Relais V in der
sendenden Station geringer ist als in den empfangenden Stationen. Hierdurch wird
erreicht, daß das Relais V, welches für die Verdoppelung der Sendespannung zu Beginn
einer Zeichensendung verantwortlich ist, in der sendenden Station bestimmt bereits abgefallen
ist, wenn die entsprechenden Relais in den empfangenden-Stationen zum Abfall
kommen. Wendet man· diese Schaltmaß-■ ' nähme nicht an, so kann es bei geringen Verschiedenheiten
der Abfallzeiten vorkommen, daß eine kleine Pause in der Zeichensendung,
z. B. zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulskombinationen, durch das Relais V-in
der sendenden Station noch überbrückt wird, während die Pause lang genug ist, um das
Relais V in einer empfangenden Station zum Abfall kommen zu lassen. Die nächste Impulskornbination
sowie alle ohne größere Pause sich anschließenden Impulskombinationen
würden also von dieser Empfangsstation überhaupt nicht aufgenommen wenden,
da der für die Herstellung der Empfangsbereitschaft erforderliche verstärkte Anfangsimpuls
fehlt. Eine derartige Fehlbetätigung wird jedoch durch die angegebene Maßnahme verhindert.
Weiterhin ist es erwünscht, daß das Relais V, welches ja außer der Umschaltung
der Sendestromquelle auch die Änderung der 50" Empfangsempfindlichkeit des Empfangs relais
steuert, in der sendenden Station langsamer anspricht als in der empfangenden, damit der
verstärkte Anfangsimpuls auf jeden Fall lang genug ist, um in den empfangenden
Stationen das Relais V mit Sicherheit zum Ansprechen kommen zu lassem Diese Aufgabe
kann beispielsweise dadurch erfüllt werden, daß eine Wicklung II des Relais V,
die eine genügend große Induktivität besitzt, durch einen Kontakt M4 des Relais U überbrückt
ist und infolgedessen nur in .der sendenden Station, in der das Relais U anspricht,
im Sinne einer Ansprechverzögerung des· Relais: V zur Wirkung kommt.
Fig. 2 zeigt eine Abänderung der Schaltung für sogenannte elektrische Fernschreibmaschinen
und andere Telegraphenapparate, bei denen auch innerhalb der örtlichen Sende-
und Empfangsstromkreise der Fernschreibmaschine bzw. des Telegraphenapparates mit
Doppelstrom gearbeitet wird. Die Sendeeinrichtung ist hier durch ein gestricheltes
Rechteck^ angedeutet und die Schaltungsweise der Sendekontakte durch einen Doppelstromkontakt
gekennzeichnet. In entsprechender Weise deutet das gestrichelte Rechteck E
den Empfangsmechanismus an, der1 außer den bekannten Verteilern und etwa erforderlichen
Speichereinrichtungen polarisierte Empfangsrelais bzw. -magneten enthält.
Die Betätigung des für den absatzweisen Verkehr erforderlichen Umschaltrelais U erfolgt
hier nicht wie in Fig. 1 unmittelbar im Stromkreis des Sendekontaktes, sondern
durch den Kontakt uh eines polarisierten Hilfsrelais UH, welches in Reihe mit dem
polarisierten Senderelais SR im Sendestromkreis liegt. Nach dem Ansprechen hält sich
das Umschaltrelais über einen eigenen Kontakt M1 und den Kontakt vt, der in Abhängigkeit
von der Erregung des durch den Empfangsrelaiskontakt er gesteuerten Relais V
geschlossen wird.
Die Betätigung des Relais V geschieht in diesem Schaltungsbeispiel in der Weise, daß
der Empfangsrelaiskontakt er in seiner Ruhelage die Relaiswicklung kurzschließt, während
er in d'er Arbeitslage unter Aufhebung dieses Kurzschlusses die Batteriespannung an die
Relaiswicklung legt. Die nötige Abfallverzögerung für das Relais V wird.auch hier
durch eine Zusatzwicklung erzielt, die durch einen eigenen Kontakt V1 kurzgeschlossen
wird.
Im übrigen stimmt die ,Schaltung der Leitungs Stromkreise mit der in Fig. 1 gezeigten
Schaltung überein, so daß sich ein näheres Eingehen darauf erübrigt. Natürlich kann
auch die in Fig. 2 gezeigte Schaltung entsprechend dem zu Fig. 1 Gesagten durch Mittel
ergänzt werden, die für das Relais V in der sendenden Station gegenüber den entsprechenden
Relais in den empfangenden Stationen eine Erhöhung der Ansprechdauer Und Verringerung
der Abfallver zögerung bewirken.
In den gezeigten Schaltungsbeispielen sind die Kontakte^ und V3, die für die Änderung
der Send'espannung und die Steuerung der Empfangeempfindlichkeit der Empfangsrelais
vorgesehen sind, als relaisgesteuerte Kontakte dargestellt. Die Steuerung dieser Kontakte
kann jedoch auch durch andere Mittel erfol-
gen, beispielsweise auf mechanischem. Wege in Abhängigkeit vom Sende- bzw. Empfangsmechanismus, indem die Betätigung durch auf
der Sende- bzw. Empfangsverteilerwelle angebrachte Nockenscheiben erfolgt. Die Einrichtung
kann dann so getroffen werden, daß die Kontakte bei jedem Umlauf der Sendebzw. Empfangswelle zu Beginn dieses Umlaufes
für eine bestimmte Zeit betätigt werden, so daß also jede einem Telegraphierzeichen
entsprechende Impulskombination, unabhängig von dem zeitlichen Abstand des vorangegangenen
Zeichens durch einen· verstärkten Anfangsimpuls eingeleitet wird.
Claims (14)
1. Schaltungsanordnung zur Verminderung
der Störanfälligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen. Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Zeichenelement jeder zusammenhängenden Zeichensendung ganz oder teilweise
mit einer im Vergleich zu der normalen Telegraphierzeichenspannung erhöhten, vorzugsweise etwa verdoppelten
Spannung gesendet und beim Empfang dieser erhöhten Spannung die im Ruhezustand durch besondere Mittel herabgesetzte
Empfangsempfindlichkeit der mit der Leitung verbundenen Empfangsorgane
für die Dauer der anschließenden Zeichensendung auf den der normalen Telegraphierzeichenspannung
entsprechenden Normalwert gebracht wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι für Anlagen mit polarisierten
Empfangsrelais, dadurch gekennzeichnet, daß ein, lokaler Hilfsstromkreis vorgesehen
ist, der im Ruhezustand den Empfangsrelaisanker zwangsläufig in der Ruhelage festhält und bei Betätigung des Relais
durch den eine Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfangsimpuls für die Dauer der anschließenden Zeichensendung
abgeschaltet wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch den Hilfsstrom hervorgerufene Kraftfluß etwa gleich dem Kraftfluß ist,
der bei Empfang eines mit normaler Spannung gesendeten Telegraphierzeichens durch den über die Leitung ankommenden
Empfangsstrom erzeugt wird,
4. Schaltungsanordnung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Herabsetzung der Empfangsempfindlichkeit der mit der Leitung verbundenen Empfangsorgane mechanische Mittel vorgesehen
sind, die im Ruhezustand das Ansprechen des Empfangsorgans erschweren, deren Einfluß j edoch in Abhängigkeit von
dem Empfang eines eine Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfangsimpulses für die Dauer der anschließenden Zeichensendüng
aufgehoben wird. "
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanischen Mittel von dem Empfangsmechanismus des Telegraphenapparats abhängig
sind.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch' i, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Herabsetzung der Empfangsempfindlichkeit der mit der Leitung verbundenen
Empfangsorgane im Ruhezustand Dämpfungsmittel zugeschaltet sind, die in Abhängigkeit
von dem Empfang eines eine Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfangsimpulses für die Dauer der anschließenden
Zeichensendung abgeschaltet werden.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in
der sendenden Station die erhöhte Spannung für den Anfangsimpuls jeder zusammenhängenden
Zeichensendung durch vorübergehende Zuschaltung' einer Zusatzstromquelle
erzeugt wird.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι für Anlagen mit Doppelstrombetrieb,
dadurch gekennzeichnet, daß in der sendenden Station die erhöhte Spannung
für den Anfangsimpuls jeder zusammenhängenden Zeichensendung durch
Ausnutzung der Gesamtspannung der geteilten Sendestromquelle erzeugt wird.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Umschaltkontakt vorgesehen ist, der im Ruhezustand den der Trennstromseite des Doppelstromsendekontakts entsprechenden
' Pol und während des eine Zeichensendung einleitenden verstärkten Anfangsimpulses
den Mittelpunkt der geteilten Sendestromquelle mit Ende bzw. der weiterführenden
Leitung verbindet.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß Schaltmittel vorgesehen sind, durch deren Einfluß die Reduzierung
der anfangs erhöhten Telegraphierspannung auf den Normalwert in der sendenden
Station später als die Erhöhung der im Ruhezustand herabgesetzten Empf angsempfindlichkeit
der Empfangsorgane in den empfangenden Stationen erfolgt.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß Schaltmittel vorgesehen sind, durch deren Einfluß bei Beendigung einer
Zeichensendung die Wiederherstellung des die erhöhte Telegraphierspannung vorbe-
reitenden Ruhezustandes in der sendenden Station früher als die Heralbsetzung der
Empfangsempfindlichkeit der Empfangsorgane auf den dem Ruhezustand entsprechenden
Wert in den empfangenden Stationen· erfolgt.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden·, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung der Telegraphierspannung beim Senden und! die;Äniderung
der Empfangsempfindlichkeit ~der Empfangsorgane beim Empfang durch ein
und dasselbe, zweckmäßig abfallverzögerte Relais erfolgt, das vorzugsweise von dem
Kontakt eines mit der Leitung verbundenen Empfangsrelais abhängig ist.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch IO bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Änderung der Telegraphierspannung bzw. die Änderung der Empfangsempfindiichkeit
steuernde Relais mit Schaltmitteln verbunden ist, durch welche die Ansprechzeit des Relais in der sendenden
Station im Vergleich] zu den empfangenden Stationen vergrößert, die Abfall-Verzögerung
dagegen· verringert wird.
14. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Änderung der Telegraphierspannung bzw. die Änderung der Empfangsempfindlichkeit steuernden
Schaltmittel mechanisch vom Sende- bzw. Empfangsmechanismus des Telegraphenapparates!
abhängig sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108644D DE620496C (de) | 1933-03-12 | 1933-03-12 | Schaltungsanordnung zur Verminderung der Stoeranfaelligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen Leitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108644D DE620496C (de) | 1933-03-12 | 1933-03-12 | Schaltungsanordnung zur Verminderung der Stoeranfaelligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen Leitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE620496C true DE620496C (de) | 1935-10-22 |
Family
ID=7528936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES108644D Expired DE620496C (de) | 1933-03-12 | 1933-03-12 | Schaltungsanordnung zur Verminderung der Stoeranfaelligkeit von Telegraphenanlagen mit im Ruhezustand stromlosen Leitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE620496C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955785C (de) * | 1952-03-22 | 1957-01-10 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung fuer Verbindungsleitungen in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen |
-
1933
- 1933-03-12 DE DES108644D patent/DE620496C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955785C (de) * | 1952-03-22 | 1957-01-10 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung fuer Verbindungsleitungen in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen |
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