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Sehaltungsanordnung zur Femein-und-aussehattung von Telegraphen-Apparaten.
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bereits vorgeschlagen worden, die Ein-und Ausschaltung der Apparate durch Schalteinrichtungen vorzunehmen, die nicht auf die Zeichenimpulse gleichbleibender Richtung, sondern nur auf eine Stromrichtungsänderung in der Telegraphierschleife ansprechen und zu ihrer Betätigung Schaltmittel vorzusehen, die nach Beendigung des telegraphischen Verkehrs bzw. bei Auftrennung einer zwischen Teilnehmern hergestellten Verbindung selbsttätig die Umkehr der Richtung des in der Telegraphierschleife fliessenden Ruhestromes herbeiführen.
Um bei solchen Anlagen eine Betriebsbereitschaftsprüfung der Telegraphenapparate durchführen zu können, ist ferner vorgeschlagen worden, den im Ruhezustand der Anlage dauernd über die Telegraphierschleife fliessenden Ruhestrom zur Überwachung zu verwenden und jede Störung der Betriebsbereitschaft eines Apparates durch Unterbrechung der Ruhestromschleife anzuzeigen. Es wurde hiezu vorgeschlagen, eine Schalteinrichtung zu verwenden, welche im Ruhezustand der Anlage von der zum Betrieb des Apparates vorgesehenen Stromquelle dauernd unter Strom gehalten wird und beim Ausbleiben der Betriebsspannung durch Unterbrechen des in der Telegraphierschleife fliessenden Ruhestromes die eingetretene Änderung im Betriebsbereitschaftszustand anzeigt.
Diese Anordnung lässt zwar eine dauernde Überwachung der Betriebsbereitschaft der Apparate zu. hat aber den Nachteil, dass sowohl durch die von der Betriebsstromquelle gespeiste Kontrolleinrichtung als auch durch die Ruhestromschleife ständig elektrische Energie verzehrt wird, was insbesondere bei kleinen Anlagen mit schwachem Verkehr einen unnötigen Aufwand bedeutet.
Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, dass es zur Überwachung der Betriebsbereitschaft der Apparate genügt, bei ihrer Einschaltung eine Prüfung auf das Vorhandensein der richtigen Betriebsspannungen vorzunehmen. Es ergibt sich dann gegenüber den vorerwähnten Anordnungen der Vorteil, dass sowohl die Ruhestrom-Kontrolleinrichtung für die Betriebsstromquelle der Apparate gespart als auch auf den Ruhestrom in der Telegraphierschleife verzichtet werden kann. Dabei braucht aber anderseits das bekannte Schaltungsprinzip nicht aufgegeben zu werden, nach welchem die Fernein- bezw. ausschaltung der Telegraphenapparate durch Stromrichtungsänderung in der Telegrapliierschleife herbeigeführt wird.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch ermöglicht, dass die zur Einschaltung dienende, auf die Stromrichtungsänderung ansprechende Schalteinrichtung im Ruhezustand mit einern Kondensator in Reihe geschaltet ist. Die Schalteinrichtung ist dadurch befähigt, trotz der Unterbrechung des Gleichstromflusses in
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der Telegraphierschleife auf die zur Herbeiführung der Einschaltung vorgenommene Änderung der an der Schleife liegenden Spannung anzusprechen.
Da im Betriebszustand der mit der Schalteinrichtung in Reihe liegende Kondensator stören würde, wird er nach Herstellung der Verbindung bzw. bei Einleitung des Verkehrs überbrückt oder unter Durchschaltung der Leitungsader abgeschaltet. Diese Abschaltung bzw. Überbrückung des Kondensators kann nun erfindungsgemäss zweckmässig durch eine Schalteinrichtung vorgenommen werden, die nur dann zum Ansprechen kommt, wenn der Telegraphenapparat beim Ansprechen der zur Ferneinschaltung vorgesehen, in der Telegraphierschleife liegenden Schalteinrichtung tatsächlich betriebsbereit ist. Durch die Schliessung bzw. das Offenbleiben der Gleichstromschleife kann dann an der andern Stelle, z. B. in einem Vermittlungsamt, festgestellt werden, ob die angerufene Station betriebsbereit ist oder nicht.
Die Abschaltung bzw. Überbrückung des Kondensators, die zur Anzeige der Betriebsbereitschaft erforderlich ist, kann z. B. durch einen Kontakt einer Schalteinrichtung vorgenommen werden, die bei Empfang des Einschaltstromes an die Betriebsstromquelle des Telegraphenapparates angeschaltet wird und nur dann zum Ansprechen kommt, wenn die Betriebsspannung in voller Grösse vorhanden ist.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung die Schaltung einer handbedienten Telegraphen-Vermittlungsstelle dargestellt, bei der in der Teilnehmerschleife mit Einfachstrom gearbeitet wird, während die Übermittlung der Zeichenimpulse innerhalb der Vermittlungsstelle durch Doppelstrom erfolgt. Der linke Teil der Zeichnung zeigt die Schaltung einer Teilnehmerstelle, die über eine Doppelleitung L mit der im übrigen Teil der Zeichnung dargestellten Vermittlungsstelle verbunden ist. Zum Teilnehmerapparat gehört im wesentlichen der Empfangsmagnet M, der in Reihe mit dem Sendekontakt BK ständig in der Telegraphierschleife liegt, und der Antriebsmotor A, der über die Kontakte U2 und Mg an eine Betriebsstromquelle, z. B. das Lichtnetz N, angeschaltet werden kann.
Diese Anschaltung erfolgt durch ein ebenfalls von der Betriebsstromquelle gespeistes Relais U, welches von einem in der Teilnehmerschleife liegenden Einschalterelais ER abhängig ist.
Innerhalb der Vermittlungsstelle ist der Teilnehmerleitung eine Vermittlungsklinke lI zugeordnet, die in bekannter Weise vielfach geschaltet sein kann. Ein von der Teilnehmerstelle ausgehender Anruf wird durch eine Anruflampe iL angezeigt, die der Teilnehmerklinke VK zugeordnet ist und in bekannter Weise durch mit der Teilnehmerschleife verbundene Relais eingeschaltet wird. Die gewünschten Verbindungen werden durch Schnurpaare hergestellt, von denen eines durch den schematisch gezeichneten Abfrage-oder Verbindungsstöpsel VS angedeutet ist. Jedem Stöpsel ist eine Überwachungslampe SL zugeordnet, die durch in der Schnur liegende Relais gesteuert wird.
Wünscht der im linken Teil der Zeichnung dargestellte Teilnehmer den Verkehr mit einem andern Teilnehmer aufzunehmen, so drückt er zunächst die Einschaltetaste ET und schliesst dadurch die Gleichstromschleife zum Amt, die vorher durch den mit dem Einschalterelais ER in Reihe liegenden Kondensator C unterbrochen war.
Im Amt kommt dabei das Relais R zum Ansprechen, welches über seinen Kontakt r die Anruflampe LZv einschaltet und dadurch der Bedienungsperson den Wunsch des Teilnehmers anzeigt. Führt nun die Beamtin den Stöpsel VS in die der Anruflampe Al zugeordnete Abfrageklinke VK ein, so sprechen über die e-Ader des Stöpsels, die Klinkenhülse und einen in der Klinke liegenden Kontakt die beiden Prüfrelais T und P an.
Das Relais T trennt mit seinem Kontakt t3 den Stromkreis der Anruflampe-AL auf, so dass diese erlischt, und legt ausserdem die Kontakte t1 und um, durch die die Stromrichtungsänderung in der Teilnehmerschleife herbeigeführt wird. Der mittlere Kontaktteil von ti, der früher über eine Wicklung von R an einem negativen Potential lag, wird jetzt über eine Wicklung des Empfangsrelais E an ein positives Potential geschaltet, während umgekehrt der Kontakt ta, der im Rubezustand positives Potential führt, die Verbindung mit einem negativen Potential herstellt. Gleichzeitig wird durch die Kontakte t, und t2 das Anrufrelais R stromlos gemacht.
In der Teilnehmerstelle spricht das polarisierte Einschalterelais ER, von welchem nur die Wicklung I bei noch geschlossener Einschalttaste in der Teilnehmerschleife liegt, auf die Stromrichtungsänderung an, so dass der im Ruhezustand geöffnete Kontakt er geschlossen wird. Wenn die Betriebsspannung N in voller Grösse vorhanden ist, wird beim Schliessen des Kontaktes er das Relais U zum Ansprechen gebracht, welches über die Kontakte its und Mg den Antriebsmotor A einschaltet und über den Kontakt Mi die Gleichstromteilnehmerschleife geschlossen hält, so dass die Einschaltetaste ET zurückgestellt werden kann.
In der Vermittlungsstelle wird als Zeichen der Betriebsbereitschaft des Teilnehmers das polarisierte Relais E umgesteuert, da die Amperewindungen der in der Teilnehmerschleife liegenden Wicklung in bekannter Weise die Amperewindungen der andern Wicklung über-
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wiegen, die über einen Widerstand W2 dauel'Ild in einem Ruhestromkreis liegt. Die Umsteuerung des Kontaktes e hat dann zur Folge, dass das in der a-Ader des Stöpsels VS liegende Relais X über den bereits geschlossenen Kontakt pi des Relais P zum Ansprechen kommt. Die Überwachungslampe SL, die kurz vorher durch den Kontakt P2 eingeschaltet wurde, wird also durch den Kontakt x wieder zum Erlöschen gebracht.
Hat die Bedienungsperson in der Vermittlungsstelle mittels der bekannten, nicht dargestellten Abfrageeinrichtungen die Wünsche des Teilnehmers entgegengenommen, so stellt sie durch Einführen des dem benutzten Abfragestöpsel zugeordneten Verbindungsstöpsels VS in die Klinke VK des gewünschten Teilnehmers die Verbindung mit diesem her. Beim Einführen des Stöpsels in die Klinke kommen dann, sofern der gewünschte Teilnehmer frei ist, in beschriebener Weise die Relais P und T zum Ansprechen. Durch die Kontakte t1 und wird dabei die bereits erwähnte Umschaltung vorgenommen, durch die an die bei den Adern der Verbindungsleitung L entgegengesetzte Spannung gelegt wird.
In der Teilnehmerstelle wird dadurch der Kondensator C entladen und mit entgegengesetztem Potential aufgeladen, so dass durch den Entlade-und Aufladestromstoss das mit dem Kondensator in Reihe liegende Einschalterelais ER umgesteuert wird, Dieses Einschalterelais besitzt ausser der bereits erwähnten Wicklung-T, die dauernd in der Teilnehmerschleife liegt, zweckmässig noch eine besondere Hilfswicklung 11, die in Reihe mit dem Kondensator C liegt, im Betriebszustand aber durch den Kontakt Mi überbrückt ist. Diese Wicklung kann so bemessen sein, dass das Relais durch den Ladestromstoss mit Sicherheit umgesteuert wird, u. zw. braucht die Bemessung nur hierauf Rücksicht zu nehmen, da die Wicklung im Betriebszustand nicht mehr dämpfend auf die Telegraphierzeichen wirken kann.
Durch den Kontakt er des Einschalterelais wird in beschriebener Weise die Einschaltung des Relais U und des Antriebsmotors A herbeigeführt, wobei gleichzeitig durch den Kontakt Mi unter Überbrückung des Kondensators C und der Hilfswicklung II des Relais ER die Gleichstromschleife zum Amt geschlossen wird, sofern die volle Betriebsspannung vorhanden ist.
In der Vermittlungsstelle wird wiederum das Relais E umgesteuert, so dass durch Anlegen des Ankers e an den positiven Batteriepol das Relais X in der a-Ader des Verbindungsstöpsels erregt wird. Die dem Verbindungsstöpsel zugeordnete Überwachungslampe SL, die zunächst durch den Kontakt P2 zum Aufleuchten gebracht wurde, wird also kurze Zeit darauf durch den Kontakt x wieder abgeschaltet.
Ist dagegen die Betriebsspannung N beim Teilnehmer nicht in der vorgeschriebenen Höhe vorhanden, was z, B. bei einer Netzstörung der Fall sein kann, so kann das Relais U nicht ansprechen, und die Schliessung der Gleichstromschleife unterbleibt. Das Relais E in der Vermittlungsstelle wird also nicht umgesteuert, so dass das Relais X in der a-Ader des Verbindungsstöpsels unerregt und die Überwachungslampe SL eingeschaltet bleibt. An dem dauernden Leuchten dieser Überwachungslampe kann somit die Bedienungsperson erkennen, dass der gewünschte Teilnehmer nicht betriebsbereit ist.
Der telegraphische Verkehr vom Teilnehmer zum Amt erfolgt in bekannter Weise durch impulsmässige Unterbrechung der Gleichstromschleife mittels des Sendekontaktes SK. In der Vermittlungsstelle werden die ankommenden Einfachstromimpulse durch das Relais Ein Doppelstromimpulse umgesetzt, die von dem Kontakt e aus über die a-Ader der Schnur zu dem dem andern Teilnehmer zugeordneten Senderelais S übertragen werden. Hiebei wird die Betätigung dieses in der b-Ader liegenden Relais durch die von dem Kontakt e ausgehenden Impulse in an sich bekannter Weise dadurch möglich gemacht, dass die a-und b-Adern innerhalb der Schnur getrennt sind. Durch den Kontakt s werden die Impulse zum Teilnehmer weitergegeben, indem jedesmal die Gleichstromschleife unterbrochen wird.
Das impulsmässige Stromloswerden des Empfangsmagneten M bewirkt dann in bekannter Weise den Abdruck der übertragenen Zeichen. Das ungewollte Ansprechen des Relais E in der Vermittlungsstelle wird bei der Übertragung von Impulsen zum Teilnehmer in bekannter Weise dadurch verhindert, dass auch in der Arbeitsstellung des Kontaktes s ein Haltestromkreis für das Relais E über den Ersatzwiderstand Wl, geschlossen wird.
Die Schlusszeichengabe erfolgt durch längeres Unterbrechen der Teilnehmerschleife mittels der Ausschaltetaste AT, wobei durch das Liegenbleiben des Kontaktes e des Empfangsrelais E in der dargestellten Lage das Relais X in der a-Ader der Schnur stromlos gemacht und die Überwachungslampe SL oder eine besondere Schlusslampe zu dauerndem Leuchten gebracht wird. Die Bedienungsperson wird dadurch veranlasst, die Verbindung aufzutrennen. Die Relais T und P werden hiebei wieder stromlos, so dass auch die Umschaltekontakte t1 und s in ihre Ruhelage zurückkehren. Hiebei wird die Stromrichtung in der Teilnehmerschleife umgekehrt und der Kontakt er des Einschalterelais ER wieder in die Ruhestellung umgelegt, in der das Relais U zum Abfall kommt.
Die Kontakte 112 und U3 schalten dann den Antriebsmotor A wieder von der Betriebsstromquelle N ab, während der Kontakt Mi durch Unterbrechen
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befindet sich nunmehr wieder im Ruhezustand.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Fernein-und-aussehaltung von Telegraphen-Apparaten durch Stromrichtungsänderung in der Telegraphierschleife, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Einschaltung dienende, auf die Stromrichtungsänderung ansprechende Schalteinrichtung (ER) im Ruhezustand der Anlage mit einem Kondensator (C) in Reihe geschaltet ist.