-
Vermittlungsstelle für Fernmeldegeräte mit Stromwechselbetrieb nach
Patent 513 602 und mit Einrichtungen zur Beeinflussung des Senders vom Empfänger
aus Nach der im Hauptpatent angegebenen Schaltung einer Vermittlungsstelle für Fernmeldegeräte,
insbesondere Ferndrucker, können eine beliebige Anzahl von Apparaten, deren Leitungen
in einer Zentrale zusammenlaufen, von einem der Apparate, der als Sender ,arbeitet,
automatisch gleichzeitig als Empfänger betrieben werden.
-
Zu diesem Zweck sind jeder Leitung ein neutrales und sämtlichen Leitungen
gemeinsam ein polarisiertes Relais zugeordnet, von denen das neutrale Relais der
jeweils sendenden Leitung die Anschaltung der übrigen Leitungen .an die Kontakte
des auf die gesendeten Stromwechselimpulse ansprechenden polarisierten Relais bewirkt.
-
Werden solche Vermittlungsstellen nun z. B. in Feuertelegraphenanlagen
verwendet, so ist zuweilen dringend erwünscht, ein weniger wichtiges über die Vermittlungsstelle
gesendetes Telegramm von einer dieses Telegramm mitempfangenden Station zu unterbrechen
und eine wichtigere Meldung, z. B. Feuermeldung, ,abgeben zu können.
-
Es ist bereits schon vorgeschlagen worden, bei Korrespondenztelegr:aphenapparaten
die Sender so :auszurüsten, daß sie vom zugehörigen Empfänger umgeschaltet oder
ausgeschaltet werden können. Hiervon macht die Erfindung Gebrauch', indem sie bei
jedem Sender ein vom Strom der Leitung abhängiges, den Sender umschaltendes Relais
voraussetzt.
-
Gemäß der Erfindung wird die Vermittlungsstelle nach dem Hauptpatent
in der Weise ausgebaut, daß das in jeder Teilnehmerleitung liegende neutrale Relais
(i, i', i") vor den Kontakten des Umschalterelais (14, i¢', 1q.") ungeordnet wird.
Das Relais kann nun sowohl von den zur Zentrale gehenden wie auch von der Zentrale
kommenden Zeichenimpulsen erregt werden. Bei der durch das Ansprechen- des Leitungsrelais
bewirkten Umschaltung der übrigen Doppelleitungen wird durch das diese Umschaltung
vornehmende Relais (14) der Stromkreis eines verzögert ,arbeitenden Relais (i i)
vorbereitend geschlossen, welches in Abhängigkeit von den Leitungsrelais (i) steht.
Bei Abfall eines der Relais (i) wird dieses Relais (i i) erregt und trennt die in
den ankommenden Leitungen liegenden Unterbrecherkontakte, wodurch
sämtliche
Empfänger und auch der zur Zeit gebende Sender r unterbrochen werden, da ihre auf
den Strom in den Leitungen ansprechenden Umgchalterelais betätigt werden.
-
Die Abbildung zeigt ein beispielsweises Schaltungsschema der neuen
Vermittlungsstelle.
-
Jedes in die Vermittlungsstelle mündende Leitungspaar C6, b bzw. C6',
b' bzw. (G", Y " geht über ein neutrales Relais i bzw. i' bzw. i" mit
den Kontakten 8, 9 zu den Ankern eines Umschalterelais 14, dessen Kontakte 2 und
4 das Leitungspaar in bekannter Weise an die gemeinsamen Sammelleitungen 5, 6 legen.
Die Sammelleitungen 6, 5 führen zu einem polarisierten Relais 3, welches somit sämtlichen
in die Vermittlungsstelle mündenden Leitungspaaren gemeinsam ist. Eine Batterie
7 ist mit ihrem positiven Pol an die Anker sämtlicher neutralen Relais i geführt,
deren Ruhekontakte 8 durch die Leitung i o verbunden sind, die zum verzögernd arbeitenden
Schaltrelais i i führt. Dieses Relais öffnet in erregtem Zustand mit seinen Ruhekontakten
28 bzw. 28' bzw. 28" einpolig sämtliche b-Leitungen der Leitungspaare. Das Relais
i i ist mit seinem zweiten Anschluß an die Sammelleitung angeschlossen, die mit
sämtlichen Kontakten 13, 13', U 'I der Umschalterelais 14, 14', 14" verbunden
ist. Die Ankerkontakte sind über die Sammelleitung 15 mit dem Minuspol der Batterie
7 verbunden, während die Ruhekontakte 16 bzw. 16' bzw. 16" über Schaltrelais 17
bzw. i7' bzw. i7" mit den Arbeitskontakten 9 bzw. 9' bzw. 9" der neutralen Leitungsrelais
i bzw. i' bzw. i" verbunden sind. Die Batterie ist mit dem Pluspol über ein Rielais9
18 und Ruhe# kontakt 27 des Relais mit sämtlichen Arbeitskontakten 19 der Relais
17 verbunden, während die Anker dieser Relais mit dem Minuspol der Batterie 7 verbunden
sind. Die Kontakte des polarisierten Relais 3 liegen an den Polen der Batterie,
während der Ankerkörper dieses Relais an die Kontakte 23 sämtlicher Schaltrelais
14, 14', 14" gelegt ist. Die Kontakte 2q. der genannten Relais sind mit der Mitte
o der Batterie 7 verbünden. Die Erregung des Relais 14 erfolgt durch Schließung
des mit dem positiven Pol der Batterie in Verbindung stehenden Ankers des. Relais
18. Der zugehörige Minuspol für die Relais 14 wird über die Ruhekontakte 2o, 2o',
2o" der Relais 17 ,angelegt.
-
Will beispielsweise die Station i senden, so schickt sie Strom in
die Leitungen a, b, so daß das Relais i seinen mit dem Pluspol der Batterie
7 verbundenen Anker anzieht. Dadurch wird das Relais 17 erregt, welches seinerseits
mittels seines Kontaktes 19 über Ruhekontakt 27 von Relais i i das Relais 18 einschaltet.
Dieses schaltet mit seinem Kontakt ä2 über Leitung 21 die Schaltrelais i4' bzw.
14" ein. Da das der Leitung der Sendestation zugeordnete Relais 17 seinen Anker
an den Kontakt 19 gelegt hat, kann das zugehörige Schaltrelais 14 nicht erregt werden.
Es legen daher nur die Relais i 4', 14!' ihre Anker von den Kontakten. 2', 4' sowie
2" und 4" nach 23', 24' bzw. 23", 24" um, so daß die abgehenden Leitungen
a', b'
bzw. a' ; b" der Stationen II und I II an die Leitungen 25 bzw.
26 gelegt werden. Die Leitung 25 ist mit dem Ankerkörper des polarisierten Relais
3 und die Leitung 26 mit der Mitte o der zentralen Telegraphierbattexie 7 verbunden.
Es fließen also in die Leitungspaare II und III von der Zentralbatterie 7 ausgehende
Ströme, welche die in den ä-Adem liegenden neutralen Relais i' bzw. i" erxe@en,
die ihre Kontakte 8', 8" öffnen und g', 9" schließen.
-
Durch das Ansprechen der Schaltrelais 14', i 4" war durch die Kontakte
13', 13" die Leitung 12 und damit das Relais i i an den Minuspol der Batterie gelegt
worden. Da die Wicklung des Relais i i mit dem zweiten Ende über die Ruhekontakte
8' bzw. 8" am Pluspol liegt, so wurde Relais i i seinen Anker anziehen, jedoch werden
durch das Ansprechen der Relais i' bzw. i" die Kontakte 8', 8" kurz hinterher geöffnet
und das Ansprechen des Relais infälge des Arbeitens der Anker der Relais i ; i"
in bekannter Weise durch Kurzschlußdämpfung, evtl. in Verbindung mit einem zweiten
Verzögerungsrelais, verhindert.
-
Da das polarisierte Relais 3 auf die von der sendenden Station ausgehenden
Stromwechselimpulse anspricht, werden diese über die mit den beiden Polen der Telegraphier-Batterie
verbundenen Kontakte des polarisierten Relais in die abgehenden Leitungen II und
III übermittelt. Der Anker des: neutralen Relais i bleibt so lange ,angezogen, wie
Strom vom Sender der Leitung i fließt, unterschiedslos, ob es Stromimpulse wechselnder
Richtung oder in längerer Dauerstrom ist.
-
Nach Beendigung des Telegramms wird beim Sender die Stromquelle abgeschaltet,
so daB der Anker des neutralen Relais abfällt. Damit werden die Anker der übrizen
Relais in die Ruhelage zurückgeführt und der Ruhezustand wiederhergestellt.
-
Wird während des Sendens von I die Leitung bei einem Empfänger, i.
B. die Leitung 1I a, b, unterbrochen, so läßt das zugehörige neutrale Relais
i' seinen Anker los, so daß das Relais i i über den sich schließenden Kontakt 8'
erregt wird. Dieses öffnet die Kontakte 28, 28', 28" und unterbricht die Leitungen
der Empfänger wie such des
Senders I, so daß dieser stillgesetzt
wird. Durch den gleichfalls vom Relais` i i geöffneten Kontakt 27 wird der Stromkreis
des Relais 18 unterbrochen, dessen abfallender Anker den Kontakt 22 und damit den
Stromkreis sämtlicher Umschalterelais 14 öffnet. Durch die geöffneten Kontakte bei
i3' und 13" wird auch der Stromkreis vom Relais i i unterbrochen, welches seinen
Anker verzögert abfallen läßt. Damit ist der Ruhezustand erreicht, und z. B. Station
II kann sich nun .als Sender einschalten.