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Schaltungsanordnung für selbsttätige Fernsprechanlagen Zusatz zum
Patent 733 834 Das Patent 737 934 befaßt sich mit einer Schaltungs,anordnung für
selbsttätige Fernsprechanlagen mit mehreren vermittels mit tonfrequentem Wechselstrom
betriebenen Verbindungsleitungen sowie mit Verstärkern ausgerüsteten Kopplungsstellen,
bei der Sehaltmittel unter dem Einfluß einer beim Melden dies gewünschten #Teilnehmers
gegebenen Rückmeldung für die Dauer des Ge= sprächs:zustandes die Sprechstromkreise
durchschalten, wobei Scnaltmittel der mit Verstärkern ausgerüsteten Kopplungsstellen
am Ende einer Verbindungsleitung während des Einstellzustandes die Ans.schaltung
der Verstärkerz.u.sätze zur Vordämpfung ödes Versrärkerausganges für Sprechwellen
herbeiführen und den Tonfrequenzempf.angskrei,s derart umschalten, daß der Tonfrequenzempfängseinrichtung
die größte Energie zugeführt wird, welche mit Rüclzs,i,dht auf die notwendige Vers-tärkerbelastung
in den Empfänger geleitet werden kann.
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Brei Fernsprechanlagen nach dem Hauptpatent wird der jeweilige Zustand
des Verbindungslaufbanes, Besetzt- oder Freisein des gewünschten Teilnehmers -und
auch Besetztffin.den der gewünschten Verkehrsrichtung sowie Aushängen und Einhängen
des angerufenen Teilnehmers. durch Rückmeldungen zum 1. GW übertragen und
meist in di-escm die Signale für den, anrufenden, Teilnehmer, wie,
Frei-
und Besetztzeichen,, eingeschaltet. Die Aushängemeldung des- angerufenen Teilnehmers
bewirkt gleichzeitig eine bis zu diesem Zeitpunkt nicht bestehende Durchschaltung
der Sprechleitungen, wobei alle für den Sprechzustand. nicht erforderlichen: Schalteinrichtungen
und Stromwege von der Sprechleitung abgeschaltet werden, so däß ich ein in jeder
Beziehung einwandfreier Sprechweg ergibt: In derartigen Fernsprechanlagen kann @die
Tonfreqwenzempfangseinriohtung während des Verbindungsaufbaues-bis zum Melden des
angerufenen Teilnehmers nicht durch: die Sprache des rufenden Teilnehmers gestört
werden, und es erübrigem sich hierdurch besondere Schutzmaßnahmen gegen ungewollte
Beeinflussungen dieser Einrichtungen, so z. B. Gitterpotentialverlagerun.g, Mischfrequenzen
u. dgl: Die Erfindung verbessert die Anordnung des Hauptpatents dadurch, daß die
vorhandenen Verstärkereinrichtungen in 'möglichst vorteilhafter Weise auch zur Verstärkung
der für die Wahl- üid Steuervorgänge sowie für die zu gebenden, Rückmeldungen auszunutzen,
was dadurch erreicht wird, daß Schaltmittel vorgesehen sind, welche -im Einstellzustand
die Verstärkereinrichtüngen als gerichtete Sende- und Empfangsverstärker
für Tonfrequenzströme umsteuern. Gemäß weiteren Merkmalen .der Erfindung sind Schaltmittel
vorgesehen, um auch im Gesprächszustand bei Sendung von stärkeren Strömen eine entsprechende
Umschaltung der Verstärkereinrichtungen unter Auftrennung des Sprechweges vorzunehmen.
Außerdem sind Schaltmittel( vorgesehen, welch bei Kennzeichnung der Verstärkereinrichtung.als
am Ende einer Verbindung liegend im Sprechzustand nicht nur in bekannter Weise dien
Sprachverstärker unwirksam machen, sondern ihn auch so umschalten, d@aß er als gerichteter
Empfänger und, Sender für die zum Verbitdun@gsaufbau und zur Steuerung dienenden
Tänfrequenzgtröme wirksam bleibt.
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Die Erfindung wird an Hand der Abb. i und. 2 beschrieben, und! zwar
zeigt Abb. i -einen Fernsprechendverstärker und , den zugehörigen ankommenden Wählübertrager,
Abb.2 einen Endverstärker mit den Übertragungseinrichtungen, der im Endverkehr abgeschaltet
wird.
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Eine Fernleitung FL nach Abb. -i, die mit Tonfrequenzstrom betrieben
wird;. ist- über .den :dargestellten Endverstärker mit der übertragungseinrichtunvg
verbunden,. Dabei sind jene Verstärkerzusätze weggelassen,,. die für die Erklärung
der erfindungsgemäßen Anordnung ohne Bedeutung sind; ebenso sind. in der Üb rtragungseirrrichtung
nur die zum Verständnis der Anordnung erforderlichen Stromkreise wiedergegeben.
Entsprechend der Eigenheit des Systems werden die Sprechleitungen erst im Sprechzustand,
durch die Kontakte-g i und g2 durchgesichaltet, und die ankommenden Schalt und Steuervorgänge
werden nach Empfang durch das Relais E von dem Relais A mit dem Kontakt a i über
die Leitung a weitergegeben, während das Senderelais S die im Einstellzustand rückwärts
über die Leitung b gegebenen, Rückmeldüngen aufnimmt "und sie mit seinen Kontakten
sa, und s 3 mit Tonfrequenz über die Fernleitung FL weitergibt.
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Bei der Belegung, die bei dem Ausführungsbeispiel durch den ersten
Einstellstromstoß erfolgt, werden in bekannter Weise nacheinander Relais C und B
erregt und lokal gehalten, und durch den Kontakt c i wird über .die Leitung e die
nachfolgende Verbindungseinrichtung belegt. In der Zeit vorn dem Ansprechen des
R.-elans C bis, zum Ansprechen des Relais B, dessen Kurzschluß durch den Kontakt
c3 aufgehoben wird, wird über die Kontakte c 2 und: b q: das Relais
T erregt, welches mit Kontakt t2 den Kurzschluß des, Relais P aufhebt, so
daß auch dieses anspricht. Der Kontakt t i schließt einen Haltestromkreis für die
Relais £' und T. Durch die Kontakte p 3 Und t 3 wird ein Ansprechen
.des Relais G verhindert. Ist der angerufene Teilnehmer frei, so wird ein kurzer
Stromstoß über die Leitung b auf das Relais S gegeben, welches diesen mit Tonfrequenzstrom
über die Kontakte s i und, s 3 weitergibt. Durch den Kontakt s 5 wird über den Kontakt
p i kurzzeitig das Relais T kurzgeschlossen; welches jedoch. infolge dieses Kurzschlusses
so viel Abfallverzögerung besitzt, .daß es während des kurzen Stromstoßes nicht
abfällt.
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Meldet sich der angerufene Teilnehmer, so wird als Anhängemeldung
ein: langer Stromstoß über die Leitung b auf das Relais S gegeben,
währenddessen das über die Kontakte s 5 und p i kurzgeschlossene Relais
T abfällt, mit Kontakt t i dien Haltestromkreis für die Relais T -und.
P unterbricht, so daß riech Abfallen des Relais S und, öffnen des Kontaktes s 5
.auch das Relais P stromlos wird, welches bis dahin über die Kontaktes 5 und p i
erregt bleibt. Nunmehr wird über dife Kontakte s 5, b 3, P3, t3: und a
3 das Relais G erregt; welches mit seinen Kontakten g i und g-- die
Sprechleitungen durchschaltet und gleichzeitig die für die Einstellvorgänge erforderlichen
Stromkreise von den Sprechleitungen abtrennt. Durch d'en Kontakt g 3 wird eine zweite
Wicklung des, Relais S parallel zu dem in der Mitte des Übertragers Ue liegenden
Kondensator geschaltet, so daß weitere Rückmeldungen, die über die Sprechschleife
gegeben werden, durch das: Relais S aufgenommen werden können.
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Beim Einhängen .des angerufenen Teilnehmers wird dieser Schleif enstromkreis
#geschlossen, worauf S über seine Wicklung II anspricht und mit seinem Kontakt s
5 den Stromkreis für das Relais G unterbricht, welches mit seinen Kon stakten g
i und g:2 die Durchschalturng der Sprechleitungen aufhebt, wobei. ;gleichzeitig
über den Kontakt g2 die Wicklung I des Relais S an die Leitung b angelegt wird,
so,daß das Relais S während der Dauer der Rückmeldung über diese Wicklung erregt
bleibt. Die Einhängerückmeldung wird als kurzer Stromstoß bei, wobei über die
Kontakte
s 5 und p i das Relais T wieder erregt wird: und mit seinem Kontakt t,2 den
Kurzschluß des Relais P aufhebt, welches ebenfalls anspricht, der Kontakt p i unterbricht
den. Ansprechstromkreis von Relais T und bewirkt einen Kurzschluß desselben. Die
hierdurch entstehende Abfallverzögerung des Relais T ist jedoch so groß, daß Relais
T während des. kurzen Stromstoßes nicht abfällt und: sich nach Beendigung des Stromstoßes
gleichzeitig mit dem Relais P über den Kontakt t i weiter -hält. Durch die Kontakte
p 3 und t 3 wird ein Ansprechen des Relais G verhindert.
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Hängt der aurufende Teilnehmer im- Sprechzustand, also vor Einhängen
des Angerufenen: seinerseits ein, so erfolgt über die Fernleitung FL
eine
Tonfrequenzsendung, welche das Relais E beeinflußt, das: mit seinem Kontakt e i
das Relais A einschaltet, wobei durch den Kontakt a 3 der Stromkreis für das Relais
G unterbrochen wird, o daß durch die Kontakte g i und g 2 die Durchschaltung der
Sprechleitungen aufgehoben wird. Das Relais E kann infolge des vorgeschalteten Verstärkers
auch, durch die Sprechströme beeinflußt werden, wenn die hierbei auftretende Energie
ausreicht bzw. das Relais E entsprechend empfindlich ist. ES bestefen !hier zwei
Möglichkeiten, eine ungewollte Beeinflussung der Übertragungseinrichtung durch.
Sprechströme zu verhindern, einnasal kann man ddas Relais E so unempfindlich machen,
daß die Sprachenergie nicht zu dessen: Betätigung ausreicht und dieses lediglich
auf Tonfrequenzsendungen anspricht, deren Energie beispielsweise im: Verhältnis
i :2@ zur Sprachenergie steht, oder man kann, wie gestrichelt dargestellt, dem Relais
G eine zweite Wicklung zuordnen, die durch einen parallel geschalteten Elekprolytkondens,atorEC
dem Rellais eine beispielsweiee mehrere Sekunden dauernde Abfallverzögerung erteilt,
so d@aß es durch kurzzeitiges Ansprechen des Empfangsrelais E bzw. des, von diesem
gesteuerten Relais; A nicht beeinflußt wird. Die gestrichelt dargestellte zweite
Wicklung des Relais G liegt in einem durch den Kontakt 94 geschlossenen lokalen
Haltestromkreis, der sowohl durch den, Kontakts $ als auch durch den Kontakt aq.
unterbrochen werden kann. Bei Ansprechen des, Relais S, also beispielsweise beim
Einhängen dies angerufenen Teilnehmers, wird durch den.Kontakt s6 der ElektrolytliondensatorEC
abgetrennt, so daß das. Relais G in diesem Fall uriverzögert abfällt. Hierbei wird
der Kondensator EC über den Kontakt s6 und einen Widerstand W entluden, so daß nach
Abfallen: des Relais S das Relais G durch den: Kondensator EC nicht mehr beeinflußt
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird nun mit dem Ansprechen des Relais G der Verstärker
erst im Sprechzustand für die Sprachverstärkung durchgeschaltet, während er im Einstellzustand
nur als gerichteter Empfangs- bzw. Sendeverstärker wirksam wird.
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Bei allen Rückmeldungen, die durch die Kontakte des Relais S :gegeben
werden, wird durch den Kontakt sq. der Stromkreis zur Beeinflussung des Gitters
der abgehenden Verstärkerröhre Vg geschlossen, auch unabhängig von dem Kontakt g6,
so .d'aß die Anordnung auch für Systeme brauchbar ist, in welchen keine Auftrennung
der Sprechleitungen im Einzelzustand stattfindet. Gleichzeitig wird durch den Kontakts6
eine Beeinflussung des Gitters der ankommenden Verstärkerröhre hk verhindert, wobei
erforderlichenfalls, wie gestrichelt angedeutet, die zweite Wicklung des Eingangsübertragers
kurzgeschlossen werden, kann. Bei einer derartigen. Anordnung ist es mit empfindlichem
Tonfrequenzempfangsrelais möglich, eine nochmalige Zwisch enschaltung einer Empfangsröhre
direkt, wie dargestellt, auf - das Empfangsrelais E einzuwirken. Dabei werden im
Einstellzustand, in welchem an ,eine einwandfreie Spromstoßübertragung größ°re Forderungen
gestellt werden als, bei den übrigen Meldungen, die Betriebsbedingungen des Empfanges@
urigeschädigt durch die Forderungen der späteren Sprachübertragung optimal erfüllt.
Bei der Anordnung nach Abb. 2 wird, wenn die Verstärker- und Übertragungseinrichtung
an letzter Stelle im, Verbindungsaufbau liegt, der Verstärker in bekannter Weise
nicht zur Sprachübertragung benutzt und beispielsweise über einen Kontakt oder einen
Wählerarm d dies nachfolgenden Wählers durch ein Schaltmittel (Relais U) eine entsprechende
Umschaltung vorgenommen. In, diesem Fall wirkt die Verstärkereinrichtung nur als
Sende- und Empfangsverstärker für die mit Tonfrequenzstrom gegebenen Steuervorgänge.
Die Unterscheidung zwischen Durchgangs- und Endverkehr wird zweckmäßig erst bei
Gesprächsbeginn, also .nach Abschluß der Einstellvorgänge vorgenommen.
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Die in den Schaltbildern Abb. r und 2, gezeigten Schalt- und Umschal.testellen
in dem Verstärkereinrichtungen selbst zeigen nur deren prinzipielle Anordnung. Es
bleibt der jeweiligen praktischen Aufgabe vorbehalten, die Eingriffe in die Verstärker,
und Übertragungen sinngemäß den: jeweiligen Verhältnissen anzupassen.
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Die unter Schutz gestellte Anordnung ermöglicht eine höchst rationelle
Ausrnatzung der Verstärker bei -großer Betriebssicherheit und geri.ngstem Aufwand.