DE620495C

DE620495C - Anschlussschaltung fuer Fernschreibteilnehmerstellen, bei der zur UEbertragung der Telegraphierimpulse ein mit elektrischer Rueckstellung durch eine Hilfswicklung arbeitendes polarisiertes UEbertragungsrelais durch die vom Ruhestromsendekontakt erzeugtenUnterbrechungen gesteuert wird

Info

Publication number: DE620495C
Application number: DE1930620495D
Authority: DE
Inventors: Otto Roemer
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1930-02-06
Filing date: 1930-02-06
Publication date: 1935-10-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
22. OKTOBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 620495 KLASSE 21a¹ GRUPPE 5 o4

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1930 ab

Für die Teilnehmerstellen in Fernschreibanlagen sind Anschluß Schaltungen bekannt, bei denen zur Übertragung der Telegraphierimpulse ein mit elektrischer Rückstellung durch eine Hilfswicklung arbeitendes polarisiertes Übertragungsrelais durch die vom Ruhestromsendekontakt des Teilnehmerfernschreibapparates erzeugten Unterbrechungen gesteuert wird.

Die Erfindung bezweckt eine derartige Ausgestaltung und Verbesserung solcher Teilnehmeranschlußschaltungen, daß bei Stromlosigkeit des den Sendekontakt enthaltenden Stromkreises im Ruhezustand eine Ferneinschaltung der Teilnehmerapparate ermöglicht wird.

Es sind zwar bereits für Fernschreibanlagen Teilnehmeranschlußschaltungen bekannt, bei denen der den Ruhestromsendekontakt enthaltende Stromkreis im Ruhezustand stromlos ist, jedoch ist bei diesen Schaltungen eine Ferneinschaltung der Teilnehmerapparate nicht möglich, vielmehr geht die Verbindungsherstellung so vor sich, daß der gewünschte Teilnehmer in der beim Fernsprechbetrieb üblichen Weise mittels Wechselstrom durch Betätigung eines mit einem Kondensator in Reihe an der Teilnehmerleitung liegenden Weckers gerufen wird und dann von Hand die Einschaltung des Fern-Schreibapparates vornehmen muß. Es ist also immer die Anwesenheit beider Teilnehmer für die Herstellung einer Verbindung erforderlich, während eine wirkliche Ferneinschaltung, wie sie durch die Erfindung bezweckt wird, die Anwesenheit des angerufenen Teilnehmers bei der Verbindungsherstellung und bei der Nachrichtenabgabe vom anrufenden Teilnehmer aus überflüssig macht.

Eine derartige Ferneinschaltung der Teilnehmerappärate wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß der im Ruhezustand, d. h. bei Nichtbestehen einer Verbindung, stromlose Stromkreis des Ruhestromsendekontaktes zwei einander parallel geschaltete Schließkontakte enthält, von denen der eine bei Herstellung einer Verbindung in der die Verbindungsherstellung einleitenden Teil-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben "worden:

Otto Römer in Berlin-Siemensstadt,

nehmerstelle durch die Einschaltetaste und der andere zwangsläufig in -Abhängigkeit von der Ferneinschaltung des Teilnehmerapparates für die Dauer der Verbindung geschlossen wird.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen und der nachfolgenden Beschreibung zu ersehen. ίο Wünscht ein Teilnehmer Tst Verbindung mit einem anderen Teilnehmer, so drückt er die Einschaltetaste ET. Dadurch wird die Wicklung II des polarisierten Relais SR₁ eingeschaltet: Positiver Pol der Batterie B₁, Wicklung II des Relais SR₁, Sendekontakt sk, Einschaltetaste ET₁ negativer Pol der Batterie JJ₁. Da die Wicklung II eine höhere AW-Zahl besitzt als die unter Ruhestrom stehende Wicklung I überwiegt nun das Feld der Wicklung II. Das Relais legt deshalb seinen Kontakt ISr₁ an den anderen Pol der Batterie B₃. Dadurch wird in der Vermittlungsstelle V st das polarisierte Relais ER₂ in bekannter Weise zum Ansprechen gebracht. Über dessen nicht dargestellten Anker wird beim angerufenen Teilnehmer das Relais X eingeschaltet, welches sodann das polarisierte Relais SR₂ (nicht dargestellt) bringt. Dieses legt seinen Kontakt 2 ^r₂ um und bewirkt damit eine Umpolung des dem Teilnehmer Tst zugeordneten polarisierten Relais ER₁. Das Relais ER₁ schließt seinen Kontakt 3 er_t, das Relais X spricht in folgendem Stromkreise an: Positiver Pol der Batterie B₂, Wicklung des Relais X, Ausschaltetaste AT, Kontakt 3 er_lt negativer Pol der Batterie B₂. Parallel zu dem eben beschriebenen Stromkreise wird > durch Schließen des Kontaktes 3 er_t auch der Druckmagnet M des Fernschreibers des anrufenden Teilnehmers eingeschaltet. Das Relais X, welches sich als Verzögerungs-' relais während der ganzen Dauer der Zeichenübermittlung hält, legt mittels seiner Kontakte.^- und ζχ den Antriebsmotor Mt an die Netzleitung N an. Durch seinen Kontakt 6x schließt es einen Ersatzstromkreis für die Wicklung II des polarisierten Relais SR₁, da beim Loslassen der Einschaltetaste ET der Sendestromkreis wieder .unterbrochen würde. Der Teilnehmer Tst kann nun mit Hilfe seines Sendekontaktes sk mit der Aussendüng der Stromstöße beginnen. Er öffnet und schließt dabei abwechselnd den Stromkreis für die Wicklung II des polarisierten Relais SR₁, dessen Anker dementsprechend abwechselnd den Kontakt 1 Sr₁ an den positiven bzw. negativen Pol der Batterie B₃ anschalteit. Bei absichtlich ungenauer Leitungsnachbildung NL₁ wie sie in unserem Beispiel angenommen ist, folgt das polarisierte Relais ER₁ den ausgesandten Stromstößen und ermöglicht dadurch ein Mitschreiben der übermittelten Zeichen beim Fernschreiber des anrufenden 'Teilnehmers.

Die Auslösung erfolgt durch Drücken der Ausschaltetaste AT₁ wodurch der Stromkreis für das Relais X unterbrochen wird. Dieses trennt durch Öffnen der Kontakte 4 χ und ζ χ den Antriebsmotor, des' Fernschreibers von der Netzleitung, und unterbricht durch Öffnen des Kontaktes 6 χ den Stromkreis für die Wicklung II des polarisierten Relais SR₁. Das nur mehr unter dem Einflüsse der Wicklung I stehende Relais SR₁ legt nunmehr seinen Kontakt Uf₁ wieder in die Zeichenlage um. Dadurch wird sodann das polarisierte Relais ER₁ zum Abfall gebracht; dieses öffnet seinen Kontakt 3 ^r₁. Die Stromkreise für das Relais X und den Druckmagneten M bleiben bzw. werden dadurch unterbrochen, der Anfangszustand ist wieder hergestellt.

Abb. 2 zeigt eine weitere Anwendung der Erfindung. Dieser Anordnung ist eine genau abgeglichene Leitungsnachbildung NL zugrunde gelegt. Das polarisierte Relais ER₁ 85" folgt in diesem Falle, wenn der Teilnehmer Tst sendet, nicht mehr den ausgesandten Zeichen; es bleibt vielmehr in der sogenannten echten Ruhelage, die es nach dem beim Beginn der Verbindung erfolgten einmaligen Ansprechen des Relais ER₁ eingenommen hat, stehen. · Um Mitlesen der eigenen Zeichen beim rufenden Teilnehmer und gleichzeitigen Empfang zu ermöglichen, ist die Anordnung von zwei polarisierten Relais SR₁ und SR₁" mit je zwei differential geschalteten Wicklungen notwendig, von welchen wieder die Wicklung II eine höhere AW-Zahl besitzt als die Wicklung I. Außerdem muß noch ein zweiter Empfangsapparat bei der Teilnehmerstelle vorgesehen werden.

Die Stromläufe sind im wesentlichen dieselben wie für die Anordnung nach Abb. 1. Wünscht der Teilnehmer Tst eine Verbindung, so bringt er durch Drücken der Einschaltetaste ET die beiden Wicklungen II der polarisierten Relais SR₁ und SR₁" zur Wirkung. Der weitere Aufbau der Verbindung geht in der gleichen Weise, wie für Abb. 1 beschrieben, vor sich. Beim Betätigen des "o Sendekontaktes sk seitens des rufenden Teilnehmers Tst legen die Relais SR₁ und SR₁" abwechselnd ihre Kontakte iff/ und IW₁" um. Der Kontakt 1 Sr₁ überträgt die Stromstöße zum angerufenen Teilnehmer, während "5 der Kontakt 11.Jr₁" über Batterie B₂, Wicklung des Druckmagneten M₁ die ausgesandten Telegraphierzeichen auf den einen Empfangsapparat des rufenden Teilnehmers überträgt.

Bei gleichzeitigem Empfang wird das polarisierte Relais ER₁ abwechselnd umgepolt; sein Kontakt 3 er_x öffnet · und schließt ab-

wechselnd den über Batterie .B₂, Wicklung des Druckmagneteti M₂, Wicklung des Relais X, Ausschaltetaste AT₁ Kontakt 3^r₁, Batterie B₂ verlaufenden Stromkreis und überträgt dadurch die ankommenden Zeichen auf den zweiten Empfangsapparat des rufenden Teilnehmers. Der Antriebsmotor Mt, welcher durch das Relais X eingeschaltet wird, treibt beispielsweise mit Hilfe einer

ίο Kupplung die beiden Empfangsapparate des rufenden Teilnehmers an.

Die Trennung der Verbindung wird in gleicher Weise, wie bei Abb. ι beschrieben, durch längeres Drücken der Ausschaltetaste AT eingeleitet.

Claims

Patentansprüche:

i. Anschlußschaltung für Fernschreibteilnehmerstellen, bei der zur Übertragung der Telegraphierimpulse ein mit elektrischer Rückstellung durch eine Hilfswicklung arbeitendes polarisiertes Übertragungsrelais durch die vom Ruhestromsendekontakt erzeugten Unterbrechungen gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der im Ruhezustand, d. h. bei Nichtbestehen einer Verbindung, stromlose Stromkreis des Ruhestromsendekontaktes (sk) zwei zueinander parallel geschaltete Schließkontakte enthält, von denen der eine (ET) bei Herstellung einer Verbindung in der die Verbindungsherstellung einleitenden Teilnehmerstelle durch die Einschaltetaste und der andere (6 .sr) zwangsläufig in Abhängigkeit von der Ferneinschaltung des Teilnehmerapparates für die Dauer der Verbindung geschlossen wird.
2. Anschlußschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Schließung des Stromkreises für den Ruhestromsendekontakt (sk) . steuernde Schaltmittel (X) in Abhängigkeit von einem Übertragungsrelais (ER₁) der entgegengesetzten Übertragungsrichtung für die Dauer der Verbindung angesprochen bleibt.
3. Anschlußschaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das während der Verbindungsherstellung ansprechende, die Schließung des Stromkreises für den Ruhestromsendekontakt (sk) bewirkende Schaltmittel (X) die Einschaltung des Antriebsmotors (Mt) des Fernschreibteilnehmerapparates steuert.
4. Anschlußschaltung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit dem Schaltmittel (X) ein Unterbrechungskontakt (AT) einer zur δο Verbindungsauslösung vorgesehenen Taste angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen