-
Wägevorrichtung mit beleuchteter Anzeigevorrichtung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Wägevorrichtung mit durch eine besondere, von der Waage gesteuerte
Lichtquelle beleuchteter Anzeigevorrichtung, und zwar insbesondere auf solche Wägevorrichtungen,
z. B. Schnellwaagen, mit mittelbarer Ablesung der Anzeige, also z. B. Waagen, bei
denen das Bild der Skala auf einen Projektionsschirm geworfen wird.
-
Bei den bekannten Wägevorrichtungen dieser Art ist es bisher üblich,
die zur Beleuchtung der Anzeigevorrichtung, z. B. der Skala, dienende Lichtquelle
nur dann durch selbsttätige Steuerung von der Waage aus aufleuchten zu lassen, wenn
die Anzeigevorrichtung aus der Nullstellung sich entfernt, also das Gewicht eines
auf die Waagschale gelegten Gegenstandes oder einer Ware abgelesen werden soll.
Von einer ständigen Beleuchtung der Anzeigevorrichtung hat man bisher abgesehen,
um einerseits elektrischen Strom zu sparen, anderseits zu verhindern, daß durch
eine ständig brennende Lampe im Innern der Waage eine zu große Wärme entwickelt
wird, die auf die Genauigkeit der Waage einen schädlichen Einfluß ausüben kann,
insbesondere wenn die Waage mit einem Öldämpfer ausgestattet ist.
-
In vielen Fällen ist es aber erwünscht, die Anzeigevorrichtung auch
in der Nullstellung zu beleuchten, um jedesmal vor Benutzung der Waage die Nullstellung
nachprüfen zu können. Die Erfindung bezweckt nun, eine ständige Beleuchtung der
Anzeigevorrichtung zu ermöglichen, ohne daß dadurch aber erhebliche Stromkosten
entstehen und ohne daß eine schädliche Wärmeentwicklung im Innern der Wägevorrichtung
stattfindet. Dies ist erfindungsgemäß dadurch erreicht,-daß die Anzeigevorrichtung,
z. B. eine Skala, je nachdem ob sie sich in der Nullstellung befindet oder aber
aus der Nullstellung entfernt ist, verschieden stark bzw. verschieden hell beleuchtet
wird. Und zwar findet in der Nullstellung eine schwächere Beleuchtung statt, die
zur Nachprüfung der Nullstellung ausreichend ist, während die Anzeigevorrichtung
stark bzw. mit großer Helligkeit beleuchtet wird, sobald sie sich aus der Nullstellung
bewegt, also dann, wenn das Gewicht der auf die Waagschale gelegten Ware festzustellen
ist. Um dies zu erreichen, ist gemäß der Erfindung eine Beleuchtungsvorrichtung
mit verschiedenen Leuchtstärken vorgesehen, die in Abhängigkeit von. einem beweglichen
Teil der Waage, z. B. vom Träger einer beweglichen Skala oder von einem Gewichtspendel,
so gesteuert wird, daß sie in der Nullstellung der Anzeigevorrichtung diese mit
kleiner Leuchtstärke, bei Entfernung aus der Nullstellung
_dagegen
mit großer Leuchtstärke beleuchtet. Die Beleuchtungsvorrichtung kann entweder aus
einer einzigen Lampe an sich bekannter Art mit zwei wechselweise einschaltbaren
Glühfäden verschiedener Abmessungen oder aus zwei Glühlampen verschiedener Leuchtstärke
bestehen, deren Stromkreise wechselweise geöffnet und geschlossen werden. Bei Anordnung
zweier Lampen wird die für die Beleuchtung der aus-der Nullstellung entfernten Anzeigevorrichtung
dienende stärkere Lampe zweckmäßig ortsfest angebracht, so daß sie bei einer Anzeigevorrichtung
mit mittelbarer ' Ablesung (Projektion) genau im Brennpunkt der KondensGrlinse der
Projektionsvorrichtung angeordnet werden kann, während die kleinere Lampe zweckmäßig
derart beweglich angeordnet ist, daß sie in Abhängigkeit von der Stellung der Anzeigevorrichtung
in Beleuchtungsstellung gebracht und aus dieser Stellung wieder entfernt wird.
-
Durch diese wechselweise Beleuchtung der Anzeigevorrichtung mit einer
Lichtquelle von verschiedener Leuchtstärke wird, wie ersichtlich, erreicht, daß
trotz ständiger Beleuchtung der Anzeigevorrichtung wenig Strom verbraucht wird,
da bei ruhender Wagevorrichtung nur die kleine Lampe brennt, deren Strombedarf gering
ist. Diese Lampe kann über einen kleinen Spartransformator gespeist werden. Gleichzeitig
ist dadurch, daß die kleine Lampe nur wenig Wärme entwickelt, eine unerwünschte
Wärmeansammlung im Innern der Waage verhindert, so daß deren Genauigkeit nicht schädlich
beeinflußt werden kann.
-
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar in Verbindung mit einer Schnell- oder Neigungswaage mit mittelbarer Ablesung
(Projektion) der Gewichtsanzeige. Dabei sind die für die Erfindung wesentlichen
Teile in einem Aufriß wiedergegeben.
-
a ist die am Gewichtspendel i befestigte und mit diesem hin
und her schwingende Skala zur Gewichtsanzeige, die im wesentlichen die Form eines
Abschnittes eines Zylindermantels hat und aus durchsichtigem Werkstoff besteht.
An der durch einen feststehenden Pfeil o. dgl. gekennzeichneten Ablesestelle sind
unter der Skala eine ortsfeste Kondensorlinse c und eine Lichtquelle angeordnet,
während sich oberhalb der Ablesestelle eine zweite Linse, d, befindet. Diese kann
ebenfalls fest angeordnet oder aber in bekannter Weise von einem Pendel q getragen
sein, das sich infolge seines Eigengewichtes stets in einer senkrechten Lage befindet.
Oberhalb der Linse d, und zwar an der Schwingungsachse des diese Linse tragenden
Pendels q, ist ein schräg stehender Spiegel e angeordnet, der das von der Lichtquelle
und den Linsen nach oben projizierte Bild der Skala a auf einen kleinen Projektionsschirm
f wirft, an dem die Bedienungsperson der Waage die Stellung der Skala und damit
das Gewicht sowie bei Gewichts- und Preisskalen gleichzeitig auch den Preis der
auf die Waagschale gelegten Ware ablesen kann.
-
Die Lichtquelle soll die Skala wechselweise mit verschiedenen Leuchtstärken
beleuchten. Zu diesem Zweck besteht sie im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
zwei elektrischen Glühlampen b und g verschiedener Stärke bzw. Größe. Die größere
Lampe b ist im Brennpunkt der Kondensorlinse c ortsfest angeordnet. Die kleinere
Lampe g -ibt dagegen an einem um die Achse hin senkrechter Ebene schwenkbaren Arm
l so befestigt, daß sie durch Schwenken des Armes l nach links in den Zwischenraum
zwischen der ortsfesten Lampe b und der Kondensorlinse c gebracht und damit in die
Linsenachse eingestellt werden kann. Der Lampentragarm 1 steht unter Wirkung einer
Blattfeder j, die ihn stets nach rechts in eine Stellung dreht, in welcher die Lampe
g seitwärts von der Lampe b und der Linse c liegt, so daß sie die von der Lampe
b zum Kondensator gehenden Lichtstrahlen nicht stört. Die Bewegungen des Schwenkarmes
sind durch Anschläge p und p' begrenzt. Mit dem Arm l wirkt ein Ansatz
r am Gewichtspendel i zusammen, und zwar so, daß das Gewichtspendel, wenn
es sich in seiner tiefsten Stellung befindet, die Anzeigeskala a also auf Null steht,
den Arm L mit der Lampe g entgegen der Feder j einwärts vor den Kondensator schwenkt.
Entfernen Gewichtspendel und Skala sich aus der Nullstellung, dann gibt das Gewichtspendel
i den Arm l frei, so daß die Lampe g in ihre Stellung nach rechts zurückkehrt.
-
Die beiden Lampen b und g sollen wechselweise ein- und ausgeschaltet
werden, und zwar so, daß bei in der Nullstellung befindlicher Skala c, die kleine
Lampe g leuchtet, die große, b, dagegen nicht, während dann, wenn die Skala aus
der Nullstellung entfernt wird, die kleine Lampe g ausgeschaltet und die große Lampe
b zum Leuchten gebracht wird. Dies geschieht ebenfalls in Abhängigkeit von dem die
Skala tragenden Gewichtspendel i, und zwar mit Hilfe des die kleine Lampe g tragenden
Schwenkarmes 1. Zu diesem Zweck ist einerseits in den Stromkreis der kleinen Lampe
g ein Unterbrecher eingeschaltet, der aus einem am Schwenkarm 1 vorgesehenen Kontaktstück
k und der gleichzeitig zur Stromleitung dienenden Blattfeder j besteht. Das freie
Ende der Blattfeder j ist
so abgebogen, daß bei nach rechts ausgeschwenktem
Armleine Berührung zwischen Feder j und Kontaktstück k nicht stattfindet,
dagegen die Feder j zur Anlage am Kontakt k
kommt, sobald der Arm L
mit der Lampe g in seine Stellung vor den Kondensor geschwenkt wird. Anderseits
ist in den Stromkreis der großen Lampe b ein Unterbrecher n eingeschaltet,
der durch einen am Schwenkarm l vorgesehenen, nach unten gerichteten Gegenarm in
gesteuert wird, und zwar derart, daß der Unterbrecher n in der nach rechts ausgeschwenkten
Stellung des Armes Z geschlossen ist, während er beim Schwenken des Armes L nach
links in die Stellung, in der die Lampe g leuchtet, den Stromkreis der Lampe b öffnet.
-
Wie ersichtlich, ist durch diese Einrichtung erreicht, daß die Skala
a auch in der Nullstellung beleuchtet ist, aber mit einer geringeren Stärke bzw.
Helligkeit als bei belasteter Waage, da in der Nullstellung der Skala die Beleuchtung
durch die kleine Lampe g stattfindet, die für die Nachprüfung der Nullstellung genügt.
Wird dagegen ein Gegenstand oder eine Ware abgewogen, also die Skala a aus der Nullstellung
entfernt, dann findet eine Beleuchtung der Skala durch die große Lampe b, also mit
großer Helligkeit, statt, so daß das Gewicht der Ware mit größter Deutlichkeit angezeigt
wird. Wie ersichtlich, wird dadurch, daß für die Beleuchtung in der Nullstellung
eine kleine Lampe benutzt wird, erreicht, daß trotz der ständigen Beleuchtung der
Skala nur wenig Strom verbraucht wird. Gleichzeitig ist dadurch auch eine unerwünscht
große Wärmeentwicklung im Innern der Waagevermieden.
-
Während die große Lampe b unmittelbar an das Netz angeschlossen werden
kann, wird die kleine Lampe g vorzugsweise über einen kleinen Transformator o mit
einem. elektrischen Strom von geringer Spannung, beispielsweise q. Volt, gespeist,
wie dies bei so kleinen Lampen meist erwünscht ist. Gegebenenfalls kann die größere
Lampe b ebenfalls über einen Transformator gespeist werden, um bei niedriger Spannung
eine größere Stromstärke anwenden zu können. Das hat den Vorteil, daß ein kürzerer
Leuchtfaden benutzt werden kann, wodurch die Lichtquelle auf den Brennpunkt der
Kondensorlinse konzentriert wird. Dadurch, daß die größere Lampe b ortsfest ist,
ist endlich die Gewähr dafür gegeben, daß sie stets genau im Brennpunkt der Kondensorlinse
steht und damit den günstigsten Wirkungsgrad hat.
-
Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderungen sowie andere Ausführungen möglich.
So könnte die auf verschiedene Leuchtstärken einstellbarelichtduelle statt aus zwei
getrennten Lampen auch aus einer einzigen Lampe bestehen, die zwei wählweise einschaltbare
Glühfäden verschiedenen Abmessungen enthält. Die Umschaltung der Lichtquelle auf
kleine und große Beleuchtung kann statt von dem Gewichtspendel auch von einem anderen
beweglichen Teil der Waage, z. B. von einem vom Gewichtspendel getrennten Skalentragarm,
erfolgen. Die Erfindung ist außer bei Neigungswaagen der dargestellten Art auch
bei anderen Wagevorrichtungen anwendbar. Ferner kann sie nicht nur bei Waagen mit
Projektion des Skalenbildes, sondern auch bei Waagen mit unmittelbarer Ablesung
angewendet werden, und sie kann ferner dann benutzt werden, wenn an Stelle einer
beweglichen Skala eine feststehende Skala mit beweglichem Zeiger o. dgl. vorhanden
ist.