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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Nach dem Verfahren
des Hauptpatents 602 336 und des ersten Zusatzpatents 6o6 461 werden Küpenfarbstoffe
dadurch erhalten, daß man Benzothiazolcarbonsäuren oder Benzooxazolcarbonsäuren
mit a-Aminoverbindungen der Anthrachinonreihe (bzw. Amide der genannten Carbonsäuren
mit a-Halogenanthrachinonen) kondensiert.
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In dem zweiten Zusatzpatent 618 811 werden Farbstoffe beschrieben,
die durch Verwendung von solchen Arylenthiazolcarbonsäuren, die im Molekül einen
Anthrachinonylrest enthalten, als Acylierungskomponente erhalten werden.
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Es wurde nun gefunden, daß auch Arylenoxazolcarbonsäuren, die im Molekül
einen Anthrachinonylrest enthalten, für die Umsetzung geeignet sind.
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Anthrachinonylarylenoxazolcarbonsäuren, die folgendem Formelbild entsprechen:
werden z. B. durch Kondensation von Anthrachinonaldehyden mit o-Aminooxyarylcarbonsäuren
erhalten. Zwecks Weiterkondensation mit a-Aminoverbindungen der Anthrachinonreihe
werden sie entweder zweckmäßig ins Säurechlorid übergeführt und dieses vorteilhaft
unter Zusatz eines organischen Lösungsmittels bei erhöhter Temperatur mit der a-Aminoverbindung
kondensiert, oder man stellt das Amid der Oxazolcarbonsäure her und kondensiert
dieses mit einer a-Halogenverbindung der Anthrachinonreihe.
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Die Färbungen mit den so dargestellten Farbstoffen entsprechen im
Ton und in den Echtheitseigenschaften im wesentlichen den Färbungen, die mit den
im zweiten Zusatz beschriebenen Farbstoffen erhalten werden. Beispiel 1 39 kg AntrachinonylbenzoxazoIcarbonsäurechlorid
von folgender Konstitution:
und 23 kg 1-Aminoanthrachinon worden in etwa 3oo kg o-Dichlorbenzol etwa 1 Stunde
rückfließend
gekocht. Nach Erkalten wird das Kondensationsprodukt abgesaugt, mit Sprit gewaschen
und getrocknet. Es färbt aus dunkelolivbrauner Küpe Baumwolle in sehr echten gelben
Tönen.
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Der gleiche Farbstoff entsteht, wenn man das Amid obiger Carbonsäure
mit i-Chloranthrachinon bei Gegenwart eines hochsiedenden Lösungsmittels unter Zusatz
eines salzsäurebindenden Mittels, wie Kaliumacetat, und einer Kupferverbindung als
Katalysator umsetzt.
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Das verwendete Anthrachinonylbenzoxazolcarbonsäurechlorid wird z.
B. wie folgt dargestellt: i-Amino-2-oxy-5-benzoesäure wird mit der äquivalenten
Menge Anthrachinon-2-aldehyd in einem hochsiedenden Lösungsmittel bei Gegenwart
eines Alkalicarbonats oder -acetats mehrere Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach
Erkalten wird die ausgefallene Carbonsäure abgesaugt und mit Salzsäure und Wasserdampf
nachbehandelt. Die Darstellung des Säurechlorids geschieht in der üblichen Weise
z. B. durch Kochen in einem organischen Lösungsmittel mit Thionylchlorid oder einem
Phosphorchlorid.
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Das Säureamid wird durch gelindes Erwärmen des Säurechlorids mit wässerigem
Ammoniak erhalten. Beispiel 2 Werden 35 kg i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon nach
den Angaben des Beispiels i mit 39 kg des obengenannten Säurechlorids kondensiert,
so wird ein ebenfalls gelb färbender, hervorragend chlor- und kochechter Farbstoff
erhalten. Die Küpe ist dunkelbraunoliv.
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Mit i-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon wird auf die gleiche Weise
ein oranger, mit i, 5-Diaminoanthrac'hinon, mit .2 Mol Carbonsäure kondensiert,
ein gelber Küpenfarbstoff erhalten. Beispiel 3 43 kg Anthrachinonylnaphthoxazolcarbonsäurechlorid
von folgender Konstitution:
werden mit 23 kg i-Aminoanthrachinon durch istündiges Erwärmen auf aoo° unter Zusatz
von etwa 400 kg Nitrobenzol kondensiert. Das Kondensationsprodukt wird nach Erkalten
abgesaugt, mit Sprit gewaschen und getrocknet. In konzentrierter Schwefelsäure löst
es sich mit rotbrauner Farbe. Aus dunkelbrauner Küpe wird auf Baumwolle eine sehr
echte gelbe Färbung erzielt.
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Wird nach Angabe des Beispiels 2. das obenerwähnte Carbonsäurechlorid
mit i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon kondensiert, so wird ein Farbstoff erhalten,
der Baumwolle ebenfalls in gelben Tönen färbt. Die Echtheitseigenschaften der Färbungen
sind ausgezeichnet. '" Wird die Kondensation mit i-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon
durchgeführt, so wird ein orange färbendes Kondensationsprodukt erhalten.
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Das oben verwendete Säurechlorid wird z. B. erhalten, wenn man Anthrachinon-2-aldehyd
mit i-Amino-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure kondensiert und die erhaltene Carbonsäure
z. B. finit Hilfe von Thionylchlorid ins Säurechlorid überführt. Beispiel 4 45 kg
i-Aminoanthrachinonyl-2-naphthoxazolcarbonsäurechlorid von folgender Konstitution:
werden in kochendem Trichlorbenzol mit 23 kg i-Aminoanthrachinon kondensiert. Das
Reaktionsprodukt wird nach Erkalten abgesaugt und mit Sprit gewaschen. Es färbt
aus rotvioletter Küpe Baumvolle in bordeauxroten Tönen, die gute Echtheitseigenschaften
a11iwei sen.
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Ein ebenso echter roter Farbstoff wird erhalten, wenn man an Stelle
von Aminoanthrachinon im obigen Beispiel 35 kg i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
verwendet.
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Das oben verwendete i-Aminoanthrachinonyl-2-naphthoxazolcarbonsäurechlorid
tkird z. B. durch Kondensation von i-Aminoanthrachinon-a-aldehyd mit i-Amino-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
in einem hochsiedenden Lösungsmittel bei Gegenwart eines Alkaliacetats erhalten.
Das Säurechlorid: läßt sich mit Hilfe von Thionylchlorid darstellen.