-
Progressiv wirkende Federung, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die
Erfindung bezieht sich auf eine progressive Federung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit schwingenden, die Räder tragenden Halbachsen, unter Verwendung von Drehfedern.
-
Beim Gegenstand des Hauptpatents 612 84q_ wird die progressive Federwirkung
in der Weise erzielt, daß ein mit .der Drehfeder verbundener Lenker unmittelbar
auf die das Rad tragende Halbachse einwirkt. Der mit der Drehfeder verbundene Lenker
hat in .der Regel nur die Aufgabe, die Halbachse zu federn, nicht aber auch .diese
gegenüber dem Rahmen zu führen. Bei kugelgelenkig gelagerten Halbachsen ist es bekanntlich
nötig, die Achsrohre noch zusätzlich durch Streben am Rahmen abzustützen. Dadurch
wird aber die theoretische Schwingungsachse der Räder schräg zur Längsmittelebene
des Wagens verlegt, und- bei Anwendung des Hauptpatents würden Federlenker und Halbachse
in verschiedenen Ebenen schwingen, was die Ausbildung des verschiebbaren Drehgelenks
sehr erschwert. Aber auch bei in Zylindergelenken gelagerten Halbachsen ergeben
sich bei Anwendung des Hauptpatents Schwierig-. keiten, wenn die Lenkerdrehachse
und die theoretische Schwingungsachse der Räder nicht genau parallel zueinander
liegen.
-
Diese Nachteile vermeidet die Erfindung dadurch, daß der Federlenker
gleichzeitig als Führungslenker für die kugelgelenkig, angeschlossene Halbachse
ausgebildet ist. Hierbei übernimmt der Federlenker gleichzeitig die Aufgabe einer
Schwingstrebe und stützt das Achsrohr in Fahrtrichtung am Rahmen ab. Die Lagerung
des Federlenkers bestimmt in diesem Fall auch die Lage der theoretischen Schwingungsachse
der Räder, die durch den Mittelpunkt des Kugelgelenks geht,' so daß Federlenker
und Achsrohr genau in derselben Ebene schwingen können. Ein Verklemmen im verschiebbaren
Drehgelenk ist während der Hubbewegung des Rades auf =alle Fälle vermieden. Diese
Bauart der Federung ist somit nicht nur sehr einfach und gedrängt, sondern
auch sehr wirtschaftlich, weil jede. teuere Nacharbeit bei der Lagerung des
Federlenkers am'Rahmen wegfällt.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
näher veranschaulicht. Es zeigt: Fig. i die Ansicht einer schwingbaren Halbachse
von oben, Fig. a einen Schnitt längs der Linie II-11 in Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt
längs. der Linie III-III in Fig. 2 und Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV
in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab.
-
Die das Rad i tragende Halbachse a ist um den Punkt P kugelgelenkig
in .einem Deckel 3 des Achsgehäuses io gelagert. Die Halbachse
2
ist mit einer Muffe i i fest verbunden, in deren oberem Teil eine Gleitbahn 12 ausgebildet
ist. Die Gleitbahn i2 ist beidseitig mit schrägen - Angriffsflächen 13 versehen.
Das zapfenartige Ende 14 ,des Lenkers 4 ist mit Spiel durch die Gleitbann 12 hindurchgeführt;
@es ist-auf der einen Seite der Gleitbahn 12 mit einem Bund 15 und auf der analerer
Seite mit einer Scheibe 17 versehen, die durch. die Mutter 16 gesichert ist. Auf
dem Zapfen 14 sind zu beiden Seiten .der Gleitbahn 12 zwei Kegelrollen 18,drehbar
gelagert, die einerseits durch die Anschläge 15, 17 'des Zapfens 14 und andererseits
durch die Lagerflächen 13 der Gleitbahn 12 axial gesichert sind. Der Lenker 4 ist
in einem Lagerbock 19 mittels zweier seitlicher,Zapfen 6 drehbar gelagert.
Der parallel zum Rahänenlängsträger 2o angeordnete Federstab 21 ist durch den vorderen
Zapfen 6 hindurchgeführt und mittels eines Riffelprofils 22 mit dem hinteren Zapfen
6 verbunden, Der Lagerbock i9 ist mittels Schrauben 23 am Rahmenlängsträger 2o angeflanscht.
, Die theoretische Schwingungsachse 0 des Rades i geht parallel 'zur Drehachse iVl
des Lenkers 4 durch. den Kugelgelenkpunkt P. Schwingt das Rad i um die Achse 0 nach
oben durch, ' so. wird, der Zapfen 14 .des Lenkers ¢ durch die Gleitbahn 12 mitgenommen
und zwingt den Lenker 4 zu einer gleichsinnigen Drehung um die Achse 11l. Hierbei
wird der Zapfen 14 im Sinne des 'Pfeiles S in der Gleitbahn 12 nach außen geschoben,
wobei die Kegelrollen 18 sich längs der Lagerflächen 13 abwälzen. Der aus der Federspannung
sich ergebende Auflägerdruck O wird über die Kegelrollen 18 auf die Gleitbahn 1ä
und damit auf die Halbachse 2 übertragen. Ist die größte Hubstellung des Rades i
erreicht, so kommen die Kegelrollen 18 in der Gleitbahn r2 bei 7 zum Anschlag. Trifft
ein Stoßin Richtung des Pfeiles H auf .das Rad i, so kann, da die Anschläge 15,
17 am Zapfen 14 die Halbachse 2 unter Vermittlung der Kegelrollen 18 führen, die
Halbachse 2 in dieser Richtung nicht ausweichen. Die Auflagerdrück e unter solchen
Stößen werden durch die- Zapfen 6 in sehr sicherer Weise aufgenommen und auf den
:Rahmen übertragen. Wie .die Drehachse M auch zum Rahmen liegen möge, die Schwingungsachse
0 stellt sich immer parallel zu ihr ein, so daß .ein Klemmen der Rollen 18 in der
Gleitbahn 12 niemals auftreten kann..
-
Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
Die Bauart des verschiebbaren Drehgelenks ist für die Erfindung ohne Belang, sofern-
.diese nur eine paarschlüssige Verbindung der Halbachse mit dem Federlenker erlaubt.
So kann z. B. umgekehrt wie im Ausführungsbeispiel der Federlenker die Gleitbahn
und die Halbachse den Zapfen tragen. Ebenso ist die Anordnung des verschiebbaren
Drehgelenkes für die Erfindung ohne Belang, denn es kann auch unterhalb oder seitlich
am Achsrohr angeordnet werden und nicht nur oberhalb desselben.