DE425587C - Feldgeschuetz fuer grosse Schusswinkel, dessen Lafette mit zwei Spornen versehen ist - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Feldgeschütz für große Schußwinkel, dessen Lafette mit zwei Spornen versehen und mit der Achse mit Hilfe eines Längszapfens derart verbunden ist, daß die Lafette während des Schießens dem Gelände angepaßt werden kann.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Geschütze dieser Art, die eine elastischeFahrtaufhängung für die Straße besitzen, welche Aufhängung z. B. durch Blattfedern oder andere elastische Hilfsmittel gebildet wird, welche zwischen die Lafette und die Räderachse eingeschaltet sind.

Die Erfindung kennzeichnet sich durch eine Sperrvorrichtung mit einer einzigen Antriebsvorrichtung, welche es ermöglicht, für das Schießen die elastischen Teile außer Tätigkeit zu setzen, derart, daß sie den Stoßen entzogen werden, und die das Schwingen der Lafette um die Längsachse zuläßt, oder welche es zuläßt, daß die elastischen Teile für die Fahrt freigegeben und die Lafette auf dem Längszapfen festgestellt wird. Auf der Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, auf die sich jedoch die Erfindung nicht beschränkt.

Abb. ι ist eine Vorderansicht der ersten Ausführung, bei der von der Lafette nur der Querbalken dargestellt ist.

Die Abb. 2 und 3 sind Querschnitte, die nach den Linien A-A und B-B der Abb. 1 gedacht sind.

Abb. 4 ist ein Aufriß derselben Vorrichtung, bei der jedoch die Feder fortgelassen ist. Abb. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie C-C der Abb. 2.

Die Abb. 6 und 7 sind Ansichten ähnlich derjenigen nach Abb. 4, aus denen die verschiedenen Stellungen der Teile ersichtlich sind.

Die Abb. 8 und 9 sind Ansichten ähnlich denjenigen nach den Abb. 1 und 7. Sie beziehen sich auf das zweite Ausführungsbeispiel der Vorrichtung, wobei die Feder fortgelassen ist.

Abb. 10 ist ein Schnitt nach Linie D-D der Abb. 9.

In der ersten Ausführung besteht die Sperrvorrichtung aus zwei Keilen 1, die auf der Achse 2 unter der Einwirkung von einer Steuerschraube 3 verschoben werden können. Die Schraube ist. einerseits mit Links- und anderseits mit Rechtsgewinde versehen, die jeweils mit einer entsprechenden Gewindebohrung der Keile zusammenarbeiten. Die Drehung dieser Schraube wird beispielsweise durch einen Klinkenhebel oder eine Kurbel 4 erzeugt.

Die Achse 2 besitzt in der Mitte zwei vorstehende Rippen 5, welche den Keilen als Führungsschienen dienen.

Die Keile können voneinander entfernt oder einander bis zur Berührung genähert werden. Berühren sie sich, so bilden ihre oberen Flächen ein zylindrisches Lager 6, dessen Achse mit derjenigen des Längszapfens übereinstimmt. Der Querbalken 7 der Lafette besitzt eine entsprechende zylindrische Fläche8, mit welcher sich die Lafette beim Schießen auf die Achse stützt (Abb. 6, 7), wobei jedoch die seitliche Schwingung möglich ist. Auf diesem Querbalken ist drehbar eine Achse 9 gelagert, welche den Längszapfen

bildet und an der querliegend zwei Blattfedern io und Ii befestigt sind, deren Enden durch Zwillingszapfen mit der Achse der Lafette verbunden sind. Auf der Achse 9 sitzt drehbar ein Bügel 12, der in der Schießstellung unter den Keilen hindurchgeht und das Anheben des Querbalkens mit Bezug auf die Achse der Lafette verhindert.

Schließlich ist zu bemerken, daß der Querbalken auf jeder Seite zwei nach unten gerichtete Verlängerungen 13 besitzt, die mit Rollen 14 versehen sind, gegen welche die Keile in der gespreizten Stellung anstoßen.
In dieser Stellung der Keile kann die Fläche 8 des Querbalkens gesenkt werden, wobei sie zwischen den Keilen hindurchgeht, welche dann die seitliche Schwingung der Lafette mit Bezug "auf ihre Achse verhindern. Die Steuerschraube der Keile liegt im

ao Innern der Lafettenachse und ist mit dieser mit Hilfe von Federn 15 elastisch verbunden, damit während der Fahrt die Stöße zwischen den Keilen und den Rollen gedämpft werden.

Bei der zweiten Ausführung (Abb. 8, 9 und 10) sind die mittels der Zwillingszapfen mit der Achse 2 verbundenen Federn 10 und 11 in ihrer Mitte in Teile 16 eingepaßt, die eisie nach unten gerichtete Verlängerung besitzen und vom Längszapfen 9 durchdrungen werden.

Auf dieser Achse ist einerseits der Querbalken der Lafette gelagert und anderseits sind zwei Winkelhebel 18 angelenkt, deren Enden 19 einander genähert und voneinander entfernt werden können. Dies geschieht beispielsweise mittels einer Schraube mit zwei entgegengesetzten Gewinden 20, deren Drehung durch eine Kurbel oder durch einen Klinkenhebel 4 erzeugt wird. Die Drehung wird dabei der Schraube durch Übertragungsteile 21 vermittelt, welche aus den erforderlichen Gelenken und Führungen besteht.

In der gespreizten Stellung stellen sich die Hebel in Einschnitten 22 der Lafettenachse fest, wodurch die federnde Aufhängung gesperrt und die Lafettenachse mit dem Längszapfen 9 fest verbunden wird. Die Lafette kann sodann nach der Seite hin schwingen, und zwar auf dem Längszapfen 9.

Sind die beiden Hebel einander genähert, so drücken sie auf die nach unten gerichteten Verlängerungen 17 der Teile 16, während ihre Enden 23 den Querbalken 7 feststellen. Die Hebel und der Querbalken werden dadurch fest mit den Teilen 16 verbunden, in denen die Federn der Aufhängung liegen.

In dieser Stellung ist die Lafette elastisch

an ihrer Achse aufgehängt und kann nic'nt mehr um den Längszapfen schwingen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Feldgeschütz für große Schußwinkel, dessen Lafette mit zwei Spornen versehen ist, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer elastischen Aufhängung, eines Längszapfens, der die Lafette mit der Achse verbindet, und einer Sperrvorrichtung mit einer einzigen Steuervorrichtung, welche es ermöglicht, beim Schießen die elastischen Teile außer Tätigkeit zu setzen, und die Schwingung der Lafette um den Längszapfen gestattet, oder während der Fahrt die elastischen Teile freizugeben und das Schwingen der Lafette um den Längszapfen zu verhindern.

2. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Aufhängung durch zwei querliegende Blattfedern (10) bewirkt wird, in deren Mitte eine Achse (9) befestigt ist, die auf dem Querbalken (7) drehbar gelagert ist und diesem als Längszapfen dient, und daß zwei auf der Achse (2) gleitende Keile (1) vorgesehen sind, die dem Querbalken als Stütze dienen können, wobei dieser nur nach der Seite hin schwingen kann, oder die als Führung für Rollen (14) dienen können, welche an Verlängerungen (13) des Querbalkens sitzen, wodurch die seitliche Schwingung der Lafette verhindert wird, und daß die beiden Keile (1) in den beiden Sperrstellungen durch eine. Schraube (3) mit entgegengesetzt gerichtetem Gewinde gehalten wird, deren Drehung außerdem die Verschiebung der beiden Keile sichert.

3. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1 für eine Lafette, deren Aufhängung durch zwei querliegende Blattfedern gesichert wird, gekennzeichnet durch Winkelhebel (18), die auf dem Längszapfen (9) schwingbar angebracht sind, der auf Federn ruht, wobei diese Winkelhebel es gestatten, den Längszapfen entweder mit der Lafettenachse (2) oder die Lafette mit den Federn (10) starr zu verbinden, wobei die beiden Hebel (18) an ihren unteren Enden durch eine Schraube (20) mit zwei entgegengesetzt gerichteten Gewinden miteinander verbunden sind, die in je eine, an diesen Enden sitzende Mutter eingreifen und durch Drehung diese Enden einander nähern oder voneinander entfernen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.