DE61191C - Deckel- und Bodenverschlufs mit versenkten Sperr- und Druckriegeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Deckel- oder Bodenverschlufs, dessen Vortheile gegenüber den bekannten Einrichtungen neben ' der Gewährung eines verläfslichen und dichten Abschlusses in der Anwendbarkeit auf solche Fälle bestehen, wo die abzudichtenden Flächen nicht ohne Weiteres zugänglich sind.

Der Verschlufs besteht aus zwei concentrischen Platten^ von denen die eine als Deckel, die andere als Druckplatte dient, und welche zwischen sich eine Anzahl zur Aufnahme bogenförmiger Riegel bestimmter Fächer oder Taschen bilden. Diese Fächer, deren Höhe mit dem Abstand der beiden Platten von einander zu- oder abnimmt, sind nach dem Deckelrand hin offen, so dafs die Riegel, sobald die Platten einander genähert werden, sich vermöge ihrer Form nach aufsen schieben. Dieselben treten dabei in eine ringförmige Nuth der Gefäfswand, wo sie bei weiterer Annäherung der Platten, und zwar wieder ihrer Form wegen, hebelartig wirken, indem sie sich gegen die dem Deckel abgekehrte Ringfläche der Nuth stemmen und zugleich den Deckel fest gegen die abzudichtende Fläche pressen.

Diese Befestigungsart eines Verschlusses bezw. Trennungsstückes kann für die mannigfachsten Zwecke angewendet werden, ohne dafs dadurch das Wesen der Erfindung beeinträchtigt wird. So ist z. B. auf der beiliegenden Zeichnung eine Anordnung dargestellt,, welche die Verwendung der Erfindung als Cylinderdeckel und Cylinderboden bei Dampfmaschinen zeigt, welche Cylinder mit gemeinschaftlicher Kolbenstange besitzen. Der zwischen die hinter einander angeordneten bezw. in die aus einem Gufsstück gefertigten Cylinder eingesetzte Verschlufs, welcher in diesem Falle zum Durchlassen der gemeinsamen Kolbenstange mit einer Stopfbüchse ausgerüstet ist, dient hier als gemeinschaftlicher Zwischenboden zur Trennung der beiden Cylinderräume von einander.

Fig. ι ist ein verticaler Schnitt durch einen Cylirtderzwischenboden, Fig. 2 ein Schnitt nach x-x der Fig. 1. Fig. 3 stellt das untere bezw. vordere Ende des Schlüssels zum Einsetzen bezw. zum Herausnehmen des Zwischenbodens dar.

Der Zwischenboden besteht aus dem Deckel A und der Druckplatte B, die hier der Führung wegen in einander greifen und die durch Schrauben s und Muttern m verstellbar mit einander verbunden sind. Der Deckel enthält die mit Metallliderung versehene Stopfbüchse für die 'beiden Cylindern C¹ und C¹¹ gemeinsame Kolbenstange o. Zwischen Deckel und Druckplatte liegen in entsprechenden Aussparungen oder Taschen t des ersteren die bogenförmigen Riegel r.

Beim Einsetzen wird der auf die Kolbenstange gebrachte Zwischenboden durch den grofsen Cylinder Cⁿ ■ hindurch gegen den abzudichtenden Rand f¹ des kleinen Cylinders C¹ geschoben. Damit die Riegel hierbei nicht hinderlich sind, müssen sie sich tief genug in ihren Taschen befinden. Werden die Muttern m entsprechend gelöst, und alsdann der Abstand

zwischen Deckel A und Druckplatte B passend erweitert, so können die Riegel in die erforderliche Lage Fig. ia gebracht werden, in welcher kleine Federbolzen k sie festhalten. Ist der Zwischenboden so weit gegen den kleinen Cylinder vorgeschoben, dafs Flantsch f gegen den, Rand f¹ sröfst, so werden die Muttern m mittelst geeigneten Schlüssels angezogen. Hierdurch wird die Druckplatte B dem Deckel A genähert, so dafs sich der Abstand zwischen beiden verengt, wobei die Riegel r vermöge ihrer Form nach aufsen geschoben werden und in die ringförmige Nuth η des Cylindermantels eingreifen. Bei noch weiterem Anziehen der Muttern m pressen die Riegel r, da sie als Hebel wirken, den Flantsch f fest gegen den Absatz f¹, deren Berührungsflächen behufs Erzielung eines dampfdichten Abschlusses in geeigneter Weise hierzu einzurichten sind.

Soll der Zwischenboden herausgenommen werden, so sind zunächst die Muttern m der Verbindungsschrauben s genügend zu lösen. Mit Hülfe eines über die Kolbenstange ο geschobenen Rohres h, das an seinem Ende mit Gewinde versehen ist, welches dem Gewinde des Bundes h¹ entspricht, wird dann der Zwischenboden erfafst und vorgezogen, wobei sich die Riegel r in ihre Fächer t zurückziehen, während in gleichem Mafse die Federbolzeir k vorschnellen und die sich niederlegenden Riegel gegen Herausfallen sichern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Deckel- und Bodenverschlüssen die Anordnung von bogenförmigen Riegeln (r), welche in den zwischen der Deckplatte (A) und der Druckplatte (B) befindlichen, dem jeweiligen Abstand dieser Platten entsprechend veränderlich hohen Aussparungen (t) lose gelagert sind, so dafs beim Zusammenschrauben der Platten die Riegel, vermöge ihrer Form in eine ringförmige Nuth (n) der Gefäfswandung eingreifend, den Deckel gegen eine Dichtungsfläche pressen und dadurch bei jeder Lage des Deckels eine Abdichtung bewirken, während beim Auseinanderbewegen der Platten behufs Lösung des Verschlusses die Riegel selbsttätig in die sich erweiternden Aussparungen (t) zurücktreten, in welcher Lage dieselben durch eine Federsicherung gehalten werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.