DE24529C - Gliederkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gliederkessel.

Die wesentlichen Neuerurigen des vorliegenden Gliederkessels betreffen eine eigenartige Construction und Verbindung der einzelnen Kesseltheile, die Combinirung des Ueberhitzers mit dem Kessel und eine Methode der Befestigung nichtleitender Materialien an den Wandungen des Kesselgehäuses.

Fig. ι zeigt einen Querschnitt vom Kessel und beigefügten Ueberhitzer,

Fig. 2 eine innere Stirnansicht von einer der das Kesselgehäuse bildenden Platten,

Fig. 3 die Platte im Schnitt und mit Masse bedeckt.

Fig. 4 sind Details von Rohrverbindungen mit abnehmbarem Deckelverschlufs derselben.

Der Kessel A, Fig. 1, besteht aus einer Anzahl geneigter Siederohre B, die an den Enden mit Verschraubungen oder Verbindungsstücken C versehen sind. Die Siederohre sind in verticalen Reihen angeordnet und die Rohrköpfe an jedem Ende der Reihe durch kurze Rohre D verbunden. Auf diese Rohre von geringerem Durchmesser ist an den Enden Rechts- und Linksgewinde geschnitten, wie Fig. 4 erläutert. Die unteren Verbindungsrohre D an dem hinteren Ende einer jeden Reihe verbinden diese mit einem Kasten E₁ und die obersten Verbindungsrohre der vorderen Enden der Reihen endigen in ein hohles Gufsstück F, welches mit einem oder mehreren horizontalen Verdampfcylindern H verbunden ist. Die hinteren Enden dieser Verdampfcylmder sind mit E durch ein Rohr oder eine Anzahl Rohre / verbunden.

Diese Anordnung ermöglicht einen Kreislauf im Generator in folgender Weise: Wasser steigt von E durch die kleinen verticalen Rohre auf und in die geneigten Siederohre, passirt diese, sowie die vorderen kleinen verticalen Rohre und gelangt schliefslich durch die Mündungsstücke F in die Verdampfcylmder H, von deren hinteren Enden es durch die herunterführenden Rohre / wieder nach E zurückkehrt.

Die Verdampfcylmder H sind an den oberen Enden mit einem Dampfsammler K verbunden, von welchem der Dampf zur Dampfmaschine oder nach dem sonstigen Verbrauchsapparate geleitet wird, und zwar entweder direct oder durch einen Ueberhitzer. Der Ueberhitzer, durch die geneigten Siederohre 5 und T dargestellt, ist mit dem nach dem Dampfsammler K hinführenden Rohr u und dem Abführrohr ν verbunden, an welches Dampfrohr M. anschliefst.

Wenn der Ueberhitzer in Benutzung ist, sind die Ventile NP und Q geschlossen, Ventil O ist offen und der Dampf strömt, von dem Dampfsammler K kommend, in der Richtung des Pfeiles χ durch den Ueberhitzer S und T, sowie durch das Rohr ν nach dem Ausströmrohre M. Wenn der Ueberhitzer nicht in Gebrauch ist, entweder fortwährend oder zeitweise, so kann er als dem Kessel beigefügter Hülfsdampfgenerator dienen, und zwar in folgender Weise: Die Ventile O und F sind alsdann geschlossen, N und Q stehen offen und es ist eine Verbindung mit E durch das Rohr W hergestellt. Die Circulation geschieht dann von E durch das Rohr W nach T und .S in der Richtung der punktirten Pfeile y; ferner durch das Rohr ti zu dem Dampfsammler und von da zu

Claims (5)

dem Rohre M, wobei der in S und T erzeugte Dampf zusammentrifft mit dem Dampfe von dem eigentlichen Kessel, während das AVasser, welches mit dem Dampfe heräufgerissen wird, an dem hinteren Ende durch das Rohr / nach E abfliefst, um wieder in Verwendung zu kommen. Der Zweck des Hahnes P ist, den Ueberhitzer von Wasser zu befreien oder die Qualität des Dampfes zu prüfen. Auf diese Weise kann durch entsprechendes Oeffnen oder Schliefsen der Ventile NO und Q der Ueberhitzer S und T als solcher oder auch als ein hinzugefügter Theil des Kessels verwendet werden. Wünschenswerth ist, dafs die niedrigst gelegenen Siederohre B einer jeden Heizabtheilung mit einem abnehmbaren Deckel versehen sind, sowie auch, dafs ein Zugang zu den kleinen stehenden Verbindungsrohren möglich ist, behufs Entfernens von Kesselstein, Schlamm oder anderen störenden Theilen. Diese Deckel für die Enden der Siederohre und kleinen aufrechten Verbindungsstücke sind in Fig. 4 veranschaulicht. Der Deckel des unteren Rohres B •ist eine ventilförmige Platte, welche durch eine Schraube angeprefst wird, die durch eine feststehende Mutter geht. Letztere liegt in einem Gehäuse und wird infolge der Pressung der Schraube auf den Deckel gegen die äufsere Wand gehalten. Die Mitte dieser mit Ventilsitz versehenen Platte Z fällt nicht in die Mittellinie der Siederohre, sondern tiefer. . Zweck dieser Anordnung ist erstlich, dem Siederohrreiniger oder Kratzer zu ermöglichen, die untere Fläche des Rohres durch die möglichst kleinste Oeffnung zu erreichen, ferner die Gröfse des Deckels bezw. den Druck darauf zu reduciren und ein Abnehmen und Wiederanpassen zu erleichtern. Ein Stöpsel R ist gegenüber dem Ende der kleinen aufrechten Verbindungen angebracht, um den Durchgang eines Kratzers zum Entfernen von Unreinigkeiten zu gestatten. Die vordere und die hintere Wand des Kessels sind von gleichen Dimensionen und bestehen aus einzelnen flachen Platten. Jede derselben ist mit einer Verstärkungsrippe, welche in kurzer Entfernung vom Rande um die vier Seiten der Platte läuft und symmetrisch auf Vor- und Rückwand angebracht ist, versehen. Die zwei kleinen Packungen 1 und 2 befinden sich nur auf je einer Seite. Durch passende Anbringung der Platten, deren Packungen abwechselnd nach der inneren und äufseren Seite des Kessels gekehrt sind, kann eine vollständig geschlossene Wandung mit Platten von derselben Gestalt, die also nach gleichem Modell geformt werden können, heigestellt werden. Die Packungsstücke 1 und 2 können auch lose oder an die Säulen angegossen sein. Das nicht- bezw. schlechtleitende Material, welches die Platten bedeckt, findet in dem von den Rippen eingeschlossenen Raum Anhalt und wird nieder- und festgehalten von flachen, sternförmigen Metallstücken, welche in passender Entfernung von einander an den Platten sitzen, in solcher Weise, dafs die aufgebrachte Schutzmasse sie vollständig umhüllt. Der Erfinder zieht vor, diese zur Befestigung der Masse dienenden Stücke nicht an die Platte anzugiefsen, sondern mit einem Bolzen oder einer Schraube zu befestigen. Die Stücke können eine beliebige passende Form haben, auch einfache flache Streifen sein, die theilweise oder ganz von Rippe zu Rippe gehen und durch kleine Untersetzstücke in bestimmtem Abstand von der Platte gehalten werden. Patenτ-Ansprüche:

1. Ein Dampfkessel, in welchem die Generatorsectionen durch schräg aufsteigende Röhren gebildet und mit Verschraubungen versehen sind, die mit einander durch verticale Rohre von kleinerem Durchmesser mit · Rechts- und Linksgewinde verbunden werden, wobei sich Verschlufsstöpsel oder Deckel (R) in der Verlängerung der kleinen aufrechten Rohre, sowie solche (Z) gegenüber einer oder mehreren der schräg liegenden Siederöhren B befinden.

2. In Verbindung mit diesem Kessel ein Ueberhitzer nebst den nöthigen Verbindungen und Ventilen in solcher Weise, dafs der Ueberhitzer entweder als solcher oder auch als Bestandtheil des Dampfgenerators gebraucht werden kann.

3. In Verbindung mit den Verschlufsstücken Z der geneigten Siederohre das aufgegossene Gehäuse für Aufnahme der Mutter und Preisschraube, Fig. 4.

■4. Die gegossenen Kesselwandungsplatten mit symmetrischen in- und auswendigen Rippen und zwei Packungsstücken 1 und 2, welche letztere entweder auf die Platten gegossen oder lose oder an den Säulen befestigt sein können, zum Zwecke, eine geschlossene Wandung aus Platten, die nach dem nämlichen Modell erzeugt sind, zu bilden.

5. In Verbindung mit den Plattenkesselwandungen die über die Wandfläche vertheilten flachen Metallstücke, welche in gewissem Abstande von der Platte an dieser befestigt sind und ganz von der Ueberkleidung umhüllt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.