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Feineinstellung für Aufzüge Bei Aufzügen mit stark schwankender Belastung
ist es bekanntlich schwierig, den Fahrkorb genau gegenüber den Böden der Stockwerke
zum Stillstand zu bringen.
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Bei einer bekannten Einrichtung, die dies ermöglichen soll, stellt
ein Organ für Wirbelatrombremsung, das beim Ansteuern des Aufzuges eingerückt wird,
unter der Wirkung eines Stockwerkskontaktes nach einer bestimmten Rückstellbewegung
den Aufzugsmotor ab. Die Größe dieser Rückstellbewegung ist bei der bekannten Vorrichtung
durch die Belastung des Aufzugsmotors im Augenblick der Ansteuerung bestimmt, und
die Bremsung beim Abschalten dieser Bewegung erfolgt unabhängig von der Aufzugsbelastung.
Daher kommt es, daß Änderungen der Belastung, die z. B. durch Verschiebung beweglicher
Lasten und Veränderung des Druckes auf die Führungsschienen zwischen dem Augenblick
der Ansteuerung und dem Abstellen des Motors entstanden sind, auf den Einstellvorgang
keinen Einfluß haben und daher die Feineinstellung beeinträchtigen.
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Dieser Nachteil wird bei anderen bekannten Feineinstellvorrichtungen
vermieden, die sich nach Maßgabe der im Augenblick des Abschaltens des Motors bestehenden
Aufzugsbelastung geregelter mechanischer Hilfseinrichtungen bedienen, nämlich entweder
einer Kopiervorrichtung für die Stockwerkskontakte mit entsprechend steuerbaren-
Kontakten oder einer magnetgesteuerten Luftdämpfung, die eine Bremse oder einen
Abschalthebel der Regelung entsprechend beeinflußt. Diese mechanischen Hilfseinrichtungen,
insbesondere die erstgenannte, sind verhältnismäßig verwickelt und erhöhen den Platzbedarf
und die Anlagekosten beträchtlich.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Feineinstellvorrichtung der eingangs
genannten Art und bezweckt, unter Vermeidung ihres Nachteils sich die Vorteile der
letztgenannten Einrichtungen zunutze zu machen, ohne deren Mängel in Kauf zu nehmen.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Wirbelstrombremsung durch
einen oder mehrere vom Belastungsstrom des Aufzugsmotors erregte Elektromagnete
geschieht, während der Weg des bremsenden Organes im voraus unabhängig von der Belastung
bestimmt ist.
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Die Anordnung nach der Erfindung wird, wie die bekannte Vorrichtung
mit Wirbelstrombremsung, mit einem sehr handlichen Relais ausgeführt,- aber im Gegensatz
zu dieser wirkt der Belastungsstrom auf das Bremsglied des Relais während seiner
ganzen Rückgangsperiode. Infolgedessen werden Belastungsänderungen von dem Augenblick
der Steuerung des Stockwerkskontaktes ab bis zum Abstellen des Motors berücksichtigt,
was bei der bekannten Vorrichtung nicht der Fall ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. z ist der Aufzugsmotor, der als Asynchronmotor
dargestellt
ist, und z ist der mit diesem parallel geschaltete Bremslüftmagnet. 3 ist der Hauptschalter,
mit dem der Asynchronmotor abwechselnd in beiden Drehrichtungen zum Anlaufen gebracht
werden kann, und ist der Anlaßwiderstand, der in zwei Stufen kurzgeschlossen werden
kann. Zwischen den Schleifringen und diesem Widerstand fließt der Strom durch die
Spulen dreier Elektromagnete 5, die durch Wirbelströme auf eine :Metallscheibe 6
bei ihrer Drehbewegung bremsend wirken. Die Scheibe ist mit einem Motor 7 verbunden,
der beim Anlauf des Aufzuges zuerst eingeschaltet und beim Stillsetzen zuerst ausgeschaltet
wird. In der Zeichnung ist schematisch ein für dieses Ein-und Ausschalten brauchbarer
Kontakt 1q. gezeigt, der als Druckknopf, Stockwerkskontakt o. dgl. ausgebildet sein
kann. Er kann selbstverständlich in üblicher Weise mit einem Selbstbaltekontakt
vereinigt sein, um auch nach Loslassen des Druckknopfes den Stromkreis geschlossen
zu halten, bis der zugehörige Stockwerkskontakt durch den vorbeigehenden Aufzug
gesteuert worden ist. Der Motor dreht beim Anlauf die Scheibe 6 in der in der Zeichnung
dem Uhrzeigersinne entgegengesetzten Richtung, bis ein Vorsprung 8 der Scheibe sich
an den Anschlagstift g auf der in Anlage gezeigten entgegengesetzten Seite anlegt.
Sobald die Scheibe sich ein kleines Stück gedreht hat, läßt ein Ansatz io auf ihrer
Welle einen Kontaktarm i i los, der dabei unter der Wirkung einer Feder 13 den Steuerstromkreis
12 des Hauptschalters 3 des Asynchronmotors schließt. Die Scheibe 6 wird dann vom
Motor 7 in der eben genannten Anschlagstellung zurückgehalten, bis der Aufzug den
gewünschten Stockwerkskontakt trifft, wobei der Motor 7- ausgeschaltet wird. Die
Scheibe 6 geht dann unter dem Einfluß einer nicht gezeigten Feder, eines Gewichtes
o. dgl. in die gezeigte Lage zurück, und diese Bewegung wird von den Elektromagneten
5 gebremst, so daß die Bewegung um so langsamer erfolgt, je stärker die Belastung
des Hauptmotors ist. Erst wenn die Scheibe in die gezeigte Lage zurückgekehrt ist,
wird der Hauptmotor i ausgeschaltet und die Bremse a eingeschaltet. Die letztgenannten
Vorgänge erfolgen also um so später, je stärker der Motor während der Bewegung belastet
war, d. h. je stärkerem Widerstand die Bewegung des Aufzuges begegnet und je stärker
seine Neigung ist, von selbst zum Stillstand zu kommen. Hierdurch wird mit für viele
Fälle genügender Genauigkeit erreicht, daß der Aufzug unabhängig von der Belastung
in derselben Lage zum Stillstand kommt.
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Die Anwendung der Erfindung auf einen Antriebsmotor anderer Art, z.
B. einen Gleichstrommotor, ergibt sich für jeden Fachmann ohne weiteres. In diesem
Falle ist nur ein Bremselektromagnet 5, dessen Spule vom Ankerstrom durchflossen
wird, erforderlich.