Einrichtung an Schleifmaschinen, insbesondere Gewindeschleifmaschinen, zum Kompensieren des Schleifscheibenschwundes Die Erfindung richtet sich auf eine Einrichtung an Schleifmaschinen, insbesondere Gewindeschleif maschinen, zum selbsttätigen Kompensieren des dem an einem Abrichtgerät eingestellten Abrichtbetrag entsprechenden und beim Abrichten der Schleif scheibe entstehenden Schleifscheibenschwundes, wo bei der die Schleifscheibe tragende Beistellschlitten mittels eines auf diesen Betrag einstellbaren Trieb werkes eine den Abrichtbetrag kompensierende Bei stellbewegung ausführt.
Es sind Einrichtungen zum selbsttätigen Kompen sieren an Schleifmaschinen und auch an Gewinde schleifmaschinen bekannt, bei welchen der Zustell betrag am Abrichtgerät und an der Kompensations einrichtung über gleichwertige Klinken-Schaltwerke erfolgt. Diese Einrichtungen haben den Nachteil, dass sie in beiden Teilen auf feste Werte eingestellt wer den müssen und daher eine genaue mechanische übereinstimmung verlangen, die in der Praxis sehr schwer zu erreichen ist.
Selbst wenn beide Zustellun gen immer den gleichen Wert bringen würden, ist das tatsächliche Endergebnis noch von anderen Fak toren abhängig, nämlich von der Härte der Schleif scheibe, vom Zustand des Diamanten bzw. der Pro filrolle, von der Grösse des Zustellbetrages und von der Rauhigkeit oder Feinheit der abgerichteten Schleifscheibenflächen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden und eine Kompensationsein richtung zu schaffen, die gegenüber der Einstellung des Abrichters eine Korrektur des Kompensations betrages gestattet. Ausserdem ist es das Ziel der Er findung, den Kompensationsbetrag stufenlos auf je den gewünschten Wert einstellen zu können, Die gestellte Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, dass der dem Absichtbeltrag entspre chende Kompensationsbetrag durch stufenlos zuein ander verstellbare Anschläge einstellbar ist,
zwischen welchen ein mit der Beistellspindel mittels einer Kupplung kuppelbarer Anschlagknaggen des. Kom pensationstriebwerkes eine durch die Anschläge be grenzte Bewegung ausführt, die im eingerückten Zustand dieser Kupplung auf die Beistellspindel über tragen wird, und dass infolge Beaufschlagens des einen Anschlages Schaltmittel betätigt werden, wel che das Ausrücken dieser Kupplung und die Um schaltung der Bewegung des Knaggens auf Rücklauf veranlassen, der durch den anderen Anschlag be grenzt ist.
In der Praxis wird man so vorgehen, dass man durch Messung am Werkstück nach vorangegangenem Abrichten der Schleifscheibe feststellt, ob ein Kom pensationsfehler vorhanden ist oder nicht, um ihm dann beim nächstfolgenden Abrichten bei der dement- sprechenden KompensationgeinstellÜng zu berück sichtigen.
Man wird bei der nach dem zweiten Ab richten der Scheibe erfolgenden Messung am Werk stück dann feststellen, ob ein dann etwa noch vor handener Kompensationsfehler bei dem nächstfolgen den Abrichtvorgang ausgeglichen werden muss., oder ob der Fehler, falls ein solcher vorhanden ist, in den zulässigen Bearbeitungstoleranzen des Werkstückes liegt. Durch nacheinander erfolgendes stufenloses Eli- minieren des Kompensationsfehlers lässt sich z. B. ein fehlerfreies Gewinde am Werkstück schleifen. Für Gewindeschleifmaschinen ist diese Einrichtung von besonderem Vorteil, da beim Schleifen von Genauig keitsgewinden engste Toleranzen vorgeschrieben sind.
Eine zweckmässige Ausführungsform des Gegen standes der Erfindung besteht darin, dass eine steuer bare hydraulische Kolbenvorrichtung den eine Schwenkbewegung ausführenden Anschlagknaggen und eine mit ihm verbundene zahnlose Kupplung, vorzugsweise elektromagnetische Kupplung, sowie durch diese Beistellspindel antreibt und in beiden durch die Anschläge für den Anschlagknaggen gegebe nen Endstellungen des Kolbens mittelbar durch den Druckanstieg des Druckmittels von diesem beauf- schlagbare Druckschalter mit Steuerkontakten betä <B>tigt.</B>
Hierbei sind die Druckschalter an je eine zum Zylinder des Kolbens führende Zuflussleitung ange schlossen, wobei der eine Druckschalter über Kon takte eines durch ihn gesteuerten Relais das Lösen der elektromagnetischen Kupplung für den Anschlag- knaggen und das Wiedereinschalten der Beis-tellkupp- lung sowie über einen Kontakt die Verstellung eines Steuerorgans und die Umschaltung des Druckmittels auf Rücklauf des Kolbens bewirkt,
und der andere Druckschalter über einen Kontakt eines durch ihn gesteuerten zweiten Relais einen bisher eingeschalte ten Hubmagneten eines Einschaltorgans ausschaltet, wodurch das Einschaltorgan auf freien Ablauf des Druckmittels verstellt wird.
Zur Steuerung der Relais liegen die Ruhekon takte der beiden Druckschalter in voneinander unab hängigen Haltestromkreisen dieser beiden Relais.
Für die stufenlose Einstellung des Kompensa- tionsbeistellbetrages ist zweckmässig ein Anschlag für den Anschlagknaggen ortsfest und der andere durch ein untersetztes, aus Schnecke und Schneckenrad be stehendes Einstellgetriebe zu dem ortsfesten Anschlag einstellbar.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeich nung beispielsweise dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt ein Gesamtschema der Kompen sationseinrichtung und die Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A der Fig. 1, mit den Kompensationsanschlägen in Ansicht. Die ein Gewindeprofil aufweisende Schleifscheibe 1 wird zum Gewindeschleifen am Werkstück 2 mit diesem in Schleifeingriff gebracht. In der gezeichne ten Stellung ist die Schleifscheibe vom Werkstück abgehoben. Sie befindet sich in der Stellung zum Ab richten durch den Abrichter 3, dessen Abziehdiamant 4 eine dem Gewindeprofil der Schleifscheibe 1 ent sprechend gesteuerte Abziehbewegung ausführt.
Sol che Abrichter, gleichgültig, ob sie mit Abziehdiaman ten oder Profilrollen arbeiten, sind an sich bekannt und sind, da sie nicht zum Gegenstand der Erfindung gehören, nicht näher beschrieben.
Die Schleifscheibe 1 ist auf der Welle 5 befestigt, die im Beistellschlitten 6 gelagert ist und von einem nicht dargestellten Schleifmotor angetrieben wird. Die Zustellbewegung des Beistellschlittens erfolgt durch die Beistellspindel 7, mit der die mit dem Beistellschlitten verbundene Spindelmutter 8 in Ein- griff ist, die in der dargestellten Ausführungsform als Halbmutter dargestellt ist.
Die Beistellspindel ist in Lagern 9 gelagert und trägt das Zahnrad 10, das mit dem entsprechend dem maximalen Beistellhub breiten Zahnrad 11 in Eingriff ist, das ein Teil des Beistell- getriebes ist.
Mit dem Zahnrad 11 kämmt das Zahnrad 12 und dieses mit dem Ritzel 13 der zahnlosen elektroma gnetischen Kupplung 14, deren beweglicher Kupp lungsteil 141 auf dem Keilwellenteil 15 der Beistell- welle 16 verschiebbar ist. In der gezeichneten Stellung ist die Kupplung 14, da sie in noch zu beschreibender Weise unter Spannung steht, eingeschaltet, so dass mittels des Handrades 17 die als Beispiel angenom mene Handbeistellung der Schleifscheibe 1 durch führbar ist.
Ausser der Handbeistellung ist meist noch eine selbsttätige Beistelleinrichtung vorhanden, die aber, da sie nicht zur Erfindung gehört, der C1ber- sichtlichkeit der Zeichnung halber nicht dargestellt ist. Es soll deshalb nur erwähnt werden, dass die Handbeistellung selbstverständlich auch durch eine selbsttätige Beistellung bei entsprechender Umschal tung des Beistellgetriebes ersetzt werden kann.
Das Triebwerk für die Kompensationsbeistellung ist von dem Zahnrad 11 abgeleitet.
Das Ritzel 18 der zahnlosen elektromagnetischen Kupplung 19 steht mit dem Zahnrad 11 in Eingriff. Der Abtriebteil <B>191</B> der Kupplung ist auf dem Keil wellenprofil 20 der Welle 21 verschiebbar, die das Ritzel 22 und den Anschlagknaggen 23 trägt. Der Anschlagknaggen bewegt sich zwischen dem orts festen Anschlag 24 und dem stufenlos einstellbaren Anschlag 25, der auf der Stirnfläche eines Schnecken rades 26 angeordnet ist, mit welchem die Schnecke 27 in Eingriff steht, die auf einer Welle 28 befestigt ist, auf welcher die Handhabe 29 mit der Einstell skala 30 befestigt ist.
Das Ritzel 22 kämmt mit der Zahnstange 31, die in Führungen 32 verschieblich ist und mit einer Kol benstange 33 eines Kolbens 34 in Verbindung steht, der in dem Zylinder 35 angeordnet ist. Zu dem Zylinder führen Rohrleitungen 36 und 37. Das für die Verstellbewegung des Kolbens benötigte Drucköl wird aus dem Pumpensumpf 38 durch die Pumpe 39 angesaugt und gelangt über das Einschaltorgan 40, dessen Mehrfachkolben mit 41 bezeichnet ist, in dessen gestrichelter Stellung durch die Leitung 42 in das Steuerorgan 43 und bei der gezeichneten Stel lung des Kolbens 44 in die Leitung 36 unter den Kolben 34. An die Leitung 36 sind der Druckschal ter 45 und an die Leitung 37 der Druckschalter 46 angeschlossen.
Beide bestehen aus einem federbela steten und in einem Zylinder beweglichen Kolben, der bei dem Druckschalter 45 den in der Ruhestel lung geöffneten Kontakt 451 (Arbeitskontakt) und den in der Ruhestellung geschlossenen Kontakt 45= (Ruhekontakt) und bei dem Druckschalter 46 den in der Ruhestellung geschlossenen Kontakt 461 (Ruhekontakt) betätigt. Mit dem Kolben 44 des Steuerorgans 43 ist der Anker 47 des Hubmagneten 48, der die Spulen 481 und 482 aufweist, verbunden.
Mit dem Kolben 41 des Einschaltorgans 40 ist der Anker 49 des Hub magneten 50, dessen Spule mit 501 bezeichnet ist, verbunden, wobei der Kolben 41 unter der Wirkung der Rückstellfeder 51 steht, die ihn in die mit vollen Linien gezeichnete Stellung entgegen der Wirkung des Hubmagneten 50 zieht.
In der gestrichelten Stellung des Steuerkolbens 44, also bei eingeschalteter Spule 482 des Hubmagne ten 48, erfolgt - bei gestrichelter Stellung des Kol bens 41 - die Umschaltung des von der Pumpe 39 geförderten Druckmittels in die Leitung 37 so dass der Kolben 34 aus seiner gestrichelten oberen End- lage, die durch den Anschlag 25 bedingt ist, seine Bewegung umkehrt, bis der Anschlagknaggen 23 den ortsfesten Anschlag 24 beaufschlagt, wenn der Kolben 34 seine voll gezeichnete untere Stellung wieder ein nimmt.
Der elektrische Teil der Einrichtung besitzt den von Hand oder von der Automatik der Maschine her betätigbaren Schalter 52 mit den Einschaltekontakten 521, 522 und 523. Der Schalter 52 gibt nur einen Befehlsimpuls und geht nach dem kurzzeitigen Be tätigen durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder wieder in die gezeichnete Stellung zurück. Ferner sind zwei Relais 53 und 54 vorhanden. Das Relais 53 hält sich nach dem Einschalten durch den Kon takt 52= über seinen dann geschlossenen Kontakt<B>531</B> und über den geschlossenen Kontakt 461, die durch die Leitungen 55 miteinander verbunden sind.
Der die Spule 501 des Hubmagneten einschaltende Ar beitskontakt ist mit 532 bezeichnet. Er liegt mit dieser in der Leitung 56. Das zweite Relais 54 hält sich nach dem Einschalten durch den Kontakt 523 über seinen eigenen dann geschlossenen Kontakt 541, der mit dem Ruhekontakt 459 über die Leitung 57 in Reihe geschaltet ist und am Netz 58 liegt. Gleich zeitig mit dem Kontakt 541 wird der mit diesem mechanisch verbundene Arbeitskontakt 542 geschlos sen und ausserdem der Ruhekontakt 542 geöffnet. Der geschlossene Arbeitskontakt 549 schaltet über die Leitung 59 die elektromagnetische Kupplung 19 ein. Der geöffnete Kontakt 543 löst die Beistellkupp- lung 14, die in der Leitung 60 liegt. Beide Kupplun gen liegen an einer Gleichstromleitung 61.
Die Wirkungsweise ist folgende Werden der Schalter 52 betätigt und damit seine Arbeitskontakte 521, 522 und 523 geschlossen, so liegt über dem geschlossenen Kontakt 521 die linke Magnetspule 481 des Hubmagneten 48 an der Gleich stromleitung 61, und der Anker 47 mit dem mit ihm verbundenen Steuerkolben 44 verbleibt in der voll gezeichneten Stellung. Durch den geschlossenen Kon takt 522 wird das Relais 53 und durch den geschlos senen Kontakt 523 das Relais 54 an das Netz 58 gelegt. Die beiden Relais sprechen an und halten sich über ihre dann geschlossenen Haltekontakte 531 bzw. 541. Die Kontaktbrücke beider Relais bewegt sich beim Ansprechen derselben in der eingezeich neten Pfeilrichtung.
Durch den geschlossenen Kon takt 532 wird die Spule<B>501</B> des Hubmagneten 50 an die Gleichstromleitung 61 gelegt. Der Hubmagnet spricht an und bringt den mit ihm verbundenen Mehrfachkolben 41 entgegen der Kraft der Rückstell- feder 51, deren Rückstellkraft in Pfeilrichtung wirkt, in die gestrichelt gezeichnete Stellung.
Durch Öffnen des Ruhekontaktes 543 wird die elektromagnetische Kupplung 14 von der Gleichstromspannung abge schaltet, so dass die Kupplung gelöst ist, und durch das Schliessen des Arbeitskontaktes 542 wird die in dem Kompensationstrieb liegende Kupplung 19 an Spannung gelegt und zieht an.
Wenn nun das durch die Pumpe 39 geförderte Drucköl in die Leitung 36 unter den Kolben 34 einströmt, erfolgt über die Zahnstange 31 und das Ritzel 22 bei eingeschalteter Kupplung 19 die Kompensationsbeistellbewegung des Beistellschlittens 6 in Richtung auf das Werkstück zu, womit der durch das Abrichten hervorgebrachte Schleifscheibenschwund kompensiert wird. Die Grösse dieser Bewegung ist von dem Weg des Kolbens 34 abhängig, der durch den festen Anschlag 24 und den einstellbaren Anschlag 25 im Kompensationstrieb werk begrenzt ist.
In der voll ausgezeichneten Aus gangsstellung des Kolbens 34 und des. Anschlagknag- gens 23 nimmt der Kolben seine untere Endlage ein. Er bewegt sich nunmehr durch das Druckmittel in die gestrichelt gezeichnete Endstellung, in der der Anschlagknaggen 23 den auf den Kompensationsbe trag eingestellten Gegenanschlag 25 beaufschlagt. Das soll in der gestrichelt gezeichneten Stellung des Kol bens der Fall sein.
Das durch die Leitung 36 weiter zuströmende Druckmittel veranlasst eine Druckstei gerung in der Leitung, die auf den Druckschalter 45 wirkt, dessen Arbeitskontakt 451 schliesst und des sen Ruhekontakt 452 öffnet. Durch den geöffneten Ruhekontakt, der im Haltestromkreis 57 des Relais 54 liegt, fällt dieses Relais ab, so dass dessen Kon takte 541, 542 und 543 die gezeichnete Stellung wieder einnehmen. Dadurch wird der Stromkreis 59 für die Kupplung 19 im Kompensationstriebwerk durch den Kontakt 542 geöffnet und der Stromkreis 60 für die Beistellkupplung 14 durch den Kontakt 543 wieder geschlossen.
Die Beistellung am Handrad 17 ist so mit wieder vorbereitet und das Kompensationstrieb werk von der Beistellspindel 7 abgeschaltet. Wenn nun durch den geschlossenen Arbeitskontakt 451 des Druckschalters 45 die rechte Spule 482 Spannung erhält, und der Steuerkolben 44 in die gestrichelte Stellung bewegt wird, und dadurch das Druckmittel von der Leitung 36 auf die Leitung 37 umgeschaltet wird, so wirkt sich die jetzt einsetzende Rücklaufbe- wegung des Kolbens 34 nicht mehr auf die einge nommene kompensierte Stellung der Schleifscheibe aus.
Das Triebwerk bewegt sich in die Ausgangsstel lung zurück, die erreicht ist, wenn der Anschlag- knaggen 23 den ortsfesten Anschlag 24 beaufschlagt. Dann ist der Kolben 34 wieder in seiner voll ausge zeichneten unteren Endstellung und der dann ein- setzende neue Druckmittelanstieg in der Leitung 37 betätigt den Druckschalter 46, der seinen Ruhekon takt 461 öffnet, der in dem Haltestromkreis 55 des Relais 53 liegt.
Das Relais 53 fällt ab und seine Kontakte 531 und 53 stehen wieder in der gezeich neten Stellung, in der durch den geöffneten Kontakt 532 der Hubmagnet 50 stromlos geworden ist, so dass der Kolben 41 durch die Feder 51 in die linke Endlage bewegt wird, in der die Pumpe 39 auf freien Abfluss fördert. Damit ist ein Kompensationsvorgang beendet. Wenn die Schleifscheibe erneut abgerichtet wird, wird der Schalter 52 erneut betätigt. Mit dem Schalter 52 kann über weitere nicht gezeichnete Kon takte der Abrichter 3 in Tätigkeit gesetzt werden. Es ist aber auch möglich, das Kommando Abrichten durch einen gesonderten Befehlsschalter getrennt von dem Kommando Kompensieren zu geben.