Vorrichtung zum selbsttätigen Nachstellen einer Schleifscheibe behufs Ausgleichens ihrer Abnützung. Die vorliegende Erfindung bezweckt die selbsttätige Nachstellung einer Schleifscheibe bei während des Schleifvorganges eingetretener Abnützung.
Die Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeich nung zeigen beispielsweise Ausführungen des Erfindungsgegenstandes.
Gemäss der ersten Ausführungsform (Fig.1) wird der Taster 3 durch die Feder 4 an die wirksame Schleifebene der vom Elektromotor 1 angetriebenen Schleifscheibe 2 ganz schwach angedrückt. Der Taster 3 ist am einen Ende des Hebels 5 angebracht, welcher seinerseits um den ;Fixpunkt 6 drehbar gelagert ist. Der Hebel 5 trägt auf seinem andern Ende den Schleifkontakt 7, der je nach der Ab nützung und Nachstellung der Schleifscheibe über die Kontaktstücke 8 und 9 gleitet. Die Schleifscheibe ist im Schleifspindelträger 10 gelagert und wird vom Gewinde 12 der Spindel 11 durch Schnecke 13 und Schnecken rad 14 ihrer Abnützung entsprechend achsial verschoben. Schnecke 13 sitzt auf Wellen stück 15a; das durch die elektromagnetische Kupplung 16 mit dem durch Seilscheiben 17, 18 vom Motor 1 ständig angetriebenen Wellenstück 15b zeitweise verbunden wird.
Wellenstücke 15a und 15b in Fig. 1, sowie 15a, 15b und 32a, 32b in Fig. 2 sind wegen der Übersichtlichkeit der Anordnung in einer zur richtigen Lage um 90 Grad gedrehten Lage gezeichnet. Die elektromagnetische Kupplung 16 ist im Stromkreise einer elek trischen Quelle 19, dieser Stromkreis hat verschiedene Ohm'sche Widerstände, je nach dem er durch Schleifkontakt 7 und Kontakt stück 8 über dem grossen Ohm'schen Wider stand 20, oder durch Schleifkontakt 7 und Kontaktstück 9 über dem kleinen Ohm'schen Widerstand des Leiterstückes 25a geschlossen ist.
Ist die Schleifscheibe zum Schleifen richtig eingestellt, dann befindet sich der Schleif kontakt 7 über dem Kontaktstück 8, und bei geschlossenem Schalter 21 zirkuliert der Strom, ausgehend von der Quelle 19, durch das Leitungsstück 22 über den Drehzapfen 6 durch Hebel<B>5</B>, Schleifkontakt 7, Kontakt stück 8, grossen Ohm'schen Widerstand 20, Leitungsstück 24 und durch die Wicklungen der elektromagnetischen Kupplung<B>16</B> zurück zur Quelle 19.
Der Widerstand 20 ist so be messen, dass die bei der beschriebenen Strom bahn auftretende kleine Stromintensität zur Betätigung der elektromagnetischen Kupplung nicht ausreicht, also die Drehbewegung des Wellenstückes 156 bei dieser Lage des Tasters 3, bezw. der wirksamen Schleifebene der Schleifscheibe durch die elektromagnetische Kupplung 16 nicht auf das Wellenstück 15a übertragen werden kann. Nützt sich aber die Schleifscheibe während des Schleifvorganges ab, so wird der Taster 3 von der Feder 4 weiter gegen die abgenützte Schleifscheibe gedrückt, wobei der Schleifkontakt 7 vom Kontaktstück 8 gegen Kontaktstück 9 be wegt wird.
Die Kontaktstücke 8 und 9 sind durch. ganz dünne Isolation voneinander ge trennt, so dass bereits die kleinste Abnützung der Scheibe eine metallische Berührung zwi schen Schleifkontakt 7 und Kontaktstück 9 hervorrufen wird. Ist dies der Fall, so geht der Strom mit Umgehung des grossen Wider standes 20 durch Schleifkontakt 7 und Kon taktstück 9 in das Leiterstück 25a und fliesst über den Verzweigungspunkt 23, wie im ersten Falle, in der Leitung 24 nach der elektromagnetischen Kupplung 16 und zur Quelle 19. Der Widerstand dieses geschlos senen Kreises ist so klein, dass die Strom intensität ausreicht, die Kupplung 16 in Tätigkeit zu setzen; die Drehbewegung des Wellenstückes 15b wird auf Wellenstück 15a, bezw.
Schneckengetriebe 13, 14 übertragen, und die Spindel 11 verstellt so lange die Schleifscheibe 2 in ihrer Achsenrichtung, bis der Kontakt zwischen Kontaktstück 9 und Schleifkontakt 7 wieder unterbrochen ist und der Strom durch den Widerstand 20 geführt wird. In dieseln Moment stellt die kleine Stromintensität die elektromagnetische Kupp lung 16 ab, die Nachstellung wird abge brochen, und die Lage der wirksamen Schleif ebene ist dieselbe wie vor ihrer Abnützung, also beim Arbeitsbeginn.
Nun kann es sich aber bei feiner Aus führung des Nachstellmechanismus - speziell der Lagerungen des Wellenstückes 15a und der Spindel 11 - ereignen, dass bei Nach- Stellung der Schleifscheibe die wirksame Schleifebene nicht nur in ihre alte Lage zurückgebracht, sondern darüber noch weiter hinaus verstellt wird, da die Spindel 11 nach Abstellung der elektromagnetischen Kupplung nicht sofort zur Ruhe kommt, sondern der ganze Mechanismus seiner momentanen kine tischen Energie entsprechend noch so lange umläuft, bis diese durch die Reibungsarbeit aufgezehrt ist. Der aus dieser Überverstellung entstandene Fehler wird . desto grösser, je länger die Nachstellung gedauert hat, je höher die Tourenzahl der umlaufenden Teile (11 und 15a) geworden ist.
Während des Schlei fens sind die Nachstellungen ganz klein, ent sprechend der Empfindlichkeit des Nachstell mechanismus und der kleinen Abnützung der Schleifscheibe. Anders bei Arbeitsbeginn. Da bei wird durch die rohe Einstellung der Scheibe, mittelst des Handrades 25b, der Schleifkontakt 7 dem Kontaktstück 9 im allgemeinen nicht so nahe gebracht werden können, dass die kleinste Scheibenabnützung bereits eine Nachstellung hervorrufen könnte. Um dies zu erreichen, wird man die Seheibe mittelst des Handrades 25b so einstellen, dass vorläufig Schleifkontakt 7 und Kontaktstück 9 noch in metallischer Berührung stehen. Beim Anlassen des Motors 1 wird der Schalter 21, den man sich mit einem zum Anlassen des Motors dienenden Schalter verbunden zu den ken hat, geschlossen, und der Nachstell mechanismus besorgt die feine Einstellung der Scheibe.
Da aber diese eine verhältnis mässig grosse Nachstellung erfordert, wird die Endlage der wirksamen Schleifebene nicht die angestrebte sein, sondern sie rückt gemäss den oben angeführten Ursachen über diese Lage weiter hinaus. Dieser Übelstand kann durch die in Fig. 2 niedergelegte AusführUngs- form der Erfindung aufgehoben werden. Sie ist eine Erweiterung der Ausführungsform nach Fig. 1.
Die Bezeichnungen 1-25i' bedeuten die selben Elemente der Vorrichtung wie bei der Ausführung nach Fig. 1. Bei Fig. 2 ist auher dem Kontaktstück 9 auf der andern Seite von Kontaktstück 8 noch ein drittes Kontakt- stück 26 angebracht, das in einem zum Leiter kreise des Kontaktstückes 9 ganz analogen Leiterkreis eingesetzt ist. Er enthält eine Stromquelle 27, eine elektromagnetische Kuppe lang 28, das Leiterstück 29, das Kontakt stück 26, den Hebel 5, den Drehzapfen 6, das Leiterstück 30 und den Schalter 31, durch welchen der Strom zur Quelle 27 zurückgeleitet wird.
Durch Seilscheiben 35 und 36 wird neben dem Wellenstück 15b, das durch die Seilscheiben 17. 18 angetrieben ist, auch das Wellenstück 32b vom Motor 1 ständig in Rotation gehalten. Eines der beiden Seile ist gekreuzt geführt, so dass das Wellen stück 32b im entgegengesetzten Sinne läuft wie das Wellenstück 15". Mittelst der elektro magnetischen Kupplung 28 kann die Drehung @on 32b auf das Wellenstück 32a übertragen werden, das durch das Schneckengetriebe 33, 34 eine entgegengesetzte Verstellung der Schleifscheibe hervorrufen kann, wie das Wellenstück 15a durch Schneckengetriebe 13, 14. Die Kontaktstücke 9, 8 und 26 sind voneinander, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1, durch ganz dünne Isolations schichten getrennt, und der Schleifkontakt 7 hat genau dieselbe Breite wie das Kontakt stück B.
Sollte es sich bei einer Nachstellung ereignen, dass die wirksame Schleifebene über ihre Anfangslage hinaus vorgeschoben wird, so tritt der Hebel 5 sofort mit Kontaktstück 26 in metallische Berührung; der Strom er regt die Elektromagnete der Kupplung 28, und die Schleifscheibe erfährt durch das mit genommene Wellenstück 32a, Schneckenge triebe 33, 34 und Spindel 11 eine Verstel lung entgegengesetzt zu der vorhergehenden, so dass die Schleifscheibe durch diese zweite Nachstellung in die gewünschte Mittellage übergeführt wird. Um der Stromquellen 19, 27 während des Still standes des Motors 1 vorzubeugen, wird man die Schalter 21 und 31 mit dem Schalter des Arbeitsmotors 1 derart vereinigen,
dass sie mit diesem letzteren gleichzeitig und zwangsläufig ein- oder ausgeschaltet werden. Bei ganz grober Einstellung der Schleif scheibe beim Arbeitsbeginn oder bei ganz grosser plötzlicher Abnützung der Schleif scheibe während des Schleifvorganges kann sich das Hin- und Herpendeln des Schleif kontaktes 7 auf den Kontaktstücken 9 und 26 ein paarmal wiederholen; doch wird die Schleifscheibe sehr schnell in ihre richtige Mittellage übergeführt, da die Nachstell mechanismen sofort reagieren und die Ver stellungen wegen der hohen Motortourenzahl fast momentan bewerkstelligt werden.
Wie erwähnt, wird der Taster 3 von der Feder 4 nur ganz schwach gegen die Schleif scheibe gedrückt, um eine unerwünschte Ab nützung der Schleifscheibe durch den Taster zu vermeiden. Das die Schleifscheibe be rührende Ende des Tasters 3 sollte im Raume fix bleiben, darf also keine merkliche Ab nützung erleiden. Dieser Bedingung wird ent sprochen, wenn man es aus Diamantkarbonat ausführt, das gleiche Härte wie Diamant auf weist und im Preise billiger wie jener ist. Das Diamantkarbonat wird zur Erzielung einer Flächenberührung mit der Schleifscheibe eben abgeschliffen.