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Einrichtungen zur selbsttätigen Anzeige oder Steuerung von Geschwindigkeitsänderungen.
Gegenstand der Erfindung ist eine in ihrem Aufbau sehr einfache und dabei völlig einwandfrei und genau arbeitende Einrichtung, die die selbsttätige Einhaltung einer vorbestimmten zweckmässig einstellbaren Geschwindigkeitsänderung (Beschleunigung oder Verzögerung) der Antriebsmaschine ermöglicht. Die Erfindung verwendet eine bereits bekannte Hilfsmaschinenanordnung, bestehend aus einem von der Antriebsmaschine unmittelbar oder mittelbar angetriebenen Hilfsstromerzeuger und einer weiteren an diesen angeschlossenen freilaufenden Hilfsmaschine, wobei ein in den Stromkreis der Hilfsmaschinen eingeschaltetes Stromrelais zur Steuerung einer beliebigen Maschine verwendet wird, unterscheidet sich jedoch von der bekannten Anordnung dadurch, dass das in den zwischen beiden
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regler, Bremse usw. ) der Antriebsmaschine selbst einwirkt.
Dadurch wird es möglich, der Antriebs- maschine für sich, also völlig unabhängig von andern Antrieben ganz bestimmte Beschleunigungsoder Verzögerungswerte vorzuschreiben, deren selbsttätige Einhaltung durch die erfindungsgemässe Anordnung gewährleistet ist. Durch entsprechende Wahl der Grösse der Erregerfelder beider Hilfsmaschinen kann in einfacher Weise der gewünschte Absolutwert für die Beschleunigung oder Verzögerung der Antriebsmaschine eingestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Zeichnung. 1 bedeutet die Antriebsmaschine einer Förderanlage od. dgl., 2 ist ein von dieser angetriebener Hilfsstromerzeuger, an den die freilaufende Hilfsmaschine 3 angeschlossen ist, die mit den Schwungmassen 4 gekuppelt ist. In der Verbindungsleitung beider Maschinen liegt das Stromrelais 5, das einen zwischen zwei festen Kontakten 6 und 7 spielenden beweglichen Kontakt 8 besitzt, der bei einem bestimmten Wert des durch das Relais fliessenden Stromes ohne Kontakt zu machen eine Mittellage einnimmt und bei Über-oder Unterschreiten dieses Stromwertes mit dem einen oder andern der beiden festen Kontakte in Berührung kommt.
Dadurch wird entweder die Spule 9 oder die Spule 10 eingeschaltet, von denen erstere beispielsweise ein Anziehen der Bremse des Antriebes, letztere ein Lüften der Bremse bewirkt. 11 ist ein Schalter (z. B. ein Druckknopfschalter), durch den entweder willkürlich durch den Bedienungsmann oder selbsttätig in Abhängigkeit von der Fahr-oder Förderstrecke, von der Zeit od. dgl. die Steuereinrichtung zur Wirkung gebracht oder unwirksam gemacht werden kann.
Solange stationärer Betrieb der Anlage vorliegt, in welchem Fall der Schalter 11 geöffnet ist, fliesst nur ein geringer Strom vom Hilfsstromerzeuger 2 in die Hilfsmaschine 3. Dieser geringe Strom bewirkt, dass der Kontakt 8 des Relais 5 an den festen Kontakt 6 anliegt. Die Einrichtung ist jedoch so lange wirkungslos, als der Druckknopfschalter offen ist. Dieser wird, um den Bremsvorgang einzuleiten, geschlossen. Die Spule 9 erhält nun, da die Kontakte 6, 8 ebenfalls geschlossen sind, Strom und bewirkt ein Anziehen der Bremse. Infolgedessen sinkt die Geschwindigkeit der Maschine 1 und damit auch die der Hilfsmaschine 2, so dass nun die Maschine 3 Strom in die Maschine 2 schickt.
Erst wenn dieser Strom einen bestimmten Wert erreicht hat, der der gewünschten Verzögerung des Antriebes entspricht, wird der bewegliche Kontakt 8 des Relais 5 in die Mittellage geführt und damit die Spule 9 ausgeschaltet und ein weiteres Anziehen der Bremse verhindert. Steigt der Strom etwa weiter an, was einer zu grossen Verzögerung entsprechen würde, so wird der Kontakt 8 mit dem Kontakt 7 in Berührung gebracht, wodurch die Spule 10 eingeschaltet wird, die ein Lüften der Bremse bewirkt.
Der Kontaktschluss bei 7, 8 und die Wirkung der Spule 10 bleibt so lange bestehen, bis die Verzögerung
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wieder Mi den gewünschten Wert gesunken ist, worauf der Kontakt 8 in seine Mittellage'übergeht und ein weiteres Lüften der Bremse unterbleibt.
Die beschriebene Einrichtung kann natürlich in gleicher Weise auch zur selbsttätigen Steuerung der Beschleunigung des Antriebes verwendet werden, wenn die Spulen 9 und 10 nicht auf die Bremse, sondern auf ein Regelgerät der Antriebsmasehine, also z. B. bei Elektromotoren auf deren Feldregler oder Anlasser, bei Wärmekraftmaschinen auf die Kraftmitteleinlassventile wirken.
Abgesehen davon, dass die Erfindung nur von grundsätzlich einfachen Elementen Gebrauch macht, die ein sicheres und genaues Wirken der Einrichtung gewährleisten, hat sie noch den weiteren Vorteil, dass sich bei ihr die Einstellung verschiedener Beschleunigungen oder Verzögerungen in besonders günstiger Weise durchführen lässt. Hiezu können die Widerstandsregler 12 und 1. 3 verwendet werden, die gegebenenfalls auch so wie der Druckknopf 11 selbsttätig, z. B. zeit-oder wegabhängig gesteuert sein können und keinerlei nennenswerten Kraftaufwand zu ihrer Verstellung erfordern.
Die Anordnung nach der Erfindung gewährt auch den Vorteil, dass die Grösse der jeweiligen Abweichung der Verzögerung oder Beschleunigung vom gewünschten Wert unmittelbar abgelesen werden kann, wenn, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, ein Strommesser 14 in die Verbindungsleitung der Hilfsmaschine 2 und 3 eingeschaltet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Erzielung vorbestimmter Geschwindigkeitsänderungen einer Antriebsmasehine, insbesondere bestimmter Anfahrbeschleunigungen und Auslaufverzögerungen in Förderanlagen, Aufzügen, Fahrzeugen usw. auf selbsttätigem Wege unter Verwendung einer bekannten Hilfsmaschinenanordnung, bestehend aus einem unmittelbar oder mittelbar von der Antriebsmaschine angetriebenen Hilfsstromerzeuger und einer weiteren an diesen angeschlossenen freilaufenden Hilfsmasehine sowie einem in der Verbindungsleitung der beiden Hilfsmaschinen angeordneten eine Regel- einrichtung (Feldregler od. dgl.
) steuernden Stromrelais, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen beiden Hilfsmasehinen fliessende Strom, mittels des Stromrelais auf ein Geschwindigkeitsregelgerät (Feldregler, Bremse usw.) der Antriebsmaschine selbst einwirkt.